Wertschätzung: alter Höfner Bass (+ eventuell Reperaturhilfe)

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ptr
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Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand, der sich gut mit älteren Höfner-Modellen auskennt mal die Zeit nehmen würde um mir bei der Identifikation dieses Basses hier zu helfen:

hoefner_bass.jpg


Das Teil ist ein Erbstück, das ich vor längerer Zeit bekommen habe. Leider ist nirgends eine Seriennummer zu erkennen. Von daher gehe ich davon aus, dass es wohl ein ziemliches Standard-Modell sein wird. Er hat aber auf jeden Fall schon einige Jahre auf'm Rücken.

Auf der Homepage der Firma Höfner ist leider nichts über den Bass in Erfahrung zu bringen.

Zum Zustand: Bis auf die üblichen Kratzer und Dellen im Lack hat er keine offensichtlichen Schäden. Allerdings sind die Tonabnehmer definitiv defekt. Es kam also noch nie ein Ton aus ihm raus, seit dem ich ihn habe. Daher weiss ich auch überhaupt nicht, wie er klingt und ob es sich rentieren würde, die Spulen neu wickeln zu lassen. Ich meine mich erinnern zu können, dass ich mal ein Angebot hatte, für alle 4 Spulen (er hat zwei Humbucker drin) neu zu wickeln 200 EUR oder sowas in der Art. Kann man sowas theoretisch auch irgendwie selbst machen?

Zudem weiss ich auch leider nicht, ob die restliche Elektronik noch in Ordnung ist. Es gibt aber auf jeden Fall keine offensichtlichen Defekte daran. Und ein paar neue Potis werden ja nicht die Welt kosten.

Also noch mal zu meinem Anliegen: Mir helfen alle Hinweise, die dazu dienen, das Teil genau zu identifizieren. Darüber hinaus wäre natürlich eine grobe Schätzung wieviel er Wert ist, sehr von Vorteil. Und vielleicht kann mir ja sogar jemand den Klangcharakter beschreiben.

Besten Dank schon mal für eure Bemühungen,
Peter
 
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ptr schrieb:
Kann man sowas theoretisch auch irgendwie selbst machen?

Theoretisch ja, praktisch...

ptr schrieb:
Also noch mal zu meinem Anliegen: Mir helfen alle Hinweise, die dazu dienen, das Teil genau zu identifizieren. Darüber hinaus wäre natürlich eine grobe Schätzung wieviel er Wert ist, sehr von Vorteil. Und vielleicht kann mir ja sogar jemand den Klangcharakter beschreiben.

Habe vor einigen Jahren einen Höfner 182 (1960) Bass gespielt, und kenne mich recht gut aus, was die Höfner Bässe anbelangt.
Es handelt sich bei deinem Bass definitiv um einen 185 (Modell 1964), das erkennt man an dem "3D-Logo" vom Hersteller, andere Versionen hatten das Logo nur aufgepinselt, außerdem sind die Schieberegler, über die man die PUs einzeln aktivieren kann, charakteristisch für ein solches Modell.
Dieser Bass war neben dem Violinbass der Meistproduzierteste und Erfolgreichste von Höfner; hergestellt wurde er von 1962 bis 1984, also über einen vergleichsweise sehr langen Zeitraum.
Ich würde die generelle Nachfrage nach Höfner, sowohl heute (Violinbass ausgenommen) als auch damals, als eher mäßig bezeichnen; der Marktpreis für dein Instrument hängt sehr stark von der Authentizität der Komponenten (was ich auf den gröbsten Blick auf deinen Bass positiv bestätigen kann) und dem Zustand ab; für einen nichtfunktionierenden Bass wirst du nur einen Bruchteil des Preises erzielen, daher halte ich eine Reparatur für empfehlenswert.
Den Bass würde ich an deiner Stelle nicht bei Ebay verkaufen, da bin ich mit meinem Modell ziemlich auf die Schnauze geflogen mit; ich kann mir selbst bei hohem Bietinteresse nicht vorstellen, dass der Bass für über 500 Euro wegginge.
Lass dir eine Preisschätzung auf jeden Fall vom Fachmann nochmal bestätigen.
Der Sound: Vintage pur, wenn du auf McCartneys Basssound stehst, bist du schon richtig.
Gerade mit Flatwoundsaiten offenbart der Bass einen sehr dumpfen, beatbandorientierten Sound.
Natürlich keineswegs modern; geringer Output und nur mittelmäßige Höhenanteile, muss man drauf stehen.
 
Jeah!

Vielen vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort! Verkaufen will ich das Teil eigentlich eh nicht, ich wollte nur in etwa wissen, ob die Reperaturkosten sich noch rentieren. Also nicht, dass ich noch mal 300 EUR investiere und dann wäre er am Ende nur 200 EUR wert ;)

Soweit ich das beurteilen kann sind auch noch alle Teile original.

Ich denke dann werd ich mich wohl in nächster Zeit mal um die Reperatur der Spulen kümmern. Kann mir da vielleicht jemand noch weiterhelfen?

Theoretisch ja, praktisch...

Das Problem wird sein, dass es Stundenlange Fuddelarbeit ist, oder sehe ich das falsch? Ich dachte daran, dass man die Spule vielleicht irgendwie an nem Akku-Schrauber befestigen könnte oder so.

Ich werd mal die Suchfunktion zum dem Thema bemühen oder vielleicht noch mal nen extra Thread zu dem Thema aufmachen. Vielleicht weiss ja jemand aus der Gitarren-Ecke über sowas Bescheid aber der würde dann wahrscheinlich nicht hier rein schaun.

Also wie gesagt: Vielen Dank schon mal!

Gruß,
Peter
 
ptr schrieb:
Ich denke dann werd ich mich wohl in nächster Zeit mal um die Reperatur der Spulen kümmern. Kann mir da vielleicht jemand noch weiterhelfen?

Wie kommst du drauf, dass BEIDE Spulen defekt sind? Vielmehr würde ich die Elektronik des antiken Stückes verdächtigen. Die Schiebeschalter sind Staub- u. Drecksammler, die Potis etc....

Miss die Spulen auf Durchgangswiderstand. Wenn Durchgang besteht, lohnt es sich die PUs direkt mit einer Klinkenbuchse zu verbinden und zu schaun, ob's tönt.
 
Ich bezweifle auch, daß die PU's defekt sind. Bei den alten Höfners sind fast immer die Schiebeschalter korrodiert. Falls es die gleichen sind, wie am Violinbass, kann man sie nachkaufen, sprayen nützt nicht sehr lange, weil die Silberkontakte in den Jahren mit dem Luftsauerstoff reagiert haben. (3 Stück kosten in UK 13 Pfund)
Sollten es doch die PU's sein, wirds schwierig, weil dieser Typ verlötet ist, sich also die Kappe nicht einfach abnehmen- oder schrauben läßt. Da gehört dann schon ein geeigneter Lötkolben mit ausreichend Leistung und etwas Löterfahrung dazu.
 
Also die Spulen sind definitv alle 4 hinüber. Ich hab die Tonabnehmer aufgeschraubt und reingeschaut und da kam mir der Draht schon entgegen ... beim Durchmessen kam damals auch schon nix mehr durch ...

Wie kann man die Schalter und Potis denn durchmessen?
 
ptr schrieb:
Also die Spulen sind definitv alle 4 hinüber. Ich hab die Tonabnehmer aufgeschraubt und reingeschaut und da kam mir der Draht schon entgegen ... beim Durchmessen kam damals auch schon nix mehr durch ...
Abgesehen davon, daß es mich wundert, daß du sie aufschrauben konntest (ich kenne nur verlötete) muß da aber schon jemand dran rumgebastelt haben. 4 Spulen gehen nicht einfach kaputt, es sei denn, er hat versucht über die 230V-Steckdose Musik zu machen :D

ptr schrieb:
Wie kann man die Schalter und Potis denn durchmessen?
Mit einem Vielfachmeßinstrument aus dem Baumarkt. Auf Ohm-Bereich stellen und Poti an einem Ende und an der Mittelanzapfung anschließen. Durch Drehen sollte sich die Anzeige ändern. Schalter genauso, nur daß im geschlossenen Zustand gar kein Widerstand zu messen sein sollte.
 
Jo, hast schon recht! Da muss man normal schon mit nem Lötkolben ran. Aber ich hatte direkt nachdem ich ihn bekommen habe schon mal reingeschaut und das liegt jetzt auch schon wieder etwa 3 Jahre zurück. Daraufhin hatte ich das gute Stück jetzt auch fast 2 Jahre bei nem Bekannten liegen, der sich den eigentlich mal anschauen (und eventuell auch reparieren) wollte. Hat er aber leider nicht gemacht und jetzt hab ich ihn wieder und werde selbst zusehen, dass ich ihn wieder zum Brummen krieg :D
 

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