Wes Mongomery - Road Song

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Dominik86
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Hallo allerseits,

ich arbeite mich grade so langsam in die Jazzmusik rein. Im Intro von Wes Montgomerys "Road Song" bin ich auf etwas gestoßen, was ich nicht verstehe. Ich Spiele die Akkorde folgendermaßen:

Gm ; Gm ; D7/9+ ; D7/9+
Gm - Bb7 ; Eb7M ; Em7/5- -Cm7 ; D7/9+ ; Gm

Das klingt so weit alles richtig, nur bin ich musiktheoretisch nicht all zu bewandert.
Ich würde gerne wissen, wie der Em7/5- in der Akkordfolge zu verstehen ist.

Vielen Dank!
 
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Achtung! Ein theoretisch wenig fundierter, sondern aus der "Praxis stammender" Erklärungsversuch:

Nachdem ich mir den Song nun gerade angehört habe ...:

Erstens: Em7b5 ist ja nichts anderes als C7/9, und somit eine "normale" dorische IV in G-moll. Und der Akkord wird einfach als "Vorschaltakkord" vor dem "wichtigen" Cm7 wahrgenommen ...

Aber wichtig in diesem Beispiel und Zusammenhang scheint mir die (stark Spannung aufbauende) Guide-Tone-Line, die diese Akkordprogression liefert:
E(Em7b5) - Eb(Cm7) - D(D7#9)

LG; Thomas
 
Hi,

das mit der Guide-Tone-Line kann ich nachvollziehen. Tonmaterial aus G-Dorisch auch.

Die Umdeutung finde ich allerdings seltsam. Im Em7b5 kommt ja überhaupt kein C vor und wenn ich einen C7/9 im Song spiele klingt es komisch. Das C ist da halt irgendwie zu viel.

Dominik
 
Im Em7b5 kommt ja überhaupt kein C vor und wenn ich einen C7/9 im Song spiele klingt es komisch.

Aber es ist derselbe Akkord (bzw. sind dieselben Akkordtöne), nur halt mit anderem Grundton. Und genau deswegen, WEIL das C 7/9 da "komsich klingt" (weil es mMn die GTL im Bass "zerstört"), hat er sich ja wohl für Em7b5 entschieden.

Außerdem ist der "eigentlich" "schräge" Akkord das folgende Cm7, denn Em7b5 ist ja in dorisch ein diatonischer Akkord, das Cm7 jedoch nicht ... man kann das ganze auch als "Vorhalt" interpretieren ... bevor die "weichere" Mollterz der IV Stufe d´rankommt (Eb), wird halt die "aggressivere" Durterz vorgeschoben ...

Die Spannung kriegt diese Passage also aus dem kurzen "Ausbrechen" aus der Tonart (Modal Interchange) ...

Und man kann das Ganze sicher auch sonst noch wie interpretieren. Ich persönlich bin jedenfalls der Meinung, dass im Hirn des Schöpfers als erste Idee die GTL da war ... aber das läßt sich wohl kaum beweisen ... :)

LG, Thomas
 
Hi Dominik,

ich höre es ähnlich wie turko. E-7b5 gilt als VI Stufe in G Melodisch Moll bzw. Dorisch. Diese Stufe hat zwar von Natur aus Tonikafunktion, kann aber in diesem Zusammenhang unbedingt als verkürzte Dur-Subdominante, sprich C9 gehört werden. Die Vermollung einer Dur-Subdominante ist ja durchaus nichts ungewöhnliches.

Übrigens Hier kann man's gut hören.
 
OK. Ich denke ich versteh es soweit.
Die Leittonsache gefällt mir. Kann man auch gut in die Improvisation einbauen. Danke euch!
 

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