Hi,
danke für Eure Beiträge.
Was die Diskussion um Offtopicdiskussionen betrifft: ich finde Abseitsinfos immer lesenswert wie etwa in
Post 8 .... vor allem weil sie (die Infos) dann schnell hängen bleiben. Diesbezüglich würde mich auch interessieren woher Du das weißt und ob es etwa bei youtube diese alternativen Versionen gibt.
Erst wenn sich daraus eine eigenständige Diskussion ergibt, wird es ungemütlich.
Zum Posting 2:
Das ist mir auch aufgefallen. 3 Töne fallen rein optisch auf:
bE, H,
bE, G, H,
bE =>
bE, H und G also unter Nichtberücksichtigung der Enharmonik 3 große Terzen.
Wenn man z.B. als Schriftsteller eine komplizierte Geschichte erzählen möchte, die nicht in der Muttersprache stehen soll, dann muss man erst einmal das Alphabet, die Vokabeln, die Grammatik etc. beherrschen um dann etwas halbwegs vernünftiges auf die Beine zu stellen. Wenn es dann noch große Prosa werden soll ........
Vielleicht als langsamen Bossa, und dann erst einmal in den drei Pentatoniken, dann kann sich das Gehör schon einmal an die Changes gewöhnen.
Über welche Changes improvisierst Du denn sonst so?
Ja ich habe mit der Frage nach meiner Erfahrung gerechnet. Nun was soll ich sagen ich bin neu im Jazz... mich reizt das Stück und diese Motivationsmomente haben mir bisher immer viel gebracht, vor allem wenn es darum ging meinen Horizont zu erweitern.
Habe mich als als 14 Jähriger Anfänger, der kaum 3 ordentliche Akkorde auf der Gitarre anschlagen konnte auch mal in das technisch durchaus anspruchsvolle Intro von ACDC's Thunderstruck eingeschossen. Und einen Tag lang gemessene 10 Stunden geübt und es geschafft.
Allerdings lag da die Crux in der Technik und die meistert man eben durch ewiges wiederhohlen und langsame Temposteigerungen. Also alles eine Frage des Fleiß.
Bei Giant Steps ist das Problem ja nicht nur eine andere Liga, sondern auch ein anderer Sport

Daher meine Anfangsfrage auch, ob eine Impro nur auf einer theoretischen Grundlage schaffen (ich will nicht "meistern" sagen) kann oder ob man es auch aus dem Bauch heraus hinbekommt, da es mir bisher nicht gelungen ist.
Mit dem Anfangsbeispiel von ACDC wollte ich nur sagen, dass ich mich an etwas festbeißen kann auch wenn es mich momentan überfordert. Allerdings will ich es inzwischen möglichst systematisch und damit effizient angehen. Vielleicht seid Ihr auch der Meinung, dass es momentan(!) verschwendete Zeit wäre oder gar kontraproduktiv (was schwer vorstellbar ist).
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Habe heute mit einem Song von Minges etwas systematischer angefangen. Mir ein Lead Sheet erstellt und bin dann beim Walking Bass die 4 Klänge durchgegangen. Ich kann da sicher in Kürze auch nochmal was zu hochladen. Würde ja auch in diesen Thread passen. Aber da geht es besser weil man einfach mehr Zeit zum Überlegen hat. Allein ohne den Blick aufs Griffbrett immer die richtige Fingerposition zu finden (um intuitiv die leitereigenen Töne zu finden) ist ein eigener Punkt. Genauer: Durakkorde beginne ich mit dem Mittelfinger, Moll mit dem Zeigefinger. Dann kann ich alle Akkordbrechungen und Leitern blind greifen. Es wird helfen, wenn ich mich daran gewöhne.
Zu Giant Steps habe ich jetzt nochmal etwas aufgenommen. Eigentlich ging es um ein Solo aber eine Walsking Bass Linie zu improvisieren kann ja für Bassisten die Grundlage zur weiteren Impro sein und ist auch essentieller Bestandteil meiner Aufgabe

Die Aufnahmequalität ist leider etwas gering. Ich es geht ja auch nicht darum. Das Ganze ist in nur 2 Takes entstanden beim jeweils ersten Versuch, daher kein eigener Perfektionismus-anspruch (v.a. das Timing bei der impro). Dafür hab ich gerade keine Zeit.
Inhaltlich geht es mit dem Chorus los. Den spiele ich mit Notengedächtnisstütze natürlich nach Vorgabe. Dann folgt über die ersten beiden Soli ein improvisierter walking Bass der sich grob an die im Gesamten vorkommenden Töne hält + ab und an mal etwas Chromatik. Dann kommt ein Marimbasolo, da ist auch ein deutlicher Cut in der Bass-Aufnahme. Danach folgt der Bass den Noten die ich dazu im Netz gefunden und leicht angepasst habe. Der Teil klingt deutlich schlüssiger. Die Frage für mich ist natürlich warum. Klar kann man die einfach beantworten mit "na da hast Du eben nicht planlos und wild umhergezupft". Genauer wird die Antwort wohl in diese Richtung gehen: Jeder Ton der Basslinie (hinter dem Marimba-Solo), der auf der ersten oder dritten Zählzeit liegt ist exakt der Grundton des im Piano gespielten Akkordes (welches ja nur halbe Noten hat). Also in einfach: diese Walkingbasslinie ist alles andere als frei, sondern folgt exakt der Melodie im Chorus, nur mit jeweils einem Übergangston. Also sind nu 50% der Töne improvisiert.
Giant Steps erster Versuch
Naja Ihr könnt ja mal reinhören. Weiß auch nicht was ich grade konkret fragen kann/will dazu

Mir ist nur noch schleierhaft wie schnell man denken muss um sowas locker aus dem Hangelenk zu spielen. Jedenfalls ist das wohl nicht aus dem Bauch heraus improvisiert obwohl es natürlich Leute gibt die auf diese Chordfolge auch passendere Walking Lines imrpovisieren können.