Wie ist Euer Übungsrythmus um effektiv und schnell zu lernen

[rockangel]

Ich hab da mal ne Frage....


Ich bräuchte Tips wie man am besten übt,dabei viel hängenbleibt und am besten dauerhaft.
Soviele Anliegen-ich weiß-weniger ist manchmal mehr.Ich kriegs leider nicht gebacken und übertreibe mit dem Gitarre spielen schon über 3 Jahre.Wenn ich frei hab kann ich an nichts anderes denken.Ich schreib lieber nicht wie lange ich dann in meine eigene Welt abtauche...
Lernen würde ich gern schneller und mehraber mit 41 muß man mit sich selbst sehr geduldig sein-eine große Schwäche von mir-

Also ,wie sind Eure Erfahrungen m.f.G.Rockangel

 

[felixsch]

Also, wenn ich dich richtig verstanden hab, suchst du eine Methode um effektiver zu üben und du bist, um das mal übertrieben auszudrücken, "Gitarrensüchtig" (sind wir doch eigentlich alle ).

Also, nach meiner eigenen erfahrung sind kleine Pausen beim Üben sehr effektiv (so 1-2 min.). Dein Satz "Weniger ist manchmal mehr" stimmt zwar, aber man sollte
nicht denken: Wenn ich wenig übe kommt mehr raus

Und: jeden Tag 10-20 min üben (Kommt darauf an, was du mit deiner Musik erreichen willst: Wenn du Profi werden willst, dann reichen 20 min nicht aus) ist 1000 mal effektiver als einmal die Woche eine 15 Stunden-Sitzung

Aber denk dran: Du machst Musik (wahrscheinlich) ja nur zum Spaß, also übe jeden Tag, wie du grad Bock hast.

Hoffe, konnte helfen

 

[Hansgeorg]

Eigentlich spiele ich jeden Tag.
Seit "Maks" seine Fingerübungen ins Netz gestellt hat, fange ich meistens damit an. Die sind sehr effektiv, gut zum Aufwärmen und hast eine gute Kontrolle über Deine Leistungssteigerung.
Wenn ich ein neues Stück übe, spiele ich es erst mal langsam durch. Gut laufende Passagen werden weniger gespielt und die Problemzonen werden intensiv geübt.
Hier noch einen Link zu Justin, der ist richtig gut als Lehrer. Wenn Du dort stöberst findest Du viele Ratschläge.
http://www.justinguitar.com/de/BC-105-PracticeTips.php

Gruß Hans

 

[Bylethum]

ich hab in meinem Leben noch nie Fingerübungen gemacht, bin ich jetzt ein schlechter Gitarrist? : (

 

[BenChnobli]

Zu der zeit als ich anfing (in den 1960er jahren) hat mir nie jemand was von fingerübungen erzählt und ich hab das mit der gitarre auch so hingekriegt. Und als ich vor wenigen jahren zum zweiten mal anfing, da merkte ich, wie effizient die für mich sind. Wahrscheinlich hätte es mir damals als kind keinen spass gemacht, tonleitern, 1234, spinnen und ähnlichen kram hoch und runterzuklappern. Heute merke ich, dass mir das guttut und es mich schneller weiter bringt, auch wenn ich es manchmal nur zum aufwärmen mache.

Ansonsten mein "offizieller" übungsrhythmus: 2 mal täglich 30 minuten vor dem essen. Meist komme ich aber reichlich höher, ich kalkuliere im moment mit durchschnittlich 700 übungsstunden pro jahr. Ein stopp alle halbe stunde ist wichtig und beine vertreten, raus mit dem hund in den park, damit der kopf wieder frei wird, sonst klemmen am schluss nur die finger

Gruss, Ben

 

[Disgracer]

Ich hab angefangen nur noch zu üben, wenn ich mich konzentriert fühle.
Spielen tu ich jeden Tag, aber ich bin einfach oft zu müde um mich noch konzentriert ans Üben zu setzen.

Ich mach ja studienbedingt viel Musik drumrum, da tut es manchmal auch einfach gut wirklich ne Woche sämtliche Noten in die Ecke zu legen, alle Instrumente stehen zulassen und zu resetten.

Generell gilt es aber, wenn man effektiv Üben will: Es ist nicht die Zeit entscheidend, sondern das richtige Üben.
Üb so langsam, dass du dich nicht verspielst. Jeder verspielte Durchlauf ist im Grunde verschenkte Zeit. Mach dir Gedanken über die Musik:
Welche Töne sind wichtig, warum und wie bring ich das in meinem Spiel hervor? Was passiert da überhaupt? Wo sind Stellen ähnlich/gleich, was mach ich damit?

Wenn man so einen Plan hat, dann kann man sein Üben viel Effektiver gestalten. Kontrollier dich selbst beim Spielen. Wenn irgendetwas nicht sauber klingt: frag dich wieso es nicht sauber klang. Finde das Problem, benenne es konkret "ich hab das jetzt unsauber gespielt, weil mein Finger der eigentlich das C hätte vorbereiten sollen stattdessen in der Luft hing, und dann statt einer kurzen eine lange Bewegung machen musste und daher unsauber auf der Saite gelandet ist"
Dann spiel es nochmal und kontrollier dich dabei, denk die ganze Zeit "Finger vorbereiten".. dann wirst du andere Fehler machen und am Ende an solch einer Stelle vllt 5 Dinge haben an die du konstant denken musst, aber dann klappt es auch.

Ist meiner Meinung nach bei vielen völlig unterschätzt: Genau sagen können was man da tun will. Viele sind einfach so: "ja, da spiel ich halt die Töne, ne?" ...