Hi,
was vielleicht nicht ganz unwichtig ist: die Duncan '59, die Dir offensichtlich gut gefallen, sind klanglich eher untypisch für die heutige PAF-Nachbauten.
Das sieht man gerade auch an den etwas günstigeren Herstellern, die idR keine Trends setzen, sondern sie nutzen, um dazu passende PUs auf günstigere Weise zugänglich machen. Logisch, denn sie sind auf Stückzahlen angewiesen.
In den letzten Jahren dominieren eher weniger outputstarke PAF-Clones mit AlNiCo II und (nach meiner Beobachtung seit dem Bare Knuckle "The Mule") AlNiCo IV-Magneten. Die ersten, die letzteres nachgemacht haben, waren Tonerider, inzwischen bauen selbst Dimarzio den PAF Master mit AlNiCo IV, die Ewigkeiten verbreiteten, dass man nichts anderes als AlNiCo V braucht, um alle Sounds zu erzielen. Der Markt verlangt es wohl einfach... Unabhängig vom Material ist in den letzten Jahren jedenfalls ein ausgewogener bis schlanker Ton mit eher wenig Output gefragt, der auch in den Mitten präsent bleibt.
Ich schreibe das deshalb, weil die Duncan '59 diesem Trend so gar nicht entsprechen. Sie haben einen deutlich "gescoopten" Sound, sprich wenig Mitten, recht kräftige Höhen und ungewöhnlich starke Bässe, gerade in der Halsposition. Sie sind auch etwas lauter, ohne aber in den "Hot PAF"-Bereich zu fallen. Ist das genau Dein Ding, solltest Du also mMn auf ein bisschen weniger trendige Modelle setzen.
Trotzdem hast Du völlig recht, dass PUs in einer Semiakustik immer etwas anders klingen werden. Dazu kommt noch, dass Du größeren Wert auf die Möglichkeit legst, die HB zu splitten. Da machen sich mMn PUs besser, die etwas kräftiger klingen, aber auch ein klein wenig mehr Mitten haben. Meine Empfehlung wäre das Rockinger Classic Team Pickup Set, das aus PAF-ect Custom Bridge und Neck besteht.
Das sind PUs, die ähnlich frisch und straff klingen wie die '59, allerdings finde ich, dass der NeckPU nicht so zum Wummern neigt. Klingen auch gesplittet wirklich gut. Ähnliches gilt für den ein wenig runder in den Mitten klingenden AlNiCo II Custom, den es als "Cream Team" ebenfalls günstiger gibt. Will man beides kombinieren, also einen etwas knalligeren BridgeHB mit dem typisch singenden Ton für den Hals, gibt es das "Dream Team", in dem die AlNiCo V-Variante am Steg kombiniert wird mit dem AlNiCo II Custom Neck.
Ich persönlich würde bei einer Gitarre mit 3-Weg-Schalter dabei immer empfehlen, beide HB per Pushpoti einzeln splittbar zu machen. Zum einen kann so mit nur einem Schaltvorgang zwischen dem gesplitteten HalsPU für cleanere Sachen und dem vollen StegHB für die Zerre zu schalten, zum anderen hat man dadurch jeweils Kontakte am Schalter frei, um beim Splitten das zugehörige Volume mit einem parallel geschalteten Widerstand auf etwa 250 KOhm zu bringen, was den "SC" meist deutlich besser klingen lässt.
Gruß, bagotrix