Wie improvisiere ich ? oder wie kann ich Solos zu bestimmten Songs spielen?

[Core95]

Hallo zusammen,
Bin in Sachen Tonleitern etc nicht so fit kann mir mal jemand mir erklären wie diese Funktionieren & aufgebaut sind & das bitte möglichst einfach wie gesagt bin in Sachen Harmonielehre ganz frisch

schonmal danke im vorraus !

 

[Vinterland]

Hallo Core95

Nun, um wirklich relativ sicher zu improvisieren insbesondere Solis, kommst du nicht drumherum
die Pentatonik zu lernen. Im Prinzip ist das aber halb so Wild.
Trotzdem, gehört etwas "pauken" dazu.

Zuerst einmal würde ich dir Vorschlagen, diese PDF Datei auszudrucken und Blatt 2, 3 und 4
untereinander an die Wand zu hängen.

Jetzt schau dir die Pattern mal genau an.
Du wirst erkennen, dass jedes Ende eines Pattern, zum Anfang des neuen Pattern
passt, wenn du sie so übereinander legst wie sie dort abgebildet sind.


Ich gebe dir hier mal ein Beispiel.


Das ist Pattern 1, mit dem du die Tonarten verschiebst.
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Jetzt schauen wir uns mal Pattern 2 an


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Na, fällt dir was auf ?.
Das Ende von Pattern 1 passt zum Anfang von Pattern 2


Wenn du jetzt das End von Pattern 1 mit dem Anfang von Pattern 2 übereinander legst,
sieht das ganze so aus.
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Und jetzt nehmen wir noch Pattern 3 dazu...dieses hier


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Jetzt schau dir mal das Ende von Pattern 3 an und du wirst erkennen, das es zum Anfang
von Pattern 4 passt.
Pattern 4 legen wir jetzt auch noch mit dazu


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Wenn du nun mit Pattern 1 bei C anfängst und willst nach oben spielen,
nimmst du einfach Pattern 5, danach Pattern 4, danach Pattern 3
Du gehst also nur mit den Pattern wieder zurück.

Nur noch ganz kurz...Mal ganz krass...
Angenommen du fängst auf dem Grundton D an...Ist ja der 10.Bund
Kurzer Ablauf...So sieht das dann aus

Anfang 10.Bund mit Pattern 1...dann geht´s weiter nach oben mit...
Pattern 5 , Pattern 4 , Pattern 3.
Willst du allerdings weiter in die höheren Lagen spielen,
spielst du logischerweise Pattern 1, Pattern 2, Pattern 3 u.s.w.


Ich hoffe, ich konnte es dir einigermaßen gut erklären.


Noch was....
Hier ist ein Video, das dir die Pentatonik super einfach erklärt
Den Link für die dazugehörige PDF hab ich dir ja oben schon gegeben.

Die Pentatonik Teil 1

Die Pentatonik Teil 2




Ein Tipp von mir.


So hab ich es erfahren.
Den ganzen Kram nicht am PC lernen.
Die PDF Datei ausdrucken und untereinander in der Reihenfolge an die Wand hängen.
Dann stellste dich mal einen Meter von dem Blatt weg und schon wirst du die zusammen gehörenden Muster erkennen.


Viele Grüße

Alex

 

[guitarfreak-b.]

Was weißt du denn schon?

Also ganz ehrlich, was soll man da antworten? Ich finde es ja toll, dass du dich damit beschäftigen willst aber das klingt als hättest du noch nicht mal versucht, die Thematik von selbst zu verstehen. Da gibt es haufenweise Material im Internet, auch viele einfach zu verstehende Sachen.

So als ersten Ansatz:

Unser Tonsisystem besteht aus 12 halbtönen: c, c#, d, d#, e, f, f#, g, g#, a, a#, h

Eine C-Durtonleiter ist folgendermaßen aufgebaut: c, d, e, f, g, a, h

vergleicht man das mit den 12 Haklbtönen oben, sieht man eine Struktur von Tonsprüngen: GT, GT, HT, GT, GT, GT, HT (GT = Ganzton, HT = Halbton)

Dieses System kann man nun auch auf andere Tonleitern anwenden, da die Durtonleiter immer gleich aufgebaut ist. Ein Beispiel:

G-Dur: g, a, h, c, d, e, f#

Mehr erkläre ich nicht. Das soll als Anfang dienen, weil da gibts wirklcih viel im Internet. Ein Buch zu der Thematik, das ich insbesondere Gitarristen empfehlen kann: In Vivo Guitar von Abi von Reininghaus
Weiß nicht was für ein INstrument du spielst aber das ist sehr gut verständlich.
Ansonsten ist das INternet dein Freund. Ein Beispiellink:

http://www.gitarrenlinks.de/workshops/tonleiter1.htm

Wenn du die Suchfunktion des musik-boards benutzt, findest du sicher auch viel.

 

[turko]

... Bin in Sachen Tonleitern etc nicht so fit - kann mir mal jemand mir erklären ...

Wer nichts zu sagen hat, der schweigt eben. Das ist in Ordnung so und nichts schlechtes. Ein guter Schweiger ist besser als ein schlechter Redner.

Aber wenn ein Schweiger mühsam nach einer Liste von Worten und einer Grammatikanleitung suchen muß, die er dann zu verwenden gedenkt, nur um halt IRGEND ETWAS sagen zu können, dann kann leicht der Eindruck von Geschwätzigkeit bzw. von leeren Worthülsen entstehen.

Er, der Schweiger, könnte stattdessen als ersten Schritt andere große Redner beobachten. Und beobachten, welche Redewendungen und welche Metaphern die so verwenden ...

LG, Thomas

 

[Core95]

Das heißt Pattern 1 fängt auf dem 5 bund an bzw da wird der Ton angegeben bspw. jetzt in dem Fall A Moll & dann geht das weiter bis zum 12 Bund & Pattern 5 fängt dann wieder auf dem 5 Bund an?
So das heißt ich könnte im Prinzip auch Pattern 2 auf G Moll spielen & Pattern 3 würde dann auf dem 6 Bund (B) verschmelzen? Also ist das ganz nichts anderes wie aneinander gestellte Figuren?

 

[Claus]

...das bitte möglichst einfach wie gesagt bin in Sachen Harmonielehre ganz frisch

Für Antworten auf diese Frage hilft nur die Auseinandersetzung mit dem Stoff, wie er auf vielen Internetseiten und in vielen Büchern steht.
Ein guter Einstieg in die Grundlagen:
http://www.youtube.com/user/klauskauker/videos?sort=da&flow=grid&view=0
http://www.musicians-place.de/
http://www.jazzguitar.be/

Einen riesigen Fundus an Lehrmaterial findest Du auch bei
http://www.licklibrary.com/

Was dein Thema "Improvisation" betrifft, sind zwei unterschiedlich ausgerichtete Lehrbücher in deutscher Sprache z.B.
Christian Holzer, Improvisieren
Speziell an Gitarristen gerichtet, Grundlagenwissen und Play-Along Tracks, aber keine Licksammlung o.ä.

Fritsch, Kellert, Lonardoni, Improvisieren
Für alle Musiker geeignet, Grundlagen plus fortgeschrittenes Wissen (Akkordskalentheorie), sehr viele Übungen, unabhängig von Musikstilen.

Improvisation bedeutet das Spielen musikalischer Ideen auf dem Instrument, die beim Spielen spontan entstehen. Zumindest am Anfang ist es oft so, dass Improvisation eher ein Abrufen von gelernten und erinnerten Bausteinen (Licks) ist. Es wird immer mehr zu deinem Stil der Improvisation, wenn Du lernst, solche Licks zu verändern.
Um das zu können, muss man im Grunde gar nichts von Harmonielehre oder Tonleitern verstehen und es gibt genügend legendäre Musiker, die völlig intuitiv und ohne Kenntnisse in Musiktheorie spielen bzw. spielten.

Ein sehr bewährter Weg zur Improvisation ist es, richtig aufmerksam ein Stück aus deiner Lieblings-Musikrichtung anzuhören und auswendig zu lernen.
Als nächsten Schritt lernst Du dann, ein nicht allzu schweres Solo daraus so gut nachzusingen, dass Du es sicher auswendig kannst.
Wenn dieser Schritt gelungen ist, spielst Du das, was Du singen kannst, auf dem Instrument und vergleichst es mit dem Original, bis Du es drauf hast.
So sind schon unzählige Musiker vorgegangen, um sich ihr Handwerkszeug anzueignen.

All das, was beim Nachspielen noch nicht funktioniert, zeigt dir an, dass sich an diesem Punkt das musikalische Hören noch verbessern muss. Das geht bekanntlich am besten durch Übung.

Es spricht natürlich nichts dagegen, sich parallel zu praktischen Übungen mit den Hintergründen von Akkorden und Skalen zu beschäftigen. Nur sei dir bewusst, dass das nur Wissen über die Verwendung von Tonmaterial und Verständnis der musikalischen Abläufe liefern kann, also eher "Hintergrundwissen".

 

[ginod]

Nur ein kurzer Tipp an den Threadsteller. Wenn du eine so unglaublich umfangreiche Frage in einem Forum stellst trägt das in der Regel nicht wirklich Früchte.

Das ist ungefähr als würdest du dich für Medizin interessieren und fragen "Wie funktioniert das denn jetzt eigentlich so mit dem Körper?".

Du wirst hier wahrscheinlich sehr viele Antworten bekommen, die aber unglaublich unterschiedlich sein werden, dass du überhaupt nicht in der Lage sein wirst die Informationen für dich persönlich richtig zu filtern. Zonquer hat ja schon ein paar gute Links geschickt.
Ich würde dir spontan Sikoras Harmonielehrebuch empfehlen und dann am besten einen Lehrer suchen

Viele Grüße,

ginod

 

[Vinterland]

Das heißt Pattern 1 fängt auf dem 5 bund an bzw da wird der Ton angegeben bspw. jetzt in dem Fall A Moll

Genau,...In diesem Fall. Mit diesem Pattern kannst du aber in jeder Tonlage anfangen.
Zum Beispiel auch im 12.Bund.
Spielst du dann vom 12.Bund weiter in die höheren Tonlagen, hängst du dann Pattern 2, 3, 4 u.s.w. hinten dran.
Spielst du allerdings vom 12.Bund weiter in die tieferen Tonlagen ( also nach oben ) hängst du Pattern 5, 4, 3, u.s.w. vorne dran.

dann geht das weiter bis zum 12 Bund & Pattern 5 fängt dann wieder auf dem 5 Bund an?

Hmmmm...jaein ...Also wenn du nach der Abbildung der PDF Dokumente gehst, hast du recht. Aber im 12. Bund ist ja nicht Schluss.
Schau dir mal Pattern 4 im 12.Bund an. Genauer die "Punkte" in Bund 14 und 15.
Die "Punkte" passen wieder zu Pattern 5. das heisst also, du kannst in Bund 14 und 15 von Pattern 4, Pattern 5 dranhängen und
weiter (wieder von vorne) Pattern 1, 2, 3 u.s.w. und das runter bis zum 22. oder 24.Bund (je nach dem wie viele Bünde deine Gitarre hat).
Logischerweise, wird im 12.Bund Schluss gemacht, das es Quatsch wäre, von dort aus weiter zu gehen, weil sich
ja ab dem 12.Bund alles Töne wiederholen.....Halt eine Oktave höher.

Pattern 5 fängt dann wieder auf dem 5 Bund an?

Das kann zu Verwirrungen führen....hat mich jedenfalls immer Verwirrt.
Das Pattern fängt immer dort an, wo du den ersten Ton anfängst zu Spielen.
Also in dem Fall ( Pattern 5 ) auf dem 3.Bund.
( Pattern 4 ) auf dem 12.Bund
( Pattern 3 ) auf dem 10.Bund
( Pattern 2 ) auf dem 8.Bund
( Pattern 1 ) auf dem 5.Bund

So das heißt ich könnte im Prinzip auch Pattern 2 auf G Moll spielen & Pattern 3 würde dann auf dem 6 Bund (B) verschmelzen?

Ganz genau....Aber hier nochmal wegen der Verwirrung ...Pattern 3 würde dann auf dem 5. Bund (A) verschmelzen
weil der erste Fingersatz des einzelnen Pattern 3 dort beginnt.


Pattern 2
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Pattern 3
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-G#----A-----Bb----B-----C--

Beide zusammen
--2.----3.-----4.----5.-----6.----7.----8.-- Bund
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--F#----G---G#----A-----Bb----B-----C--

Also ist das ganz nichts anderes wie aneinander gestellte Figuren?

Gaaanz genau.



Gruß Alex