Wer hat Erfahrung mit Wireless DMX512 Transmittern?

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Ich nutze die spielfreie Zeit gerade, um mich mit Bühnenlicht zu beschäftigen. U.a. will ich den Aufbau optimieren, und bin dabei über Wireless DMX gestolpert. Die Idee finde ich insofern schon mal gut, weil ich mir so das Verlegen der DMX Kabel sparen kann. Wir haben überschaubare Bühnengrößen, keine Traversen, daher diverse variierendere Positionen für Scheinwerfer und Lichteffekten, teils auf Stativen, teils auf dem Boden. Die Gesamtanzahl der Lampen ist noch überschaubar, so dass wie bislang noch ohne Splitter auskommen. Bei manchen Scheinwerfern könnte man ohne viel Aufwand Kabelverbindungen nutzen, also bräuchte ich nicht für jede einzelne Lampe einen Empfänger, sondern würde sie gruppieren.
Bei eBay stolpere ich häufiger über no-Name Sets, bestehend aus einem Transmitter und mehreren Receivern. Mal abgesehen vom Preisunterschied zu Markenprodukten ließt sich die technische Beschreibung identisch. Aber die eBay Sets gibt’s auch mit Akkus in den Receivern, so dass man sich die zusätzliche Stromversorgung, und den verbundenen unnötigen Verkabelungsaufwand sparen kann. Alternativ hab ich auch Empfänger für den Einbau gefunden. Du Platinen so klein, dass man sie sicherlich in die Scheinwerfer einbauen könnte. Auch die Stromversorgung könnte man intern realisieren.
Die Frage, die ich mir stelle, sind die Systeme kompatibel, so dass man die verschiedenen Receiver mit beliebigen Transmittern connected kann? Ich lese immer 2.4GHz ISM und automatische kanalzuweisung. Zum einen würde ich nämlich gerne die Einbau Receiver probieren, wo sie passen, und bei anderen Geräten die XLR Receiver verwenden. Zum anderen will ich natürlich auch in der Zukunft erweitern.

Gibt es irgendwas, das ich übersehen habe? Irgendwelche Einschränkungen gegenüber der herkömmlichen Verkabelung (ihr meine ich nicht etwaige Verbindungs-Probleme/Aussetzer)?
 
Eigenschaft
 
sind die Systeme kompatibel, so dass man die verschiedenen Receiver mit beliebigen Transmittern connected kann?
Ich würde eher davon ausgehen, dass die nicht kompatibel sind.

Von billigen eBay Angeboten halte ich nichts, denn da hat jemand irgendwo etwas gespart, weswegen die dann billiger sind. Eventuell keine Zulassung in D, unter Wegfall aller Umweltauflagen produziert, evtl. Händler direkt in China, wodurch man zum Direktimporteur wird (haftungstechnisch) und an der Steuer vorbei.

Edit: habe mal von einem wahllos herausgegriffenen Produkt die Details angesehen:
China.png

Entweder man verzollt das noch und entreichtet Steuern, oder man ist illegal.

Das Einhalten der gängigen Vorschriften (Sicherheit, Funk ...) muss man selber gewährleisten, da man selber Importeur ist und diese Teile in D in Verkehr bringt.

Das alles muss der Händler vor Ort gewährleisten und daher ist er teurer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage, die ich mir stelle, sind die Systeme kompatibel, so dass man die verschiedenen Receiver mit beliebigen Transmittern connected kann?
Im Allgemeinen sind die verschiedenen Hersteller nicht untereinander kompatibel, bei den NoName-OEM-Produkten kannst du aber das Glück haben, dass die vom gleichen Band gefallen sind. Das heisst dann im Umkehrschluss aber auch, dass dir andere Systeme mit der gleichen Hardware reinfunken können, wenn die kein eindeutiges Pairing mit dem Sender machen.

Gibt es irgendwas, das ich übersehen habe? Irgendwelche Einschränkungen gegenüber der herkömmlichen Verkabelung (ihr meine ich nicht etwaige Verbindungs-Probleme/Aussetzer)?
  • Du bist im 2,4-GHz-ISM-Band, teilst dir die Bandbreite also mit Wi-Fi, IEM, Bluetooth, ...
  • Je nach System deutliche Latenz
  • Die Einbau-Platinen benötigten ggf. eine externe Antenne, je nach Funkumgebung
  • Kabel musst du trotzdem noch mitnehmen, falls in einer Location zu viel Müll in der Luft ist (hatte ich mal auf einer Messe: Eurolite-Wireless-DMX-System wollte nicht, CRMX hat noch funktioniert)
 
Was die Einbau-Platinen angeht, findet man z.B. diese. 5V DC irgendwo abzugreifen, sollte das geringste Problem sein, ohne dass man eine zusätzliche externe Stromversorgung legen muss.
Und @L(az)E externe Antennen sind dabei, die man leicht in das Lampen-Gehäuse einbauen könnte.
Dass das ein Eingriff in ein Gerät ist, ist mir schon klar, aber für mich ist das gängige Praxis seit 40 Jahren, und ich weiß, was ich tue. Hab das mal gelernt.

Du bist im 2,4-GHz-ISM-Band, teilst dir die Bandbreite also mit Wi-Fi, IEM, Bluetooth, ...
Ist mir klar, aber ich habe derzeit bewusst kein 2,4GHz Band auf der Bühne, dass damit kollidieren könnte. Der Cisco Router für das Bühnen WLAN läuft nur auf 5GHz, das 2.4er ist deaktiviert. Die anderen Funkstrecken laufen im E-Band.
Je nach System deutliche Latenz
Selbst ne Sekunde Latenz wär mir egal.


Die eigentlich interessanten Sets sind diese, wo die Empfänger wieder aufladbar sind, denn zusätzlich mit einem Steckernetzteil diese Adapter zu versorgen ist alles andere als komfortabel.
Alternativ hab ich dieses Set gefunden - leider auch nicht aufladbare Empfänger. Lixada ist vielleicht nicht so eine etablierte Marke wie Eurolite, aber doch relativ verbreitet, oder? Gefertigt in China, aber das wird ja heutzutage so ziemlich alles.
Ich will halt nicht gleich 100te Euro für den Einstieg ausgeben, was bei Eurolite oder auch Monacor der Fall wäre, und wo ich nicht so flexible Geschichten bekomme, wie bei anderen Produkten. Evtl. würde ich mit einem Eurolite-System aus Transmitter und zwei Receivern starten, und das mit günstigen Modulen versuchen zu erweitern., und wenn ich feststelle, dass das alles nicht ist, es entweder wieder verwerfen, oder alles mit Eurolite machen, wenn das stabil läuft.
Man findet hier nicht allzuviele Diskussionen über Wireless DMX, dabei glaube ich nicht, dass es nicht genutzt wird. Auf der letzten Prolight 2019 haben viele Hersteller mir bestätigt, dass das gängige Praxis auch auf großen Bühnen ist.
Was sind denn alternative 'Markenprodukte', wo man auf der 'sicheren' Seite wäre? Etec? Chinly? JMS?
 
Ein Bekannter von mir hat sich so ein Set gekauft: https://www.thomann.de/de/ape_labs_lightcan_se_set_of_12_tourp.htm

Lies Dir mal die Beschreibung genau durch - Ladefunktion im Case! D.h. Casedeckel auf, Ladegerät an den Strom hängen, und alle Lampen laden. Genial. Dann im Raum verteilen (wir machen damit eher Ambientbeleuchtung bei Yoga-Festivals), schnell die DMX-Universen einrichten (falls man unterschiedliche braucht), los geht's. Wenn man diesen Komfort einmal erlebt hat, will man das Gebastel nicht mehr.

Wenn man jetzt lediglich eine Bühne ausleuchten will, dann ist der Akku vielleicht nicht so kriegsentscheidend. Aber der Komfort - hinstellen, einstellen, loslegen - ist schon unschlagbar.
 
Ist schon cool, auch wenn der Preis natürlich nicht ohne ist, vor allem gut durchdacht mit der Ladefunktion im Case. Denke da ist dann eine Kaltgerätebuchse außen, und man steckt das Case im Lager nur an den Strom.
Allerdings ist so ein System, wie Du selbst schreibst, nur für eine Ambient-Beleuchtung. Wir haben diverse LED Strahler, teilweise auf Lampenstativen und weitere Strahler, die mit Manfrottos weiter unten an den Licht- oder Boxenstativen befestigt sind, weitere Floor-Strahler auf dem Boden platziert - damit leuchten wir die Musiker oder das Drumset direkt aus. Ein paar Moving-Heads an den Bühnenrändern für bewegtes Licht, einen Fluter hinter'm Drumset für Ambient. Das ist schon ganz schön viel Kabellage, und überhaupt verwunderlich, dass das alles mit einer langen DMX-Kette funktioniert. Daher meine Idee, zumindest einen Teil der Kabellage durch Wireless-Anbindung zu ersetzen.
Wir haben keinen Techniker, niemanden der ein Lichtpult bedient, daher wird es eh keine aufwendige Lightshow, aber ohne Licht geht's nicht, ist halt für's Auge.
Ich kann halt aus der Setlist App Midi Programchanges an ein kleines Pult schicken, wo dann pro Song bestimmte Szenen aufgerufen werden, kann auch während eines Songs weitere PCs schicken, um z.B. Chaser oder die Movingheads zu starten. Uns reicht das. Nur der Aufbau Aufwand ist halt zu groß.
Und auch wenn die Profis hier über meine Idee die Nase rümpfen, ich sehe das als legitim, wenn ich solche Sets ganz offiziell kaufen kann, sehe auch kein rechtliches Problem, wenn die im 2.4GHz Bereich funken.
 
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Als "Quasi-Standards" im professionelleren Bereich haben sich einerseits Wireless Solution W-DMX und andererseits LumenRadio etabliert. OEM-Partner von ersterem System sind beispielsweise Chauvet, Cameo und Showtec, von letzterem Litecraft und Astera.

Daneben gibt es noch unendlich viele proprietäre Lösungen wie Elation E-FLY, Ape Labs W-APE / W-APP, JB Lighting TRX uvm. Und natürlich die bereits genannten "Stöpsel" von Eurolite, Monacor & Co., wo im Endeffekt mehr oder weniger die gleichen Platinchen drinstecken wie aus dem eBay-Link, nur halt entsprechend mechanisch "ready to use" verbaut und vom deutschen Distributor mit entsprechender Gewährleistung.

Als Alternative zu den Ape Labs sind wohl die Leuchten von "Sailwin" recht beliebt, gibt es über die einschlägigen Portale (Ali...) auch aus EU-Zwischenlager, haben m.W. sogar ein integriertes Wireless-Mesh-System. Ich schiel da auch schon drauf, allerdings lohnt aufgrund der momentanen Situation ein Invest kaum, da ich nicht einschätzen kann, wann es wieder losgeht und ob der Akku bis dahin platt ist. Zumal ich im Prinzip jederzeit Zugriff auf Ape Lights MAXI und LIGHTCAN Tourpacks habe. Die machen auch einen guten Job. Zur flächigen Bühnenausleuchtung ist das aber eher nix, auch die Maxi, die sind insgesamt alle eher für Effekt-Uplighting gedacht. In diesem Post von mir kann man das vielleicht ein Stück weit erkennen.
 
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Hier hat jemand mit Raspberry Pi Art Net Nodes gebaut und auf ein Stativ gesetzt: https://www.musiker-board.de/threads/suche-einfachen-art-net-node.677919/post-8606493
Und hier einen Link zu seinem Projekt gesetzt: https://www.musiker-board.de/threads/suche-einfachen-art-net-node.677919/post-8599448

Da wäre WLAN im Spiel und zwar das ganz normale, über das die Show läuft.
Vorteil der ArtNet Nodes: bei Verbindungsabbruch bleibt das Pattern bestehen, bis die Verbindung wieder steht.
Viele Scheinwerfer machen einfach aus, wenn kein Pattern mehr kommt.

In meinem Setup (nur wenige Scheinwerfer) laufen die Interfaces genau parallel (z.B. USB am Laptop und ArtNet Node). Dann kann ich die DMX Geräte einfach einstecken, wo ich will. Da sie ja selber ihre eigene Adresse eingesteckt haben, fischen die sich ja ihren Anteil aus dem Pattern.
So könnte ich z.B. die Front-Scheinwerfer am FOH Platz per USB am Laptop abgreifen und den Rest auf der Bühne am ArtNet Ausgang, der beim Rackmixer mit eingebaut ist.
 
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