Inzwischen ist leider beim Royal Standard, [...] es ist das F ganz am Innenrand unten, hereindrücken wollte, das kleine Verbindungsstück abgebrochen. [...] Wie wichtig ist das F?
Es würde helfen, Fotos davon zu zeigen. Dann ist bedingt(!) möglich, einzuschätzen, ob, inwiefern und in welcher Kostenregion das ggf. zu beheben ist. Zumindest sind hier Leute, die Akkordeons, auch die aus GDR gut kennen.
Der Balg des Royal Standard lässt sich auch ohne den Luftknopf zu drücken, zwar mit Widerstand, aber dennoch, zudrücken. Der Balg des Weltmeister lässt sich nicht einfach so zudrücken. Aber ich finde es eigentlich leichter zu spielen, wenn der Balg sich leicht öffnen und schließen lässt.
Der Balg sollte sich, wenn keine Taste, Knopf oder Luftknopf gedrückt werden, im überhaupt nicht bewegen - zumindest theoretisch. Praktisch so wenig wie möglich. Je mehr der sich ohne Tastendruck bewegt, desto undichter ist das Akkordeon. Es gibt zwar keine absolut dichten Instrumente und gerade im Einsteigerbereich kann das ausgeprägter sein, aber leichtere Balgbewegung ohne Tastendruck ist kein Qualitätsmerkmal. Das ist schwieriger zu spielen, weil man mehr "Leer-"Luft mitpumpen muss und die Töne schlechter ansprechen.
Und beim Weltmeister springen besonders die höheren Töne nicht ganz so schnell an. Drückt man vorsichtig auf die Tasten, kommt erst mal ein Luftgeräusch bevor der Ton kommt.
Auch hier gilt das, was
@lil schon gesagt hat: jemand, der mehr Erfahrung mit Akkordeons hat, müsste das mal anspielen und genauer anschauen. Nur dann kann man beurteilen, ob die Schwierigkeiten daran liegen, dass du dich erst mit dem Akkordeon als Instrument allgemein vertraut machen musst, oder es am Instrument liegt. Man muss zwar nichts können, um Akkordeons irgendwelche tonähnlichen Geräusche zu entlocken, aber Spielen, u.a. das Beherrschen des Balges (da kämpfen auch wir, die wir seit vielen Jahren spielen bisweilen, mindestens bei den Feinheiten), will gelernt werden.
Mögliche Ursache von unterschiedlich ansprechenden Tönen, neben Einstellung der Stimmzungen und dem Zustand der Ventile:
Ein typische Eigenschaft der älteren Weltmeister Instrumente ist das i.d.R. spröde gewordene Wachs, das ursprünglich die Stimmplatten abdichten und fixieren sollte (auch wenn ich klanglich gerade im Einsteigersegment Weltmeister bevorzugen würde, gilt m.E.: Da ist u.U. eine Hoher Concerto etc. sicherer, da hält das Wachs länger).
Bei deinen Instrumenten würde es, wenn nötig, ca. ab 400-500 Euro kosten, die Platten neu ventilieren und einwachsen zu lassen.
Deshalb, so hart es klingt, die realistische Rechnung: So ein Instrument kauft man für 100-250 Euro bei eb*y (-kleinanzeigen), mechanisch möglichst gut, Klappenbeläge möglichst gut und investiert 400-500 Euro für Wachsen und Stimmen.
Oder man kauft gleich ein in jüngerer Zeit überholtes (Weltmeister, Hohner, Royal, italiener) für 400-700 Euro aufwärts.
Darunter: Viel Glück haben, dass so ein Instrument für 100-250 Euro noch einige Jahre spielbar ist oder/und viel Handwerkliches Können.
Gruß, Tobias