Wie dumpfen Charakter bei runtertransponierten Songs in den Griff kriegen?

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Hi Folks,

hab da mal ne Sounddesigntechnisch Frage . . .

Ich stehe mal wieder vor dem Problem, was mich im konkreten Fall aber so stört, daß ich nun nen Thread in den Raum schmeiße.

Konkreter Fall: Den extrem selten gecoverten Song "Summer of ´69" covern :D
Alles klar, schön nen knackigen Leadsound für das uns allen bekannte Riff gebastelt, fahr zur Probe und erfahre, daß wir dem Sänger zuliebe 3 (!) Halbtöne runter müssen.

Kurzes Zwischen-Statement: Bevor jetzt hier die Diskussion bzgl. Sinn oder Unsinn von Transponieren kommt . . . wer mich dazu bewegen will, den anderen Bandmitgliedern entweder das Transponieren oder eben den Song auszureden, der rennt bei mir offene Türen ein. Aber es läuft in einer Band leider nicht immer alles so, wie es der Keyboarder gerne hätte . . . schade eigentlich :gruebel:

Back2topic:

Ich spiele also 3 Töne tiefer und gehe total unter, weil es einfach nur noch dumpf und matschig klingt.
Bei Flächen (bzw. Akkorden) kann man sowas schonmal durch ein anderes (höhergelagertes) Voicing ausgleichen. Aber was mache ich bei so einem Leadsound?
Hab schonmal den Ansatz probiert, am EQ rumzuschrauben (Tiefen raus, Mitten/Höhen rein), hat mich aber nicht so überzeugt. Wenn ich nun alles eine Oktave (nach Transponieren) höher spiele, ist schon wieder zu hoch.

Evtl. müsste ich auch einfach einen anderen Leadsound zusammenkloppen und hoffen, daß der sich besser durchsetzt.

Habt Ihr Erfahrungen mit sowas?
Wo sollte ich nochmal ansetzen? Bei der Soundauswahl oder bei den Frequenzen?

Grüße
Cali
 
Eigenschaft
 
Kurze Frage: Spielst du 3 HT tiefer oder spielst du in Original Lage und hast am Keyboard Transpose -3 gedrückt?

Bei vielen Keyboards ist nämlich tatsächlich der Fall, dass bei der Transpose Funktion gepicht wird, ein Grund wodurch sich dein Sound erheblich verändert!
 
Bisher hab ich die Transpose-Funktion benutzt, wollte/werde mir das Riff aber auch in der Original-Tonlage draufschaffen (noch nicht zu gekommen).
Hm . . . gibt es das bei manchen Kisten echt, daß z.B. ein originales "A" anders klingt, als ein runtertransponiertes "C"? :gruebel:
(Bei mir geht´s um einen Korg Triton Extreme)
Hab noch nicht wirklich drauf geachtet, werde ich aber heute Abends mal testen.
 
Also ich kenne es selbst von billigen Tischhupen nicht, dass dort die Samples gepitched werden, wenn man transponiert. Das passiert höchstens, wenn man so weit runter (oder auch hoch) kommt, dass es für diesen Bereich einfach keine Samples mehr gibt, denn dann müssen natürlich die vorhandenen Samples entsprechend weiter verbogen werden.
 
Würde ich jetzt auch vermuten. Wenn ich technisch richtig liege, läuft das ja intern mehr oder weniger auch nur über MIDI ab. Da wird dann statt "C" einfach ein "A" an die Sounderzeugung geschickt. Genauso, als ob ich den Sound von einer externen (und da transponierten) Tastatur per MIDI anspiele.
 
...ja
die gemachten vermutungen sind korrekt. da ändert sich nur der midibefehl - nichts wird gepitched.

eine lösung ist in deinem fall nicht ganz einfach. man muss sich immer bewusst machen, dass songs auf eine bestimmte art und weise entstehen und instrumentalisten in der regel auf ihren jeweiligen instrumenten so spielen, dass es "gut" klingt. hieraus ergeben sich wohl meistens auch die charakteristischen melodielinien.
ein halber ton hoch oder runter gibt hier meistens nicht den entscheidenden ausschlag (wobei ich auch das schon erlebt habe *schauder*) aber ne kleine terz ist da schon ein haufen holz.
erst kürzlich hatte ich das problem bei nem bläserriff.
ne halbe oktave weg vom original - autsch - hoch klingt zu hoch; tief setzt sich nicht durch- scheiße!
 
Und wie hast Du´s gelöst?

Ich persönlich finde auch, daß -3HT ein "No Go" ist, aber ich muss nun das beste daraus machen . . . :cool:
 
Okay, ich hatte da was verwechselt :D Das was ich gemeint hab hat nichts mit Transpose (meistens bei General/Utility) zu tun sondern mit "Coarse Tune" bei der Soundsynthese.
DA ist das nämlich, zumindest bei meinen Keys, der Fall. Dass gepicht wird.
 
Ich sehe da auch wie die anderen keine "echte" Lösung. 3 HT sind in der Tat schon weit weg vom originalen Klangbild der Instrumente.
Du hast ja selbst schon angedacht, am Leadsound irgendwelche Klangveränderungen hinsichtlich mehr Brillianz oder Schärfe auszuchecken. Das scheint mir in dem Fall noch die beste Variante zu sein.
 
eine lösung ist in deinem fall nicht ganz einfach. man muss sich immer bewusst machen, dass songs auf eine bestimmte art und weise entstehen und instrumentalisten in der regel auf ihren jeweiligen instrumenten so spielen, dass es "gut" klingt. hieraus ergeben sich wohl meistens auch die charakteristischen melodielinien.
ein halber ton hoch oder runter gibt hier meistens nicht den entscheidenden ausschlag (wobei ich auch das schon erlebt habe *schauder*) aber ne kleine terz ist da schon ein haufen holz.
erst kürzlich hatte ich das problem bei nem bläserriff.
ne halbe oktave weg vom original - autsch - hoch klingt zu hoch; tief setzt sich nicht durch- scheiße!

Genau das ist das Problem. Um das grundlegend zu lösen, muß man neu an das Arrangement herangehen, statt nur zu transponieren. Also: wenn das Bläserriff wegen Transposition zu tief ist, das Konzept des Arrangements aber vorsieht, daß das Bläserriff zu hören sein soll, muß ein anderes Bläserriff her. Eines, bei dem die Töne im optimalen Bereich liegen.

Wenn ein Keyboard-Lead-Sound sich in tieferer Version nicht mehr durchsetzt und Soundwahl und EQ-Einstellung nichts wesentliches ändern, muß eine neue Melodielinie her. Leicht gesagt und schwer getan, aber so grundlegend würde ich da durchaus rangehen, wenn der Song nicht zu entstellt wird. Die Kollegen sollen ruhig hören, daß wir uns auf dem Pfad der Kompromisse bewegen ;)

Harald
 
Bei einem Song wie in meinem Beispiel Summer Of ´69 is halt nich viel mit an der Melodielinie ändern.
Hab jetzt in der Tat den Leadsound neu arrangiert und z.B. einen Bell-Sound mit "dahinter" gepackt, sodaß es im Attack ein bisschen heller und spitzer (und somit definierter) klingt. Ein Program (wie wir Tritonianer es nennen) hab ich oktaviert gedoppelt (aber die hohe Oktave deutlich leiser) in der Hoffnung, daß es sich klanglich in der Mitte trifft ;-) Dann hab ich über den EQ alles noch ein bisschen in den mittleren/höheren Bereich geschoben. Klingt echt sch... jetzt :D
Aber im Mix mit dem Rest der Band könnte es passen, bin mal auf die nächste Probe gespannt.
 
Hier ist glaube ich alles gesagt, aber ich wollte Dir mein Mitgefühl aussprechen. Hatte ein ähnliches Problem neulich bei Türlich, Türlich in der Version von Jan Delay... Ich mein es waren auch 3 oder 4 HT tiefer und bei den Bläsern gabs nur noch gehupe...

Seit dem haben wir uns geeinigt: +/-1 HT ist ok, ansonsten spielen wir es nicht...man muss auch nicht immer kompromisse machen :)
 
@pdthegreat: Danke für Deine Anteilnahme ;)
Die 1HT-Regelung ist eigentlich eine gute Idee, werde ich auch versuchen einzuführen.
 
Mein Beileid: So viel Aufwand für diesen durchgenudelten Kirmesblödsinn - und das alles nur, weil der Star nicht singen kann. Nuja, so isses eben.

Ich würd's ebenfalls wie von dir gedacht machen: Das Programm des Lead-Sounds so ändern, dass deine Lead-Sound-Voice okativiert gedoppelt wird. Das Volume der hohen Voice bestimmt dann die Brillianz, die dir ja bisher fehlt. So kannst du das Runtertransponieren evtl. klanglich kompensieren.

Eine andere Linie zu spielen, halte ich bei dem Song für ungünstig - die Leute kennen's so, die Leute wollen's so.
 
Mein Beileid: So viel Aufwand für diesen durchgenudelten Kirmesblödsinn
Wenn ich DAS Bryan Adams erzähle . . . :D

Aber danke für´s Beileid ;-)

Ich würd's ebenfalls wie von dir gedacht machen: Das Programm des Lead-Sounds so ändern, dass deine Lead-Sound-Voice okativiert gedoppelt wird. Das Volume der hohen Voice bestimmt dann die Brillianz, die dir ja bisher fehlt. So kannst du das Runtertransponieren evtl. klanglich kompensieren.
So hab ich´s gemacht und ich denke, das ist die beste Lösung.

Eine andere Linie zu spielen, halte ich bei dem Song für ungünstig - die Leute kennen's so, die Leute wollen's so.
Tja, so ist das nun mal als Cover-Mucker . . . gebt dem Volke, was des Volkes ist . . . wenn der Mob danach schreit, soll er es bekommen ;-)
 
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Vielleicht hättest du auch an dem "Keyboard Track" für das Filter (3-2a) schrauben können. Nur falls du noch etwas anderes probieren willst ;)
 

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