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accord
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Salve Forum!
Ein anderer Thread hat mich auf dieses Thema gebracht und ich wollte da schon lostippen, da fiel mir auf, dass das da total OT wäre.
Einen passenden konnte ich nicht finden, also hier ein neuer Thread.
Meine Intention: Hier können und sollen alle Arten von "Erwerb" - lustige und ärgerliche Geschichten gesammelt werden.
Meine eigenen Geschichten schreibe ich dann mal zum Start hier rein...
Es war einmal - da bekam ich meine Instrumente noch von meinen Eltern (3)!
Das Erste war eine Student V (1), die ich immer noch besitze und sogar gelegendlich spiele!
Die Kiste wurde vor einigen Jahren mal quergestimmt und eine defekte Stimmplatte getauscht - ohne Fehl und Tadel!
Danach kam eine Concerto III (2) und noch später eine Atlantik IV N deluxe (3), die mich dann bis zu meinem 25 Lebensjahr begleitet hat.
Die Preise der Instrumente haben mich nie interessiert - ich wollte nur statt der Atlantik immer lieber eine Morino haben!
Die erste eigene Morino!
Mein erstes "selbstgekauftes" Akkordeon war dann natürlich "meine" Morino VI M! Natürlich gebraucht, technisch in sehr gutem Zustand, optisch OK, aber kein "Knaller".
Gekauft privat von einem Privatmann, der vielleicht mehr von Akkordeons versteht als mancher gelernter Handzuginstrumentenmachermeister.
Er hatte eine kleine aber feine Sammlung von unterschiedlichen Instrumenten - mehrere Morinos (M,N,S), Scandalli, etc.
Das "Kauferlebnis" an sich war sehr anregend und hochinteressant.
In der Kleinanzeige stand "Morino VI N" und die wollte er auch verkaufen, weil er davon 3 Stück hatte.
Ich hatte so eine "Riesenmorino" vorher noch nie auf dem Schoß gehabt und mir war das Teil auch definitiv viel zu wuchtig und schwer.
Als ich das freundlich aber klar zum Ausdruck gebracht hatte zeigte er mir seine Sammlung im Studio in seinem Keller.
In einem Privathaus ein komplett eingerichtetes kleines, feines Tonstudio mit Regieraum, 2 Aufnahmeräumen, Technikraum und einer kleinen Akkordeonwerkstatt...
Die Instrumente alle aufgereiht und spielbereit. Er hat mir dann die Morino VI M gezeigt und ich war direkt "hin und weg".
Verkauft hat er sie mir an dem Abend nicht! "Die muss ich erst nochmal komplett durchsehen bevor sie das Haus verläßt!"
OK - die Morino VI M war etwas teurer aus die VI N - aber das war es mir definitiv wert!
Ich bekam also meine erste eigene Morino etwa 14 Tage später und habe es nie bereut.
Die zweite (Traum-)Morino!
Eine zweite Morino VI M stand auch noch da in der Sammlung - "absolut unverkäuflich"! Diese andere VI M sah aus wie frisch aus dem Laden!
Komplett im absolut top gepflegten Originalzustand und immer ordentlich gespielt und in der Originalstimmung von vor 50 Jahren!
Nie komplett gestimmt immer wenn nötig beigestimmt. Der Sound war darum "noch besser" und alles an dem Instrument hatte für mich den "haben wollen"-Faktor.
Die Vereinbarung war sofort getroffen: "Wenn Du die irgendwann mal verkaufen willst - ruf' mich an!"
In der Zwischenzeit sind wir Freunde geworden und irgendwann wollte er auch diese besagte Morino verkaufen.
Ich habe blind zugesagt, meine Morino gut via Bucht verkauft und dabei auch noch die nette Käuferin aus dem Saarland kennengelernt.
Danach hatte ich dann endlich meine "Traum-Morino"!
Die Ansprüche an das Instrument wachsen und es werden schon so Sachen wie "eine komplette Generalüberholung mit neuer Tastatur und neuen Stimmplatten" angeplant.
Die Kosten wären total explodiert - selbst wenn man viel selber machen kann - und die Zeit "ohne Instrument" - und das Instrument verlöre seinen Reiz und Charakter.
Also kreisen die Gedanken über einem anderen Instrument - einem NEUEN!
Die Excelsior Symphony Gold - m.E. "das wahrscheinlich beste Standardakkordeon von der Stange".
Der besagte Freund hatte unterdessen ein Akkordeon-Geschäft eröffnet und seine Hobbys zum Beruf gemacht. (Verkaufen, Spielen, Reparieren, Lehren, Studio)
Da gab es fast nur solche Instrumente, die einem die Tränen in die Augen treiben vor Trauer, dass man sich das wohl doch nicht leisten kann - "Akkordeon Exklusiv" halt.
Pigini, Bugari, Victoria, Excelsior - alles einträchtig auf einzelnen Regalen nebeneinander - perfekt angestrahlt wie beim Juwelier.
Jedes Instrument auf seinem eigenen speziellen Platz - direkt spielbereit. Eine "Hohner-Ecke" gabe es auch - nur die kleinen Modelle.
Hinten ein schöner großer Unterrichtsraum auch mit Klavier - nebenan eine Werkstatt mit allem was der Akkordeonreparateur so braucht.
Hier kamen immer wieder neue Instrumente als Vorführinstrumente an - und andere gingen dafür zurück. Ich war mindestens 2 bis 3 mal pro Woche da.
So habe ich auch viele absolute Top-Instrumente selbst hören und spielen können - von Bayan bis Poeta - von Super King bis Symphony.
Die Super King V war mein Favorit - und ist es mechanisch noch heute. Leichter spielbar ist m.E. kein anderes Akkordeon! Nur der Klang war mir einfach zu scharf - Pigini eben.
Dann die Poeta. Ein Traum-Sound im Diskant. Eine Optik und Verarbeitung zum Niederknien! - Aber der Bass... die Mechanik... und der Preis...
Was sonst? Doch eine Gola oder doch eine Bayan?
Das die Entscheidung bringende Vorführinstrument war eine Symphony "Silver" - Hand Made Reeds - ohne Jalousie, dafür ansonsten wie die Gold nur halt als Silver.
Der weiche Sound einer Poeta im Look eines Jazz-Akkordeons mit der Mechanik einer absolut perfekt eingestellten Morino!
Der Bass gehört fast schon in die Kategorie "Bayan" - ohne dabei aufdringlich oder den Diskant "erschalgend" zu sein. Die Ansprache - perfekt. Harmonie pur.
Wir haben dann nach reiflicher Überlegung und Planung drei Symphonys bestellt und einen sehr guten Preis bekommen - trotz einiger besonderer Anpassungen bei Stimmung, Registrierung und auch bei der Bass-Bestückung - jede ein bischen individuell. Bis ich die Symphony dann in Händen hatte verging fast ein Jahr. - Die Story schreibe ich hier nicht - es war fast zum Verzweifeln und hatte viel mit Pech zu tun. Aber was lange währt wird endlich gut.
Die Morino habe ich natürlich behalten und so gelassen wie sie war und ab und zu wird sie auch gespielt. Ein Zeitzeugnis aus 1958 in bestem absoluten Originalzustand.
That's it for now!
Ich freue mich auf Eure Geschichten!
VLG
Accord
Ein anderer Thread hat mich auf dieses Thema gebracht und ich wollte da schon lostippen, da fiel mir auf, dass das da total OT wäre.
Einen passenden konnte ich nicht finden, also hier ein neuer Thread.
Meine Intention: Hier können und sollen alle Arten von "Erwerb" - lustige und ärgerliche Geschichten gesammelt werden.
Meine eigenen Geschichten schreibe ich dann mal zum Start hier rein...
Es war einmal - da bekam ich meine Instrumente noch von meinen Eltern (3)!
Das Erste war eine Student V (1), die ich immer noch besitze und sogar gelegendlich spiele!
Die Kiste wurde vor einigen Jahren mal quergestimmt und eine defekte Stimmplatte getauscht - ohne Fehl und Tadel!
Danach kam eine Concerto III (2) und noch später eine Atlantik IV N deluxe (3), die mich dann bis zu meinem 25 Lebensjahr begleitet hat.
Die Preise der Instrumente haben mich nie interessiert - ich wollte nur statt der Atlantik immer lieber eine Morino haben!
Die erste eigene Morino!
Mein erstes "selbstgekauftes" Akkordeon war dann natürlich "meine" Morino VI M! Natürlich gebraucht, technisch in sehr gutem Zustand, optisch OK, aber kein "Knaller".
Gekauft privat von einem Privatmann, der vielleicht mehr von Akkordeons versteht als mancher gelernter Handzuginstrumentenmachermeister.
Er hatte eine kleine aber feine Sammlung von unterschiedlichen Instrumenten - mehrere Morinos (M,N,S), Scandalli, etc.
Das "Kauferlebnis" an sich war sehr anregend und hochinteressant.
In der Kleinanzeige stand "Morino VI N" und die wollte er auch verkaufen, weil er davon 3 Stück hatte.
Ich hatte so eine "Riesenmorino" vorher noch nie auf dem Schoß gehabt und mir war das Teil auch definitiv viel zu wuchtig und schwer.
Als ich das freundlich aber klar zum Ausdruck gebracht hatte zeigte er mir seine Sammlung im Studio in seinem Keller.
In einem Privathaus ein komplett eingerichtetes kleines, feines Tonstudio mit Regieraum, 2 Aufnahmeräumen, Technikraum und einer kleinen Akkordeonwerkstatt...
Die Instrumente alle aufgereiht und spielbereit. Er hat mir dann die Morino VI M gezeigt und ich war direkt "hin und weg".
Verkauft hat er sie mir an dem Abend nicht! "Die muss ich erst nochmal komplett durchsehen bevor sie das Haus verläßt!"
OK - die Morino VI M war etwas teurer aus die VI N - aber das war es mir definitiv wert!
Ich bekam also meine erste eigene Morino etwa 14 Tage später und habe es nie bereut.
Die zweite (Traum-)Morino!
Eine zweite Morino VI M stand auch noch da in der Sammlung - "absolut unverkäuflich"! Diese andere VI M sah aus wie frisch aus dem Laden!
Komplett im absolut top gepflegten Originalzustand und immer ordentlich gespielt und in der Originalstimmung von vor 50 Jahren!
Nie komplett gestimmt immer wenn nötig beigestimmt. Der Sound war darum "noch besser" und alles an dem Instrument hatte für mich den "haben wollen"-Faktor.
Die Vereinbarung war sofort getroffen: "Wenn Du die irgendwann mal verkaufen willst - ruf' mich an!"
In der Zwischenzeit sind wir Freunde geworden und irgendwann wollte er auch diese besagte Morino verkaufen.
Ich habe blind zugesagt, meine Morino gut via Bucht verkauft und dabei auch noch die nette Käuferin aus dem Saarland kennengelernt.
Danach hatte ich dann endlich meine "Traum-Morino"!
Die Ansprüche an das Instrument wachsen und es werden schon so Sachen wie "eine komplette Generalüberholung mit neuer Tastatur und neuen Stimmplatten" angeplant.
Die Kosten wären total explodiert - selbst wenn man viel selber machen kann - und die Zeit "ohne Instrument" - und das Instrument verlöre seinen Reiz und Charakter.
Also kreisen die Gedanken über einem anderen Instrument - einem NEUEN!
Die Excelsior Symphony Gold - m.E. "das wahrscheinlich beste Standardakkordeon von der Stange".
Der besagte Freund hatte unterdessen ein Akkordeon-Geschäft eröffnet und seine Hobbys zum Beruf gemacht. (Verkaufen, Spielen, Reparieren, Lehren, Studio)
Da gab es fast nur solche Instrumente, die einem die Tränen in die Augen treiben vor Trauer, dass man sich das wohl doch nicht leisten kann - "Akkordeon Exklusiv" halt.
Pigini, Bugari, Victoria, Excelsior - alles einträchtig auf einzelnen Regalen nebeneinander - perfekt angestrahlt wie beim Juwelier.
Jedes Instrument auf seinem eigenen speziellen Platz - direkt spielbereit. Eine "Hohner-Ecke" gabe es auch - nur die kleinen Modelle.
Hinten ein schöner großer Unterrichtsraum auch mit Klavier - nebenan eine Werkstatt mit allem was der Akkordeonreparateur so braucht.
Hier kamen immer wieder neue Instrumente als Vorführinstrumente an - und andere gingen dafür zurück. Ich war mindestens 2 bis 3 mal pro Woche da.
So habe ich auch viele absolute Top-Instrumente selbst hören und spielen können - von Bayan bis Poeta - von Super King bis Symphony.
Die Super King V war mein Favorit - und ist es mechanisch noch heute. Leichter spielbar ist m.E. kein anderes Akkordeon! Nur der Klang war mir einfach zu scharf - Pigini eben.
Dann die Poeta. Ein Traum-Sound im Diskant. Eine Optik und Verarbeitung zum Niederknien! - Aber der Bass... die Mechanik... und der Preis...
Was sonst? Doch eine Gola oder doch eine Bayan?
Das die Entscheidung bringende Vorführinstrument war eine Symphony "Silver" - Hand Made Reeds - ohne Jalousie, dafür ansonsten wie die Gold nur halt als Silver.
Der weiche Sound einer Poeta im Look eines Jazz-Akkordeons mit der Mechanik einer absolut perfekt eingestellten Morino!
Der Bass gehört fast schon in die Kategorie "Bayan" - ohne dabei aufdringlich oder den Diskant "erschalgend" zu sein. Die Ansprache - perfekt. Harmonie pur.
Wir haben dann nach reiflicher Überlegung und Planung drei Symphonys bestellt und einen sehr guten Preis bekommen - trotz einiger besonderer Anpassungen bei Stimmung, Registrierung und auch bei der Bass-Bestückung - jede ein bischen individuell. Bis ich die Symphony dann in Händen hatte verging fast ein Jahr. - Die Story schreibe ich hier nicht - es war fast zum Verzweifeln und hatte viel mit Pech zu tun. Aber was lange währt wird endlich gut.
Die Morino habe ich natürlich behalten und so gelassen wie sie war und ab und zu wird sie auch gespielt. Ein Zeitzeugnis aus 1958 in bestem absoluten Originalzustand.
That's it for now!
Ich freue mich auf Eure Geschichten!
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