Wie bringe ich "Stil" in mein Lied??

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janole28
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Hallo,
bin schon seit längerer Zeit am Komponieren. Ich habe jedoch jedes Mal das Problem, dass ich mit meinem Lied klanglich zwar halbwegs zufrieden bin, jedoch fehlt mir jedes Mal irgendwie der Stil. Ich bekomme es also nicht hin, dass mein Lied irgendwie nach Schlager/ Pop oder so was klingt. Wie schaffe ich das??

Liebe Grüße
janole28
 
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... so "generell" weiß ich das auch nicht (ich schon gar nicht). Ich fürchte, die Antwort ist einfach "können", und vorher "lernen":

Entweder Du gehst "analytisch" vor - was unterscheidet Dein Ergebnis von dem, an dem Du Dich misst? Ist der Klang der Gesangsstimme anders (das macht enorme Unterschiede aus, "leider"), das Arrangement "dichter" [leg einmal genügend Streicher mit einer ruhigen akkordischen Gegenmelodie in den Hintergrund!], das Schlagzeug bei Dir doch zu einförmig/Schema-F ...

Oder Du gehst "synthetisch" vor: Mit Deiner Band (jaja ... muss man dann halt haben ...) führst Du ein Stück auf, und beim Bessermachen (das dann sicher gemeinsam passieren wird) lernst Du, was noch
alles dazukommt/sich ändert. Dieses letztere kannst Du auch "virtuell" machen - hier irgendwo (oder in anderen Foren) Ergebnisse präsentieren und "Dich zerlegen lassen".

H.M.
 
Hallo Janole,

die Frage ist auch, was genau Du komponierst bzw. was genau Du darunter verstehst.

Wenn Du im Sinne von "Songwriting" eine Melodie, einen Text und Akkorde dazu hast, ist ja ein Rahmen vorgegeben, den es noch "stiltypisch" auszufüllen gilt.
Komponieren im Sinne von fertigen Arrangements wäre eine konkrete Ausarbeitung für eine bestimmte Besetzung.

Ich würde Dir raten, Dir erst einmal bewußt diese Art von Musik anzuhören. Das kommt H.M.s Vorschlag nahe, Du mögest Dein Ergebnis an Vorbildern messen.
Was sind die typischen Rhythmen, die typischen Spielweisen, Klischees, Einwürfe der beteiligten Instrumente?

Unorthodoxer Vorschlag: Du hast ja ein Keyboard mit Begleitautomatik und die "Styles" heißen nicht umsonst so.
Alles, was Du vorgibst, ist ein Akkord, und das Keyboard macht daraus eine stiltypische Begleitung verschiedenster Art.
Ich hätte nie gedacht, ich könnte diesen Begleitautomatiken jemals etwas abgewinnen, aber in diesem Fall sind das nichts weiter als ein Kondensat dessen, was einen speziellen Musikstil ausmacht. Quasi fast schon eine Karikatur.

Hör Dir die Styles-Beispiele bewußt an, zerpflücke sie (analysiere ihre Zusammensetzung und ihren Aufbau), da kannst Du viel lernen.
Wie erzeuge ich bewußt ein Schlager-, Country-, Reggae-, was-auch-immer-Feeling?

Viele Grüße
Torsten
 
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Es läßt sich wohl nicht eindeutig einer musikalischen Stilrichtung zurordnen... :gruebel:
Das ist die Frage ... Denn:
Ich bekomme es also nicht hin, dass mein Lied irgendwie nach Schlager/ Pop oder so was klingt.
Wie kann es "klanglich halbwegs" zufriedenstellend sein, wenn es nicht nach XY klingt? Also so, wie es janole28 gerne hätte - wenn es doch seine Songs sind.
Ich weiß ja nicht, wie es janole28 geht, aber wenn ich mit einem Song "klanglich" zufrieden bin, dann bin ich zufrieden - egal, welches Etikett da passen würde.
Unzufrieden könnte ich dann vielleicht noch mit dem Text sein, dem Arrangement oder so. Also Sachen, die dann noch verfeinert, verändert, verbessert werden könnten :)
 
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Hallo Markus,

die Frage kann uns natürlich nur janole28 beantworten, ich möchte aber trotzdem meine Sicht der Dinge kundtun: :)

Wie kann es "klanglich halbwegs" zufriedenstellend sein, wenn es nicht nach XY klingt?

Ich interpretiere es so, daß der Song vom harmonischen Grundgerüst und der Melodie soweit OK ist.
Da hätten wir dann im Prinzip eine Art Leadsheet, das kann von Melodie und Changes her überzeugen - das hat aber noch lange nichts mit der konkreten musikalischen Ausgestaltung zu tun.
Man kann ein Stück, das ohne Fehl und Tadel im Real Book steht, trotzdem sterbenslangweilig und nichtssagend arrangieren/spielen, da ist dann aber nicht das Real Book oder das Stück an sich schuld.
Ich glaube, in diese Richtung zielt die Frage.

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo,
Man kann ein Stück, das ohne Fehl und Tadel im Real Book steht, trotzdem sterbenslangweilig und nichtssagend arrangieren/spielen, da ist dann aber nicht das Real Book oder das Stück an sich schuld.
Sehr richtig :)
Meine Vermutung geht in die Richtung, dass @janole28 zwar Ideen hat und diese auch rudimentär ausgestalten kann, aber in Sachen Arrangement noch nicht so richtig seinen Dreh gefunden hat.
Für mich persönlich ist dann aber der Begriff "komponieren" noch nicht angebracht :evil:
Grüße
Markus
 
Hi, janole28,
was meist du genau mit "Komponieren"?

Ich bin Songwriter und nenne das, was ich tue, auch Komponieren. Das Ergebnis meines Komponierens besteht in Text, Melodie und Akkordfolge. Als Folkie bin ich daran gewöhnt, eine vorgegebene Melodie und einen Text aufzugreifen und passende Begleitakkorde auszudenken - also läuft mein Kompositionsprozess ähnlich ab: ich denke mir einen Text aus, schreibe eine Melodie dazu und suche Akkordfolgen dazu (kann aber auch in der Reihenfolge Melodie - Akkorde - Text geschehen). Meine selbstgemachten Lieder haben dann einen Stil - sie sind Folksy.

ABER... einmal gab ich einem Freund, der Country-Music macht, Text, Melodie und Akkorde eines meiner "Folk"-Songs. Und wie er ihn aufführte, war er eindeutig im Country-Stil!

Was ich sagen will: der Stil ist nicht unbedingt in der Komposition imanent, sondern eher von demjenigen geprägt, der die Komposition realisiert. Jeder Musik-Stil hat eine bestimmte, eigene Art mit Instrumenten und Stimmen umzugehen. Es gibt genug Beispiele von bekannten Ohrwürmer, die quer Beet von klassischen Tenören mit Klavier, Folksängern mit Gitarre, Jazzsängern mit Big-Band, Männerchor a capella u.v.m. interpretiert werden. Immer der gleiche Text, immer die gleiche Melodie - aber verschiedene Aufführungspraktiken. Daher auch verschiedene Stile!

Soll deine Komposition poppig klingen, gib sie einer Popgruppe; soll sie nach Schlager klingen, gib sie einer V-Musikgruppe deines Vertrauens! Die sorgen dann für den entsprechenden Stil.

Cheers,
Jed
 
Was meinst du damit?:nix:
Ich meine damit, dass ich zwar finde, dass meine Lieder nicht unbedingt schlecht klingen, aber mir fehlt irgendwie das gewisse etwas. Also wenn ich mein Lied mit einem "Vorbildlied" vergleiche klingt meines in irgendeiner Weise anders als das Vorbild. Ich hoffe man konnte das halbwegs nachvollziehen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Danke für all Eure Antworten. Ich werde mich weiter daran versuchen!! :great:

Liebe Grüße und schönes Wochenende
janole28
 
Also wenn ich mein Lied mit einem "Vorbildlied" vergleiche klingt meines in irgendeiner Weise anders als das Vorbild. Ich hoffe man konnte das halbwegs nachvollziehen.
Das ist - mit Verlaub - zu ungenau, um es nachvollziehen zu können und reichlich zu wenig, um Abhilfe zu schaffen.

Es kann sein, dass die "Vorbildlieder" generell mehr "catchy" klingen; es kann sein, dass sie einfach mehr auf den Punkt gespielt werden, dass sie sozusagen konzentrierter sind; es kann aber auch das Gegenteil sein: dass die kleinen, feinen Details fehlen, die Ausschmückungen, das was die songs sozusagen von der Rohidee abheben; es kann auch in Richtung genretypisch ("country/metal/schlager" klingt irgendwie anders) gehen ... da bleibt einfach zu viel Spielraum.

Schließlich kann es auch an der Umsetzung liegen - songs, die beispielsweise von"beginners bis nonprofis" eingespielt werden, sind häufig nicht hundertpro auf dem Punkt und oft es so, dass wenn einer mehrere Instrumente einspielt, jedes für sich okay sein kann und auch nicht weiter stören würde, wenn sich das aber summiert, dann fehlt halt doch irgendwas, ohne dass man es genau "an dem oder dem" festmachen kann.

Vielleicht spielst Du mal ein "Vorbildlied" 1:1 nach und erfährst so, wo die Unterschiede liegen - hier geht es imho um die Fähigkeit zur Analyse - im Moment ist das noch zu schwammig und Ferndiagnosen haben, ohne dass Du mal einer Deiner songs postest, eine zu geringe Reichweite, sozusagen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
mein erster gedanke hier war - da sucht jede hinterhofdorfschulband ihren eigenen stil, was dann zu den wildesten bezeichnungen führt, und hier will einer nach pop und schlager klingen. mal was anderes... :D

man nehme Modern Talking, lege eine doublebass drunter und ne schnelle snare drüber, unterlege es mit high gain stakatogitarrenriffs und läßt den sänger 5 oktaven tiefer singen, das ergebnis wird speed metal sein, war der zweite gedanke.

der dritte und glaub treffende ist, du bist kein fan deiner eigenen musik. "halbwegs zufrieden" sagt alles. bist du noch nicht "vollstens zufrieden", ist dein song noch nicht fertig. ist er das mal, und du bist dein eigener fan, wird es dir egal sein, was andere machen oder wie man deinen song stilmäßig einordnen kann.

gruß
 
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