Wie habt Ihr Eure Akkordeons erstanden?

A
accord
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.04.23
Registriert
26.04.11
Beiträge
135
Kekse
607
Salve Forum!

Ein anderer Thread hat mich auf dieses Thema gebracht und ich wollte da schon lostippen, da fiel mir auf, dass das da total OT wäre.
Einen passenden konnte ich nicht finden, also hier ein neuer Thread.

Meine Intention: Hier können und sollen alle Arten von "Erwerb" - lustige und ärgerliche Geschichten gesammelt werden.

Meine eigenen Geschichten schreibe ich dann mal zum Start hier rein...
Es war einmal - da bekam ich meine Instrumente noch von meinen Eltern (3)!
Das Erste war eine Student V (1), die ich immer noch besitze und sogar gelegendlich spiele!
Die Kiste wurde vor einigen Jahren mal quergestimmt und eine defekte Stimmplatte getauscht - ohne Fehl und Tadel!
Danach kam eine Concerto III (2) und noch später eine Atlantik IV N deluxe (3), die mich dann bis zu meinem 25 Lebensjahr begleitet hat.
Die Preise der Instrumente haben mich nie interessiert - ich wollte nur statt der Atlantik immer lieber eine Morino haben!

Die erste eigene Morino!
Mein erstes "selbstgekauftes" Akkordeon war dann natürlich "meine" Morino VI M! Natürlich gebraucht, technisch in sehr gutem Zustand, optisch OK, aber kein "Knaller".
Gekauft privat von einem Privatmann, der vielleicht mehr von Akkordeons versteht als mancher gelernter Handzuginstrumentenmachermeister.
Er hatte eine kleine aber feine Sammlung von unterschiedlichen Instrumenten - mehrere Morinos (M,N,S), Scandalli, etc.

Das "Kauferlebnis" an sich war sehr anregend und hochinteressant.
In der Kleinanzeige stand "Morino VI N" und die wollte er auch verkaufen, weil er davon 3 Stück hatte.
Ich hatte so eine "Riesenmorino" vorher noch nie auf dem Schoß gehabt und mir war das Teil auch definitiv viel zu wuchtig und schwer.
Als ich das freundlich aber klar zum Ausdruck gebracht hatte zeigte er mir seine Sammlung im Studio in seinem Keller.
In einem Privathaus ein komplett eingerichtetes kleines, feines Tonstudio mit Regieraum, 2 Aufnahmeräumen, Technikraum und einer kleinen Akkordeonwerkstatt...
Die Instrumente alle aufgereiht und spielbereit. Er hat mir dann die Morino VI M gezeigt und ich war direkt "hin und weg".

Verkauft hat er sie mir an dem Abend nicht! "Die muss ich erst nochmal komplett durchsehen bevor sie das Haus verläßt!"
OK - die Morino VI M war etwas teurer aus die VI N - aber das war es mir definitiv wert!
Ich bekam also meine erste eigene Morino etwa 14 Tage später und habe es nie bereut.

Die zweite (Traum-)Morino!
Eine zweite Morino VI M stand auch noch da in der Sammlung - "absolut unverkäuflich"! Diese andere VI M sah aus wie frisch aus dem Laden!
Komplett im absolut top gepflegten Originalzustand und immer ordentlich gespielt und in der Originalstimmung von vor 50 Jahren!
Nie komplett gestimmt immer wenn nötig beigestimmt. Der Sound war darum "noch besser" und alles an dem Instrument hatte für mich den "haben wollen"-Faktor.
Die Vereinbarung war sofort getroffen: "Wenn Du die irgendwann mal verkaufen willst - ruf' mich an!"

In der Zwischenzeit sind wir Freunde geworden und irgendwann wollte er auch diese besagte Morino verkaufen.
Ich habe blind zugesagt, meine Morino gut via Bucht verkauft und dabei auch noch die nette Käuferin aus dem Saarland kennengelernt.
Danach hatte ich dann endlich meine "Traum-Morino"!

Die Ansprüche an das Instrument wachsen und es werden schon so Sachen wie "eine komplette Generalüberholung mit neuer Tastatur und neuen Stimmplatten" angeplant.
Die Kosten wären total explodiert - selbst wenn man viel selber machen kann - und die Zeit "ohne Instrument" - und das Instrument verlöre seinen Reiz und Charakter.

Also kreisen die Gedanken über einem anderen Instrument - einem NEUEN!

Die Excelsior Symphony Gold - m.E. "das wahrscheinlich beste Standardakkordeon von der Stange".
Der besagte Freund hatte unterdessen ein Akkordeon-Geschäft eröffnet und seine Hobbys zum Beruf gemacht. (Verkaufen, Spielen, Reparieren, Lehren, Studio)
Da gab es fast nur solche Instrumente, die einem die Tränen in die Augen treiben vor Trauer, dass man sich das wohl doch nicht leisten kann - "Akkordeon Exklusiv" halt.
Pigini, Bugari, Victoria, Excelsior - alles einträchtig auf einzelnen Regalen nebeneinander - perfekt angestrahlt wie beim Juwelier.
Jedes Instrument auf seinem eigenen speziellen Platz - direkt spielbereit. Eine "Hohner-Ecke" gabe es auch - nur die kleinen Modelle.

Hinten ein schöner großer Unterrichtsraum auch mit Klavier - nebenan eine Werkstatt mit allem was der Akkordeonreparateur so braucht.

Hier kamen immer wieder neue Instrumente als Vorführinstrumente an - und andere gingen dafür zurück. Ich war mindestens 2 bis 3 mal pro Woche da.
So habe ich auch viele absolute Top-Instrumente selbst hören und spielen können - von Bayan bis Poeta - von Super King bis Symphony.
Die Super King V war mein Favorit - und ist es mechanisch noch heute. Leichter spielbar ist m.E. kein anderes Akkordeon! Nur der Klang war mir einfach zu scharf - Pigini eben.
Dann die Poeta. Ein Traum-Sound im Diskant. Eine Optik und Verarbeitung zum Niederknien! - Aber der Bass... die Mechanik... und der Preis...

Was sonst? Doch eine Gola oder doch eine Bayan?
Das die Entscheidung bringende Vorführinstrument war eine Symphony "Silver" - Hand Made Reeds - ohne Jalousie, dafür ansonsten wie die Gold nur halt als Silver.
Der weiche Sound einer Poeta im Look eines Jazz-Akkordeons mit der Mechanik einer absolut perfekt eingestellten Morino!
Der Bass gehört fast schon in die Kategorie "Bayan" - ohne dabei aufdringlich oder den Diskant "erschalgend" zu sein. Die Ansprache - perfekt. Harmonie pur.

Wir haben dann nach reiflicher Überlegung und Planung drei Symphonys bestellt und einen sehr guten Preis bekommen - trotz einiger besonderer Anpassungen bei Stimmung, Registrierung und auch bei der Bass-Bestückung - jede ein bischen individuell. Bis ich die Symphony dann in Händen hatte verging fast ein Jahr. - Die Story schreibe ich hier nicht - es war fast zum Verzweifeln und hatte viel mit Pech zu tun. Aber was lange währt wird endlich gut.

Die Morino habe ich natürlich behalten und so gelassen wie sie war und ab und zu wird sie auch gespielt. Ein Zeitzeugnis aus 1958 in bestem absoluten Originalzustand.

That's it for now!

Ich freue mich auf Eure Geschichten!

VLG
Accord
 
Eigenschaft
 
Ich bin schon auf dem Sprung in die Uni und will nicht die Geschichten aller Akkordeons, die ich irgendwie erstanden habe, aufzählen. Nur kurz die meiner Cantus.

Nachdem ich meine Supita B ja bekommen hatte und die von früh bis abends geliebt hatte, kam ich nach einiger Zeit auf die Idee, mir doch noch ein Zweitakkordeon zuzulegen, das etwas leichter und für unterwegs sein sollte, weil ich meine Supita ja nie mehr hergeben wollte und das Ding in meinen Augen wertvoll war. Ich inserierte im Kleinanzeigenmarkt verschiedene Akkordeons, für die ich Interesse hätte und es meldete sich auch eine liebe Frau. Sie schickte mir Bilder, die leider nicht ganz so gut waren, aber man sah, daß hie und da eine kleine Delle etc. ist. Vom Zierrat fehlten auch zwei Teile usw... Wir wurden uns über den Preis bei Gefallen schnell einig und dann sauste ich mit meiner Freundin durch die halbe Republik. Und je näher ich an Freiburg i Br rankam, um so unruhiger wurde ich. Würde mir das Akko gefallen? Dort angekommen hatte ich sie um und spielte. Ein herrlicher Diskant, ein im Vergleich zur Supi B erschreckend weicher und dezenter Baß, das Akkordeon gefiel mir und so nahm ich es mit. Die Mutter der Verkäuferin freute sich, da es ihrem Mann gehört hatte und sah wohl das Glänzen in meinen Augen. Auf der Heimfahrt schauten wir noch bei Thomas vorbei, der sie gleich mal beäugte. Und auch ihm gefiel sie von Anfang an. Doch was passierte zuhause? Mir gefiel die Cantus klanglich immer besser, die Supita immer weniger. Eines Tages fasste ich die Supi gar nicht mehr an. Sie war mir zu schwer und zu kräftig im Baß geworden (MIII ist halt sehr wuchtig). Und so wich die Supi der Cantus, die ich seit Februar 2010 nicht mehr aus den Armen gelassen habe.
Inzwischen hat sie ja auch eine Komplettüberholung, stilistische Ergänzungen und Ausbesserung der Schönheitsfehler bekommen, sowie einen Umlenkstock für ein ordentliches Baßfundament nach meinem Geschmack.

Diese kleinen sind die schönen Momente im Leben.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo Ippenstein!

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Da ich weder die Supita B noch die Cantus en Detail kannte, habe ich mich erst mal ein bisschen informiert. Erstaunlich wie sich die Geschichten gleichen...
Auch bei Dir der Umstieg von einer Großen mit allem Zip und Zap ausgestatteten MIII Supita B auf die viel kleinere und feinere Cantus.
Ich denke, irgendwann werde ich vielleicht bei einer richtig guten 3-chörigen 37 Tasten Kiste landen und damit dann auch glücklich sein - man weiß es nie...

VLG
Accord
 
Hallo Accord,

im Gegensatz zu Deiner Kauf-Geschichte waren meine bisherigen Anschaffungen recht unspektakulär:
Das Concerto I war mein erstes Instrument, und meine Eltern haben es aus dem weiteren Bekanntenkreis für mich gekauft ("Fachberatung" gab es von einem Akkordeonspieler aus dem Wohnort).
Das zwischenzeitlich besessene Concerto III S war ein Kauf im Musikhaus meines Vertrauens in meiner Nähe, einfach aus dem Regal genommen, angespielt und bezahlt ;). Dort wurde es 10 Jahre später auch wieder in Kommission für mich verkauft.
Wie ich zu meiner Morino VI N gekommen bin, habe ich in meinen Board-Anfangstagen schon einmal erzählt:
https://www.musiker-board.de/akkord...morino-454-cs-empfehlenswert.html#post1885207

Vermutlich könnte sich der ein oder andere Anschaffungs-Bericht auch dort finden: https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum-sonst/205752-welches-instrument-spielt-ihr.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Accord,

die Cantus ist ja gar nicht kleiner. Die Stimmplatten, die sie hat, sind die gleichen wie im Supita-Nachfolgeinstrument Cantora. Der große Unterschied war eine ganz andere Klangvorstellung. Die Supi hatte im Baß 116 fette Stimmplatten, um ein gleichstarkes Spiel von Diskant und Baß zu ermöglichen. Bei Standardbaßinstrumenten ist das Ziel, daß die Begleitakkorde hinter dem Diskant zurückstehen und daher ist der Baß in seiner Gänze auch so gestaltet. Der Baß der Normal-Supita ist dem der Cantus da näher als der der MIII-Supita. :)

Wenn ich so bedenke, ich bin für einige Instrumente recht weit gefahren, Instrumente, die es teilweise finanziell gesehen gar nicht wert waren. Andere wiederum hatte ich über die Post bekommen, also volles Risiko gehabt... naja, man wird älter - vielleicht auch irgendwann klug... ;)

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hier meine Geschichte:

Mein Instrument wurde mir vom netten Forumsmitglied geschenkt!

Cool nicht wahr?! Wenn das nicht spektakulär ist! danke an Board, dass es dich gibt:)

3 weitere Versuche was Brauchbares zu kaufen sind gescheitert, daher habe ich das Geschenk behalten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
... Wie ich zu meiner Morino VI N gekommen bin, habe ich in meinen Board-Anfangstagen schon einmal erzählt:
https://www.musiker-board.de/akkord...morino-454-cs-empfehlenswert.html#post1885207 ...

Hallo Wil!

Meine alte Atlantik habe ich auch beim "Musikhaus meines Vertrauens" in Kommission zum Verkauf gegeben. Die Atlantik war dann auch
direkt "der Star" unter den Akkordeons in dem Laden, weil die "so riesig" neben den 48-Bass-Kisten aussah. --> Da war nix für mich zu holen.

... Vermutlich könnte sich der ein oder andere Anschaffungs-Bericht auch dort finden: https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum-sonst/205752-welches-instrument-spielt-ihr.html

Meine Intention ist es eigentlich nicht, dass die "alten Beiträge" umkopiert werden, sondern dass neue Beiträge in dieser Sparte ein Zuhause finden.
Den genannten Thread habe ich schon teilweise gelesen - sehr spannend ;-)


Hallo Accord,

die Cantus ist ja gar nicht kleiner. Die Stimmplatten, die sie hat, sind die gleichen wie im Supita-Nachfolgeinstrument Cantora.
Der große Unterschied war eine ganz andere Klangvorstellung. Die Supi hatte im Baß 116 fette Stimmplatten, um ein gleichstarkes
Spiel von Diskant und Baß zu ermöglichen. Bei Standardbaßinstrumenten ist das Ziel, daß die Begleitakkorde hinter dem Diskant
zurückstehen und daher ist der Baß in seiner Gänze auch so gestaltet. Der Baß der Normal-Supita ist dem der Cantus da näher als
der der MIII-Supita. :)

Hallo Ippenstein!

Ehrlich nicht? Ist das Bassteil der Supita wirklich genauso "schwer" wie das der Cantus?

Ich hatte damals die VI'er-Morino nicht wegen des MIII gewollt, sondern wegen des Bass-Sounds im Standardbass. Außerdem ist das
Instrument leichter als eine Morino VN oder VS und hat im Diskant auch noch 45 Tasten und 5 Chöre.
Die Morino VI M hat zudem einen 6-chörigen Standardbass mit riesigen Kontra-Platten, die auf einem geraden Stimmstock stehen und
tief in die Planfüllung hinein reichen. Da kommen die normalen Standardbass-Morinos und die Nachfolge-VIer nicht mit. Der Nachteil
ist, dass der Oktavbruch im MIII extrem stark ist. Unten voll das Volumen und danach nur noch ein "laues Lüftchen". Das machen die
Neuen alle besser.


Wenn ich so bedenke, ich bin für einige Instrumente recht weit gefahren, Instrumente, die es teilweise
finanziell gesehen gar nicht wert waren. Andere wiederum hatte ich über die Post bekommen, also volles Risiko gehabt... naja, man
wird älter - vielleicht auch irgendwann klug... ;)

Ich hatte Glück und musste bisher nie weit fahren. Einmal habe ich mir eine Morino M im Ruhrgebiet angesehen. Das Instrument war
zwar ein Reinfall, dafür hatte der Sammler eine echte Rarität: Eine Morino III M (1953-1955)! Das Teil war unglaublich!
35 Tasten 4 Chöre, davon 2 im Cassoto, 99 Bass (5-chörig) - und das bei unter 7 kg und in einem Gehäuse von der maximal der Größe einer Concerto III.
Der Klang stand einer Morino IV M in nichts nach. Eine Morino im Mini-Format...


VLG
Accord
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Accord,

die Standard-Supita ist im Baß genauso leicht/schwer wie die Cantus. Die MIII-Supita wiegt bedeutend mehr.

Wie 7 Kilo bei der 3M-Morino geschafft worden sind, würde mich interessieren. Wiegt meine Barcarole 34/II/72/4 ja schon 7,4 kg. Daher kann ich die 7 Kilo einfach nicht glauben. (Aber gut, das ist jetzt wohl auch nicht der richtige Faden dafür)

Viele Grüße

Andreas
 
Wie 7 Kilo bei der 3M-Morino geschafft worden sind, würde mich interessieren. Wiegt meine Barcarole 34/II/72/4 ja schon 7,4 kg. Daher kann ich die 7 Kilo einfach nicht glauben.

Hallo Ippenstein!

OT an:
Das mit dem Gewicht ist eine Sache - die Waage hat nicht gelogen (mit Riemen 7 kg) - die andere war die Kompaktheit dieses Akkordeons bei dem Inhalt und Sound.
Ich bin mir sicher, dass das Gehäuse einer Concerto III größer ist als das dieser Morino. Die M-Morinos sind alle sehr leicht für die Klasse. Nur Pigini baut leichter - wenn sie wollen!

OT aus.

VLG
Accord
 
Nun, meine Morino ivm war eine richtige Schnitzeljagd: nach Jahren mit der Tango ivs wurde sie mir zu schrill und ich wollte was edleres, allerdings war mir alles ein bisschen zu teuer, schliesslich bin ich ja nicht so der Ueberflieger :rolleyes:

Eines Tages entdeckte ich ein kleines Inserat, das den Akkordeonhimmel auf Erden verspricht: Gola, a mano, Bugari, Cassotto etc. Ich rief an und ein älterer Herr erzählte mir, im Moment habe er nur Knopfinstrumente (er lebt in der Innerschweiz), aber in einem Musikgeschäft hätte er gehört..... Ich rief in das Geschäft an und der Herr am anderen Ende war erstaunt, da er das Instrument noch gar nicht in der Auslage hatte.

Wir machten einen Termin ab und ich auf die Socken mit meiner Frau. Unterwegs plagte sie der Hunger und wir assen etwas, obwohl ich ein bisschen nervös war (scheint ein verbreitetes Phänomen zu sein). Endlich hatte meine Frau das Schnitzel verdrückt und wir fuhren zum Geschäft. Der Inhaber begrüsste uns erstaunt und sagte, soeben sei jemand vorbei gekommen und habe die Morino gekauft :eek:

Ich rief dann den 1. Herrn wieder an und er erklärte kleinlaut, dass er seinem Kollegen angerufen hätte und der wäre hingefahren ... etc. Zumindest gab er mir die Nummer seines Kollegen und dann traf ich mich ihm. Wie sich herausstellte, spielte er gar nicht Akkordeon, sondern interessierte sich einfach dafür. Seine Wohnung hatte eine beachtliche Akkordeon-Dichte, auch mit wirklich tollen Geräten, aber eben: mit Knöpfen.

Ich hatte das Instrument ja noch nie gesehen und war ziemlich neugierig, als er den Koffer öffnete, danach war ich hin und weg: der Klang, die Tastatur, der Bass und alles. Er wollte es eigentlich nur von innen ansehen, weshalb er es so kurzfristig kaufte und gab es mir für einen ausserordentlich fairen Preis.
 
Da in einem anderen Thread das Thema "Versandhandel für Akkordeons" aufkam, würde ich gerne mal einen neuen Thread zum Thema "Akkordeonkauf" aufmachen.

Ich bin gerade auf der Suche nach "meinem" Akkordeon und interessiere mich sehr dafür, wie ihr euer Akkordeon gefunden habt.

Manche haben über ebay gekauft und sind dennoch zufrieden (so wie ich das verstanden habe), obwohl von ebay ja eher abgeraten wird. War das Glück oder muss man was Bestimmtes beachtenl?

Gibt es bei euch in der Stadt Händler, die eine große Auswahl haben und ihr konntet verschiedene Instrumente ausprobieren? Konntet ihr vielleicht sogar ein Instrument für ein paar Tage zum Ausprobieren mit nach Hause nehmen?

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Versandhandel gemacht? Habt ihr schon mal zurückgeschickt und euch ein anderes Instrument schicken lassen (von ein und demselben Händler)?

Hat jemand sein Akkordeon über Kleinanzeigen gefunden? Wie ist da die Erfahrung?

oder kam euer Akkordeon auf ganz anderem Weg zu euch?

Ich freu mich über jede Antwort und bin gespannt auf eure Erfahrungen.

Herzliche Grüße
Nanna
 
Ich kaufe nur noch Akkordeons, die ich auch selbst gespielt und für mich als geeignet befunden habe. Lediglich beim Versandhandel neuer Instrumente wäre ich noch zu einem Kauf bereit - aber auch nur, wenn ich mir einen baugleichen Typ anderswo angeschaut und ausprobiert habe.

Am liebsten ist mir jedoch mein örtlicher Händler, der glücklicherweise immer ein gutes Angebot gebrauchter Geräte hat und darunter immer mal wieder auch etwas für mich ist (er ruft mich dann sogar an ...).

Von Ebay rate ich ab - die Chance, ein wirklich gutes Instrument von einem privaten Anbieter zu bekommen, ist nach meinen Erfahrungen eher schlecht. Eine Ausnahme würde ich machen: Händlerangebote - aber auch dort eben nur, wenn es sich um neue oder fast neue Instrumente handelt.

Kleinanzeigen der Region sind auch eine gute Quelle. Oft werden geerbte Instrumente angeboten oder solche, deren Besitzer aus welchen Günden auch immer nicht mehr spielen mag oder kann. Da kann man die Instrumente selbst ausprobieren. Ich habe schon einige schöne Geräte zu fairen Preisen erlebt, manchmal sogar richtige Schnäppchen, weil die Anbieter keine Ahnung von Akkordeons hatten und im Marktvergleich zu günstig waren bzw. sich entsprechend haben herunterhandeln lassen. Es kann aber dauern, bis sich die Gelegenheit ergibt, ein wirklich gutes gebrauchtes Instrument im Angebot zu finden ... Die Zeit sollte man sich aber lassen und nicht vorschnell etwas kaufen, das nicht vollständig die eigenen Erwartungen erfüllt - es stellt sich sonst über kurz oder lang Unzufriedenheit ein, und die Suche beginnt von neuem..
 
Also ehrlich gesagt, kann man das auch in dem anderen Thread in Ruhe weiter besprechen und braucht dafür nicht einen Neuen auf machen... aber nur meine Meinung. Alles nochmal schreiben macht auch keinen Sinn... :eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo June Carter,

du musst das nicht alles nochmal schreiben, was du bereits geschrieben hast. Das hab ich ja schon gelesen und kenne deine Erfahrungen.
Doch der andere Thread ging eigentlich um die Größe des Instruments, um den Umfang an Tasten und Bässen, deswegen wollte ich das allgemeine Kaufthema dort nicht weiterführen.

Hier geht es auch nicht nur um Versandhandel, sondern um eigene Erfahrungen des Akkordeonkaufs, egal wo und wie ihr euer Akkordeon gefunden habt.

Nanna
 
Ist eh nicht meine Sache... das müssen andere entscheiden. :gruebel:
Hätte ich mich gar nicht zu auslassen sollen. Sorry an die Mods, ist nicht meine Baustelle.
 
Oft werden geerbte Instrumente angeboten oder solche, deren Besitzer aus welchen Günden auch immer nicht mehr spielen mag oder kann.

Hallo Zamas,
das hat mir kürzlich auch jemand gesagt. Es gäbe zur Zeit viele alte Instrumente, die aus den 50er oder 60er Jahren stammten und schon lange auf dem Dachboden lägen. Damals war Akkordeonspielen in Mode und viele ließen ihre Kinder das Instrument lernen. Später wurde es dann ausgemustert und in den Speicher verfrachtet.
Ich frage mich nur, ob sie dann auch noch gut sind, wenn sie ungespielt viele Jahre auf dem Dachboden lagen. Ich glaube, für so einen Kauf muss man schon etwas Fachkenntnisse haben.

Nanna
 
Ich würde Dir auch raten, Dein Akkordeon "live" zu sehen und zu testen, bevor Du Dich eintscheidest. Einen "Blindkauf" würde ich nicht wagen. Im Versandhandel mit Neugeräten könnte man darüber nachdenken, aber nur, wenn Du ein einwandfreies Rückgaberecht hast, denn so eine Anschaffung hat man länger und dann sollte schon alles passen und man sich mit dem Instrument wohl fühlen.
 
Mein erstes Akkordeon war eine Hohner Imperial III mit 48 Bässen in 4 Reihen (ohne Septimbässe). Mein Vater hatte es beim Studium von seiner Wirtin geerbt. Es konnte niemand darauf spielen. Für den Anfang meiner Akkordeonistenlaufbahn war es ausreichend. Doch schon bald kam der Wunsch nach mehr, insbesondere mehr Bässen.
Ca. 1987 bekam ich dann mein zweites Akkordeon, eine Royal Standard Meteor 3chörig, 96 Bass.

Ich war damals 11 Jahre alt und bin nach der Schule immer an der einzigen Musikalienhandlung vorbeigegangen und habe gefragt, ob Akkordeons kommen. Irgendwann war es dann soweit: "Morgen kommen Akkordeons". Also bin ich sofort nach der Schule wieder hin und habe dann freudig das Schild gelesen: "Wegen Warenannahme geschlossen". Der Laden hat an diesem Tag dann auch nicht mehr aufgemacht. Am nächsten Morgen habe ich mich noch vor Schulbeginn in die Schlange der Wartenden vor dem Laden eingereiht. Meine Lehrerin hatte mir die Kriterien gegeben und gesagt wie man ein Akkordeon testet: "Es muss in allen Registern immer auf Zug und Druck der gleiche Ton kommen. Lass Dich darauf ein irgendwelche Lieder zu spielen. Das Instrument muss mindestens 80 Bässe haben."
Mit dieser Vorlage habe ich dann 3 Instrumente im Laden durchgespielt und konnte eins gleich ausschließen. Die anderen beiden habe ich zurückstellen lassen. Meine Lehrerin hat dann nach Arbeitsschluss (sie arbeitete Hauptberuflich im Maschinenbau) am Nachmittag von diesen beiden Instrumenten das mit den geringeren Fehlern (tiefe Töne im 16" sprechen schlecht an) ausgesucht und mein Vater hat das Instrument bezahlt. Ich glaube es waren so um die 700 DDR-Mark, aber Geld war damals nicht das Problem. Danach waren sämtliche Jagdtriebe befriedigt. Und ich habe dieses Instrument mehr 20 Jahre sehr gern als Hauptinstrument gespielt und spiele es Heute auch noch gern.
 
Ich habe mein Instrument noch nicht gefunden.

Wenn ich mal bei Händlern oder in Werkstätten bin (selten genug), lasse ich keine Gelegenheit aus um alles zu probieren, was irgendwie in Frage kommt... Nichts überzeugt mich so, dass ich unbedingt kaufen muß. Meistens sind einige Details besser als bei meinen Instrumenten, andere dafür schlechter.

Bei Messen spiele ich viel durch (meistens mit fremden Griffsystem oder Taste) und höre auch von anderen Spielern Instrumente, die ich gern haben würde. Die bekomme ich aber nicht, oder muß neu bestellen.

Bei Konzerten höre ich manchmal gute Instrumente und gebe dann meine Karte ab. Falls er (sie) verkaufen wollen, kann er (sie) mich anrufen. Bisher rief leider nie jemand an.

Rückgaberecht im Versandhandel ist sicher eine gute Sache, leider gibt es in großen Versandhandeln nicht "meine" Modelle.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben