Hallo Schtine01,
das Problem dürfte eigentlich jeder ältere Neuling auf dem Instrument kennen. Man fängt das Instrument als erwachsener Mensch ganz neu an zu lernen und hat plötzlich an allen Fronten zu kämpfen , weil man erstmal einfach überfordert ist mit den vielen Dingen, die alle gleichzeitig passieren sollen und auch noch beachtet werden sollen. Da kommt man schnell ins rotieren und droht unter zu gehen. Und weil man als Erwachsener eben nicht mehr ganz so schnell lernt, wie als Kind, wird s schnell mal schwierig.
Die Mecker- und die Lob-Anteile sollten sich aber doch die Waage halten...
je nachdem - wenn ich immer wieder mal n Stück mit meinem "Meister" durchgehe, dann kann es schon mal vorkommen, dass er mir alle Punkte, die im aufgefallen sind anmerkt. Das passiert aber in aller Regel nur dann, wenn klar ist, das es noch einige grundsätzliche Dinge gibt, die ich ändern muss und in absehbarer Zeit keine weitere Unterichtsstunde folgen kann, weil mein "Meister" erstmal wieder für ne Weile auf Tournee ist.
Weil mir das auch klar ist, reiß ich mich dann aber zusammen schnauf kurz durch und notier mir alles , weil ich ja weiß, dass es gut gemeint ist. Die Anmerkungen sond ja auch allesamt richtig und ich weiß dass ich so schnell keine Chance zur Nachbesserung meines Spiels habe. Das ist mir in dem Fall auch lieber als zu freundliches Loben und die Kritikpunkte unter den Tisch fallen lassen, weil ich ja vorwärts kommen will.
In Zeiten, wo ich weiß, dass regelmäßige Übungsstunden stattfinden können, da brems ich dann mitunter meine Lehrer aber auch n bissl , wenn s mir zu viel auf einmal wird udn sag ihm auch klar, dass mir die vielen Punkte im Moment zu viel sind da ich die nicht alle gleichzeitig unter einen Hut bringe und hierfür noch mehr Übungszeit brauche. Und gleichzeitig bitte ich ihn, dass wir vielleicht erstmal nur die gröbsten und wichtigsten Punkte betrachten, um die anzugehen.
Dann kann das bedeuten, dass wir inder Stunde nur ein paar besondere Fingersatzstellen üben, ober bestimmmte Tonfolgen angehen, an denen ich immer wieder scheitere. Oder das wir uns nur auf den Rhytmus und den Groove konzentrieren und alle falschen Noten erstmal ignorieren...Je nachdem, wo halt die größten Baustellen liegen. Und das wird dann zu Hause geübt und das nächste Mal gehts an anderen Fehlern weiter.
Das hilft mir und meinem Lehrer, weil dann beide wissen, was jetzt grad dran ist und dass andere Baustellen erstmal hintenangestellt werden können. Und im Endeffekt ist auch auf beiden Seiten eine größere Zufriedenheit nach der Stunde da, weil es praktisch immer eine Verbesserung gibt, wenn man nur einen Punkt betrachtet und den konzentriert angeht... Und so wird dann über die Wochen das Stück insgesamt deutlich besser - bei mir jedenfalls schneller besser, als wenn ich alle Punkte gleichzeitig versuche zu beachten.
Sprich doch einfach mal deinen Lehrer darauf hin an, ob ihr den Untericht in der Art aufziehen könnt?
Auch meine Kinder, die bei der selben Lehrerin sind, kamen schon aus dem Unterricht und meinten "die hat heute nur gemeckert"
Wenn du den Eindruck hast, dass es nicht nur subjektiv aus Sicht deiner Kinder so ist (deine Eindrücke zeigen ja das gleiche" Muster" eures Lehrers), dann würde ich den Lehrer darauf ansprechen! Dass der Unterrciht einen vorwärts brigen soll ist klar, aber er soll auch den Spaß am Musikmachen vermitteln. Und nur mit Drill funktioniert das meist nicht! Es gibt aber auch Lehrer , die sehen den Untericht nur als Geldwerwerb und Arbeit und es ist ihnen gleichgültig, was auf der anderen Seite rauskommt, gemäß dem Motto: " die kommen sowieso nicht auf ein "vernünftiges " Level - also ist das eh nur rausgeschmissene Zeit und wofür soll ich dennen dann auch noch Spaß an der Sache vermitteln - ich hab ja auch keinen Spaß dabei?"
Sollte letzteres tatsächlich vorliegen (solche gibts leider auch !) dann hilft nur , sich einen anderen Lehrer suchen.
Aber nach meiner Erfahrung hilft es meist schon, wenn man mal mit den Lehrern genau bespricht, wie es einem jeweils geht und dass man eben die Kritikpunkte in kleineren Happen benötigt, weil man sonst nicht nachkommt - Wirkt oft Wunder, denn die allermeisten Lehrer meinen es ja gar nicht böse und schießen nur im Übereifer übers Ziel hinaus.
Gruß, maxito