Wie den hals beim singen locker lassen?

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Tupacshakur
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Mein gesangslehrer hat mir gesagt das ich beim singen den hals locker lassen soll. Also genau gesagt das ich nicht aus dem hals singe sondern der ton im kopf entsteht. An falscher atmung liegt es nicht denn die haben wir gecheckt und es ist alles in ordnung. Mein stimmsitz befindet sich ja im hals und für mich ist es total komisch den hals zu entspannen und aus dem kopf zu singen. Auch weiss ich dann nicht wie ich die tonhöhe kontrollieren soll, da ich die tonhöhe über meinen hals kontrolliere.
Wie kann ich am besten üben den ton im kopf enstehen zu lassen und auch die tonhöhe zu regeln ohne den hals zu belasten?
 
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Hallo


den Hals locker zu lassen ist kein aktives Tun. Der Hals wird dann locker, wenn die Kehlkopfmuskulatur durch den Atem entlastet wird, der Atem also wirklich arbeiten kann. Das ist nicht alleine eine Frage der korrekten Atembewegung, sondern hat mit Muskelkraft (Zwischenrippenmuskulatur) und Balance zu tun. Wahlweise nennt man das "Stütze" oder "Anchoring" oder "Stöhn Gefühl" oder "Singen aus dem Körper" oder was auch immer. Um den Hals zu entlasten brauchst du deine persönliche Mindestströmstärke des Atems. Eine Art Mindestpower. Wenn du darunter bleibst wird es immer eng und unwohlig im Hals bleiben. Das zu erarbeiten ist Aufgabe des Gesangsunterrichtes.

Mit "der Ton entsteht im Kopf" ist sicher die Resonanzbildung beim Singen gemeint, denn natürlich "entsteht" ein Ton nicht im Kopf sondern an den Stimmlippen. Damit er schön klingt brauchst du als Sänger aber Klangräume und das sind im wesentlichen Mundrachen, Nasenrachen und Kehlrachen, also die Räume IN deinem Gesicht.
Versuche dir vorzustellen, daß du IN dir klingst. Wie eine Gitarre. Sing also nicht mit der vorstellungm, der Ton müsse nach außen zum Mund heraus, sondern lass den Klang dich nach INNEN füllen, nach hinten, nach oben, nach unten, nach Vorne. Aber nicht extra nach Vorne heraus schieben/singen.

Die Tonhöhe/Intonation regelt sich über das Gehör und über das Körperempfinden. Dafür ist es sinnvoll, das eigene "innere Orchester" gut zu trainieren. Habe beim singen immer die Musik im inneren Ohr. ;-) So verbessert sich die Intonation.

Liebe Grüße,
Shana
 
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Ich kann Shana nur bezüglich des Halses zustimmen. Die Verengung kommt von den Schlundschnürern, das ist die Schluckmuskulatur - die hilft dem Kehlkopf mit, wo sie aber nicht helfen sollte.
Dein Lehrer sollte einen anderen Weg zum Hals locker lassen finden, nämlich, den Kehlkopf optimal einzustellen, dass keine "externe" und falsche Hilfe mehr angefordert wird!
 
Hallo !
Ich pflichte Shana darin bei, daß man den Hals nicht aktiv locker lassen kann (ich halte diese Anweisung sogar für unsinnig, weil sie meist nur zu weiteren Verkrampfungen führt). Es geht mehr um die Vorstellung, um das Gefühl einer weiten Kehle, in der der Kehlkopf beweglich (mit Tendenz nach unten) bleiben kann.
Abgesehen von der "Atempower" können bestimmte Vorstellungen und Körperbewegungen dabei helfen. Z.B. eine Handbewegung nach unten bei Aufwärtsmelodien, bzw. beim hohen Ton in die Knie gehen oder auch rückwärts gehen bzw. rückwärts steigen (hat bei mir seinerzeit Wunder bewirkt, aber jeder Jeck is´anners ;) ). An Vorstellungen gibt es eine ganze Menge, z.B. die, daß dein Mund sich am Brustbein befindet.
Das alles soll verhindern, daß Du das Gefühl eines zugeschnürten Halses bekommst, weil gerade höhere Töne dadurch fast unmöglich werden.
Aber mit der simplen Anweisung ist es da eben nicht getan, Dein Lehrer sollte also genau beobachten, was Du tust, und entsprechend korrigieren bzw. sich eine Übung einfallen lassen, die speziell Dir hilft.
Eine meiner ersten Lehrerinnen hat auch immer zu mir gesagt: sei ganz locker. Wie habe ich das gehaßt !! Der gegenteilige Effekt trat ein, außerdem wußte ich nie so recht, was gemeint war. Ich selbst vermeide das Wort, wenn es nur irgend geht, und versuche aus der individuellen Körpersprache der Schüler heraus zu arbeiten.
 
Mit dem Problem haben viele oder vielleicht sogar die meisten meiner Gesangsschüler/innen zu kämpfen gehabt - und ich damals auch. Um mal zu merken, wie sich der Hals anfühlt, wenn er entspannt ist, habe ich folgende Übung (aus dem Buch "Singing and the Actor"): Atme durch den Mund ein und aus, achte auf Bauchatmung. Halte dir beim Atmen die Ohren zu. Wahrscheinlich wirst du dich jetzt selbst atmen hören. Versuche jetzt mit zugehaltenen Ohren so zu atmen, dass du dich nicht mehr atmen hören kannst. Hast du das erreicht, dann fühle in deinen Schlund/Rachenraum/Hals hinein - dieser Raum wird dann entspannt und locker sein. So soll sich das möglichst anfühlen. Natürlich ist es eine ganz andere Sache, dass auch beim Singen umzusetzen. Aber es zeigt dir zumindest mal, wie der Hals sich entspannt anfühlt.
Diese Übung hat bei vielen von meinen Schüler/innen funktioniert. Man kann sie auch mal eben zwischendurch machen und sie ist vollkommen geräuschlos (für Leute mit empfindlichen Nachbarn oder Hemmungen, zu Hause zu üben). :D
 

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