Wie diese Aufnahmesituation meistern?

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Hallöchen in die Runde!
Bin neu im Thema und neu im Forum, möchte mich aber gerne mit eurer Hilfe weiterentwickeln.
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich im Zuge der Produktion von Videointerviews damit, guten Sound in allen Lebenslagen aufnehmen zu können. Hier fühle ich mich langsam sicherer und bin zufrieden mit meiner Ausrüstung, die ich gleich noch kurz auflisten werde.

Nun habe ich in meinem Freundeskreis eine relative junge Band und habe rein aus der Freude am Filmen angeboten, in Zukunft gerne für Video- und Tonaufnahmen von Auftritten bereit zu stehen.
Einen Auftritt habe ich schon begleitet und hier ist leider vieles noch nicht so gut geworden, wie ich es mir vorgestellt habe.

Meine zur Verfügung stehende Ausrüstung besteht aus:

- 2x DSLR, 1x Externer HDMI Recorder
- Tascam DR-60D und Tascam DR-70D
- Rode NTG-1
- 3x t.bone EM 700

Den ersten Auftritt habe ich folgendermaßen aufgenommen:
Das NTG-1 als Overhead für die Sängerin, ein EM 700 am Schlagzeug und eines an der Box. Das dritte hatte ich zu dieser Zeit noch nicht.
Die Aufnahmen hier sind annehmbar geworden, aber bei weitem nicht das, was möglich ist und was ich mir wünsche.

Mein Plan für die nächste Aufnahme, deren Aufbau ich vielleicht bei einer Bandprobe üben könnte wäre folgende:
2x passive Stereo DI Box (neu kaufen) -> 2x E-Gitarren Amp, 1x E-Bass Amp und 1x Keyboard in die Box, Link an das Mischpult der Band und XLR an meine Recorder.
1x XLR Splitter (neu kaufen) -> Für den Gesang
1x XLR Merger (neu kaufen) -> Für 2x EM 700 am Schlagzeug

Preise inklusive Kabelsalat: 150€ +/- was auch ungefähr meine Schmerzgrenze für diese Anschaffung wäre.
Dieser Aufbau würde mir in der Theorie eine sauberere Abnahme der Instrumente und des Gesangs ermöglichen und wäre aufgrund des hobbymäßigen und nicht regelmäßigen Gebrauchs noch im finanziellen Rahmen.

Nun meine Frage:
Kann ich das von euch so absegnen lassen bei meiner groben Budgetvorgabe?
Wenn ich mit zwei Mikros am Schlagzeug arbeiten kann, wie positioniere ich sie am besten?

Der Tascam DR-60D hat 2x XLR und 1x Stereoklinke als Inputs (4-Kanal, Stereo nur gemeinsam pegelbar), der DR-70D 4x XLR Inputs (4-Kanal). In meinem geplanten Setup nutze ich 6x XLR. Unterstützt ihr meine Idee, dass ich den Mix des DR-70D per Line Out an den DR-60D (an die Stereoklinke) weiterschleife, damit ich die Audiospuren im Nachhinein einfacher synchronisieren kann, oder sollte ich die Stereoklinke besser für zwei weitere Mikrofone (XLR > Phantomspeisegerät > Y-XLR > Klinke) oder die Intrumente (DI Box > Y-XLR > Klinke) benutzen? Wie Synchronisiere ich die Spuren der beiden Geräte dann am einfachsten, sie überschneiden sich ja möglicherweise nicht stark genug?

Ich hoffe, ihr könnt mir bei meiner spezifischen Problemstellung weiterhelfen.
Vielen Dank und einen schönen Abend!
Moritz
 
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Hallo @moritzell

Willkommen!

Und vorweg: ich bin sicher kein versierter Recording-Experte. Allerdings mache ich schon ein paar Jahre selbst Musik in diversen Bands und Projekten und versuche mich nun auch in Sachen Recording.

Mal soweit ich mich einigermaßen auf bekanntem Terrain sehe:
Tascam DR-60D und Tascam DR-70D
Soweit ich das Konzept dieser Geräte verstehe, sind die für Bild/Ton-Aufnahmen konzipiert. Soweit ja schon mal sehr gut (24Bit ist gegeben, mehrere Spuren).
Kenne ich zwar nicht, scheint aber für den Einsatzzweck nicht so gut geeignet, es sei denn Du möchtest nur damit aufnehmen.
Das wäre defnitiv eine Schwachstelle aus meiner Sicht.

Was ich nicht verstehe:
Das NTG-1 als Overhead für die Sängerin
Was meint in dem Zusammenhang "Overhead"? Ist das eine Akustik-Combo, für die Du aufnehmen möchtest?
ein EM 700 am Schlagzeug
DAS ist mal experimentierfreudig :)
und eines an der Box
Was denn für eine Box?

Ich rate mal: Die Band spielt über eine PA (Verstärker, Boxen, usw.) Dann wird irgendwo auch ein Mischpult stehen, richtig? Warum greifst Du die Audiosignale nicht da ab? Klar, müssten dann alle Instrumente zumindest irgendein Signal an das Pult schicken und die Drums noch richtig mikrofoniert werden, aber zumindest hättest Du einigermaßen saubere Signale zum Aufzeichnen.

Oder einfach zwei richtig gute Mikros so positioniert, dass die gesamte Band als Gesamtklang gut aufgezeichnet wird. Da werden die kleinen t.bone Mikros aber bestimmt an ihre Grenzen kommen.

Bei Deiner oben beschriebenen Vorgehensweise kann ich mir nicht vorstellen, dass es irgendwie einen guten Sound ergeben kann. Ich stelle mir 3 Mikrofone vor, die mehr oder weniger "wild" verteilt rumstehen. Da wird es Frequenzauslöschungen geben, massive Übersprechungen, usw.

So mal meine bescheidenen Ideen!

Viele Grüße
Markus
 
Guten Abend Markus!

Vielen Dank für deine Antwort.
Nun, ich weiß, dass meine Ideen sehr verworren sind und meine Ausrüstung momentan durch den Hauptanwendungszweck in Videodokumentationen / Interviews nicht sehr daran angepasst ist, was ich vor habe.
Ich möchte meinen Wunsch nach gutem Sound hiermit ein wenig relativieren, denn ich weiß, dass ich mich in diesem Forum an sehr erfahrene Musiker / Produzenten wende und ich diesen Grad an Professionalität der hier vertreten wird selbst nie erreichen werde, da meine Arbeit mit Video und Sound bisher nur Nebenberuflich (oder im Fall der Band als reines Hobby) stattfindet.

Ich habe meinen Aufbau der ersten Aufnahme nur geschildert um zu verdeutlichen, wie ich bisher meine Ausrüstung genutzt habe. Dieser Aufbau soll aber in Zukunft nicht erneut so verfolgt werden.
Zu deinen Fragen aber dennoch kurz: Die Band besteht aus einem Schlagzeug, zwei E-Gitarren, einem E-Bass, einem Keyboard und einer Sängerin. Alle zusammen sind eine Schülerband mit Jugendlichen aus meinem Bekanntenkreis.
Overhead in dem Fall, da ich das Mikro nicht mit einem weiteren Stativ neben dem Mikrofonständer der Sängerin platzieren wollte. Ich konnte es an der sehr tiefen Decke des Raumes entlang mit einem Galgenstativ platzieren.
Ein Mikro stand vor einer der beiden Boxen, die durch einen Mono-Mix gespeist wurden.

Zurück zu meiner Planung.
Ich möchte nicht gerne am Mischpult der Band herumwerkeln, da dieses keine direct outputs der einzelnen Kanäle hat und ich sehr gerne meinen Ton und vor allem die einzelnen Tonspuren der Instrumente selbst abmischen möchte. Dies vertraue ich der - ich nenne sie mal PA-Managerin - noch nicht so sehr an, als dass ich einfach einen fertigen Stereo Output des Mischpults benutzen könnte.
Bevor wir über die reine Audioqualität reden, ist es denn technisch so möglich, wie ich es mir vorgestellt habe?
Also die Gitarren- und den Bassamp sowie das Keyboard über die beiden DI-Boxen in meine Recorder einzuspeisen, während der Link an das Mischpult weitergeleitet wird und das Mikrofon der Sängerin einfach splitten. Damit hätte ich ja von allen, bis auf das Schlagzeug, ein einzelnes Signal, mit dem ich arbeiten kann, soweit korrekt?
Das Schlagzeug wäre dann auf dem Papier das letzte Problem. Hierfür hätte ich entweder 1 oder 3 Mikrofone zur Verfügung, je nachdem, wie ich die verbleibenden Kanäle meiner Recorder belege (sie untereinander verbinde oder nicht).

Ich möchte nur nochmal kurz betonen, dass die Aufnahme hobbymäßig und unentgeltlich ist, somit sind mir natürlich finanzielle Grenzen gesetzt. Und aus meinen 100-200€, die ich dafür ausgeben möchte, möchte ich gerne das Maximum holen, auch wenn es nicht das Optimum ist.

Ist meine Vorstellung tatsächlich so zweifelhaft? Welche anderen Lösungen könntet ihr mir vorschlagen?
 
Theoretisch geht das so. Dir muß aber klar sein, daß Du Gitarre und Baß erheblich nachbearbeiten mußt. DI trocken klingt erst mal na ja, eben nicht so, wie das aus den Amps kommt. Das muß zwingend entsprechend bearbeitet werden. Alternativ kann man die Amps mit Mikros abnehmen. Dann hat man gleich den Sound und gegebenenfalls auch die Effekt Geräte, die da als Treter auf dem Boden rumliegen. Würde ich in dem Fall auf jeden Fall den Vorzug geben.

Und was wäre dann da übrig an Mikros für das Drumset? Theoretisch kann man das mit zwei Overhead aufnehmen. Kondensator Kleinmembran am besten......
 
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Hallo noch Mal!

Also die Gitarren- und den Bassamp sowie das Keyboard über die beiden DI-Boxen in meine Recorder einzuspeisen, während der Link an das Mischpult weitergeleitet wird und das Mikrofon der Sängerin einfach splitten. Damit hätte ich ja von allen, bis auf das Schlagzeug, ein einzelnes Signal, mit dem ich arbeiten kann, soweit korrekt?
Ja, das kannst Du so machen. Beim Keyboard wirst Du aber wohl zwei DI Boxen brauchen (wegen Stereo).

Als Idee vielleicht noch: Das Bass-Signal -wenn vorhanden- am Line Out des Amps abgreifen (dann hättest Du zumindest den Ampsound etwas eingefangen - kann allerdings auch doof klingen) und dasselbe mit der Gitarre. Falls das nicht geht, weil keine Lineout vorhanden, könntest du alternativ auch ein Patch vom FXsend in die DI-Box, dann wieder mit einem Patch in FXreturn der Amps und den XLR Ausgang dann an Deine Tascamgeräte. Bei den Keyboard(s) solte dies ähnlich funktionieren. Viele Keyboarder (vielleicht sogar alle?) machen ja auch ihren "eigenen" Mix, der dann nach FOH geschickt wird. Das wäre bestimmt das beste Signal zum Abgreifen.
Die Idee mit dem Gesangsmikro sollte auch funktionieren.
Wenn Du dann noch die Drums via Mikrofon abnimmst kann es halt passieren, dass einzelne Frequenzen sich überlagern oder auslöschen. Beim Mix dann darauf mal achten.
Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass Du so schon zumindest hörbare Ergebnisse erzielen wirst.
Also im Grunde bräuchtest Du:
4 DI-Boxen, Kabel, zwei gute Mikrofone und ab geht die Post.
Die Kleinmembraner an den Drums ...? Als Overheads ja, aber die Bassdrum?
Vielleicht kennst Du ja jemanden, der Dir zB ein AKG D112 für die Bassdrum leihen könnte. Diese Mikrofone sind wirklich weit verbreitet und funktionieren in der Bassdrum wirklich gut.

Viele Grüße
Markus
 
Hallo, Moritz,

kameramäßig bist Du auf jeden Fall schon mal auf der sicheren Seite. Nur aus Interesse: Was sind das für DSLRs? Aber Du kannst schon mal aus drei Perspektiven auswählen, damit kommst Du schon mal sehr weit.
Grundsätzlich würde Dein Setup funktionieren, aber wie adrachin schon mal bemerkte - die DI-Signale wirst Du kräftig nachbearbeiten müssen, und irgendwie geht bei diesem Setup leider auch ein wenig die live-Atmosphäre verloren. Der Stereo out vom Mixer ist nicht unbedingt hilfreich, da je nachdem Git- und Baßamp gar nicht gefeatured werden und Du da wahrscheinlich vorwiegend die Vocals drauf hast und das Ganze ja auch auf den Raum und nicht auf Deine Aufnahme abgestimmt ist. Wenn Du einen eigenen Aux-Weg belegen könntest (pre fader), könntest Du Dir einen unabhängigen Stereomix vom Pult holen. Auf jeden Fall würde ich aber über zwei Raummikrofone nachdenken, damit Du auch den Klang "im Raum" hast. Wen es allerdings eine "junge Band" ist, ist wahrscheinlich kein Mixer vorhanden, der reichlich mit AUX-Wegen gesegnet ist.

Viele Grüße
Klaus
 

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