Das wichtigste (insbesondere, wenn ihr solche Aufnahmen zum ersten Mal macht) ist eine gute Vorbereitung. Nur dann kann man die Studiozeit auch effektiv nutzen, gut vorbereitet spielt man aber dann in 8h auch locker 3-4Songs ein.
Sprich:
1) Im Proberaum die Songs üben, üben, üben. Auch und gerade die Feinheiten. Ihr spart Zeit und vor allem Nerven, wenn ihr pro Spur nur zwei oder drei Takes einspielen müsst statt 10.
2) Fragt die Leute im Studio (wenn ihr euch eins ausgesucht habt), ob ihr bei einer anderen Produktion mal reinschauen dürft. Dann merkt ihr schnell, wie die Arbeitsweise dort ist und worauf ihr beim Proben besonders zu achten habt.
3) Versucht, die Songs auch jeder allein ablaufmäßig zu beherrschen. Ist beim erstenmal schwierig, wenn z.B. der Gesang den Ablauf nicht vorgibt oder ein Solo nicht gespielt wird sondern nur "Platz gelassen werden muss". Insbesondere der Drummer sollte (zum Klick!) seinen Part auch ohne alle anderen blind spielen können. Die meisten Demostudios arbeiten zwar mit einer "Dreckspur", auf die erstmal der Song mit der ganzen Band eingespielt wird bevor es an die richtigen Aufnahmen geht, aber falls das nicht klappt (weil z.B. die Band als ganzes nicht mit dem Klick klarkommt), sollte wenigstens der Drummer das hinlegen können.
4) Für die Sänger gilt: Gewöhnt Euch an Eure Kopfhörerstimme. Kann man auch zuhause machen. Ins Mikro singen und die eigene Stimme ohne jeden Effekt auf einen (möglichst geschlossenen) Kopfhörer geben. Das ist gewöhnungsbedürftig und klingt nochmal ganz anders als die eigene Stimme im Monitor oder auf der PA. Wer das nicht kennt, ist oft bei den ersten 4, 5 oder mehr Gesangstakes unnötig unsicher (Intonation, Ausdruck...)
Zu guter Letzt: hört auf die Leute im Studio. Auch in Soundfragen. Natürlich seid ihr die Künstler und damit die letzte Instanz, aber oft sind die mühsam zurechtgebastelten Bühnensounds (betrifft besonders Bass + Gitarre) nicht gleichermassen fürs Studio geeignet. Wenn Euch also der "Toni" sagt "Bässe raus am Amp" oder "mehr Zerre" oder... , dann macht es einfach. Ein guter Recordingmensch hört sich den von euch gewünschten Sound an und dreht Euch dann den Amp so ein, dass es zwar vielleicht beim Aufnehmen komisch klingt, auf der fertigen Aufnahme dann aber richtig fetzt.
Jens