Ich schicke mal voraus, daß ich über 1000 Konzerte gemischt habe. Mein Tip wäre: erstmal machen, daß die Sounds und Lautstärken auf der Bühne zusammenpassen, bevor irgendwer was an der PA oder Monitor oder sonstwo dreht. Klingt simpel, ist halt das Fundament. Das setzt voraus, daß die Gesangsperson in einer Lautstärke singen kann, die zur Bühnenlautstärke paßt, daß Gitarrenmensch einen Amp hat, der A) nicht von hausaus nach Durchfall klingt B) den Amp nicht so einstellt, daß es nach Durchfall klingt C) der gewünschte Sound und die gewünschte Lautstärke sich in die Situation einfügen lassen (oder halt nicht: fullstack Recto auf ner Bühne für 100 Leute?) C) beim spielen ein Loch läßt, da wo die Musik der anderen Bandkreaturen passieren soll. Analog dazu gilt das auch für Drummer, Basser oder Keyboarder oder was sich die Band sonst so zulegt.
Es ist kommt leider vor, daß unerfahrenen Bands die Einsicht fehlt, auf daß sie selbst zu diesem Ergebnis kommen - also die Fähigkeit zu hören, wo es hakt wenn was nicht klappt. Dazu gesellt sich gern die Eigenart, Vorschläge als Angriff gegen ihre Kunst einzusortieren. Das ist dann ein Konzert wie wenn man ein halbes Hähnchen zum Tierarzt bringt und es "der Honk am Mischpult" richten soll.
Wenn eine Band wirklich wirklich clever ist, holen sie sich eine Mischpultkreatur die gute Ergebnisse liefert und arbeiten zusammen daran, daß der Sound von der Bühne ein effektives ganzes ergibt. Und das lange vor einem Konzert.
Zum originalen Thema zurück:
aber wie bekomme ich es hin, das der Gesamtsound gut zueinander paßt
Der Gesamtsound muß passieren, bevor die PA oder die Monitoranlage aufgebaut wird. Das ist ein Puzzle und wenn das vor dem Konzert nicht durchgearbeitet wurde, wird es nicht funktionieren, egal was das mächtige Mischpult drehen kann. Gut eingespielte Bands brauchen (und ich übertreibe nicht) weniger als 10 Minuten Soundcheck. Weil die Puzzelteile auf der Bühne passen. Weil die Sounds und Lautstärken und Arrangements im Song zueinander passen. Wenn ich mitbekomm, daß ein anderer Mischer mit ner Band 45+ Minuten Soundcheck macht, weiß ich daß irgendwer seinen Job nicht erledigt hat. Wenn die Angelegenheit schwierig ist, mit dem schwächsten Glied auf der Bühne anfangen. (Hier bitte einen entsprechenden Witz einfügen) Also wenn der Gesang piepsig und zu leise ist (dauernd Feedbackschwierigkeiten) dann die Bühnenlautstärke gering halten (das bedeutet auch, daß der Drummer seine laute Snare zuhause läßt). Bei gleichzeitiger falscher Mikrofontechnik (Mikro zu nahe am Korb halten oder Korb zuhalten) Mikrofontechnik ändern. Statt einem der üblichen Gesangsmikros sich davon verabschieden welches Gesangsmikrofon mit dieser Stimme am "besten klingt" sondern zur Schadensbegrenzung ein Feedback-unwilligeres Mikrofon (beispielsweise das Audix OM7, als eines von ein paar möglichen) verwenden und ne Einweisung wie dieses Mikrofon gehalten und verwendet werden will, daß es seinen Job tun kann. Dann wie bei einem Zahlenschloß das nächst-schwächste Glied der Kette. (Keyboarder hat keinen eigenen Monitor mit? Oder stellt ihn so, daß der Schall nicht zu seinen Ohren kommen kann)(Gitarrenkreatur stellt Amp so, daß seine Waden beschallt werden und beschwert sich, daß er an den Waden keine Ohren hat) Basser spielt mit Fingern in ner Band mit Krachgitarren und hört seinen Anschlag nicht, oder hat nen Sansamp, wo er außer Infraschall und Hochfrquenz alles wegbombt, aber dafür soviel Gain drin, daß keinerlei Anschlag mehr vorhanden ist, nur noch Wurst. Ich könnt da lang weiterschwafeln, hab ich auch schon mal in nem anderen Forum, wo ich zusammengefaßt habe, was ne Band alles falsch machen kann, wenn nur der Wille dazu da ist. Allerdings auf englisch. Will wer den Link?