Wie entscheide ich mich für die richtigen Felle? (keine wirkliche Ausprobiermöglichkeit?) / Aus alten Fellen noch was rauszuholen?

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Venyo
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Ich habe ein gebrauchtes Schlagzeug gekauft (Sonor 2005 Full Birch, vielen Dank nochmal für die tolle Beratung hier!).

Jetzt möchte ich neue Felle kaufen, sowohl für die Toms als auch für die Snare, weil die jetzigen echt komplett runter sind. Spielen möchte ich Rock&Pop (rockige Klassiker: AC/DC, Queen... und gerne auch The Glorious Sons, Linkin Park, Imagine Dragons, The Offspring...)

Ich hatte hier den Tipp bekommen, Felle mit wenig Eigendämpfung zu kaufen, denn Dämpfung hinzufügen geht immer noch, aber wegnehmen nicht mehr.
Der Youtuber sagt, doppellagige Felle halten länger:
View: https://www.youtube.com/watch?v=nbRjAllal3s An guter Haltbarkeit hätte ich auch Interesse. Erstmal viel Zeit gewinnen, bis ich mehr in der Materie bin ;)

Ich habe echt Schwierigkeiten, hier überhaupt großartig Unterschiede zu hören:

View: https://www.youtube.com/watch?v=0DK3BSGxYkE
Ich würde sagen, dass das Powerstroke 4 höher klingen als die anderen, was mir nicht so gut gefällt.
Bei den Emperor ist irgendwie "mehr" dabei als bei den Ambassador, ich würde sagen, es "scheppert" (nicht metallisch) mehr? Etwas mehr "Bass" / Tiefe?
Die Powerstroke 3 hallen länger nach oder bilde ich mir das ein?
Zwischen Emperor, Pinstripe (weniger Nachhall?) und Powerstroke 3 höre ich nicht großartige Unterschiede :oops: (alte Edifier Boxen, ka obs auch daran liegt oder einfach daran, dass ich keine Ahnung von Schlagzeugen habe)

Das Beste soll ja sein, das mal im Laden auszuprobieren (hatte ich in einigen bestehenden Threads hier gelesen). Ich hab mal bei Music World Brilon angerufen und die haben direkt komplett abgewunken. Beim Musicstore Köln sagte man, dass die Probeschlagzeuge haben, aber halt auf unterschiedlichen Kesseln. Macht das dann nicht total viel aus und man kann gar nicht richtig vergleichen? Andererseits kann man ja denke ich nicht von einem Store verlangen, die gleiche Tom 15x zu haben und mit je einem anderen Fell bespannt zu haben zum Testen? Köln ist auch gut 100km entfernt, weiß sonst jemand einen Laden in der Nähe von Hagen (NRW), bei dem man gut Felle vergleichend ausprobieren kann?

Ich überlege, ob ich einfach die hier bestelle: Emperor Clear Fusion und dann mal irgendwann schaue, ob ich gerne was anders hätte, was durch stimmen oder dämpfen nicht hinzukriegen ist.
Wie finde ich raus, ob ich auch neue Resonanzfelle brauche?
Mit Snare-Fellen muss ich mich noch beschäftigen, ich würde im Zweifel zu dem hier im gepinnten Thread empfohlenen tendieren: https://www.reisser-musik.de/tom-fell-remo-ambassador-coated-14

Thema 2: kann ich versuchen, aus den aktuellen Fellen noch was rauszuholen bis ich neue habe? (ich weiß nicht, wie lange meine Entscheidungsfindung da noch dauern wird) Meine Vermutung wäre, dass wenn man die auf mehr Spannung bringt, das nicht mehr so ewig nachhallt und eiert der Sound - die Toms sind aktuell deswegen praktisch nicht wirklich spielbar. Ich hatte im o.g. Stimmvideo aber noch keinen Tipp mitbekommen, ob man da irgendwann aufpassen muss bei zu viel Spannung? Nicht, dass man sich da das Kesselholz kaputt macht?

Danke euch!
 
Thema 2: kann ich versuchen, aus den aktuellen Fellen noch was rauszuholen bis ich neue habe? (ich weiß nicht, wie lange meine Entscheidungsfindung da noch dauern wird) Meine Vermutung wäre, dass wenn man die auf mehr Spannung bringt, das nicht mehr so ewig nachhallt und eiert der Sound - die Toms sind aktuell deswegen praktisch nicht wirklich spielbar. Ich hatte im o.g. Stimmvideo aber noch keinen Tipp mitbekommen, ob man da irgendwann aufpassen muss bei zu viel Spannung? Nicht, dass man sich da das Kesselholz kaputt macht?

Danke euch!
Eiern und Nachhall ist ein Problem der Stimmung (sofern die Kessel nicht kaputt sind). Für Rock sollten die Resofelle nach dem, was ich in den letzten Monaten über Stimmung gelernt habe, ca. eine Terz tiefer gestimmt sein, als die Schlagfelle. Der Ton sinkt dann zum Ende hin ab und der Nachhall wird verkürzt. Sind die Felle (Reso und Schlagfell = batter) auf dem annähernd gleichen Ton gestimmt, dann hat man ewigen Nachhall. Wenn man die Resos 1 Terz höher stimmt, dann steigt der Ton im Ausklang eher etwas an. Gilt als etwas klarerer Ton, evtl. eher für Studio oder Jazzigeres. Ist aber einfach auch Geschmackssache.

Wenn es eiert, dann liegt es meiner Meinung nach an unterschiedlicher Stimmung an den einzelnen Spannschrauben, so dass unterschiedliche Frequenzen aus dem Fell kommen...
Ein sauber gestimmtes Tom eiert nicht und hat wenn möglich keinen zu langen Nachhall (Reso Terz rauf oder runter gegenüber Schlagfell).

Es gibt verschiedene Methoden Toms zu stimmen und hunderte Seiten in Youtube und Bücher und Meinungen usw... Letztendlich ist das Übungssache. Ich stimme jetzt seit 1/2 Jahr mein Übungsraumdrum immer wieder und komme langsam rein in die Materie. Habe mir auch einen Kurzanleitung dafür selber geschrieben und das Buch von Nils aus dem Forum hier gelesen https://www.amazon.de/Drum-Tuning-Traumsound-CD-Erläuterungen-Klangbeispiele/dp/3937841598 und mir eine Drum-Tuning App fürs Handy besorgt https://play.google.com/store/apps/...NER_DrumtunePRO_Drums_Percussion_Tuning&hl=de), um mal ein wenig die Frequenzen dargestellt zu bekommen, wenn ich die Toms untereinander ebenfalls von 10" -> 12" -> 14" im Terzabstand stimme, damit es schön runterbollert wenn sie hintereinander gespielt werden.
Ein Sonderthema ist dann nochmal die Snare... Habe die, wenn ich mich recht erinnere, 1 Oktave über der 10er Tom mit sehr straffem Reso und entsprechend lockererem Schlagfell. Auch da steht Einiges in dem Buch vom Nils drin...
Die App nehme ich, um grobe Frequenzunterschiede an den Stimmschrauben zu egalisieren, dann aber auch natürlich mit Gehör und jeweils abgedämpftem anderen Fell... Also ich mache eine Mischung aus App-Tuning und Gehörtuning. Die App ist vorallem für die Erreichung des gwünschten Fundamental-Tones hilfreich für mich, also des Tons, den die Tom im Zusammenspiel BEIDER Felle dann hat. Das Feintuning der einzelnen Stellschrauben mache ich dann mit Gehör und am Ende nochmal Überprüfung mit der App. Viele, allerdings wohl geübtere Drummer, machen das nur nach Gehör. Mir hilft die App für den Anfang aber, überhaupt mal in eine richtige Grundstimmung reinzukommen.

Letztendlich muss einem klar sein, dass ein Tom-Sound aus unendlich vielen Varianten erzeugt werden kann. Man kann den gleichen Fundamental-Ton mit ewig vielen Varianten zwischen Reso und Batter-Fell erreichen... Die Terz zwischen ihnen ist da aber etwas, was man gut hören und einstellen kann. Und das A und O ist vorallem eine Gleichstimmung ALLER Spannschrauben, hörbar über das Anschlagen des Fells am Fellrand NEBEN der Spannschraube. Ich nehme dafür Soft-Mallets und nicht Sticks, weil das weniger Nebentöne gibt, finde ich... Dabei darauf achten, dass Du nicht eine Stellschraube z.B. 3 Umdrehungen anziehst, aber die gegenüberliegende dann vergisst (3 Umdrehungen auf einmal macht man eigentlich sowieso nie!). Man muss immer schauen, dass alle Spannschrauben nur marginal unterschiedlich gespannt sind, um eine saubere Stimmung zu erhalten. Wenn Du eine Stellschraube hochdrehst, geht der Ton an der gegenüberliegenden und den benachbarten auch mit etwas hoch. Also immer aufeinander abstimmen, in kleinen Schritten...

LG, Frank
 
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Wenn es eiert, dann liegt es meiner Meinung nach an unterschiedlicher Stimmung an den einzelnen Spannschrauben, so dass unterschiedliche Frequenzen aus dem Fell kommen...
Ein sauber gestimmtes Tom eiert nicht und hat wenn möglich keinen zu langen Nachhall (Reso Terz rauf oder runter gegenüber Schlagfell).

Das!

(Gott ist das Peinlich, jetzt versemmel ich schon die Formatierung... ich schibes auf die Uhrzeit)

Zu folgenden Aussagen:

"Ich würde sagen, dass das Powerstroke 4 höher klingen als die anderen, was mir nicht so gut gefällt."

Das ist rein abhängig von der Stimmung. Powerstroke 3 und 4 unterscheiden sich von den Lagen - Das 3er ist einlagig, das 4er zweilagig. Du bekommst tiefe Frequenzen mit beidem hin. Aber hier wirst du dir über die Jahre des Schlagzeugspielens eh ein sehr eigenes Bild machen. Je nach Tom kann es Sinn machen, dickere oder dünnere Felle aufzuziehen. Ich habe selber (bin aber auch Enthusiast) auf jeder Tom ein anderes Fell. Je kleiner je dünner.

Zu dem, was im Zitat unten steht: Die Emperor haben grundsätzlich eine andere Klangentfaltung wie Ambassadors. Die Ambassadors sind einlagige Felle, die über mehr Sustain verfügen, da die zwei Lagen eines zweilagigen Fells sich gegenseitig ausbremsen. Sustain darfst du hier auch nicht mit Obertönen verwechseln. Obertöne entstehen bei schlechter Stimmung aufgrund der unterschiedlichen Spannungen an den Schrauben.

Die Pinstripres sind zusätzlich noch am Rand verklebt, was die größte Dämpfwirkung hat - das sind sehr klassische Rockfelle - populär überwiegend in den 80ern und 90ern. In den Frühen 2000ern dann erst mal verpöhnt; weil sich mal eine Zeit lang ein Kult um saubere Stimmung und offenen Toms entwickelt hatte... hat sich aber wieder gelegt und selbst Tempos werden wieder auf Toms akzeptiert ;). Bei ner guten Stimmung sind die allerdings wirklich nicht nötig.

Ich würde sagen, dass für dich als Ausgangspunkt Emperors erst mal super wären, weil du damit sowohl nach oben als auch nach unten hin Luft hast, um dich in eine Richtung zu entwickeln. Emperors können gut gedämpft werden, sind aber auch besser zu kontrollieren als Ambassadors. Ambassadors sind dafür hervorragende Resos - wobei auch hier Geschmack über die Meinung anderer steht. Bei Pinstripes besteht die Gefahr, dass sie dir auf Dauer zu tot klingen können - sind zwar nicht so schlimm wie Evans Hydraulics aber ja. Dämpfen kann man, wie du gut erfasst hast, immer. Wegnehmen nicht.

Diese Vergleichsvideos finde ich immer n bisschen zweischneidig.. wenn man nicht weiß, was da passiert, kann man auch viel missinterpretieren. Man weiß z.B. nie, ob die Felle wirklich gleich gestimmt sind usw. Die Nuancen rauszuhören ist auch nicht immer einfach. N Echter Vergleich gelingt eigentlich nur, wenn sie sehr ähnlich gestimmt sind. Das ist vor Allem gemein, weil Felle am Meisten Einfluss auf den Klang haben. Mehr noch als Saiten bei Gitarren.

Du wirst über die Jahre allerdings ohnehin viel testen und anfangs wirst du dich fragen, warum Schlagzeuge so mies klingen. Stimmen ist kein Hexenwerk, muss man aber können. Da gibts auch n gutes Buch von einem der Boardmember hier. Erst damit habe ich (nach über 10 Jahren Erfahrung) Stimmen gelernt. Dass Schalgzeuge in Natura anders klingen als auf CD's dürftest du ja wissen.

Bei den Emperor ist irgendwie "mehr" dabei als bei den Ambassador, ich würde sagen, es "scheppert" (nicht metallisch) mehr? Etwas mehr "Bass" / Tiefe?
Die Powerstroke 3 hallen länger nach oder bilde ich mir das ein?
Zwischen Emperor, Pinstripe (weniger Nachhall?) und Powerstroke 3 höre ich nicht großartige Unterschiede :oops: (alte Edifier Boxen, ka obs auch daran liegt oder einfach daran, dass ich keine Ahnung von Schlagzeugen habe)
 
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@ThaInsane88 Das super Buch vom Boardmember Nils hatte ich oben verlinkt...
Und habe jetzt nochmal nachgeschaut... Die Snare ist 1 Oktave über der 14er Tom, nicht über der 10er... Meine Fundamental Tone Stimmung ist
10" C#3
12" A#2
14 F#2
14" Snare F#3
22" Bass F#1
Ob man jetzt diese oder ähnliche Fundamental Tones nimmt ist relativ egal. Jedenfalls liegt es bei meiner Tomgrösse in der Range des Möglichen... Hauptsache die INTERVALLE stimmen, finde ich! I know, etliche Drummer scheren sich da einen Dreck drum... die hören das einfach! Aber das ist eben Übungssache. Mir als Drumanfänger aber Keyboard-Veteranen hilft das erstmal... Übung kommt dann später 😄. Und der TE ist ja wohl auch Drum-Neuling... Also alte Felle sollten schon auch noch stimmbar sein, wenn sie nicht gerissen sind und somit halbwegs zum "Klingen" gebracht werden können... LG, Frank
 

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