damg schrieb:
also mir ist aufgefallen, dass es bei einigen veranstaltern ausreicht, mit sacko, ner amtlichen demo, 2 visitenkarten, und echt dicken eiern davorzustehen. so kommt man an mucken ran, die eigentlich "den großen" vorbehalten sind. dafür braucht man dann aber auch ne labertasche, die keine probleme hat, das gespräch mit "äh, ich seh hier kein ascher, würde es ihnen was ausmachen...." einleitet. Schlimmstenfalls hat man dann aber nen recht abgedroschenen barkeeper vor sich stehen, den man dann mit worten wie "wir suchen noch ne location für unsere record-released" ködern kann. Dem könnte man erklären, dass man das publikum erst mal antesten will, ob die location auch der richtige platz ist. klingt vielleicht arrogant, aber wenn der kein schimmer hat, wie musiker sind, könnte die art in sein verworrenes gesamtbild passen. damit bleibt man zumindest in erinnerung...
Na, da haben wir uns aber mal einige Vorurteile zurechtgelegt, gelle?
Was ist denn so schwer daran zu verstehen, dass Geschäfte (und genau darum geht es i.A. bei einem Gig!) nur dann funktionieren, wenn beide Seiten sich einen Vorteil davon versprechen?
Veranstalter wollen Geld verdienen. Das ist nicht nur legitim, sondern nur so kann es auf Dauer auch funktionieren. Also stellt er eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung auf: Wieviel kostet ihn eine bestimmte Band, und wieviel wird sie ihm über Eintritt und Getränkeumsatz einbringen?
Für Bands, die noch keinen Namen haben, heißt das: Haltet die Kosten niedrig und versucht euren Ansprechpartner davon zu überzeugen, dass er zumindest nicht draufzahlen wird. Also keinen Technikrider in der Größenordnung von Rock am Ring, und keine Freigetränke für 20 Gäste der Band.
Unterschätzt bloss nicht das "verworrene Gesamtbild" der Veranstalter, denn die machen das häufiger, und die haben gelernt, zu rechnen. Sonst wären sie schon lange nicht mehr da.
Und vor allem erweckt nicht den Anschein, ihr könntet etwas leisten, was ihr nachher nicht halten könnt. Also von wegen "nur mal die Location testen, ob das was für uns ist...". Erstens wertet ihr damit dem Veranstalter gegenüber seine Location ab, und das ist sehr unhöflich!. Und zweitens: Selbst wenn ihr den Gig bekommt: Meint ihr, dass ihr noch mal da spielt, wenn ihr im Vorfeld tut als würdet ihr jeden Tag vor 5000 Leuten spielen, und beim Gig stellt sich raus, dass ihr eine von vielen tausend Amateurbands seid, die im Studio an ihrem Demo gebastelt haben?
Versprecht nur, was ihr halten könnt. Und schickt um Gottes Willen keinen Großkotz im Anzug zu nem Veranstalter, weil ihr glaubt, ihr könnt ihn belabern. Damit macht ihr euch eher lächerlich.
Veranstalter sind i.A. ganz normale Menschen. Mal freundlich, mal arrogant, mal rührend besorgt, mal völlig desinteressiert. Das ist kein Grund, sie pauschal als weltfremde Spinner mit verworrenem Weltbild anzusehen. Die machen das schon eine ganze Weile, schlimmer noch: Die leben davon und wissen daher sehr viel besser als ihr, wie das Geschäft läuft. Und viele kennen sich untereinander, speziell die Jungs von den Agenturen. Wenn du also bei einem mal richtig danebengreifst, spricht sich das u.U. sehr viel weiter rum, als dir lieb sein kann.
Arroganz einem Geschäftspartner gegenüber kann auf Dauer nie gut gehen. Sagt, wer ihr seid und was ihr wollt. Ihr werdet ziemlich oft ein kategorisches "Nein" zu hören bekommen, aber das geht allen so. Und hin und wieder ist dann auch ein "Ja" dabei
LeGato