Wie Doppel ich richtig E-Gitarre ?

Max666
Max666
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.06.24
Registriert
17.10.17
Beiträge
158
Kekse
0
Hallo, bei einem Beitrag vor einiger Zeit bin ich auf den begriff "doppeln" gestoßen, der mein Problem von einem zu laschen Sound lösen könnte, wo beschrieben wurde dass eine Gitarre doppelt abgespielt wird, jeweils nur von links, als auch nur von rechts, anstatt nur einer Spur in der Mitte. Ist es sinnvoll E Gitarre zu vervierfachen oder ist das Doppeln schon mehr als genug? Muss ich das Gespielte auf der E Gitarre unbedingt 2 mal spielen oder reicht es, wenn ich die Pickups per Interface aufnehme und den Verstärker drüber lege (nutze Plugins Bias Amp 2) ? Und sollten Leadparts und Solos ebenfalls gedoppelt werden, oder sollte man die einzeln lassen? Ich bin beim Thema Recorden recht neu. Würde mich sehr freuen wenn meine Fragen beantwortet werden, ich danke schon mal im Voraus für das beantworten dieser.
 
Eigenschaft
 
Wenn man von Doppeln spricht, muss die Gitarre 2 mal oder auch noch öfter eingespielt werden. Der Sinn darin liegt in einer Verbreiterung des Sounds. Einen Stereoeffekt erhält man am natürlichsten, wenn man die Gitarre nicht einfach kopiert (was in der Regel gar nix bringt), sondern wirklich alles separat spielt.

Wichtig ist allerdings, dass die Gitarre so präzise wie möglich wiederholt eingespielt wird. Timing und Artikulation sollten möglichst gleich sein.

Ich würde das erstmal mit nur 2 Gitarren versuchen. Wenn man sehr viele Gitarren einspielt, bekommt man zwar Breite, aber auch wird der Sound undefinierter
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das musst du einfach mal ausprobieren. :D

Wenn man wirklich tight spielen kann, sind 6 Gitarren durchaus möglich.

Wenn du das Riff nicht mehr klar definiert hören kannst, weißt du, das es zuviel ist.

Ich persönlich arbeite in der Regel mit 3 Gitarren. L/R das selbe Riff und dann eine in der Mitte, die entweder das Riff reduziert spielt, oder eine Harmonie spielt. funkioniert für mich sehr gut, da man einen Kompromiss zwischen Breite und Definition findet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,

Wo ist deiner Meinung die Obergrenze ?

...das, würde ich sagen, müßtest Du ausprobieren. Es muß ja nicht so viel sein wie bei Brian May, der teilweise mehr als 30 Spuren in Verwendung hatte...

Viele Grüße
Klaus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...hmm, kommt doch immer auch etwas auf die Musikrichtung an...!?
Stimmt alles für HardnHeavy, doch schon bei klassischem Hardrock ala Deep Purple oder Rainbow würde ich das nicht prinzipiell so sehen.

Da finde ich es eher sogar wichtig daß man hört daß es nur eine Gitarre ist, es aber trotzdem nicht zu dünne und glatt klingt.
Dann ist Raum angesagt! Entweder du nimmst ihn mit auf (eines oder mehrere Raummikrofone) oder du machst das nacher. Ich lege zB gerne ein leises Stereo Delay (zb.40 Millisekunden links, 80 Millisekunden rechts) auf das Gitarrensignal um etwas Breite zu bekommen.

Ich wollte nicht prinzipiell gegen Doppeln sprechen, nur dafür zu entscheiden ob Doppeln oder Raum besser ist, denn eine gut aufgenommene Einzelspur Gitarre kann auch alles andere als flach und eng klingen!

Gruss,
Bernie
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wo ist deiner Meinung die Obergrenze ?
bin auch der Meinung: Ausprobieren, was gefällt;)

Ich habs mal in einem Projekt Versuchsweise auf die Spitze getrieben. 40-fach gedoppelt:D Das war sowas Rammsteinartiges..

Es gibt positive, und auch negative Aspekte.

Also einerseits klar: Das mantscht den Mix zu. Es bleibt nicht mehr viel Platz für Bass Gesang und Schlagzeug:D
Mit etwas experimentieren klingt die Gitarre aber sau fett:cool:

Was sehr viel aus macht: Die Wahl der Verstärker! Es macht absolut kein Sinn 40 mal sie selbe Verstärkersimulation zu verwenden. Jede Gitarre sollte unterschiedlich klingen! Bei einigen Dopplungen habe ich sehr wenig Verzerrung gehabt--> Hört man zwar kaum einzeln raus, aber unterstützt die Palmmutes extrem. Die Palmmutes verlieren sonst für mein Geschmack bei stark verzerrter Gitarre zu viel Druck untenrum. Dann hatte ich neben vielen "normal verzerrten" Gitarren auch ein Gegenpol geschaffen, und einige Dopplungen extrem stark verzerrt. (Die aber nur sehr leise hinzu gemischt.)
Nicht nur der Verzerrungsgrad sollte unterschiedlich sein. Je nach Möglichkeit, verschiedene Gitarren zum Aufnehmen verwenden, oder verschiedene Amps/Simus, Cabinets, Mikrofone, Mikrofonpositionen undund.. da sind die Möglichkeiten unbegrenzt sein eigenen Gitarrensound zu layern, und dann schön übers ganze Stereopanorama verteilen.
Und beim Doppeln unbedingt oktavieren mal ausprobieren! Entweder alles eine Oktave höher spielen, oder auch mal eine Dopplung eine Oktave runter pitchen;)

Wie gesagt, die 40 Dopplungen waren nur ein Experiment. Im Endeffekt habe ich glaub 16 Spuren weg gelassen, und "nur" 24 verwendet.^^

Fazit vom Experiment:
Meiner Meinung machen nur zwei Dopplungen Sinn, auch wenn sie gleich klingen. Eine rechts eine links, fertig.
Sobald es aber mehr als zwei Dopplungen sind, muss mMn eine andere Klangfarbe hinzukommen, dass das überhaupt Sinn macht. Die Gitarren sollten sich in Dynamik und Frequenzen ergänzen, und das können sie nur wenn sie unterschiedlich klingen.
Und wie schon meine Vorredner angesprochen haben: Je mehr Spuren hinzu kommen, je tighter muss eingespielt werden. Bei 40 Dopplungen behaupte ich mal, muss auch ein Top-Gitarrist alle Spuren erstmal punktgenau quantisieren, sonst wird das nur Brei.

Nachtrag, was mir noch eingefallen ist:
Ich dopple wenn ich eine mächtige Gitarrenwand will oft. Wenn die Gitarre jedoch agressiv und "mitten in die Fresse" sein soll, dann bevorzuge ich nur eine einzige Gitarre. Keine Dopplung.
Je öfter man doppelt, je weiter weg erscheint es. Um eine Gitarrenwand überhaupt als Wand und nicht nur einzelne Steine zu erkennen, braucht es ein gewissen Abstand.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Was man doppelt und wieviele Spuren man aufnimmt ist eine kreative Entscheidung. Als Daumenregel: eine einzelne Spur Gitarre klingt am meisten nach dem Gitarrensound. Je mehr du dazufügst (Am besten immer hard gepant, also L, C oder R) desto größer aber auch verwaschener wird es. Es klingt nicht gut wenn alles immer fett ist und manche Riffs fordern eine "Wall of Sound" und andere einen direkteren Sound mit zB. nur 2 Gitarren. Bei meiner ehem. Band hatte ich eine Gitarre und einen Bass zu mischen und hab auch öfter nur eine Gitarre links und den Bass rechts gehabt. Geht dann schön auf wenn du im Refrain Gitarren doppelst.

LG lightsrout
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Technisch Einwandfrei! Beim doppeln klingt es umso besser, je ähnlicher du die zwei Takes einspielst. Bei deinem Beispiel bist du noch sehr unterschiedlich. Der Gitarrensound ist auch nicht so toll, vor allem von der linken Gitarre. Bei deinem Tuning brauchst du gar nicht soviel Zerre weil die Saiten eh schon ein bissl kratzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
"Technisch Einwandfrei! Beim doppeln klingt es umso besser, je ähnlicher du die zwei Takes einspielst. Bei deinem Beispiel bist du noch sehr unterschiedlich."

Das stimmt bin auch beim spielen abgewichen, müsste generell mehr mit Metronom arbeiten um genauer zu spielen.

"Der Gitarrensound ist auch nicht so toll, vor allem von der linken Gitarre."

In wie fern? Besseres Amp einstellen ? oder mehr mit mit EQ arbeiten?
Hab ich in dem Fall nicht wirklich gemacht.

"Bei deinem Tuning brauchst du gar nicht soviel Zerre weil die Saiten eh schon ein bissl kratzen."

Ich schraube dann den Gain ein wenig runter, das sollte vielleicht helfen.

Danke für die hilfreiche Kritik.
 
Ich bin selbst kein Gitarrist, habe aber schon einige aufgenommen. Die meisten versauen sich den Sound mit zuviel Gain und Treble. Schau dir mal an wie deine Lieblingsgitarristen (Wichtig: gleiches Tuning!) ihren Sound einstellen. Ich weiß zB. von Meshuggah das sie wirklich wenig Gain verwenden, ebenso Animals as Leaders. Hier ist natürlich die Rede vom Rhytmussound und nicht vom Solo/Leadsound.

Hör halt mal hin, von der linken Gitarre hörst du quasi nur rauschen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Schau dir mal an wie deine Lieblingsgitarristen (Wichtig: gleiches Tuning!) ihren Sound einstellen.
Ich kann nur schwer aus der ganzen Band den Sound von der Gitarre raushören und meinen dementsprechend abpassen, ich ziehe meinen Sound immer aus einzelnen Multitracks, wenn ich auf welche stoße. Ich versuche dennoch mal das nochmal anzupassen. Ich poste dann nochmals eine überarbeitete Version hier in den Thread.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon ein bisschen besser! :) Jetzt heißts: ausprobieren bis es passt!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben