Werde als Sänger textlich eingeschränkt

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Ich singe zur Zeit in einer Pop Punk Band und habe viel Spass dabei. Allerdings ist es so, dass unser Gitarrist auch Texte schreibt und ich sozusagen mit meinen Texten "gegen ihn ankommen" muss. Ich finde es zwar gut dass er auch Texte schreibt aber manchmal, wenn ich einen Text habe der für einen bestimmen Song ist und wie in diesem Fall schon seit 2 Monaten bei mir zu Hause rumliegt werde ich einfach "kleingeschriehen" und mir wird Respektlosigkeit vor anderen Texten (wtf) usw vorgeworfen. Aber ich sehe das so dass ich als Sänger immer noch das letzte Wort habe was ich singe. Ich sage den anderen ja auch nicht was sie zu spielen haben, obwohl ich Gitarre und Schlagzeug spiele. Wie seht/handhabt ihr das?

Grüße, D
 
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Seid ihr denn schon derart bekannt und erfolgreich, dass das losgeht?:eek::D
Die Spannungen zwischen Sänger und Gitarrist sind der Klassiker schlechthin! Was Du gerade erlebst, gehört wohl einfach dazu.
Weiter können wir hier warscheinlich garnicht so viel beitragen, dazu müsstest Du hier wohl zwei Versionen des Stücks einstellen, dann könntest Du zumindest herausfinden, welche davon hier besser ankommt.

Generell sind viele Dinge, die mit dem Musikmachen zu tun haben, nicht demokratisch oder gerecht handhabbar.
Vielleicht solltest Du die Band eher als einen Organismus sehen. Und nicht als Fightclub mit mehreren Egos, die gegeneinander antreten.
Was willst Du denn wirklich?
Beweisen, dass Du die dicksten E. hast und Dich durchsetzen kannst?
Oder eher Erfolg?
Dafür gibt es nämlich ein einfaches Rezept: Tun, was verdammtnochmal dazu nötig ist!!!
Und Egotrips oder Mimosenhaftigkeit sind meist eher unnötig.

Wie meinte schon Derek Smalls:
"We're very lucky, in a sense, that we've got two two visionaries in the band. You know, David and Nigel are both like, uh, like poets, you know, like Shelley and Byron and people like that. They're two totally distinct types of visionaries. It's like fire and ice, basically. You see? And I feel my role is to, in the band is to be somewhere in the middle of that, kind of in the middle of that, kind of like lukewarm water, in a sense."
 
Aber ich sehe das so dass ich als Sänger immer noch das letzte Wort habe was ich singe. Ich sage den anderen ja auch nicht was sie zu spielen haben, obwohl ich Gitarre und Schlagzeug spiele. Wie seht/handhabt ihr das?
Ich bin zwar kein Sänger aber ich würde sagen, das du dass richtig siehst.
DU musst dich mit den Songtexten auf der Bühne wohlfühlen. DU musst auf der Bühne die Emotionen und Bedeutungen der Songtexte
zum Publikum transportieren. Wenn du keinen Bezug zu den Texten entwickelst und dich nicht wohlfühlst damit, merkt das Publikum das.
Die anderen Musiker können dann soviel Show machen wie sie wollen. Wenn der Frontmann sich nicht wohlfühlt, geht der ganze Gig in die Hose.

Ich meine natürlich auch, das man über alles sprechen kann und auch Vorschläge in Betracht ziehen kann/sollte.
Aber wenn es dann so zugeht, wie du beschreibst, muss man Wohl oder Übel auch mal zeigen, wer hier die Band präsentiert und das
ist ja meist der Sänger als Frontmann.

Du hast ja erwähnt, das du auch Gitarrist bist.......
Schreib doch mal einen Song mit komplett fertig aufgeführten Akkorden und leg das dann mal eurem Gitarristen vor.
Mit den Worten....."Ich habe hier einen fertigen Song. Ich hätte gerne, das der so gespielt wird.
Dann sollte man mal schauen, wie er darauf reagiert.
 
ich sehe das so dass ich als Sänger immer noch das letzte Wort habe was ich singe
Nein, das ist keine Egonummer, sondern eine Band. Und dazu gehören nunmal auch alle Mitglieder. Für eine Band muss man kompromissbereit sein oder ein Alphawolf. Der bist du aber scheinbar nicht, auch wenn du es gerne wärst.
 
Ich finde es sehr schwierig als Außenstehender dazu etwas zu sagen, aber ich versuche mal meine Gedanken dazu wiederzugeben.
Grundsätzlich finde ich schön, wenn sich mehrere Leute um Texte kümmern und nicht die ganze Arbeit auf den Sänger abschieben. Dabei kann es natürlich zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Das „gegeneinander ankommen müssen“, wie du es beschreibst kann die Motivation steigern, wie auch die Qualität der Texte positiv beeinflussen. Allerdings denke ich, dass ein allzu ausgeprägtes Konkurrenzdenken in einer Band nicht angebracht ist. Schließlich will man ja gemeinsam etwas schaffen.

Die Lösung kann meiner Meinung nach nur durch die offene Kommunikation mit allen Bandmitgliedern erreicht werden. Sobald geschrien wird, kann dabei nichts Sinnvolles herauskommen.
Ich fände es wichtig abzuklären, wem welche Texte nicht passen und warum. Geht es dabei nur um dich und den Gitarristen, oder sind die anderen Mitglieder auch involviert? Gibt es Bedenken zur Aussage der Texte, hinter der vielleicht nicht alle guten Gewissens stehen können? Gibt es Bedenken zur Ausdrucksweise oder zur sprachlichen Qualität (gerade bei Fremdsprachen)?

Oder geht es lediglich darum, dass jeder seinen Text durchsetzen will? Warum liegt dein Text zwei Monate zu Hause herum? Hast du ihn den anderen nicht früh genug vorgestellt?

Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, wessen „Brainchild“ ein Song ist. Wenn die Musik in der Gemeinschaft entsteht ist es etwas anderes, als wenn jemand alleine sein ganzes Herzblut in einen Song steckt und ihn alleine schreibt um ihn mit der Band zu spielen. Der oder diejenige hat dann eine ganz bestimmte Vorstellung vom Stück und will es eventuell unverändert spielen. Wenn dann nicht die ganze Band dahinter stehen kann oder will, muss man es halt weglassen.

Man kann sich doch beim Entstehen eines Songs ausmachen, wer den Text schreibt, oder ob man ihn in der Gemeinschaft schreibt. Jeder sollte seine Gedanken und Vorstellungen aussprechen können. Wenn es schon einen Text gibt, finde ich es auch nicht richtig diesen ohne Rücksprache zu ersetzen. Es gibt ja immer wieder neue Songs, die auch einen Text brauchen, man muss sie ja nicht in die Tonne treten.

Dass du als Sänger das letzte Wort hast, was du singst, damit bin ich nicht ganz einverstanden. Ich würde eher meinen, der Komponist hat das letzte Wort welcher Text zu seinem Stück gesungen wird. Ich sehe das so, dass du als Sänger durchaus ablehnen kannst einen gewissen Text zu singen, aber ihn nicht ohne Einverständnis des Komponisten ändern solltest.

Bei mir sieht es folgendermaßen aus: In einer Band stammen die meisten Riffs, Texte und Songs von mir, aber auch die anderen tragen in jedem Bereich etwas bei, schreiben also auch Texte. Viele Texte entstehen auch in gemeinsamer Arbeit. Dabei ist es wichtig, zuerst seine Vorstellungen zu beschreiben und dann miteinander eine Linie zu verfolgen. Ich musste auch schon manchmal ein Veto gegen Texte der anderen einlegen, aber ich glaube nicht, dass ich dabei jemanden gekränkt habe. Wenn man vernünftig argumentiert und dann eventuell gemeinsam den Text abändert und Fehler ausmerzt kommt man zu einer Lösung, mit der alle einverstanden sein können.

MfG Schoergonaut
 
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Entweder ihr seid so erwachsen genug - damit meine ich ausdruecklich ALLE in der Band, denn sonst bringt es nix - und koennt mal beim Bierchen drueber reden und das vereinbaren. Jede Band, in der ich war, hat dazu einen Weg gefunden - dieser war nicht immer einfach, aber es ging. Die Kombinationsmoeglichkeiten sind vielfaeltig.

"Reibung erzeugt Waerme, und das ist doch ganz gemuetlich" :D ist zwar ein doofer Spruch, aber ist auch viel Wahres dran. Wenn sich Lennon/McCartney, Hetfield/Ulrich, Richards/Jagger, die Gallagher-Brueder (Oasis) oder die Davies-Brueder (Kinks) nicht immer wieder mal in den Haaren gelegen und gegenseitig zu immer neuen Hoechstleistungen gepusht haetten, waere deutlich weniger bei rausgekommen. Wil sagen: Konstruktives Reiben aneinander, mit dem gemeinsamen Willen, "das Beste" Ergebnis zu liefern, kann sehr produktiv sein und zu tollen Resultaten fuehren. Alles andere nicht.

Ihr findet also entweder eine Ebene jenseits von "meins ist aber toller" und hin zu "Worten mit W" (warum, wer, wann, was, weshalb, wieso...) oder werdet miteinander nicht gluecklich.

Wenn ich eine Ferndiagnose machen wuerde, wuerde ich sagen, ihr seid 14-17 und macht Rock oder Coreirgendwas oder Metal. Da ist das zu einem gewissen Grad "normal"... trotzdem evtl "time to grow up", als Band oder Individuen...
 
da stimme ich ColdDayMemory zu,
in einer band gibts dafür keinen grund.
oder du startest ne solokarierre
 
Meiner Erfahrung nach gibt es keine generelle Linie - weder dass der Komponist die Texte schreibt oder das letzte Wort hat, noch der Sänger oder die Sängerin noch die Band.
Es gibt Bands und Leute, die sich für das eine oder andere entscheiden, aber es gibt auch viele Bands und Leute, bei denen das von song zu song und von Text zu Text anders ist.

Mit anderen Worten: Jeder und die Band als Ganzes muss sich um eine Haltung dazu selbst kümmern.
Das muss auch per se nicht harmonisch laufen, aber es sollte ein Ergebnis dabei rumkommen, was funktioniert und mit dem jeder leben kann.

An dem Punkt seid Ihr offensichtlich noch nicht. Was Du sozusagen nachfragst, ist so eine allgemeine Regel, um es ein für alle mal geklärt zu haben und mit der Du Dich in der Band durchsetzen kannst. Meinem Eindruck nach geht es eher um eine Art Vormachtstellungen, um ein Durchsetzen von Interessen und Vorlieben quasi unterhalb der Decke bzw. der offenen Kommunikation, nicht nur von Dir, aber auch von Dir.

Mag sein, dass in der offenen Klärung etwas rauskommt, was Dir als Sänger und Texter nicht reicht. Dann ist das so.
Mag sein, dass in der offenen Klärung etwas rauskommt, mit dem alle leben können.
Mag sein, dass in der Band ein Kompromiss erreicht wird, mit dem Du in der Band bleiben kannst oder willst und nebenher eigene Projekte / songs umsetzt und verwirklichst.

Da Du keine Beispiel bringst, läßt sich auch nur was Allgemeines dazu sagen. Ich kenne Situationen bzw. Texte, von denen ich sagen würde: Als Sänger will/kann ich so was nicht singen. Oder: Als Band möchte ich mit dem Text und der Aussage nicht in die Öffentlichkeit treten. Kann auch sein, dass man sich in so Fällen auf ein Veto-Recht einigt.

Wichtig ist aber, über die Gründe und Einstellungen zu reden. Ansonsten entwickelt man sich weder als Sänger noch als Texter noch als Band weiter.

Meine 2,4 Cent in dieser Angelegenheit.

x-Riff
 
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Ich finde es zwar gut dass er auch Texte schreibt aber ....

Alles, was vor "aber" steht, ist gelogen.... ;)

... manchmal, wenn ich einen Text habe der für einen bestimmen Song ist und wie in diesem Fall schon seit 2 Monaten bei mir zu Hause rumliegt ...

Der Text IST der Song. Warum liegt das 2 Monate ungenutzt rum? Musik dazu machen - nächster Song fertig. Darauf zu bestehen, daß "dein" Text in den anderen Song muss, ist - sorry - Kindergarten.

..... werde ich einfach "kleingeschriehen" und mir wird Respektlosigkeit vor anderen Texten (wtf) usw vorgeworfen.....

Das scheint generell kein besonders respektvolles Klima in der Band zu sein. Ich halte den Vorwurf für nicht ganz unberechtigt, denn (siehe oben) der Text IST der Song. Auf die bestehende Musik einen anderen Text singen zu wollen, ist imo ein recht eigenwilliges Anliegen. Anschreien geht trotzdem nicht. Entweder hast Du ihn bis zur Weißglut provoziert oder er verliert leicht die Kontrolle. In beiden Fällen ist eine Zusammenarbeit wohl nicht von langer Dauer.

...Aber ich sehe das so dass ich als Sänger immer noch das letzte Wort habe was ich singe....

Ja und nein - wie x-Riff nehme ich mir als Sänger ein Veto-Recht raus. Wenn mir ein Text inhaltlich komplett gegen die Hutschnur geht, dann ist das Stück gestorben. Das Veto-Recht hat im Übrigen in meinen Bands jeder: wenn jemand ein Stück aus welchem Grund auch immer ablehnt, dann kommt es in die Tonne.
Ich fummel aber nicht an fertigen Texten rum oder nöle den Songwriter an, daß man irgendwas besser anders gemacht hätte.

Ich sage den anderen ja auch nicht was sie zu spielen haben, obwohl ich Gitarre und Schlagzeug spiele. Wie seht/handhabt ihr das?

Meine Güte, seid ihr Punks autoritär drauf. Ist das echt so eine Behördenorganisation mit Befehl und Gehorsam und klaren Zuständigkeitsbereichen? Ich kenn das ja eher so, daß man Vorschläge macht, sich abspricht und aufeinander abstimmt und Dinge gemeinsam ausprobiert und am Ende entscheidet, was funktioniert und was nicht. So...ehm..."Teamwork" halt. Aber ich bin ja nur ein alter Hippie. ;)
 
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Ich würde sagen, im Zweifelsfall hat der Komponist recht. Ich mag es nicht, wenn ich einen Song habe, sich jeder seinen eigenen Teil dazu ausdenkt und am Ende etwas völlig anderes dabei herauskommt.
Wenn ich nicht schon was Konkretes habe, sage ich was ich mir vorstelle und die anderen machen dann etwas in dieser Richtung. Das ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. Manchmal kommt dann etwas anderes heraus was ich dann aber noch besser finde. Falls nicht, sag ich das natürlich auch.
Umgekehrt überarbeite ich meine Linien auch wenn meine Idee dem Komponisten nicht gefällt.
 
Hat der Gitarrist einen Text geschrieben und nun kommst du mit deinem Text, der 2 Monate zuhause rumlag und willst dass man Deinen Text nimmt? :weird:
 
Wenn man schon einen Text hat, dann kann man ihn auch schneller zur Diskussion stellen bevor ein anderer um die Ecke kommt ... Wie gesagt, eine Band ist ein Gefüge in dem es manchmal kracht, man kann es aber allen leichtermachen. Solltet Ihr Euch nur unregelmäßig sehen, ist WhatsApp oder ne Mail das Mittel der Wahl um einen Text rumzureichen. Wer zuerst mit was kommt hat es meistens leichter (wenns nicht totaler Mist ist) weil man bereits einen Bezugsrahmen setzt. Wer schreibt bei Euch die Musik?
 

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