Wie dimensioniert man eine Endstufe?

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jaenno
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Hallo Zusammen,
ich besitze zwei Peavey Eurosys 4, alte Dinger;). Machen aber gut Krach und für ne kleine Party sind sie immer gut.

Ich möchte eventuell vergrößern und mir eine 4 Kanal Endstufe zulegen. Woher weiß ich welche Endstufe ich für welche Boxen benötige?

Vielen Dank im Voraus.
 
Eigenschaft
 
Im Grunde genommen kannst du jede Endstufe nehmen. Ist die Endstufe unterdimensioniert, bringen die Boxen nicht ihre volle Leistung, ist sie überdimensioniert, darf man sie eben nicht voll ausfahren.
Wahrscheinlich fährst du mit dieser Endstufe ganz gut:

Wozu eigentlich 4-kanalig?
 
Hi jaenno,

Bei der Dimensionierung der Endstufe sollte man darauf achten, dass die angeschlossenen Lautsprecher auf Klirr sehr kapriziös reagieren können. Mancher Hochtöner hat da sein Leben schnell mal ausgehaucht. Damit man also nicht in eine Überlastsituation der Endstufe kommt nimmt man die o.g. Sicherheitsreserve in die Rechnung auf.
Die Endstufen sollten m.E. immer die 50% Reserve berücksichtigen. Da Leistung heute sehr preiswert zur Verfügung steht, gerne auch das doppelte an Leistung der RMS Leistungsangabe der LS. Das schwächste Glied in der Kette sollte der Lautsprecher sein. Denn wenn der anfängt sich mit Klirr an seiner Leistungsgrenze zu bewegen, dann hört man das und macht (hoffentlich) automatisch leiser.
Geht dagegen die Endstufe in die Überlastung "merken" das die LS möglicherweise früher und können Schaden nehmen.
 
Ist auch meine Meinung. Die Endstufen können an der jeweiligen Impedanz der Boxen problemlos die doppelte Leistung der auf den Boxen angegebenen (RMS-) Leistung haben. Musiksignale sind Impulshaltig und gute Treiber können saubere Impulse klaglos bis zu einem Mehrfachen ihrer Nennleistung ab. Nimmt man aus irrigem Sicherheitsgedanken hier Endstufen, die zu klein sind, besteht eher die Gefahr, daß bei einer rauschenden Party ob mangelnder Endstufenreserven am Pult immer höher gezogen wird und somit Pult und oder Endstufen ins clipping geraten. Im Moment des Clipping (übersteuern) fliesst Gleichstrom durch die Spulen der Membrane, der sich in diesem Moment aber nicht bewegt und insofern keine Luft zum Kühlen der Spulen mehr bewegt. Zur Verdeutlichung: Mit einer Endstufe, die 200 W bringt, kann ich in kürzester Zeit einen 1000 Watt Basslautsprecher killen, wenn ich die Endstufe in den roten Bereich fahre. Habe ich hingegen eine 2KW-Endstufe, regelt man erstens vorsichtiger und im Zweifel springen die Turntables des DJ eher, als ich ins Clippen kommen kann.
 
Wieso fließt beim Clipping Gleichstrom? Das Ausgangssignal des Amp, auch wenn es für den LS zu stark ist, bleibt Wechselstrom. Oder wie soll der LS das ändern?
 
Also das mit dem thermisch gekillten Tieftöner am kleinen Amp möchte ich sehen... ;-)

Was am unterdimensionierten Amp stirbt, sind die Hochtöner und zwar thermisch am zunehmenden Hochtonanteil des Signals, weil beim Clipping des Verstärkers Obertöne generiert werden. Einen Tieftöner auf diese Weise zu killen, halte ich für utopisch, denn beim Clipping entsteht keine Gleichspannung, die den Speaker "stoppen" würde. Was entsteht, ist ein verzerrtes Signal aufgrund der abgeschnittenen Peaks, was im absoluten Extremfall beispielsweise eine Sinuswele am Eingang zu einer Art Rechteckwelle am Ausgang machen würde, aber da haben wir immer noch Wechselspannung.

Tieftöner sterben also nicht an unterdimensionierten Amps, sondern entweder thermisch an korrekt dimensionierten oder mechanisch an deutlich überdimensionierten.

Wenn man also keine Anlage mit Sense-Leitung besitzt, dimensioniert man die Endstufen eben leicht über (wie bereits mehrfach zu lesen) und schaltet beim Betrieb das Hirn ein. Idiotensicher geht halt einfach nicht.


domg
 
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pfloyd
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