Hallo Robert,
danke auch dir, schön, dass du dir noch die Zeit genommen hast reinzuhören. Das Playback habe ich an sich (bilde ich mir ein) schon gut gehört, aber weil ich das in einem Rutsch aufgenommen habe, kann es gut sein, dass mir unterwegs auch der rhythmische Flow abhanden kam. Ich bin komischerweise auch immer etwas "aufgeregt", wenn ich Sachen aufnehme. Ich habe dann das Gefühl, mich auf zu viele Sachen gleichzeitig konzentrieren zu müssen und werde so ein bisschen huddelig, und so richtig viel geprobt habe ich ja mit diesem Playback auch nicht. Wahrscheinlich fehlt mir da auch die Sorgfalt, erst nach ein paar ordentlichen Durchläufen richtig aufzunehmen und DANN das beste Ergebnis hier einzustellen.
Meine ganz persönlicher Eindruck: der Song liegt dir eigentlich nicht.
;-) Du hast insofern Recht, als diese Art von Musik (mainstreamiger, aktuellerer Pop) zwar etwas ist, was ich gut hören kann, aber das definitiv nicht meine bevorzugte Musikrichtung ist. In diesem Fall fand ich den Song einfach schön, als ich ihn gehört habe, und die Herausforderung hat mich gereizt, als ich mir die Noten angesehen hatte. Nach dem Vocalstreff wollte ich das schon noch mal etwas sorgfältiger arbeiten, aber dann kam eine relativ langwierige Erkältung dazwischen, und dann habe ich zwischenzeitlich was anderes geprobt. Ich habe das Stück jetzt wieder ausgegraben, weil ich es einfach noch mal richtig proben und aufführen möchte, das mache ich jetzt auch gerade, nachdem wir ja nebenan im Gesangstechnikforum meine schlampige Überei und Ausredenkultur als etwas identifiziert haben, womit ich mir selbst im Weg stehe. Die anderen Sachen gehe ich dann im Frühherbst noch mal an.
Aber "Misty" war definitiv ein Stück, an das ich mein Herz gehängt hatte, genau wie an "Lullaby of Birdland" und "Funny Valentine". Das ist schon eher die Musikrichtung, die sowohl stimmlich als auch alters- und typmäßig gut zu mir passt, das sehe ich auch so. In die Richtung (mit vielleicht hie und da mal einem Chanson, "Ne me quitte pas" fand ich auch toll zu singen) gehe ich sicher eher weiter...
Übrigens war ich gestern Abend mit meiner Tochter im Kino in "Rocket Man" (vor allem musikalisch toll mit ein paar kitschig-amerikanischen Schwächen), und da haben in der Stadt zwei Straßenmusiker ein wunderschönes, sehr minimalistisches "Fly Me to the Moon" mit Klampfe und Gesang aufgeführt. Ich war richtig beseelt und habe den beiden richtig viel in ihren Hut getan ;-)
Liebe Grüße aus Freiburg und schönen Feiertag
Nicole
Hallo Moniaqua
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
, dass es ein ziemliches Geschrei ist.
Meine Vorstellungen des Liedes anhand Deiner Hörprobe sind da eindeutig anders. Mach es doch mal genau anders herum, ziehe die Kopfstimme runter, nicht die Bruststimme rauf. Meine Vorstellung des Liedes ist locker, luftig, leicht, zart. Leicht melancholisch. Sehnsüchtig.
Ich finde, man kann das Stück auf zwei Arten singen: Entweder sehnsüchtig-zart (ist aber ohne Mikro dann auf der Bühne evtl. nicht so leicht, das wird mit Flügel begleitet, da hört man leise Gesangs-Zwischentöne evtl. nicht so deutlich. Oder eben mit Wums, wie Adele das tut. Da ich im Gegensatz zu ihr nicht diese schöne Rauigkeit in der Stimme habe, muss ich aber beim Wumsen auch aufpassen, dass es nicht nur einfach laute, gerade und langweilige Töne werden. Mal sehen.
Ansonsten Instrument. Ich verstehe, Du hast die Noten? Wunderbar. Übe die Stellen, die nicht klappen. Nur die beiden Töne. Spielen, singen, spielen, singen, im Zusammenhang singen, überprüfen. Ein billiges Keyboard tut es dafür, es ist auch kein Hexenwerk, also nur diese zwei Töne, ich rede nicht von einer perfekten Mondscheinsonate
(ich erinnere mich nicht, ob Du ein Instrument spielst).
Ich konnte mal Gitarre spielen, habe ich in dem anderen Thread geschrieben. Damals habe ich nach Songbook viel Beatles und solche Sachen gecovert und dazu auch gesungen. Das muss ich aber erst wieder reaktivieren, ich könnte im Moment nicht vom Blatt spielen und nur im Schnarchtempo Noten anschlagen.
Wenn der Text stört, erst einmal auf einem Dir genehmen Vokal. Oder auf Tonsilben (do, re, mi, ...), oder auf eins, zwei, drei, ... oder auf auf - ab - gleich. (Tödlich langweilig
. Aber hilft.)
Ich singe mich jetzt immer (na ja, sind ja erst drei Tage) erst mal auf "Lü" frei, gehe dann über zu "Lo" und dann zu La. Dann summe ich die Melodie (das fällt mir am schwersten, hilft aber sehr, um die Mundhöhle weit zu stellen, weil sonst nur Quetschtöne kommen), und dann singe ich es noch drei, vier Mal auf Text. Das geht ganz gut.
a) Gut Ding will Weile haben. Du willst gar nicht wissen, wie lange ich schon GU nehme (und viel zu wenig übe)
b) Schalt mal den Kopf aus. Ehrlich, das hilft
Ich weiß nicht, wie oft ich gehört habe "Es ist das Wollen, dass einen hindert."
Blöderweise stimmt das...
Ja, das weiß ich ;-) Ich bin vielleicht auch ein bisschen undankbar oder ungeduldig. Die warmen, schönen tiefen Töne hatte ich aber (vielleicht etwas weniger ausgebildet, aber doch) schon, bevor ich mit dem Unterricht angefangen habe. Aber wie
@FerdinandK schon richtig bemerkt hat: Man kann halt nicht wie Roger Federer spielen, wenn man nur ab und zu mal ein paar Bälle an die Wand haut und ansonsten nur nachliest, wie die optimale Rückhand technisch ausgeführt wird. Aber es tröstet mich schon ein bisschen, wenn's anderen auch so geht und ich nicht das Gefühl haben muss, von genialen Naturstimmen umgeben zu sein, die alles aus dem Ärmel schütteln.
LG und schönen Feiertag (habt ihr den in Hessen denn?) auch dir
Nicole