Wer spielt teure Plektren?

[HempyHemp]

Hallo,

mich würde mal interessieren, wer von euch teure Plektren (ich sag einfach mal >3€) spielt, wie ihr dazu gekommen und warum ihr noch immer dabei geblieben seid.

Natürlich mache ich gleich den Anfang . Mittlerweile nutze ich ausschließlich meine Wegen Bigcity 1.8 (5€/Pick). Angefangen habe ich mit günstigen Catfish-Plektren, immer die gleichen, hat halt funktioniert, ich bin ein Gewohnheitstier und einen richtigen Grund mal über den eigenen Tellerrand zu schauen gab es nicht. Aber wie es so ist, man testet alles, suchst verschiedene Röhren für die Amps aus, verschiedene Saitenhersteller usw., da mussten halt auch mal die Plektren verglichen und ggf. optimiert werden. Anfangs lediglich verschiedene Dunlop/Clayton...-Modelle, ich würde sagen im normalen +/- 1€-Bereich. Da viel mir das erste mal auf, welch einen gravierenden Soundunterschied verschiedene Plektren verursachen. Hängen geblieben bin ich dann sowohl beim Dunlop JazzTone 208 und beim Dunlop Ultex Sharp 2.0, beide hatten etwas, keines konnte beide Vorteile vereinen. So war ich wieder ein Weilchen glücklich, bis ich es irgendwann wirklich wissen wollte und so habe ich mir (gemeinsam mit einem Freund) alles besorgt was zu ergattern war, von Wegen über V-Picks, John Pearse und TimberTones bis hin zu Bluechip. Es wurden verschiedene Materialien getestet, verschiedene Formen und Schliffe, wir hatten Münzen dabei, alte Schildpatt-Plektren (ich weiß, nix gut, war halt neugierig), einfach alles was wir unter die Finger bekamen. Letztendlich waren für mich die unterschiede der Plektren so groß, dass ich bereit gewesen wäre auch zukünftig ab 35$ für Bluechip auszugeben (der Freund spielt seit dem nix anderes mehr), aber ich habe mich komplett in das Wegen Bigcity 1.8 verliebt. Das Plektrum ist wie für mich geschaffen, ist sehr angenehm zu spielen, hält lange und klingt vorallem bei mir, mit meinen Gitarren und meiner Spielweise am besten.
So, das war meine Geschichte zum Thema. Erwähnen sollte ich noch, dass Michel Wegen seine Plektren auch umtauschen lässt, man kann also viele unterschiedliche Picks kaufen und am Ende in die eintauschen die man möchte. Sehr netter Kontakt, kann ich nur empfehlen!

Dann bin ich mal gespannt was ihr so schreibt.


Cheerio

 

[schoscho]

Ich hatte eine Zeit Dugain Knochenplektren (~10€) gespielt, aber dann war mir der Klang doch etwas zu dumpf. Seit vielen Jahren spiele ich E-Gitarre gerne mit Münzen, früher nahm ich 2-Pfg-Münzen, das waren also keine teuren Plektren, jetzt nutze ich gerne Sixpence-Münzen, sind jetzt auch nicht sooo teuer.
Meine Ovation spiele ich am liebsten mit ungeschliffenen, sehr spitzen Plektren, keine Ahnung, was die mich gekostet haben, habe da vor vier, fünf Jahren mal ein Tütchen bestellt. Diese ungeschliffenen Pleks unterstreichen den klaren, obertonreichen Ovationsound ganz vorzüglich.
Meine Loar spiele ich sehr gerne mit uralten Zelluloidpleks. Die haben ein paar Euro gekostet, lohnt sich aber, denn die tragen den Blues-Klang dieser Kopie eine 20er Jahre Gibson L-0 (oder 00) perfekt.

 

[Florian169]

Wegen the seven, das dicke 7mm Plek für 19€. Mein Gitarrenlehrer hat eines und nachdem ich das dann mal benutzt hatte habe ich mir eines gekauft. Hält jetzt schon weit über ein Jahr (oder waren es 2 Jahre???). Kann man aus einer ehr dünn klingen Gitarre mit emg 81x einen doch recht satten und unterum "fetten" verzerrten Sound rausholen.

 

[Sirimanae]

Hallo,

mich würde mal interessieren, wer von euch teure Plektren (ich sag einfach mal >3€) spielt, wie ihr dazu gekommen und warum ihr noch immer dabei geblieben seid.

...

Dann bin ich mal gespannt was ihr so schreibt.


Cheerio

Teure Plektren nutze ich zwar keine...da nutze ich seit Jahren die Jim Dunlops (üblicherweise 0,88 mm und 1mm)

Dafür feile ich auf meinen Plektren mit einer Nagelfeile (genauer - diese Sandblattfeilen, die man für ein paar EUR in jedem Supermarkt kriegt) herum.
Denn das simple "nachschärfen" oder "entgraten" von Kanten oder "aufrauen" von Spitzen/Flächen beeinflusst den Sound bzw. das gesamte
"Spiel-Feeling" sehr viel stärker als man annehmen mag. Da kann man wirklich schon einiges mit anstellen.

Und das hat nichts mit dem Preis oder Material eines Plektrons zu tun.

 

[Zisko]

Das teuerste dürfte bei mir das Dunlop Ultex Sharp gewesen sein. Da steckte einiges an Arbeit drin die Teile auf eine saubere Jazz XL Form zu bringen. Wenn ich den durchschnittlichen Stundenlohn heranziehe, war es teurer als ein Knochenplek. Dafür "handshaped"! Nur handshaped Pleks sorgen für fette Bässe und schmatzende Höhen. Aber nur dann, wenn man es einschwingt und auf -180 Grad abkühlt.

 

[suxz]

Spiele die Gibson Standard Style Heavy Plektren. Teure würden bei mir keinen Sinn machen, da ich alle Naselang die Dinger irgendwo liegen lassen oder verliere. Ich bin gespannt wie viel ich beim nächsten Umzug so unter diversen Möbelstücken finden werde. Wenn die Waschmaschine oder der Trockner mal gereinigt wird, findet man auch immer mal 2-3 Plektren wieder.

 

[Giusto]

Ich hatte mal ein recht teures Ebenholz Plek gekauft und war wenig begeistert. Es ließ sich toll spielen, nutzte sich aber sehr schnell ab. Ich mag spitze Pleks, daher habe ich da einen gewissen Verschleiß.
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, meine Pleks selbst zu basteln. Als Rohmaterial verwende ich Harley Benton Triangle Pleks in 1,5mm Stärke. Da habe ich drei Ecken zum runter spielen.

 

[HempyHemp]

Das mit dem selbst basteln habe ich, nach den ersten Tests mit teureren, angeschliffenen Plektren, auch versucht. V.a. die Dunlop Ultex habe ich bearbeitet (die ich ja vorher auch schon gut fand) und fand das Ergebnis wirklich verblüffend. Der Aufwand war für mich aber zu hoch und nicht reproduzierbar genug. Für Leute mit mehr Bastelbegeisterung aber sicher eine sehr gute Alternative!!
Seit ich etwas teurere Plektren spiele und nicht mehr 70 Stück auf einmal bestelle, verliere ich die auch nicht mehr. Ich habe immer zwei in der Hosentasche (in der kleinen Tasche rechts vorne ) und nochmal zwei in jedem Gitarrenkoffer (zumindest bei meinen regelmäßigen Live-Gitarren). Aber ich habe noch keins verloren . Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich wahrscheinlich mit den günstigeren Picks einfach sehr, sehr schlampig umgegangen bin, mein Münzgeld verlier ich ja auch nicht die ganze Zeit, wieso sollte man dann seine Plektren verlieren (bescheuerter Vergleich?? ).

Grüßle

 

[Zisko]

Seitdem es die Dunlop Ultex Jazz XL gibt, muss ich auch nicht mehr selber mit Nagelpfeile und Nagelknipser ran ^^

Ich klemm das Plek immer zwischen die Saiten. Hab so noch nie eines verloren. Ersatz ist in einer alten GHS Fast Fret Dose.

Zu den teuren Pleks: ich hatte mal eines aus echtem Schildkrötenpanzer in der Hand. Ich gehöre nicht zu den Voodoo Anhängern, aber das war schon was Feines. Aus ethischen und preislichen (50€!) habe ich jedoch nicht zugegriffen. Interessanterweise sind die billigen Plastik-Pleks näher (oder sehr nah) am Sound einer Schildkröte, als Knochen, Holz oder andere Edelmaterialien.

 

[InTune]

also normaler Weise suche in der letzten Zeit immer bei solch Edelstein Ständen auf Märkten nach flachen Halbedelsteinen als Pleks. Leider ist da selten etwas in brauchbarer Größe dabei und auch die Haltbarkeit (Abrieb) waren idR nicht sehr hoch. Preislich kosten diese Steinchen etwa 1.50 €, was ganz ok ist. Aber jetzt habe ich jetzt mal das bestellt:

Timber Tones Agate Blue Lace
​

...mit gut 15€ schon eine Hausnummer, aber auch richtig gut... gefällt mir super!

 

[Vishnu-Phil]

Ich spiele zwar nur seit Ewigkeiten Jim Dunlop Big Stubbys, 3mm. Sind keine 3 Euro Plektren, aber kosten schon was mehr im Einzelhandel.

Suche verzweifelt nach Plektren aus Metall mit der selben Form. Nie was dazu gefunden.

 

[Giusto]

Suche verzweifelt nach Plektren aus Metall mit der selben Form. Nie was dazu gefunden.

Da kann man sich doch was basteln. Ein Stück Edelstahl, Säge und Feile sowei etwas Muskelkraft sind nötig.
Gibts hier eigentlich schon ein Thema zu selbst gebastelten Pleks?

 

[Vishnu-Phil]

Da kann man sich doch was basteln. Ein Stück Edelstahl, Säge und Feile sowei etwas Muskelkraft sind nötig.
Gibts hier eigentlich schon ein Thema zu selbst gebastelten Pleks?

Muss sagen, ich bin nicht so der handwerklich Begabte, und mit Plektren und deren Form bin ich echt pingelig. Es dürfen echt nur Jim Dunlop Big Stubbys sein, die ganzen Alternativen wie Firestone gehen gar nicht für mich.
Am besten wäre, man könnte die Plektren nachgießen aus Gußeisen Aber ich glaub, da würde das Plektrum eher schmelzen bei der Formerstellung

 

[Giusto]

Gussformen werden kalt erstellt. Da macht man nur einen Abdruck in mit Bindemittel versetzten Sand.
Geh mal mit deinem Plek zu einem Schmied, der könnte da vielleicht auch was machen.
Ein Big Stubby hab ich in 2mm Stärke hier. Das sieht nicht aus als wär es besonders schwer herzustellen. Die 3mm Version hab ich als Dreieck, nehm ich auch gern

 

[Balu010]

Ok, an die mit den teuren Pleks:
Wie oft verliert ihr eure Plektren?

 

[HempyHemp]

Garnicht. Seit ich keine Cent-Plektren mehr spiele, merke ich mir auch wo ich sie hinlege und schmeiße die Picks auf der Bühne nicht durch die Gegend...

 

[Ziggla]

Ich spiele ein Red Bear Trading Big Jazzer, Heavy Gauge für ca. 22€ inkl. Versand. Hat seit März 8 Auftritte und einige Duzend (eher hunderte) Spielstunden hinter sich und spielt sich noch einwandfrei. Das Spielgefühl das diese Picks bieten habe ich noch bei keinem anderen Pick erlebt, die sind absolut JEDEN Cent wert.

 

[Zisko]

Ich habe schon oft von der Red Bears gehört. Ich bin sehr interessiert. Beschreib die mal genauer.

 

[-=Mantas=-]

Oh ja, wäre super wenn du mal auf den Verschleiß eingehst. Kriegen die Kanten oder werden die nur rund?
Mit welchen Picks sind die klanglich vergleichbar? Kratzig wie Tortex, warm wie Nylon, perkussiv wie Ultex?

Spätestens seit Guthrie Govan bin ich an den Dingern auch interessiert, der spielt die ja auch und hat gemeint dass das die Pendants vom Dunlop Jazz III XL sein sollen.
Die spiel ich nämlich mit größtem Vergnügen

 

[Kaisan]

Ok, an die mit den teuren Pleks:
Wie oft verliert ihr eure Plektren?

Schon mal mit zwei 10-Euro-Plektren passiert, was ich absolut bereut habe. :-D
Seitdem spiele ich vor allem mit günstigeren Teilen - die Dunlop Tortex Serie ist da aktuell mein Favorit. Bei Plektren bin ich der Meinung, dass es nicht zwingend teuer sein muss. Da reichen mir die günstigen.