Wie entwickele ich mich weiter?

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Hallo zusammen,

Mir ist durchaus bewusst, dass es zu dem Thema einiges gibt. Ich habe auch schon einiges hier gelesen, jedoch finde ich nicht so recht das, was ich brauche.

Ich habe seit kurzem wieder angefangen mit dem Gitarrenspiel und habe ab und zu wieder das Gefühl was ich damals hatte, bevor ich Bass spielte (hatte bis zuletzt eine Band über 5 Jahre, die sich aufgelöst hat). Da habe ich nochmal gemerkt, dass mir Gitarre doch irgendwo liegt, ich nur etwas Unterstützung oder Anweisung bräuchte.

Ich denke dieses Gefühl rührt auch daher, dass ich einen sehr breiten Musikgeschmack habe der sich über viele Genres erstreckt. Das macht es mir nicht einfach, denn:

- Ich mag Bluesrock, ist jedoch sehr schwierig für mich da wenig Noten / Tabs existieren an denen ich mich orientieren könnte
- Höre im Hardrockbereich sehr viel von der Musik, wofür man x Jahre spielen muss um den Hauch einer Chance zu haben um es irgendwann mal nachspielen zu können.

Das erstreckt sich konkret von Henrik Freischlader / Aynsley Lister / Davy Knowles / Vdelli (alles +/- Bluesrock) über normalen Rock wie Gotthard / Deep Purple / etwas AC/DC bis hin zu melodischem Metal (Axel Rudi Pell / Stratovarius und Konsorten). Ich höre auch noch viel Alternative / Indie / Post-Grunge, aber jedoch ist das nicht so meins, weil ich mich hier kaum weiterentwickele, da doch oft recht einfache Riffs / Soli. Aber was die andere Musik betrifft ist dann meistens zu schwierig für mich und demotiviert mich.

Deshalb bräuchte ich mal ein paar Vorschläge an Licks / Lernmaterial, das einerseits nicht zu schnell ist, andererseits mich auch nicht unterfordert. Vom technischen Stand kann ich ohne Problem ein Gitarrensolo wie das in Nothing Else Matters, oder in Knockin' on Heavens Door (Guns N Roses) nachspielen. Wenn ich aber das Hauptsolo von Sweet Child o Mine spielen müsste, wäre ich schon echt überfordert. Ich bräuchte daher eher Tipps oder Anregungen zu Bands, wo die Gitarrensoli nicht zu schwierig sind. Ich will schließlich auch mal mehr das Griffbrett "beherrschen" ohne gleich wild drauf los zu Shredden.

Ich hoffe ihr versteht mich und habt evtl. da etwas.

sys
 
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schau doch einfach bei Youtube rein, dort gibt es alles was du suchst....einfach Guitar lesson oder ähnliches eingeben, mit dem Zusatz Blues, Metall u.s.w
und sehr gute Gitarristen zeigen dir in allen Schwierigkeitsstufen was du suchst....

Bis auf ein paar Unterichtsstunden lerne ich fast alles über Youtube
 
ohne herausforderung wirst Du Dich nicht weiterentwickeln. ich habe ein wenig den eindruck, daß Du zwar sehr gerne "richtig gut" spielen können würdest, aber nichts dafür tun willst. sorry, wenn ich das so direkt anspreche, aber das lese ich zwischen Deinen zeilen etwas heraus. "dafür braucht man jahre", "das ist mir zu schwierig", was dann zur "demotivation" führt.

mein rat an Dich wäre: such Dir z.b. ein soli heraus, das Dir richtig gut gefällt, bei dem Du aber weist, daß es spieltechnisch noch in weiter ferne liegt. und jetzt übst und spielst Du das so lange, bis es sitzt ! ohne wenn und aber, ohne ausrede, einfach machen !

von nichts kann nichts kommen. wenn Du Dich immer nur in sicheren gefilden bewegst, kannst Du Dich nicht weiterentwickeln.

zum thema griffbrett beherrschen: lage der töne, skalen lernen. deren zusammenhänge verstehen. intervalle anschauen und verinnerlichen. sich mit akkordbildung beschäftigen...

gruß
 
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ohne herausforderung wirst Du Dich nicht weiterentwickeln. ich habe ein wenig den eindruck, daß Du zwar sehr gerne "richtig gut" spielen können würdest, aber nichts dafür tun willst. sorry, wenn ich das so direkt anspreche, aber das lese ich zwischen Deinen zeilen etwas heraus. "dafür braucht man jahre", "das ist mir zu schwierig", was dann zur "demotivation" führt.

mein rat an Dich wäre: such Dir z.b. ein soli heraus, das Dir richtig gut gefällt, bei dem Du aber weist, daß es spieltechnisch noch in weiter ferne liegt. und jetzt übst und spielst Du das so lange, bis es sitzt ! ohne wenn und aber, ohne ausrede, einfach machen !

von nichts kann nichts kommen. wenn Du Dich immer nur in sicheren gefilden bewegst, kannst Du Dich nicht weiterentwickeln.

zum thema griffbrett beherrschen: lage der töne, skalen lernen. deren zusammenhänge verstehen. intervalle anschauen und verinnerlichen. sich mit akkordbildung beschäftigen...

gruß

Du irrst, irgendwie habe ich mein jetztiges "Können" ja auch nicht von ungefähr. Ich habe auch erst seit kurzem angefangen wieder überhaupt Gitarre zu spielen! Ich habe nur eben das Gefühl, mich selbst zu überfordern. Ich bin ja motiviert und will es lernen, oben genannte Lieder probe ich ja auch jeden Tag und mache Fortschritte. Aber eben nicht, wie ich vorher Fortschritte machte, bzw. habe das Gefühl dass alles nur noch schleppend voran geht.

Ich sehe mir auch Youtube-Videos mit vielen Lernvideos an, jedoch habe ich eben nur das Gefühl nur diesen "Lick" zu können und weiter nichts - aber Lieder nachspielen macht mir eben auch mehr Spaß. Meine Frage an die Community hier ist mir Künstler/Interpreten zu nennen, die nicht unbedingt an die Komplexizität der genannten Künstler heran kommen.

Oder setzt man einen blutigen Anfänger sofort auf Yngwie Malmsteen an? Ganz sicher nicht, denn es macht ja keinen Spaß sondern frustriert von der ersten Sekunde an.
 
Leider (für Dich) muss ich MOB völlig recht geben!

Es gibt auch keine Vorbilder, die man nach Schwierigkeitsgrad einstufen könnte, ja auch nicht sollte! Es gibt für jeden Gitarristen eine natürlich und ganz individuelle Entwicklkung. Das hängt viel mit dem eigenen Hörgeschmack zusammen. Was bringt es Dir, wenn ich Dir jetzt empfehle, Dich 'mal daran zu machen und einfach zu Backingtracks zu spielen, wenn Du eigentlich lieber komplette Stücke kopieren willst. Was ich übrigens gerade im Blues/Bluesrock - wie immer wieder von mir betont - sehr problematisch finde, weil es dem Wesen dieser Musik nach meinem Empfinden einfach nicht gerecht wird!

Wenn z.B. das Bluesschema so automatisiert ist, dass man sich über Akkordwechsel keinerlei Gedanken mehr macht, ist schon eine Menge erreicht. Das gilt übrigens auch im Bluesrock!

Mein immer wiederkehrenden Tipp ist schlicht:
Man kann nur spielen, was man intensiv durch Hören verinnerlicht hat! Da heisst sich nicht hinsetzen, sich ein Stück anhören und anfangen es zu kopieren! Das heisst, ein Stück, das einem gefällt (!!!) so oft und "analytisch" hören, dass es sich quasi von selbst spielt! Und vor allem: nicht eins zu eins kopieren! Es ist auf lange Sicht wesentlich befriedigender, den "Geist" eines STückes beschwören zu können!

Das klingt alles etwas kryptisch, aber das ist die Musik eben auch!

Sehr gute Anhaltspunkte findet man immer wieder bei den alten Aufnahmen der Allman Brothers Band (z.B. Live at Filmore East"). Falls Du die magst, kannst Du ja 'mal so Sachen wie "One Way Out" oder "You don_t love me" einfach mitzuspielen. Das geht aufgrund des sehr differenzierten Sound und der Disziplin der Band bei denen sehr gut!
Gut geht das auch mit J.Geils Band!

Ich rate von Bluesrock - Bands mit zu viel Verzerrung zum Zwecke der "Inspiration" ab. Aber ist natürlich auch Geschmackssache.
 
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Du darfst bei der ganzen sache eines nicht vergessen: je mehr Du schon kannst, umso schwerer wird es neues zu lernen. grob dahergeredet brauchst Du für die ersten 90% des "gitarrenspielst" vielleicht zwei, drei jahre, für die letzten 10% können jahre oder gar jahrzehnte ins land gehen, ohne auch nur ansatzweise an die 100% zu kommen (was eh nie einer schaffen wird. das wird schon an der frage scheitern, was die 100% eigentlich sind).

gegen das nachspielen ist ja nichts einzuwenden, wenn dir das spaß macht. aber auch da liegt es an dir, ob es nur beim sturen nachspielen bleibt, oder ob Du Dich mit den hintergründen beschäftigst. welche tonart ? welcher mode ? wie angewendet ? im zusammenhang mit den anderen instrumenten ? ...z.b. . so entwickelst Du nach und nach auch ein gewissen "verständnis", wie ein song funtionieren kann. das wiederum wird Dich mit der zeit immer freier machen bezüglich Deines wunsches Dich sicherer auf dem griffbrett bewegen zu können.

sicher wird man einem anfänger nicht gerade Malmsteen vorstetzen, aber bist Du noch anfänger ? nachdem wie ich Dich nach dem von Dir hier geschrieben einschätze nicht. aber auch der anfänger würde das irgendwann hinbekommen, wenn er nur lange genug dran bleibt und sich eben nicht durch den frust (den jeder kennt) klein griegen läßt.

gruß
 
Hallo miteinander,

Ich habe eben noch 3 Songs gefunden, womit ich ganz gut üben kann, z.B. das Mighty Quinn - Cover von Gotthard. Hier ist das Solo für mich schon eindeutig eine Herausforderung, nur beim Hinhören sehe ich eben hier, dass es nicht ohne weiteres unmöglich ist für mich - selbst wenn ich noch viel daran tun muss. Ich denke ich habe mich da auch falsch ausgedrückt - Frust ist nicht gleich Demotivation, denn ich bin sehr motiviert. Aber eben nur frustriert, wenn ich nach langem Üben bei anderen Songs eben kein Stück weiter bin als vor Monaten.

Eben genau das versuche ich zu vermeiden. Ich setze mir ja schon konkrete Ziele, dabei unterscheide ich Nah- von Fernzielen. Ein Nahziel ist dann z.B. für mich das oben erwähnte Stück, ein Fernziel kann durchaus ein Joe Satriani oder ein Yngwie Malmsteen sein. :D

Fernziele alleine bremsen einen aus, wenn man nicht seinen Fortschritt mitverfolgen kann. Das hat nicht gleich etwas mit Demotivation zu tun oder damit, dass ich die Gitarre hinlege wenn es beim ersten Mal nicht klappen würde. Ich bin nur eben halt an einem Punkt wo ich etwas Inspiration brauche in Sachen Songauswahl. Ich bin mir sicher dass jeder hier sich auch Nahziele setzt gemäß seines Könnens und in Anbetracht seiner Fähigkeiten. Wahrscheinlich brauche ich aber auch mal Unterricht denn ganz autodidaktisch zu lernen ist sehr mühsam. Als ich damals mit meinem Paten zusammen spielte konnte er mir manche Dinge auf kurze Zeit sehr gut vermitteln und ich habe wohl nie so viel auf einmal gelernt als in diesem gemeinsamen Unterricht.

Da ich aber zur Zeit noch keine konkrete Lösung finde, bzw. Gitarrenunterricht mit einer sehr langen Autostrecke verbunden ist ersuche ich eben Rat hier. Das ist für euch genauso schwierig wie für mich. Ich bin halt eher der Typ der sich einen Narren an Songs frisst und sie sehr oft hört, bis sie mir richtig auf den Geist gehen. Ich suche regelmäßig dann neue Songs die mir gefallen - bin nur halt sehr wählerisch. Das wird wohl auch der Grund sein, warum ich mich überhaupt hier an euch wende.

Ich sollte doch besser mal ein paar Stunden auf Youtube sehen und einfach mal drauf losspielen, was mir gefällt. Vielen Dank.
sys
 
Ich habe für mich ein System gefunden dass sehr gute Fortschritte gebracht hat und für jedes Level (an Könnten, Talent, Motivation, Zeit) funktionieren sollte.

Kurzform:
1: Finde raus wo es an deinem derzeitigen Können mangelt
2: finde raus wie man den Mangel behebt
3: Steck dir realistische Ziele und setzte sie um.
4: goto 1

Der wesentliche Unterschied ist hierbei dass du nicht rausfinden musst was du können willst, sondern was du nicht kannst. Das ist auch der grösste Nachteil an diesem System. Du musst selbstkritisch sein und selbst die einfachsten Techniken hinterfragen. Das ist nicht jedermanns Sache und speziell Gitarristen sind oft sehr schlecht darin Kritik einzustecken.

Mein Tipp: Schnapp dir Metronom und Aufnahmegerät (da gibts heut schon coole Apps dafür) und spiel ein paar Sachen die du glaubst zu können. Dann hör genau hin und stell dir die Frage: "Klingt das so wie es klingen soll?"

Ich nehm mich mal selbst als Beispiel: Ich hab 15 Jahre Gitarre gespielt (als Hobby mit Pausen, aber auch in diversen kleinen Bands). Vor einem Jahr hat mir unser Schlagzeuger den Kopf gewaschen, dass ich kein Rythmusgefühl habe. Ich war erstmal extrem angepisst und hab das Problem eine Zeit lang ignoriert. Aber was soll ich sagen... Er hatte recht. Also: Metronom auf 60 beats und Rythmus-Pyramide rauf und runter und siehe da... Ich konnte plötzlich nichtmal mehr bis 4 zählen :( Also Youtube: Wie zählt man Achtel, Sechzehntel, Achteltriolen, Vierteltriolen... Und schon nach ein paar Tagen... Kein Problem mehr. Jetzt also rauf mit dem Tempo und was stelle ich fest? Zählen geht immer noch, aber das Picking ist einfach nicht am Punkt. Also Youtube: Wie geht picking eigentlich richtig (Haltung, Bewegungsabläufe...) Und wieder bereits nach etwa einer Woche. Bam. Jetzt gehts auch mit 100 beats. Jetzt also Rythmus-Pyramide mit Skalen und was stelle ich fest? Meine linke Hand kommt nicht mehr mit, und so weiter und so fort...

In den letzten 6 Monaten in denen ich auf diese Art arbeite habe ich mehr Fortschritte gemacht als in den 15 Jahren davor. Kein Scheiss! Ich bin unserem Drummer extrem dankbar dafür dass er meinen Shit-Detektor aktiviert hat. Heute erkenne ich meine Schwachpunkte selber und kann daran Arbeiten. Wir machen das jetzt in der Band alle so und auf einmal fängt es an zu grooven. Wir sind alle keine Anfänger und deshalb dauern die Fortschritte nicht sehr lang. Für Anfänger empfiehlt sich wohl eher ein Lehrer der dabei hilft Schwachstellen aufzuspüren und zu beseitigen.

Und so blöd es klingt: Dann macht auch das Üben spass weil man die Fortschritte viel besser sieht. Du konzentrierst dich auf eine Sache die du nicht kannst und auf einmal gehts. Mich motiviert das für jeden weiteren Schritt.

Würde mich interessieren ob das hier sonst noch wer so macht? Bin für jeden Tipp dankbar.

lg, Mecht
 
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