Wie covert ihr Musik/ Was soll ich an Theorie beherrschen?

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devl1
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Hallo, liebe Leute!

Wie der Titel schon sagt, wie covert ihr Musik bzw. wie geht ihr es an wenn ihr eigene Musik erfindet?
Ich spiele Gitarre und singe und habe es satt ständig auf Tabs von anderen Bands zu schauen.

Ich würde es gerne wie diese Band machen.
http://www.youtube.com/watch?v=xC7B0pHllUE

Es ist meiner Meinung nach wirklich genial gecovert und ich frage mich wie sie das angehen.
Bzw. wie lange die brauchen.

Ich weiß schon einiges an Theorie, aber ich weiß nicht was ich wirklich brauche und was ich noch lernen sollte.
Bitte erklärt es mir schrittweise wie...

1.) Finde raus in welcher Tonart es ist dann....
2.) Folgendes solltest du wissen...


Die Band verwendet :C#-G#-C#-F-A#-C# als Stimmung für dieses Lied. Wie kommt man auf sowas? Standarttuning wäre nicht möglich gewesen? Mir sagt man öfters, herumprobieren bis es am einfachsten ist, oder nach einem Akkord stimmen.
Fragt sich nur wenn man 4 Akkorde spielt, nach welchem ich stimme bzw. glaub ich nicht das die Band blöd herumstimmen bis es zufällig passt.

Danke im Voraus!
 
Eigenschaft
 
Die Band verwendet :C#-G#-C#-F-A#-C# als Stimmung für dieses Lied. Wie kommt man auf sowas? Standarttuning wäre nicht möglich gewesen? Mir sagt man öfters, herumprobieren bis es am einfachsten ist, oder nach einem Akkord stimmen.
Bei dem Stück klingen viele leere Satien mit und dann bieten sich offene oder halboffe Stimmungen an.
Der Musiker hat es vermutlich zunächst mit DADGAD und Open D (DGDF#AD) probiert, die sind nicht weit von DADF#BD entfernt.
Der Halbton runter auf C#-G#-C#-F-A#-C# wird dann gemacht, um dem Gesang die optimalste Lage zu geben. Bei hohen Stellen macht für den Sänger machmal ein Halbton wirklich was aus.
 
Hallo,

du stellst drei verschiedene Fragen:

1) wie covert IHR Musik?
2) wie geht ihr es an wenn ihr eigene Musik erfindet?
3) wie covern / stimmen boyce avenue die GItarre in dem Video und wie lange dauert das?

Zumindest die letzte Frage kann ich dir nicht beantworten.

Zu den ersten ersten Fragen habe ich nur eine knappe Antworte, da ich dabei keine "Step-by-Step"-Technik benutze: ich probiere solange mit Akkorden, Begleitung und Phrasierung rum, bis es gut klingt und zu meiner Stimme passt. Das geht manchmal sehr schnell (wenn ich schon vorher eine recht klare Vorstellung hatte), manchmal dauert es länger.

Wie kommt man auf sowas? Standarttuning wäre nicht möglich gewesen?

Standardtuning wäre theoretisch möglich gewesen, aber es hätte dann nicht so schön offen geklungen.
 
Das hat nur was mit kreativität zu tun ....
boyce avanue sind schon ziemlich professionell..

wenn du einen song covern willst kannst du dir die chords/tabs aus dem internet angucken und vergleichen was sich am besten anhört, oder was eigenes probiern.

boyce sind einfach kreativ und gucken sich denke keine chords an, denn die erfinden die lieder teilweise auf ihre art neu.... !
 
Standarttuning wäre nicht möglich gewesen?

Man kann dieses Lied sicher auch im Standardtuning covern, das klingt dann eben ein bisschen anders. Falls du mit Open Tunings bis jetzt noch gar nicht in Berührung gekommen bist, würde ich dir empfehlen, erstmal gängige Tunings auszuprobieren, bevor du eigenen Sachen erfindest. Wie GEH schon geschrieben hat, ist das Tuning aus dem Video recht nahe an einem Open D, aber eben einen Halbton tiefer. Du hast bei den gängigen Tunings eben den Vorteil, dass du im Internet viele Akkordmuster und Tutorials findest und nicht bei 0 anfangen musst. Hier findest du z.B. eine kleine Einführung in Open D:



Der Typ von Boyce Avenue ist ja schon eine ganze Weile bei Youtube mit Covern präsent, der macht das nicht zum ersten Mal.

Gruß

Toni
 
Das hat nur was mit kreativität zu tun ....
kreativ wäre es nur, wenn es sein Song wäre :)

Eigentlich brauchst du keine großartige Kreativität, Talent oder ein Theoriewissen das jeden Prof. ins staunen versetzt.
Ich probier das mal grade etwas zu erklären:

Ein Song besteht im kleinsten Fall aus 2 komponenten, da haben wir einmal die Begleitung (Bass, Schlagzeug, Akkordbegleitung usw.) die machen einen "Teppich" auf dem dann die Melodie (meist Gesang, Leadguitar) läuft.
Und hier kommt das wissen das du brauchst ins Spiel.
Du musst alles auf 1 Instrument übertagen, also auf der Gitarre musst du deine Akkorbegleitung spielen, zeitgleich auch die Leadguitar damit die Melodie erhalten und erkennbar bleibt.
Das ganze ist schon ein wenig kompliziert (ich kann es selbst nicht :D ) also musst du einen Weg finden, dir die beiden Parts so einfach wie möglich zu halten.
Nun kommt das Runterstimmen auf dieses C dazu (oder du könntest mit nem Kappo hochstimmen, funktion bleibt die selbe).
Du spielst bestimmte Töne immer und immer wieder in der Melodie?
Mh, klar könntest du die greifen aber was wenn du mit deinen Fingern schon irgendso einen Akkord spielst? Dann ist mit "gleichzeitig" doch schon Essig!
Aber wenn du nun auf der E,A,D seite spielst und dort einen E-moll greifst, könntest du dir die anderen Saiten so umstimmen , das du dort deinen benötigten Ton als Leersaiten Ton hast.
Zack, aus "Akkord greifen, plus bestimmten Ton" ist so eben "Akkord greifen plus leere Saite anschlagen geworden".
Klingt schon machbarer oder? :)

Der Sinn des Tuningwechsel ist eine Spielerleichterung, dazu ein wenig anderen Klang und es wird in einer singbaren Tonlage gespielt.
Ich z.B. spiele an der Western viel Rise Agains und System of a Down oder so zeug, aber ich komm mit meiner tiefen stimme nicht sooo tief runter um in der offenen Standartstimmung mich zu begleiten.
Ergo könnte ich nun als erfahrener Sänger (der ich defintiv nicht bin :p ) meine Stimme anpassen und versuchen noch tiefer zu singen oder aber ich sing in der mir angenehmen Stimmlage und ändere einfach die Gitarre.
Da ich ja nicht so tief komm, brauch ich auch nicht irgendwelche tieferen Tunings zu verwenden (naja gut, irgendwann bin ich so tief unten das ich in der oktavlage zu meiner Stimme bin, aber das hab ich noch nie versucht!) benütz ich einfach einen Kapodaster, Steck den irgendwo im 3 oder 4 Bund rein und sing bequem zu einer Begleitung die meiner Stimme passt.

Wenn du also selbst solche Sachen Covern möchtest, schau dir die Akkorde an, schau dir die Melodieline an und nun musst du solang drüber nachdenken und dran tüfteln bis du es so einfach gestalltet hast, das du beides ohne große Verluste an einer Gitarre spielen kannst :)
Ach, wenn du sowas nicht Live machen möchtest sondern für Youtube Videos erstellen willst, da gibt es den Trick der mehrspuraufnahme :)
Du spielst jeden Part beim Aufnehmen solo ein und legst die Spuren synchron übereinander. Ich bin mir sicher, auch der aus dem Video wird das des öftern getan haben :)
 
C#-G#-C#-F-A#-C# als Stimmung für dieses Lied. Wie kommt man auf sowas?

Dies ist ein um einen Halbton erhöhtes C6-Tuning. CGCEAC --> C#G#C#FA#C#
Wenn auch seltener verwendet, aber eigentlich nichts Neues.

@ Geh: Open D (DGDF#AD) --> dies ist eigentlich kein Open-D-Tuning sondern ein Open-Dadd4-Tuning. DADF#AD wäre richtigerweise ein Open D-Tuning ;).

Im Prinzip kann man wenn es die Saiten zulassen die Gitarren in allen möglichen offenen Tunings (wenn man alle Saiten der Gitarre ohne zu greifen anschlägt ertönt ein Akkord) stimmen.
Joni Mitchell z.B. verwendete in ihrer Laufbahn bis über 90 verschiedene Stimmungen :D.
 
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kreativ wäre es nur, wenn es sein Song wäre :)

ja klar, da hast du recht ! so genau meinte ich das auch nicht...
ich meine nur das man dafür nicht wirklich mit theorie auskennen muss etc.
man sollte einfach nur eine leichte brise musikalische kreativität haben um eventuell seine eigene version draus zu machen und natürlich einfach grundkenntnisse.

damit ist nur gemeint das man auch selber überlegen kann wie man ihn auf seine art und weise "covert"
klar das mit den tunings ist immer so eine sache, aber beim besten willen ist nicht die kreativität zum eigenen song schreiben gemeint, wir reden hier ja schließlich übers covern...

wenn mans so sieht ist es immer nur langweiliges akkord spielen/zupfen etc.
kreativität ist in dem maße gemeint wenn man ein hiphop/pop/rnb song in ein akustik cover "convertiert", da geht es nämlich schon in die kreativität rein und es ist trotzdem nicht sein "eigenes" lied sondern nur ein cover...
ich hoffe ich hab mich etwas verständlich ausgedrückt wie ich das meinte !!!
 
ich hoffe ich hab mich etwas verständlich ausgedrückt wie ich das meinte !!!
Ich hab dich schon verstanden und wollte dich auch nicht angreifen :)
Das Problem ist, das "kreativität" für einen Anfänger (wir wissen ja nichts über den Threadstarter) manchmal ein genauso beängstigendes Wort sein kann wie "Können" oder "Talent".
Es kann also sehr abschrecken und bei fehlern oder wenn es eben mal nicht läuft schnell zur "Bin ich kreativ/talentiert genug?" frage kommen.
Das wollte ich nur schon im vorraus Blocken.
Ich selbst bin nämlich auch nicht der "kreativste" Gitarrist auf Erden :D
Ich spiele viel klassik, komponiere aber nichts, ich kann einige Songs wirklich gut, noch mehr auf der "geht grade so" Ebene, aber schreibe keine Songs.
Ich bin halt "Gitarrist" und weder Kompnist noch Singer/Songwirther.
Aber damit kann ich durchaus leben, mein Handwerk behersche ich dennoch :)

Und klar, kreativität ist beim Covern so ziemlich das genialste was es gibt. Für micht macht ein richtig gutes Cover aus, das man das Original noch erkennt jedoch als Musiker seinen Stempel dem Song aufdrücken kann.
A
 
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Hallo, danke für die schnellen Antworten! :)

Ich bin durchaus eurer Meinung, was die Kreativität betrifft. Aber wie gesagt, ich würde es gerne lernen beispielsweise wie die Band Boyce Avenue anzugehen.
Es besteht keinen Zweifel, dass sie kreativ und professionel sind und vieles selbst erfinden.

Aber ich bin mir ganz sicher, dass sie zumindest Grundkenntnisse haben worauf sie ständig aufbauen können.

Stellt sich nur die Frage, welche Grundkenntnisse? Ich lese derzeit mit Kopfschmerzen ein Buch über die Harmonielehre und kann mir echt nicht vorstellen, dass man soviel wissen muss.

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Ach, wenn du sowas nicht Live machen möchtest sondern für Youtube Videos erstellen willst, da gibt es den Trick der mehrspuraufnahme
Du spielst jeden Part beim Aufnehmen solo ein und legst die Spuren synchron übereinander. Ich bin mir sicher, auch der aus dem Video wird das des öftern getan haben

Ich verstehe den Satz nicht ganz, sorry :). Zumindest weiß ich nicht worauf das bezogen ist.
 
Es gibt verschiedene Ansätze, wie man an sowas rangehen kann.

Theoriewissen KANN ein Weg sein. Wobei es da weniger um das Wissen an sich geht, sondern um das Anwenden auf der Gitarre.
Wenn man also weiß, dass das Stück in XYZ-Dur ist und man weiß, wo die ganzen Töne von XYZ-Dur auf der Gitarre sind, dann weiß man, welche Töne man spielen kann, ohne, dass es zu schief klingt.
Dann weiß man vllt auch noch, welche Akkorde zu XYZ-Dur gehören und welche Funktion sie haben und kennt Aneinanderreihungen der Akkorde die in einer bestimmten Richtung klingen (z.B. die einen Endenden-Charakter haben, Schlusssequenz), und dann kann man die benutzen.
Im Optimalfall kann man das auch umgekehrt hören, wenn es jemand spielt. Sprich: Ich höre "ah, dass ist eine Schlusskadenz über Tonikaparallele, Subdominante, Dominante, Tonika", weiß das Stück ist in C-Dur, dann weiß ich, dass die Akkorde Am-F-G-C sind.
Sowas braucht aber Zeit zum Lernen und Übung. Das kriegt man nicht, indem man mal nen Theoriebuch liest.
Wenn man es aber kann, dann ist das richtig cool. Ich kenn ein paar Leute, die können nen Stück hören und wenn man denen die Tonart sagt, schreiben sie die Akkorde spontan mit, und nicht nur solch einfachen Akkorde.
Würd ich auch gern können... :-(
Ganz wichtig auf jeden Fall: Nie nen Theoriebuch lesen, ohne Instrument in der Hand zu haben und alles was man liest direkt ausprobieren. Die Theorie ist dafür da, das was wir hören zu beschreiben und ihm Namen zu geben. Wenn man jetzt die Namen lernen will, muss man sie logischerweise mit dem zu Hörenden verknüpfen. Deswegen immer lesen und spielen. Gitarre geht manchmal nicht so ganz so toll, und richtige Theoriebücher für Gitarre gibt es kaum. Am Klavier/Keyboard, sind viele Sachen einfacher zu verstehen, find ich.

Ein anderen Ansatz ist viel Ausprobieren und solche Geschichten "übers Ohr" zu machen.
Wenn du z.B. einfach bei irgendwelchen Aufnahmen mitspielst, und versucht, dir alternative Geschichten einfallen zu lassen. Andere Rhythmen, andere Akkordzerlegungen, andere Akkorde. Irgendne Idee springt eigentlich immer bei raus. Und wenn man das einfach nen paar Jahre macht, hat man nen kleinen Fundus an Ideen, aus denen man schöpfen kann. Manchmal hat man dann irgendwelche Probleme und überlegt sich Lösungen, und wenn man das Problem später nochmal hat, weiß man wie es geht, und welche Folgen sich ergeben.

Dann kannst du kleine Sachen selbst basteln und dir anfangen eigene Stücke zu bauen.
Das wird alles am Anfang vmtl noch nicht super berauschen sein, wenn du nicht viel Glück hast. Lass dich aber nicht abschrecken. Das kommt mit der Zeit.
Meine ersten Gehversuche waren auch schrecklich, und jetzt sind meine Lieder nur noch mies ;-)

Wie der Typ von Boyce Avenue da auf die Idee mit dem Umstimmen gekommen ist.. keine Ahnung.
Mag sein, dass er das Original gehört hat und seine Gitarre grad so gestimmt war, und er nicht umstimmen wollte und das deswegen so hingebogen hat. Oder er hat was ausprobiert und es ging nicht tief genug, so, dass er die tiefe E-Saite runtergestimmt hat, dann gingen vllt ein paar Griffe nicht mehr und dann hat er die andern Saiten auch umgestimmt...
Oder er ist son Crack für offene Stimmungen und kennt sich da super aus und für ihn war es einfacher das so zu machen..
 
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