Wie improvisiert ihr??

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Mich würde es interessieren, wie es sich anhört wenn ihr auf dem Klavier oder Keyboard improvisiert. In welche Musikrichtung gehen die Ideen?? Wie lange sitzt ihr am Piano wenn ihr am Improvisieren seid?? usw.

/mg/
 
Eigenschaft
 
Also ich kann das ja bei mir mal kurz darstellen. Meistens nehm ich mir eine Akkordfolge und spiel die erstmal im gewünschten Tempo durch, ein paar mal. Dann versuch ich ein paar Tonleitern, ich glaub, man sollte darauf achten, nicht die Tonleitern ganz zu spielen, sondern eher in so abgeschlossenen Grooves zu spielen, besonders jetzt bei Funk und Jazz ist das nützlich. Bei Jazz kommen natürlich noch die endlos-schnellen Läufe dazu. Oder die "Wanderung" in Terzen oder sowas. Ich versuch zur Zeit die verschiedenen Modi über bestimmte Akkorde zu setzen. Ganz nett machen sich auch Vorschläge oder Verzierungen sonstiger Art. Leider geht bei mir das ganze immer in Richtung Blues, naja das wird schon!

Gruß

Tom
 
Stichwort Pentatonik (Dur, Moll, Blues). Da kann man sich melodisch frei entfalten. Der Rhythmus sollte halt passen. Ab und zu sollte man mit seiner Melodie auf den Grundton zurückfallen zusammen mit den anderen Instrumenten (Gitarre, Bass). Das gibt dann den Aha-Effekt, dass alle noch in etwa das selbe spielen. ;)

Bei mir klingts auch oft Blues-mäßig oder ein bißchen depressiv. Liegt vielleicht daran, dass man so seine Lieblings-Licks hat, die man unbewusst mit einbaut. Und ich mag den Blues nun mal.

Gruß,
Jay
 
Ich spiel was mir gerade so einfällt auch sehr viel Pentatonik. Ich verlass mich da auf mein Gehör, kann also nciht immer genau sagen was ich jetzt spiele, hauptsache es klingt.
 
Ich spiele auch fast ausschließlich nach Gehör und Gefühl. Ich mach mir meistens keine Gedanken darüber ob ein Akkord jetzt theoretisch passen könnte oder nicht. Bei mir werden die Improvisationen meistens sehr depressiv und enthalten "schräge" Akkorde die sich dann irgendwie auflösen.

Wie lange seid ihr denn dabei schon am Klavier gesessen??
Ich spiel manchmal 10-15 min teilweise sogar länger, am liebsten wenn niemand zu Hause ist, dann werde ich nicht abgelenkt oder mit Kopfhörern. Ich finde es schade dass man nicht sehr oft Leute findet die auf eine "ungewöhnliche" Jam-Session einsteigen wo nicht alles von vorne herein fest geregelt ist. Deshalb spiele ich auch ganz gerne mit dem Drummer unserer Band, weil da gibt es kein Problem mit Tonarten. *g* Weiß nicht ob ich es nur nicht so nenne, aber wie sind denn Pentatoniken beim Klavier definiert?? Gleich wie bei der Gitarre??

/mg/
 
metalgear98 schrieb:
Wie lange seid ihr denn dabei schon am Klavier gesessen??
Da bei uns die Proben sehr viel aus Jammen bestehen, würde ich sagen, ein bis zwei Stunden ...

metalgear98 schrieb:
Weiß nicht ob ich es nur nicht so nenne, aber wie sind denn Pentatoniken beim Klavier definiert?? Gleich wie bei der Gitarre??
Ja.
 
Direkt beim Improvisieren mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Mit der Theorie beschäftige ich mich zu Hause im stillen Kämmerlein...beim Proben kommt es dann einfach spontan...nach Gefühl halt.
Bei mir sehr Blueslastig. Erstmal nimmt man klassische licks um zu sehen was geht und was nicht so toll klingt, dann wird auf dem was gut geht aufgebaut und verfeinert....wir improvisieren nur um Möglichkeiten für einen Song zu sammeln.
Kann von Song zu Song auch sehr unterschiedlich sein...mal mehr verspielt, mal mehr eine Sache der Rhythmik...
Das ist ja das geile an Improvisation...jeder macht es irgendwie anders :)
 
Noch was...
ich denke, daß die meißten sich zu viel Gedanken um die Theorie der Improvisation machen.
Solange man ein bißchen Harmonielehre verinnerlicht hat ist doch alles OK!!!
Es gibt zwar richtige Standardsituationen aber die wenigsten von uns spielen in einer richtigen Jazz-Combo, und wer in so einer Combo spielt kann es sowieso...
Im Vordergrund sollte erstmal das Gefühl stehen, jeder von uns hat doch schon hunderte Scheiben gehört und so Eindrücke gesammelt...das fließt alles mit ein...ich weiß nicht wie ich es sagen soll...EINFACH NICHT ZU VIEL NACHDENKEN!!!
Und wenn mal ein falscher Ton bei ist...das hört man gelegentlich auf den besten Scheiben!!!
 
Orgelmensch schrieb:
Und wenn mal ein falscher Ton bei ist...das hört man gelegentlich auf den besten Scheiben!!!

Jon Lord (in etwa): "Wenn ich mal etwas falsches spiele, spiele ich es gleich nochmal und behaupte, es war Absicht."

Andre
 
Auch gut: "Ich bin Schönberg Fan und bediene mich der Zwölftontechnik!"
 
Allerdings kann das mit der 12-Ton Musik als Ausrede auch ganz schön in die Hose gehen, weil es da ja auch einige Regeln gibt und wenn dann wirklich einmal ein 12-Ton Spezialist anwesend ist, wird er dich vierteilen. Das Jon Lord Zitat wende ich wirklich des öfteren an, dann muss ich mir keine Spielfehler eingestehn. *g*
Mir fällt auf, dass hier die meisten in Richtung Blues/Jazz improvisieren. Ich glaube dafür hätte ich kaum Talent aber es ist sicher recht angenehm weil man schon einige Anhaltspunkte von der Rhythmik und den Stufen hat und durch die Bluenotes noch ein bisschen weniger Töne falsch sein können. Werd mich bei Gelegenheit sicher einmal damit beschäftigen.

/mg/
 
Die Regeln der Zwölftonmusik sind mir durchaus bekannt ;)

Der Spruch ist auch nicht ganz ernstzunehmen. Als Zuhörer müsste man ja nur darauf achten dass alle 12 Töne erstmal erklingen bis einer wiederholt werden darf.
 
Im Zweifelsfall ist es Kunst ;)
 
Orgelmensch schrieb:
Im Vordergrund sollte erstmal das Gefühl stehen, jeder von uns hat doch schon hunderte Scheiben gehört und so Eindrücke gesammelt...das fließt alles mit ein...ich weiß nicht wie ich es sagen soll...EINFACH NICHT ZU VIEL NACHDENKEN!!!

Geee-nau !

Die meisten Fragen bezüglich Spieltechnik in diesem Forum lassen sich auf oben erwähnte Gedanken reduzieren. Ich denke, wenn man eine Frage zu einem Stil hat, ist man eh noch nicht soweit (von wegen verinnerlichen). Einer der grössten Fehler ist, vorauszusetzen, dass geniale Musiker Genialität sozusagen PLANEN. Dem ist in den meisten Fällen nicht so.
:p
 
Dem stimme ich auch zu. Hier werden fast ständig Threads eröffnet in denen Leute fragen, wie sie Songwriting, Improvisieren usw. erlernen können, aber es ist nunmal so, dass sich Kreativität nicht erlernen lässt. Viel Musik hören ist sicher gut für die Inspiration, aber auch dann hat man keine Garantie, dass man jemals improvisieren oder Songs schreiben kann. Man sollte sich da auf alle Fälle nicht unter Druck setzen. Niemand muss irgendetwas eigenes schreiben (ausser man ist Berufsmusiker *g*) oder auf Knopfdruck etwas spielen können. Gefühl ist wahrscheinlich das Allerwichtigste beim musizieren und das kommt eben oft erst mit der Zeit. Also, nur mit der Ruhe!

/mg/
 

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