Wer kauft die ganzen neuen Gitarren?

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Wenn ich mir so Imagevideos von Fender, Gibson usw. mit den Produktionsstätten anschaue frage ich mich wer 100e von täglich produzierten Gitarren kauft. Es gibt ja nicht nur die beiden Firmen, sondern auch noch MassenHersteller in Mexiko, China, Korea, Japan, Indonesien usw.. dann noch die kleineren Hersteller.
Bei Handys usw. ist ja klar, dass die nach spätestens 5 Jahren im Schrott landen. Aber Gitarren? Die werden doch nicht weggeschmissen?
Es gibt ein paar Freaks wie ich, die horten Gitarren, aber die meisten Mitmusiker haben max . 2 Gitarren. Die, die mal gespielt haben, heben eventuell eine auf, falls sie mal wieder Lust bekommen oder weil es eine schöne Wanddeko ist, aber der Rest?
Wäre ich Investor, würde ich wohl nicht in Gitarrenbusiness investieren. Effektpedale oder Digitalzeugs könnte ich mir vorstellen. Ersteres ist Konsumentenfreundlich, weil vergleichsweise klein und leistbar, letzteres hat eine kurze Haltbarkeit.
Aber Gitarren? Wo sind die alle? Da müsste doch eigentlich der Gebrauchtmarkt überschwemmen? Was ist da los? Was meint ihr?
 
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Erstmal kaufen es die Händler. Der Rest ist den Herstellern egal.
 
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Wenn die Lager der Händler voll sind kaufen auch die Händler nicht mehr. Das dürfte auch den Herstellern nicht egal sein.
 
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sondern auch noch MassenHersteller in Mexiko, China, Korea, Japan, Indonesien

In Asien gibt es auch Massen von Menschen. Das ist ein sehr großer Markt.
Südamerika ditto.
Die grössten Hersteller, soweit ich mich entsinnem sind die Billigmarken der "berühmten" Hersteller, Squier und Epiphone nicht die "Asiaten".
Es gab mal einen Post mit Zahlen dazu hier.

Gibson hat übrigens Gitarren schon mit dem Caterpillar verschrottet weil sie unverkäuflich waren.
 
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Wenn ich grad sehe, wie unfassbar wild der Grafikkartenmarkt seit Wochen und Monaten ist, wundert mich auch die anhaltende Verrücktheit nach Instrumenten nicht.
Bei vielen kommt der Wunsch (oder die finanzielle Möglichkeit) nicht sofort, sondern erst nach einer längeren Zeit der Langeweile - "mal was neues ausprobieren, wollt ich schon immer mal machen".

Da sind bestimmt auch einige drunter, die neue Sounds für ihre Wohnzimmeraufnahmen wollen. Die Zocker wollen halt die neuen, krassen Spiele spielen, und nehmen dafür auch Gebrauchtpreise 50% über Neupreis in Kauf
 
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Gibson hat übrigens Gitarren schon mit dem Caterpillar verschrottet weil sie unverkäuflich waren.
Das war aber eher eine Ausnahme, eher eine Fehlproduktion.
Aber Asien ist ein gutes Argument, allerdings leben die meisten Menschen dort eher beengt, ist da Platz zum Sammeln?
 
Wir werden immer älter, es werden immer mehr Kinder geboren, die Weltbevölkerung steigt, ergo genug Potenzial :)
 
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Das war aber eher eine Ausnahme, eher eine Fehlproduktion.
Aber Asien ist ein gutes Argument, allerdings leben die meisten Menschen dort eher beengt, ist da Platz zum Sammeln?

Hätte eher gedacht, dass das Märkte sind, wo bisher Instrumente für die wenigsten erschwinglich sind/waren. Und dort ist dann auch die Quote an "Erstkäufern" hoch, die es sich irgendwann leisten könnten. Wie z.B. China in den letzten zwei Jahrzehnten aufholt (oder überholt) und dort der Lebensstandard in finanzieller Sicht rasch ansteigt.

Allerdings weiß ich garnicht, wieviele Stückzahlen bei einer Serie so produziert werden. Sind das so viele? Wenn Big Player wie Thomann, Musicstore, Kirsten usw. jeweils 20 Instrumente abnehmen und dazu noch diverse andere kleinere Läden. Wieviele mögen das dann pro neuer Serie Deutschlandweit sein? 200? 500?. Dann wären es garnicht so viele und würde für mich eher verständlich.
 
Wenn ich grad sehe, wie unfassbar wild der Grafikkartenmarkt seit Wochen und Monaten ist, wundert mich auch die anhaltende Verrücktheit nach Instrumenten nicht.
Deren Preisentwicklung hat aber nichts mit der Nutzung für Grafikanwendungen von individuellen Endnutzern zu tun. Da geht es mehr um den Großabsatz zum Aufbau von Bitcoin- und Crypto-Farmen. Der Zocker muss derzeit den überzogenen Preis für seine eine GraKa zahlen, weil der Farmer 30-40 davon für seine Crypto-Farm gekauft hat.

Bei Gitarren ist das ein bisschen anders, da die nur den einen Zweck haben, der dann auch die Nachfrage bestimmt. Es kauft ja kaum einer eine Gitarre, weil sie sich für etwas anderes eignet, als zum Musikmachen oder als Raumdekor.

Ein Großteil der teuren Sondereditionen mit limitierten Auflagen und Preisen jenseits von 10k€ wird wahrscheinlich aber auch als Geldanlage gekauft. Also insofern gibt es schon unterschiedliche Kaufmotivationen, die zusammen dann mehr als den individuellen "Verbrauch" ergeben können.
 
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Wenn ich grad sehe, wie unfassbar wild der Grafikkartenmarkt seit Wochen und Monaten ist, wundert mich auch die anhaltende Verrücktheit nach Instrumenten nicht.
Ich meine nicht die aktuelle Sondersituation. Es geht ja schon eine Weile. Ich dachte die Gibson Pleite wäre ein Anzeichen des gesättigten Marktes aber die hatte wohl andere Gründe.
 
Solange es die Auffassung gibt, dass es nötig ist, dass für bestimmte Sounds nur eine bestimmte Gitarre (Amp, respektive Effektkette) nötig ist, werden Haushalte mehr als eine Gitarre haben.
Die Händler kaufen ihre Lager erstmal mit dem voll, was statistisch gut ging. Müssen sie für die neuen Kollektionen Platz schaffen, senken sie die Preise, um Nachfrage zu generieren.
 
Allerdings weiß ich garnicht, wieviele Stückzahlen bei einer Serie so produziert werden. Sind das so viele?
Das weiß ich halt auch nicht, wäre mal interessant. Brr der i Gibson könnte man die Jahresproduktion ja an den Seriennummern verfolgen.
 
(...) ist da Platz zum Sammeln?

Warum sammeln? Die Gitarren werden einfach gespielt. Gitarrenfans, die 20-50 Gitarren haben, wie es sie in den USA und in Deutschland gibt, spielen für die Gitarrenhersteller keine wirtschaftlich bedeutende Rolle; der Lebensstandard in Asien ist in den letzten 30 Jahren enorm gestiegen, da will auch jeder nicht nur ein Smartphone, sondern auch eine oder zwei Gitarren haben.
Der Markt dort ist für uns unvorstellbar groß.

Gruß, Bert
 
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ist da Platz zum Sammeln?

Da genügts wenn jeder 10te Inder und Indonesier eine Gitarre kauft und du hast Verkaufszahlen das dir "das Blech wegfliegt". :D

1,3 Milliarden Indien, 264 Millionen Indonesien das sind Zahlen da können wir nur staunen. Selbst wenn nur jeder 10te ein Konsument ist.
Noch dazu werde die Leute dort langsam aber sicher auch finanziell soweit abgesichert das sie sich auch die peripheren Kleinigkeiten leisten können.
 
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aber die meisten Mitmusiker haben max . 2 Gitarren.

Aber selbst die haben im Laufe ihres Musikerlebens viel mehr gehabt und diese wieder verkauft.
Wer findet schon unter den ersten 1-2 Gitarren genau die, die ihm für`s Leben reichen?
Das würde ja auch voraussetzen, dass sich der Geschmack dieses Musikern nie ändert.

Ich schätze, dass fast jeder, der über Jahrzehnte Gitarre spielt, auch mehr als 10 Gitarren gekauft hat, nur sie halt nicht gleichzeitig besessen hat.
 
Aber Gitarren? Die werden doch nicht weggeschmissen?

Der Eindruck mag angesichts des blühenden Vintage-Marktes entstehen, er ist aber glaube ich nicht ganz richtig. Gitarren werden durchaus auch weggeworfen. Entweder aus Ignoranz, wegen größerer Schäden oder weil selbst ein notwendiger Fret Job den Wert des Instrumentes übersteigen würde.

Recht hast Du mit Sicherheit dahingehen, dass im Gegensatz zu Unterhaltungselektronik keine dauernde Entwertung durch neue Gerätegenerationen erfolgt und der Mart sich daher nachhaltiger selbst sättigt.

Ich schätze, dass jeder, der über Jahrzehnte Gitarre spielt, auch mehr als 10 Gitarren gekauft hat, nur halt nicht gleichzeitig.

wobei diese Gitarren dann ja woanders gelandet sind und dort einen Bedarf gedeckt haben. Der Markt wächst ja nicht, wenn ich mir heute 1000 Gitarren kaufe und die direkt danach wieder weiterveräußere.

Am Ende ist der Markt dann doch nur die Menge an Gitarren die die Menschen besitzen + die zerstörten/weggeschmissenen.
 
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Aber Gitarren? Wo sind die alle? Da müsste doch eigentlich der Gebrauchtmarkt überschwemmen? Was ist da los? Was meint ihr?

Bei Reverb gibt es im Moment sage und schreibe 25.000 gebrauchte Gitarren - Finde schon das dies eine Hausnummer ist ,)
 
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Bei Reverb gibt es im Moment sage und schreibe 25.000 gebrauchte Gitarren - Finde schon das dies eine Hausnummer ist ,)
Ist zwar weltweit aber schon beachtlich. Trotzdem sind die Preise recht stabil, auch für Midtimer. Wahrscheinlich behält man die lieber als Deko statt sie billig zu verkaufen.
 
Ich schätze, dass fast jeder, der über Jahrzehnte Gitarre spielt, auch mehr als 10 Gitarren gekauft hat (...)

Wenn die vierte Gitarre die richtige ist und auch qualitativ etwas hergibt, so daß sie nicht nach Jahren auseinander fällt, dann reichen auch vier Gitarren. Allerdings wird heute anders produziert als vor 30-40 Jahren; die Produkte sollen nicht unbedingt 40 Jahre lang halten und funktionieren.

Gruß, Bert
 
Der Verband deutscher Musikschulen listet für das Jahr 2020 931 Mitgliedsschulen. Wenn da jeder dieser Einrichtungen im Schnitt pro Jahr nur eine Hand voll Neuanmeldungen für das Fach Gitarre hat (ob E- oder Akustik sei erstmal dahingestellt), dann kommt da schon ein Bedarf zusammen, selbst wenn manche auf Opas alte Klampfe zurückgreifen. Das global ausgedehnt ergibt sicherlich eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Nachfragen für Einstiegs-Instrumente. Ich vermute mal, dass das auch die sind, die in den Werken am meisten produziert und nachgefragt werden, ohne das jetzt anhand von Statistiken belegen zu können. :)
 
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