Wie habt ihr schnelle Legatoläufe spielen gelernt?

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Ok, wie erklär ichs am besten?
Ich spiele jetzt seit ungefähr 3 Jahren E-Gitarre. Ich bin Leadgitarrist in einer Rockband hier und kann relativ solide spielen.
Also die Grundtechnik ist sicher vorhanden, ich kann solche Solos wie "Rockin all over the world", "You Shook me all night long", "All Right now" oder "Knocking on heavens door" Problemlos spielen.

Ich hab nur Probleme mit Legatoläufen.
Ich probiere was ich kann aber ich hab nicht den Eindruck das ich mich da in irgendeiner Art verbessere.
Ich glaube das liegt bei mir teilweise mit daran, das ich mich auf den hohen lagen nicht so "richtig" wohl fühle weil ich da eigendlich nicht so wirklich viel spiele. Abgesehen von den Solos meiner Band natürlich. Möchte mich aber da jetzt nicht so festnageln. Vielleicht hats auch andere Gründe.

Da mir das Geld für einen Gitarrenlehrer fehlt (da leider Arbeitslos) wüsste ich gern was eure Lehrer euch haben üben lassen oder was ihr geübt habt um schnelle Legatoläufe in den griff zu bekommen.

Ich rede von sachen ungefähr wie das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=ktvrdCfdgqU

Ok, das ist übertrieben schnell. 3/4 von dem Speed würden mir dicke reichen. Es stört mich nur das anscheinend so ziemlich jeder Gitarrist sowas kann, ich aber auf der stelle trete.

Also Jungs und Mädels.
Was soll ich tun um das zu ändern?
 
Eigenschaft
 
Ok, erstmal war in dem Video ja nicht nur legato sondern teilweise auch kurz sweeping und tapping. What ever.

Zu deiner Frage:

Üben ? mit Metronom und sehr langsam anfangen, wer langsam übt wird schneller schnell und üb halt genau da wo deine Probleme sind und nicht woanders, du wirst dich halt nicht einfach irgendwann in den höheren Lagen wohl fühlen, wenn du nicht auch genau da das übst was du da spielen willst, das gilt übergreifend für alle Techniken.

Ich nehm den Leuten gerne die Illusion es gäbe irgendwelche Abkürzungen oder Zaubertränke beim Geschwindigkeit üben.

Nebenbei sei noch gesagt, dass auch wenn ich dir das jetzt nicht vorwerfen will, hier im Forum immer mehr auftauchen, die denken sie könnten es übelst und bei denen dann im besten Fall sogar ein Geschwindigkeitsansatz da ist, Bendings und Vibratos aber total scheiße klingen. Ich will damit nur sagen, falls du dich wirklich intensiv mit Geschwindigkeit beschäftigen wirst, dann lass grundlegendes nicht aus den Augen, auch wenn du von vielen Dingen denkst das du sie kannst. Zwischen etwas nachspielen können und es spielen können liegen bei vielen oft leider Welten.
Bist du Beratungsresistent, schliest du dich aus dem Kreis dieser Anfänger jetzt aus, nimmst du es dir zu Herzen und bist ehrlich zu dir selbst wirst du dich auch länger fristig verbessern.
Mach am besten beim Üben immer mal Aufnahmen dann merkst du eigentlich schon nach 3-4 Monaten was ich mein und denkst vllt. auch manchmal "oh gott hatte ich damals n zittriges Vibrato" o.ä.

Fazit: Legato lernst nur indem du legato übst und nur legato, da hilft es zum Beispiel nicht einfach die Petrucci Übung herzunehmen und das dann später ohne Picking zu versuchen, ich hab damals gleich mit 3NPS Legato angefangen, wochenlang hoch und runter gespielt in allen Lagen und dann kannst du dein Ziel früher oder später wohl kaum noch verfehlen.
Metronom ist immer vorrausgesetzt, fang halt so langsam an wie es geht würd ich fast sagen, was weis ich 16tel bei 60 Beats das wird vermutlich sogar erstmal schwerer als 80 oder 90 sein aber das zahlt sich auf Dauer in Sauberkeit aus.
Und wie schon Petrucci sagte "Unfortunately there are no shortcuts in building speed"

viel Spaß, es kann ne qual sein :rolleyes:
 
Genau. Keine Tricks, keine Geheimnisse. "Nur" eine gewisse Diszipilin und hartnäckiges, möglichst regelmäßiges Üben. Wie sollte es auch anders sein? Man muss bereit sein, nicht jeden Tag rasende Fortschritte zu erwarten. Aber alle paar Spieleinheiten geht's dann doch wieder vorwärts. Außerdem hat man immer mal gute und schlechte Tage, da muss man die Übungsleistungen einfach akzeptieren.

Nachdem man vielleicht die allertypischsten Legato-Runs wie z. B. 3NPS auf 2 benachbarten Saiten als "durchgehend Hammer-On-Sextolen" oder "durchgehend Pull-Off-Sextolen" eingeübt hat, sollte es auch mit möglichst vielen Sequenzen weitergehen. Die am besten erst sehr langsam einstudieren, ehe man auf Tempo übt - bzw. das kommt fast ganz von allein. Durch Verdoppeln eines Tons entstehen so aus normalen Sextolen-Patterns 8er-Gruppen, die sich beim Spielen schon anders anfühlen. Bei Legato ist es m.E. entscheidend, dass man schön gleichmäßig spielt. Also nicht einfach losfuddeln. Auch bei schnellem Spiel hört man noch irgendwie, ob alles Hand und Fuß hat und kontrolliert gespielt ist oder ob jemand nur Gas gibt. Längere schöne Legato-Runs kann man sich von z. B. Joe Satriani, Vinnie Moore oder John Petrucci abgucken.

Ich finde das YouTube-Beispiel absolut nicht schnell. Schau mal nach Rusty Cooley... Das Legato-Tempo aus dem Beispiel solltest Du bei regelmäßigem Training in 1-2 Jahren gut drauf haben, kein Problem. Bei all dem Geshreddere sollte man aber auch andere Aspekte des Gitarrenspiels nicht vernachlässigen: Rhythmik, Akkorde, Songwriting, Ton.
 
Also Legato kam bei mir beim normalen Üben mit...weil wenn man Alternate Picking in einer hohen Geschwindigkeit beherrscht, ist die linke Hand mit diesen fixen aber zielsicheren Bewegungen so vertraut, das man auch mit Legato kaum mehr Probleme hat. Und wenn doch hilft auch hier nur üben, wobei Legato-Passagen langsam gespielt sogar etwas schwieriger sein können als schnell...geht mir zumindest manchmal so. :)
 
Danke für die Antworten.

Das nichts von jetzt auf gleich was wird ist irgendwie klar und bedarf auch keiner weiteren Beleuchtung :)
Ihr habt mir ja schon ein paar Ansätze gegeben, was ich tun kann.
Problem ist ja einfach nur, das ich nicht weiss was ich üben soll bzw. ob ich das richtige übe.

Aber so wirds wohl dann von alleine kommen, einfach dran bleiben.

Wenn noch mehr Tips da sind. Immer her damit.
 
Konkreter: Peter Fischer "Rock Guitar Secrets", Troy Stetina "Speed Mechanics for Lead Guitar". Da sind einige Legato-Ideen enthalten. Vielleicht Songbücher von Satriani, Vinnie Moore.

Übe am besten sowohl 6er- als auch 8er-Gruppen bzw. sowohl triolisch als auch eben binär bzw. 16tel usw. Du kannst zu Übungszwecken auch mal links immer denselben Fingersatz nehmen, also keine Rücksicht auf diatonische/harmonische Systeme nehmen. Pro Bund einen Finger, dann z. B. 1-3-4 (wäre, falls die 1 Grundton wäre, der Beginn eines äolischen oder dorischen Systems) und über alle Seiten rauf und runter. Oder, was m.E. noch mehr Kraft aufbaut, pro Fingersatz, Saite und Position die Sequenz 4x oder 8x spielen, dann erst weiter. Danach eine Pause einlegen und z. B. die Fingersätze nur noch 1-2x spielen, so dass man öfters neue Saiten anspielt. Das ist einen Tick schwerer als nur in einer Lage mit der Sequenz "auf der Stelle zu traben".

Neben dem 3NPS-System ist es ja nicht verboten, auch 4 Noten pro Saite zu integrieren. Schau mal nach Rusty Cooley. Von dem habe ich mir diese Technik abgeguckt - nur dass ich anatomisch keine so Riesen-Reichweite umsetzen kann. Aber manche Tonleiter-Patterns klappen auch mit 4NPS ganz gut, zumindest ab den mittleren und vor allem in den höheren Lagen.

Vergiss auch Pentatoniken nicht. Hier würde ich Stretch-Pentatonik-Patterns üben. Die lassen sich dann leicht zu String-Skipping- oder Tapping-Licks erweitern/umfunktionieren.
 
Troy Stetina "Speed Mechanics for Lead Guitar"


Kann ich nur empfehlen! Super Buch!
Ansonsten ganz einfache Übungen

--------------------------------------------------1h2h3h4p3p2p1--------------------------------------------------
----------------------------------------1h2h3h4------------------4p3p2p1----------------------------------------
------------------------------1h2h3h4---------------------------------------4p3p2p1-----------------------------
--------------------1h2h3h4-----------------------------------------------------------4p3p2p1--------------------
----------1h2h3h4-------------------------------------------------------------------------------4p3p2p1----------
1h2h3h4----------------------------------------------------------------------------------------------------4p3p2p1


und das dann am besten über das ganze über das gesamte Griffbrett.
http://www.youtube.com/watch?v=JNDy...5C43CD939&playnext=1&playnext_from=PL&index=4
ist ein tolles Video in dem Satriani ein paar Übungen vorstellt. Die 2. - 4. Figur, die er vorstellt beschäftigt sich mit Legatotechniken und hat mich ziemlich weitergebracht. Wenn man das 2-3 Wochen immer wieder 2 Stunden am Tag macht gehts schon gut ab :p
 
Spiele viele Skalen rauf und runter, übe sie mit 3 Noten pro Saite und spiele sie rauf z.B.: 1-2-3-4 2-3-4-5 3-4-5-6 usw. und zwar beginnst du in dem Tempo, wo du das sauber und gleichmäßig spielen kannst. Da das teils eine reine Kopfsache ist, soll dir die Geschwindigkeit erst mal egal sein; lege dein Hauptaugenmerk zunächst darauf SAUBER zu spielen!
Die "Spinne" ist auch nennenswert: In irgendeiner Lage 4 Finger pro Saite chromatisch raufspielen und JEDER! Finger bleibt solang auf der Saite, bis er wieder gebraucht wird; hört sich einfach an, ist aber tricky und teils merkt man, dass der Kopf geschwindigkeitsmäßig den Fingern hinterher hinkt, was das schnelle Spielen betrifft....
Es gibt noch so viele Übungen, die man sich selbst ausdenken und über Skalen spielen kann (s. oben genannte Fingersatz-Übungen)... das Internet ist voll davon :great:
 
Der Seerrrräuber;3948256 schrieb:
(...) wobei Legato-Passagen langsam gespielt sogar etwas schwieriger sein können als schnell...geht mir zumindest manchmal so. :)
Auf jeden Fall. Im Rock und Metal, aber auch wahrscheinlich im Jazz (bin kein Jazzer) werden wohl jede Menge Patterns, Sequenzen und Automatisiertes abgerufen, da bleibt keine Zeit zum "Denken". Selbst beim Improvisieren wird nach Bausteinsystem verfahren, auch wenn es dort dann sehr anspruchsvoll werden kann und die Klötzchen aus verschwindend kurzen, für "Außenstehende" kaum nachvollziehbaren Patterns bestehen.

Ich habe bei mir gemerkt, dass ich bei _langsamem_ Legato-Spiel am ehesten auf neue Ideen komme oder mir neue Melodiebögen/Sequenzen unter die Finger kommen. Zumindest gelegentlich sollte man auch als Shredder auch stark verlangsamt spielen, das ist durchaus förderlich.
 
Ich habe bei mir gemerkt, dass ich bei _langsamem_ Legato-Spiel am ehesten auf neue Ideen komme oder mir neue Melodiebögen/Sequenzen unter die Finger kommen. Zumindest gelegentlich sollte man auch als Shredder auch stark verlangsamt spielen, das ist durchaus förderlich.

Sehe ich auch so; langsames Spielen wird immer wieder und immer mehr stark unterschätzt... Alle wollen schnell spielen lernen, und dass fängt halt beim langsam Spielen an. Wenn sich keine Fehler einschleichen und festfahren sollen; von Anfang an bedacht (vielleicht auch langsam) und sauber spielen. Wie sangen Aerosmith in "Amazing".....? "You have to learn to crawl, before you learn to walk..."
 
Bezüglich Übungsmaterial: Besorg dir mal die Tabs von Aerosmiths "Amazing"; das Outro-Solo hat mir selbst viel geholfen; ist schwerer, als man denkt. Analysiere die Solos, die du nachspielst ruhig auch mal.
 

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