Wie am besten fehlende Begleitinstrumente bei einem Solo ausgleichen?

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Flo Ri Da
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Moin,

Ich bin Gitarrist in einer Band mit Schlagzeuger und Sänger. Und da wir viel Rock und grunge spielen, würden sich oft knallige Solos anbieten. Jedoch klingt das nie wirklich gut, nicht weil ich nicht spielen kann sondern weil halt außer dem Schlagzeug die Begleitung durch andere Instrumente fehlt. Jetzt meine Frage: Wie kann ich dafür sorgen, dass während meiner Soli auch Krach ist? Klar, ne zweite Gitarre oder n Bass wären optimal, aber das wird erstmal nichts bei uns. Also vielleicht etwas in Richtung Loop Pedal. Ist es damit überhaupt möglich einen nahtlosen Übergang von Rythmus zu Lead zu realisieren? Und dann müsste es ja eins sein was beim ersten Tastendruck aufnimmt und beim zweiten sofort abspielt!? Oder gibt es noch ganz andere Möglichkeiten?
 
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? Und dann müsste es ja eins sein was beim ersten Tastendruck aufnimmt und beim zweiten sofort abspielt!?
Das tun eigentlich alle.
Ein Looper ist ein bisschen wie ein eigenes Instrument, du musst ueben, damit es gut klingt. Inbesondere die Uebergaenge. Wenn man's drauf hat, kann das schon sehr gut klingen.

Oder euer Saenger lernt ein bisschen Gitarre oder Keyboard. Es paar Akkorde schrubben, wuerde ja ausreichen, das lernt man relativ schnell.
 
Moin,

der Ditto Looper von TC Electronics kann das. Sicherlich auch die Looper der anderen Marken aber dort kann ich nichts zur Bedienung sagen.
Ein Tritt -> Aufnahme, nächster Tritt-> Aufnahme Stop und Play, noch ein Tritt -> Overdub usw.

Allerdings weiß ich nicht ob das im Bandkontext funktioniert. Bin selbst Leadgitarrist in unserer Band und sehr dankbar wenn sich der "Stepptanz" in Grenzen hält.
Würde ja im Extremfall bedeuten Looper bedienen, Sound fürs Solo umschalten (evtl. Booster, Delay...), Pickupwechseln... Klingt nach ziemlich viel Stress. :ugly:

Andere Möglichkeit wäre Samples zu nutzen.
 
Ist wahrscheinlich nicht das was du gerne hören möchtest, aber für mich gibt es nur zwei sinnvolle Möglichkeiten:

a) Soli weglassen
b) Bassisten organisieren

Eure ganzen Songs mit einem Looper gebacken zu bekommen halte ich für schwieriger als einen Bassisten zu finden.
 
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Ich stimme Captain Knaggs zu. ich hab das selbst mal mit einem Looper probiert und es ist eine einzige Katastrophe, weil dann doch nicht alle das Tempo so exakt halten können, was bei einem Looper aber Voraussetzung ist. Alleine geht das noch, aber mit mehreren, besonders wenn der Drummer den Loop nicht hört, ist es vorbei.
 
Ich habe das vor Jahren das erste mal bei einem Susan Vega Konzert so richtig miterlebt.
Ein Gitarrist der scheinbar mehrere Gitarren spielt. Der gab schon fast einen Fitnesstrainer zum besten.

Ich habe das (natürlich an meine "Grössenordnung" angepasst) mit der Kemper Remote realisiert.
Damit ich mir den Steptanz erspare regelt Sound, Lautstärke etc ein mit dem Klick bzw. Playback mitlaufendes MIDI-Signal.
Damit beschränkt sich die Stepperei auf Looper Rec/Start/Stop.

Damit gehts auch in meiner Könnensklasse recht gut.
 
Ich finde man kann auch ohne Begleitung schöne Solos zaubern.

Na klar ist es leichter, wenn Bass, Gitarre, Keyboard einen tragen und man nur darauf "malen" muss.
Ein Looper ersetzt dir dieses Bett, da spielst du den tragenden Teil live ein und lässt ihn abspielen, während darüber solierst.

Es geht aber auch ganz alleine und ohne Hilfsmittel. Ich mag zB das kleine Solo bei 2:25


Du hast alleine viel mehr musikalischen Raum zu füllen: nur singende Einzelnoten können dann etwas dünn wirken. Aber eingebettet in Akkorde, doublestops, klingende Leersaiten, mitgespielte Bass/Harmonietöne bekommt das ganze Fülle.

Außerdem DIE Gelegenheit einen glorreichen, fetten Sound zu spielen mit zu viel Bass, zu wenig Mitten, zu viel Gain, oder was auch immer, was im Bandkontext gnadenlos absaufen würde ;) Just sayin'

Kann man Mal nen Song von euch anhören, wo ein Solo drin ist und dir ohne Begleitung nicht gefällt? Fänd ich spannend.
 
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Hallo @Flo Ri Da und willkommen im Board! :hat:

Prinzipiell ist macht der Ditto Looper genau das was du suchst: mit dem ersten Fußtritt startest du die Aufnahme, mit dem zweiten Fußtritt spielt er sie automatisch ab, bis du sie wieder stoppst. Aber Achtung, da ist einige Übung notwendig, bis das sauber klappt. Ich verwende ihn selbst gerne zuhaus zum üben, im Bandkontext hab ich ihn noch nie ausprobiert.
Was mich am Ditto ein wenig stört ist, dass er manchmal etwas störrisch ist und nicht auf die Eingabe reagiert. Das ist dann im Liveeinsatz natürlich verheerend!
Aber ich denke auch die meisten anderen Looper sind für deinen gewünschten Einsatzzweck geeignet. Wichtig ist, dass der Drummer den Loop auf jeden Fall auch gut hören muss, um Schwankungen beim Tempo zu vermeiden!

Grundsätzlich gefällt mir auch die Idee von @Rake5000 - es muss nicht immer ein voller Soundteppich sein, das ist halt eine Frage wie man die Songs arrangiert. Dann geht das mit Gitarre und Schlagzeug absolut auch. Siehe auch die White Stripes:
 
im Bandkontext hab ich ihn noch nie ausprobiert.

Da funktioniert definitv auch nur, wenn der Drummer mit Klick im Ohr nach fester Time spielt (Die kleinste Timingabweichung führt bereits dazu, dass Drums und Loop gnadenlos unsynchron werden.) Ist diese Voraussetzung nicht vorhanden, ist ein Looper für den Threadsteller keine Lösung - weil es eben niemals - oder nur mal kurzfristig rein zuällig - funktionieren wird. Das geht dann nur über die Art, wie gespielt wird. D.h. eben kein "klassisches Solieren" im herkömmlichen Sinne, sondern vornehmlich in Kombination von z.B. riffmäßgen Akkorden und Doublestops mit Einzeltönen.
 
Eure ganzen Songs mit einem Looper gebacken zu bekommen halte ich für schwieriger als einen Bassisten zu finden.
Da stimme ich auch zu ;)

Aber gehen würde es schon... z.B. der Jamman Stereo hat einen Rhythm Out, da ist nur das Metronom Signal drauf und kann dem Drummer aufs Ohr gelegt werden. Es macht allerdings wohl am meisten Sinn, wenn man die Loops vorbereitet.
Man speichert sich für jedes Stück z.B. Strophe, Bridge, Refrain auf benachbarte Speicherplätze und kann die Einzel-Loops hin und her schalten. Vorher richtig eingestellt (einmal im Leben) spielt der Jamman nach dem Schalten den Loop noch zu Ende, bevor er auf den (per Fußschalter gewählten) nächsten Loop wechselt. Natürlich speichert man nicht das ganze Lied oder die kompletten Teile, sonst könnte man ja auch ein Band laufen lasen, sondern von jedem Part nur so lange Stücke, bis sich alles wiederholt. Dadurch kann man den Zeitpunkt zum Wechsel der Parts selber bestimmen (aber auch vergeigen!). Speicherplatz ist überhaupt kein Problem und die Soundqualität ist gut.
Mit vorbereiteten Loops halte ich das Live für durchaus machbar.
 
Ein Looper ist die Lösung, falls du deine Soli nicht immer wie im Video oben selbst durch Doublestops und Akkorde begleiten möchtest. Das limitiert ja auch die stilistischen Möglichkeiten.

Sobald ein Looper im Spiel ist, muss die Timingfestigkeit garantiert sein, sowohl für dich als auch für den Drummer. Ein Clicktrack ist da klar von Vorteil. Die Gefahr ist allerdings, dass man die Schalter nicht 100%ig auf den Schlag tritt und sich auch minimale Abweichungen mit jeder Wiederholung des Loops gnadenlos aufaddieren. Zum Glück gibt es via Midiclock synchronisierbare Looper, die kleine Abweichungen quantisieren. Manche geben glaube ich auch einen Click aus. Ich habe da keinen genauen Überblick, aber vielleicht hilft diese Auflistung midiclockempfangender Pedale weiter: http://www.moltenvoltage.com/produc...rd_MIDI_Clock_Injector_by_Molten_Voltage.html
 
Wow, vielen Dank für die vielen und schnellen Antworten. Nach den ganzen Tipps habe ich mich dazu entschlossen, mir mal ein Looper zu kaufen, nur um das mal interessehalber auszuprobieren, auch wenn das für einige Probleme sorgen könnte. Auf jeden Fall werde ich zukünftige Soli aber auch nach der Methode bei der ich mich selbst durch Leersaiten Akkorde etc. begleite. Das mit den Playbacks finde ich nicht so cool. Live wirkt das doch sicherlich eher semiprofessionell und dann sieht's ja erst recht aus, als ob uns noch jemand in der Band fehlt.
 
Naja, es fehlt ja auch wirklich ein Bassist ;-)
 
Die einfachste Lösung wäre für mich, dem Sänger eine Kleines Keyboard hinzustellen, auf dem er den Bassisten ersetzt. Das ist wirklich kein Zauberwerk und IMO einfacher als wirklich Bass zu lernen.

Alternative, aber ungleich anspruchsvoller wäre, wenn zusätzlich zum Solo mit dem Fuß ein Bass Register
bedient wird.
So lange nur die Grundtöne gespielt werden, sollte das aber auch machbar sein.
Zum Midi Pedal ist aber noch ein Midi fähiges Keyboard oder ein Expander erforderlich...
 
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Darf ich zwischendurch mal fragen, warum du meinst, dass es bei euch nix mit Bassist oder zweitem Gitarristen wird? Weil ihr das nicht wollt oder weil ihr bei Euch in der Gegend niemanden findet?
 
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Mal ein ganz bekloppter Vorschlag:

Entsprechende Spieltechnik vorausgesetzt lassen sich ins Solospiel auch Akkorde einstreuen. Die dann taktgenau mit einem EHX-Freeze festgehalten, um den Hintergrundteppich zu halten. Feddich.
Habe ich eine Zeitlang in einer Band so gemacht, in der ich seinerzeit der einzige Gitarrist war. O.k., 'nen Basser hatten wir schon ... :rolleyes:

Fazit: Einen Basser braucht ihr als Erstes ... ;)
 
Mal ein ganz bekloppter Vorschlag:
Nee, nee, das ist eine gute Idee! Ich habe sowas auf dem Multi, da kann man mit ein bisschen Übung sogar während des Solos noch den Hintergrundakkord wechseln! Mit Pedal gehts natürlich ein bisschen besser, aber vielleicht kann man an den Freeze ja auch ein Expressionpedal anschließen...
 

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