Wert eines PCL Vintage VA 1956 Combo?

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Hallo, ein Kollege von mir hat folgenden funtionstüchtigen Amp zu Hause ausgegraben und weiß nichts damit anzufangen:

PCL Vintage VA 1956 Combo

100_6270[2] vorne.JPG

100_6271[2] hinten.JPG

Ist Vollröhre und hat nach seinen Fotos wohl ca. 50 Watt an 2x5881 Enstufenröhren (von Mesa).

Über google etc. lassen sich keine Informationen darüber finden und habe auch selbst nie was davon gehört. Dachte immer, die machen nur Transen. Kann mir jemand was zu dem Amp erzählen? Konnte ihn selbst noch nicht anspielen (räumliche Entfernung). Ist er für bestimmte Musikstile besonders empfehlenswert oder ist er gar für nichts zu gebrauchen? Kann jemand einschätzen wie alt er ungefähr sein muss und natürlich v.a., was er noch wert ist?

Danke ;)
 
Eigenschaft
 
Sorry, der Thread ist mir nie aufgefallen. Ich stells mal vorsichtshalber dort ein. Allerdings gehts mir ja auch drum, was die User an Erfahrungen mit ihm berichten können.

Möge ein freundlicher Mod über mein Schicksal entscheiden ;)
 
Hallo,
ich besitze einen solchen Amp, es handelt sich wohl um eine Kopie eines Mesa Boogie MK I (oder II? weiß ich leider nicht mehr genau). Ich finde den Clean-Kanal sehr gut, es lassen sich dort auch schöne Crunch-Sounds herausholen. Der Lead-Kanal (nur per Fußschalter umschaltbar) ist ein bisschen schwierig zu bändigen und nicht besonders flexibel, aber alles in allem ist das ein sehr guter Amp, vor allem für Blues bis Hardrock. Probleme sind die recht hohe Minimallautstärke, falls Du ihn zu Hause spielen willst, und der Effektloop, wie im anderen Thread schon angedeutet. Der liegt nämlich parallel irgendwo vor der Verzerrung der Vorstufe und ist damit eigentlich total unbrauchbar. Bei Ebay sind letztens zwei für je ca. 450 Euro weggegangen.
Gruß
 
Ich hab die Head-Version dieses Amps:

pclP6278.jpg


- bei Ebay für rund 300€ erstanden, der Combo geht meist für etwas mehr weg, weil tw. die gesuchten EV-Speaker drinstecken.

Bezügl. den Rest hat Blazer81 eh schon das meiste gesagt: der Amp ist an die frühen Boogie-Modelle angelehnt (also im Prinzip ein Blackface-Fender mit zusätzlichen Gainstufen für die Verzerrung, und ein paar Schaltern für Soundveränderungen).
Toller Fender-mäßiger Clean-Sound, der SEHR brauchbar für viele unterschiedliche Musikrichtungen ist, und auch eine gute Basis abgibt, wenn man viele Effektpedale benutzt.
Guter Federhall - der merkwürdigerweise beim umschalten auf den Zerr-Kanal abgeschaltet wird (weiß nicht, ob das serienmäßig auch so war).
Der Zerrkanal ist generell nicht so mein Fall (dabei sollte ich anmerken, das ich als Rockabilly- und country-Rock-Spieler ohnehin wenig Zerre einsetze) - geht so in die altmodische (Prä-Rectifier) Boogie-High-Gain-Schiene, also sehr mittig-singend-komprimiert (Santana...), tendiert etwas zum undifferenzierten matschen (sogar mit einer Telecaster!), wenn man komplexere Chords spielt (andererseits sind so auch Neil Young- und Grunge-Sounds drin... :evil:)
Auch die tonale Abstimmung zwischen Clean- und Zerrkanal ist nicht so glücklich - die beiden teilen sich ja den EQ (genauer gesagt ist der Zerrkanal eigentlich kein echter Kanal, es werden nur extra Gainstufen zugeschaltet), und selbst wenn man einen ziemlich brillianten Clean-Ton eingestellt hat, klingt's bei zugeschalteter Zerre etwas dumpf und mittig, da ändert auch der separate Bright-Switch für den Zerrkanal nix dran...

Also, wie gesagt, als Clean-Amp sehr gut (ich geb meinem nimmer her, außer es läuft mir mal ein günstiger Fender Dual Showman-Head über den Weg...), für verzerrte Sachen nur beschränkt einsetzbar (evtl. für eine 80s Power-Rock/Hair-Metal Revival-Band, oder für Möchtergern-Santanas...)
 
@Roman: Ich habe selbst dieses Topteil als Notfallersatz noch rumstehen. Hast Du m.E. alles sehr gut charakterisiert. Trifft exakt, was ich selbst geschrieben hätte.

Gatecrasher schrieb:
Dachte immer, die machen nur Transen.

Der Amp ist aus der 1. Hälfte der 80er-Jahre. Also ~ 25 Jahre alt. Sehr robust gebaut. Die Firma gab es dann 15 Jahre nicht und ist seit einiger Zeit mit den neuen Halbleiter-Amps wieder am Start.
 

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