Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.
Einerseits lädt ein VA ganz klar zum Schrauben ein. Natürlich ist der Sound bei der VA-Wahl auch immer ein Kriterium, aber selbst bei so "unschraubbaren" Maschinen wie Akai Miniak gehört der Eigenbau immer dazu - gerade auch einfach, weil es geht. Und je mehr Regler der Synth hat, desto eher ertappt man sich irgendwann dabei, wie man einfach nur mal schraubt und tüftelt, das kommt von ganz alleine. Wenn man weit genug ist, hört man bei elektronischen Sounds eh Reglerstellungen und spürt den Drang, das zu Hause nachzuschrauben.
Andererseits - warum nicht mal Presets benutzen? Was glaubt ihr, wer alles auch bei beknopften Synths Presets nutzt? Abgesehen davon sind die Presets in VAs nicht immer alle Käse und Effekthascherei. Selbst der MicroKorg mit seiner bekannt haarsträubenden Soundauswahl (vom Klangcharakter Marke "Giftzwerg" wollen wir hier mal nicht reden), und wer sich mal durch einen werksinitialisierten B-Virus auf Version 4.9 hört, kriegt große Augen. Nicht nur die typischen Effektsounds wie von übermotivierten EDM-Schraubern, sondern teilweise ungewöhnlich Bekanntes (mit 1 Virus könnte man das Intro von Shine On You Crazy Diamond spielen) und Rob Papens Brot-und-Butter-Sounds, die eigentlich in den Festspeicher gehören.
Und bitte, wenn man Jump, Cars und (einen guten) Lucky Man schon vorgelegt kriegt (ich meine, sogar der Tetr4 hat sie alle ab Werk dabei), warum from scratch neu bauen?
Martman