Wo ist deiner Meinung die Obergrenze ?
bin auch der Meinung: Ausprobieren, was gefällt
Ich habs mal in einem Projekt Versuchsweise auf die Spitze getrieben. 40-fach gedoppelt
Das war sowas Rammsteinartiges..
Es gibt positive, und auch negative Aspekte.
Also einerseits klar: Das mantscht den Mix zu. Es bleibt nicht mehr viel Platz für Bass Gesang und Schlagzeug
Mit etwas experimentieren klingt die Gitarre aber sau fett
Was sehr viel aus macht: Die Wahl der Verstärker! Es macht absolut kein Sinn 40 mal sie selbe Verstärkersimulation zu verwenden. Jede Gitarre sollte unterschiedlich klingen! Bei einigen Dopplungen habe ich sehr wenig Verzerrung gehabt--> Hört man zwar kaum einzeln raus, aber unterstützt die Palmmutes extrem. Die Palmmutes verlieren sonst für mein Geschmack bei stark verzerrter Gitarre zu viel Druck untenrum. Dann hatte ich neben vielen "normal verzerrten" Gitarren auch ein Gegenpol geschaffen, und einige Dopplungen extrem stark verzerrt. (Die aber nur sehr leise hinzu gemischt.)
Nicht nur der Verzerrungsgrad sollte unterschiedlich sein. Je nach Möglichkeit, verschiedene Gitarren zum Aufnehmen verwenden, oder verschiedene Amps/Simus, Cabinets, Mikrofone, Mikrofonpositionen undund.. da sind die Möglichkeiten unbegrenzt sein eigenen Gitarrensound zu layern, und dann schön übers ganze Stereopanorama verteilen.
Und beim Doppeln unbedingt oktavieren mal ausprobieren! Entweder alles eine Oktave höher spielen, oder auch mal eine Dopplung eine Oktave runter pitchen
Wie gesagt, die 40 Dopplungen waren nur ein Experiment. Im Endeffekt habe ich glaub 16 Spuren weg gelassen, und "nur" 24 verwendet.^^
Fazit vom Experiment:
Meiner Meinung machen nur zwei Dopplungen Sinn, auch wenn sie gleich klingen. Eine rechts eine links, fertig.
Sobald es aber mehr als zwei Dopplungen sind, muss mMn eine andere Klangfarbe hinzukommen, dass das überhaupt Sinn macht. Die Gitarren sollten sich in Dynamik und Frequenzen ergänzen, und das können sie nur wenn sie unterschiedlich klingen.
Und wie schon meine Vorredner angesprochen haben: Je mehr Spuren hinzu kommen, je tighter muss eingespielt werden. Bei 40 Dopplungen behaupte ich mal, muss auch ein Top-Gitarrist alle Spuren erstmal punktgenau quantisieren, sonst wird das nur Brei.
Nachtrag, was mir noch eingefallen ist:
Ich dopple wenn ich eine mächtige Gitarrenwand will oft. Wenn die Gitarre jedoch agressiv und "mitten in die Fresse" sein soll, dann bevorzuge ich nur eine einzige Gitarre. Keine Dopplung.
Je öfter man doppelt, je weiter weg erscheint es. Um eine Gitarrenwand überhaupt als Wand und nicht nur einzelne Steine zu erkennen, braucht es ein gewissen Abstand.