Wie feile ich die großen Stimmzungen mit Messinggewichten auf der Innenseite

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Atlantperator
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Hallo
bin gerade an einer alten Atlantic dran, sie zu stimmen. Bei den tiefen Tönen mit Messinggewichten komme ich nicht richtig bei, möchte ja das Messinggewicht befeilen und nicht die
Stahlrückseite, wie bei normalen Zungen eben. Sind teilw. 30 Cent zu tief, obwohl kein Rost auf den Zungen sondern nur an dem breiten Niet ist ? Woran liegt das ?
Muß ich die Platten aus dem Wachs nehmen? Wie macht ihr denn das ?
Danke
 
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Hallo Altantperator,

mit einem Magneten herausheben und dann feilen.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo Ippenstein,
verbiegen denn da die Stimmzungen nicht ? Da muß ich doch von hinten feilen.
Gruß
 
mit einem Magneten herausheben und dann feilen.

Das sieht bildmäßig dann so aus, wie auf den beiligenden Bildern.

Sieht gefährlicher aus, als es ist. Die großen Zungen können recht weit durchschwingen. Von daher ist hier keine allzugroße Gefahr, dass man die Zunge verbiegt, wenn man es nicht übertreibt.

Dass sich der Wert soweit verschiebt...
Je nachdem wieviel innere Spannung so eine Zunge von der Fertigung her aufweist, kann sich im Laufe der Zeit schon einiges verschieben, wenn sich die Spannung löst. Hängt von der Fertigungscharge des Stahls ab, was grade verbat wurde und hineinschauen kann man nicht. Man kriegt nur hinterher das Ergebnis zu hören.:nix:

Gruß, maxito
 

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Und wenn man die Zunge nun doch mal ein bisschen verbogen hat, gilt dann bei den Zungen mit Messinggewicht auch, dass der Lösabstand = ca. der Dicke der Stahlzunge (ohne Gewicht) entspricht?

Gruß
Herbert
 
wenn man die Zunge nun doch mal ein bisschen verbogen hat

Dann musst du die Platte eh ausbauen, weil der elastische Schwingweg meist weiter ist, als die Kanzelle tief ist!

Die Faustregel mit der Zungen dicke als Lösabstand würde cih bei den Tiefen beschwerten Zungen erweitern. Nach meiner Erfahrung sprechen speziell diese Zungen etwas besser an, wenn die einen etwas weiteren Lösabstand haben. Und ebenfalls nach meiner Erfahrung sid die aber gleichzeitig auch gar nicht soooo empfindlich auf den genauen Wert. Wichtiger ist, dass die Zunge an keinem Punkt zuerst durch ihre Biegung in den Plattenkanal eintaucht - das macht die Einstellung dann erst wirklich empfindlcih.

Also:
Wenn die Zunge eh verbogen ist - Platte ausbauen und die Zunge wieder so einrichten, dass der Spalt stimmt und kontrollieren, ob die Zunge auch vom Fuß bis zur Spitze oberhalb der Plattenkante liegt und nicht zwischendrin (minimal) in den Kanal eintaucht - dann ist der genaue Wert der Einstellung nicht mehr ganz so kritisch.

Gruß, maxito
 
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Mit einem Magneten raus heben ?

Das würde ich wohl nicht tun . Der Zungenstahl ist danach magnetisiert. Alles Metall (Stahl) was von der Zunge abgetragen wird, bleibt daran hängen.
Bei dem Einsatz eines Magneten muß das Material danach entmagnetisiert werden. Ich habe den Vorgang soeben in der Praxis durchgetestet. Magnetische Tonzungen bearbeiten? Nicht unbedingt erfolgversprechend.

Gruss
Balg
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann habe ich ja die ganze Zeit wohl Glück gehabt? Dieses kurze Magnetisieren macht überhaupt nichts und beim nächsten Anzupfen fliegt auch der restliche Staub weg. In meiner Praxis habe ich noch keine Nachteile feststellen können.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Dann habe ich ja die ganze Zeit wohl Glück gehabt?

Genauso isses!

Zugegebenermaßen hab ich das auch schon öfters mit Magneten gemacht, aber Balg hat recht: Es kann durchaus passieren, dass sich der Stahl magnetisiert.

Und man kann nicht mal vorhersagen, ob und wann und wieviel sich der Stahl magnetisiert - das ist eine Sache der Wahrscheinlichkeit und drum kann das passieren muss aber nicht. Aber man kann sicher sagen, dass die Wahrscheinlichkeit steigt mit der Stärke des Magneten, der Dauer der Einwirkung und der Häufigkeit. Das kann reraltiv kräftig sein! Dass es überhaupt passieren kann, hängt mit der makroskopischen Struktur des Stahlgefüges zusammen. - Es kann übrigens auch schon ohne Magnet zu einer Magnetisierung kommen. Das ist im stahlverarbeitenden Gewerbe durchaus ein Problem, so dass hierfür sogar Grenzwerte festgeschrieben sind , je nach Stahlsorte! Und drum sollte man das nicht unbedingt noch zusätzlich bei der Stimmzunge provozieren.

Ich meinerseits, werde jedenfalls zukünftig die Zunge wieder auf herkömmliche rein mechanische Weise anheben! So praktisch das ist, wenn man die Zunge so komfortabel anheben kann, so besch... ist es, die Stahlkrümel von einer magnetischen Zunge wieder runter zu bekommen.:redface:

Gruß, maxito
 
Ja, bereits das Befeilen der Zunge mit einer magnetischen Feile kann die Zunge magnetisieren.

Ich erinnere mich an den Schulunterricht, wo der Lehrer die berühmte Stopfnadel mehrfach über einen Magneten führte, durch einen Korken bohrte und so auf einer Wasseroberfläche ein selbstgebastelter Kompass entstand.

Vermutlich sind die Zungen bereits alle mehr oder weniger magnetisch. Ist nur die Frage, wie magnetisch so ein Federstahl werden kann; ob's da (überhaupt) ein praktisch auf ein Akko bezogenes relevantes mehr oder weniger gibt. Normalerweise sind Stähle mit besonders starken magnetischen Eigenschaften (Trafobleche) butterweich, also so ziemlich das Gegenteil von Federstählen.

In den Fotos sind es Neodym-Magnete, diese kleinen Kraftwunder. Die sind natürlich heftig. Nicht umsonst sollte man die von z.B. Herzschrittmachern, etc. fernhalten.

Wie dem auch sei, ich würde auch lieber mit einem anderen Werkzeug die Zunge nach oben holen. Es gibt doch da diese sogenannten "Angeln".

Kleiner Scherz am Rande: Die schwingende Zunge in Verbindung mit dem in der Nachbarschaft befindlichen feststehenden Befestigungsnagel der Stimmplatte : Könnte wie ein Dynamo wirken => Das Akko als Stromerzeuger :rolleyes:, immer volle Akkorde greifen und die Energiewende ist so gut wie gemeistert. Es spielen einfach viel zu wenig Menschen Akkordeon!

Grüße!
Herbert
 
In den Fotos sind es Neodym-Magnete, diese kleinen Kraftwunder. Die sind natürlich heftig. Nicht umsonst sollte man die von z.B. Herzschrittmachern, etc. fernhalten.

Wie dem auch sei, ich würde auch lieber mit einem anderen Werkzeug die Zunge nach oben holen. Es gibt doch da diese sogenannten "Angeln".

.. hab nochmal etwas feiner nachgeprüft - ganz leicht magnetisch sind die Zungen geworden! Also drum lass ich zukünftig die Finger von Magneten.

Die Angeln gibts - die sind in der Fachwelt gang und gäbe - ich persönlich mach das aber lieber ohne angeln, baue den Stimmstock aus und drücke die Zunge mit einem Holzstab von der Gegenseite hoch. Bei den Basszungen dürfte vermutlich nichts passieren, aber je kleiner die Zunge ist, desto höher ist die Gefahr, dass die Zunge beim "angeln" verbogen wird.

Und noch ein Hinweis zum befeilen der Zungengewichte:

Wenn man an die Stelle kommt, dann ist es günstiger, die Gewichte an der Hinterkante (also die Seite die zum Niet zeigt), denn da kann muss man mehr abfeilen, um die gleiche Änderung zu erreichen - Die Zunge wird dadurch insgesamt minimal leichter und somit minimal schneller in der Ansprache. Klappt aber meist nur, wenn man die Platte ausgebaut hat.

Gruß, maxito
 
Ich weiß ja nicht, was Ihr für Probleme habt, aber ich habe die nicht. Bei einer "Magnetiserung" von 1/2 Sekunde und dann das Testen... da haut es den Feilstaub runter. Aber gut, das Ergebnis ist wichtig, den Weg muß jeder selbst entscheiden.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Na ja, ich denke als vorsichtiger Nicht-Profi wird man erst einmal versuchen, jeden negativen Einfluss auszuschließen.

Wenn man als Profi aus Erfahrung sagen kann, dass da nix passiert, ist die Sorge natürlich unbegründet.

Gruß
Herbert
 

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