Welches Usb Interface für Homerecording?

[DanielMarshall]

Hi Leute,

seit längerer Zeit bin ich auf der Suche nach einem guten Usb Interface für Hauptsächlich Gitarren,Bass,Keys & Vocal recordings.. Höchstens bis 500 Euro!
2 Mic/Line Eingänge würden mir eigentlich schon reichen! Ich möchte wirklich gute & hochwertige Aufnahmen recorden die ich zum mastern in ein anderes Studio weiter geben könnte!

Mir gefällt die Mbox 3 von Avid (https://www.thomann.de/gb/avid_mbox_pt_express.htm) relativ gut. Ich habe allerdings ziemlich durchwachsene kritiken darüber gehört und bin mir jetzt auch überhaupt nicht mehr sicher was ich glauben soll..

Könnt ihr mir Empfehlungen aussprechen?

Danke schonmal im Vorraus!

Gruß
Daniel

 

[MaxK]

Aus meiner Sicht gibt es 2 Dinge die dagegen sprechen: 1. ProTools und 2. Avid! *grins*
Nein im Ernst.. die Avid sind wirklich nur interessant wenn man ProTools will und auch da spart man gerade mal um die 70 Euro, auch finde ich die Interfaces angesichts des Preises sehr spärlich ausgestattet.

Hast Du denn bereits eine DAW-Software?
Wenn ja wäre meine 1. Wahl in dem Preisbereich das Babyface oder (etwas günstiger aber auch sehr gut) das Forte.

Zum Aufnehmen gibt es ja vom kostenlosen Audacity über Reaper, Studio One, Cubase, etc. genügend Alternativen zu ProTools in einer Light-Version.

Gruß
Max

 

[Telefunky]

Mikrofontechnisch bekommt die Mbox3 keine Schnitte gegen ein Babyface (was ja nicht dramtisch teurer ist)

cheers, Tom

 

[djbobo]

Wenn Dich Pro Tools interessiert definitiv zur MBox greifen.
Wenn Du noch eine alte PCI oder USb Soundkarte rumliegen hast oder für 10 Euro bei ebay schisst nimm das Eintauschangebot für 525 €.
Das liegt 25 € über Deinem Budget Du bekommst aber dann die Pro Tools Vollversion (sogar kostenloses Upgrade auf die kommende 11) im Wert von über 600 € und einen Haufen Plugins wie die 4 Moog-Emulationen und Reverb One einem Top Hall.
Die Preamps sind völlig OK und schneiden im Blindtest gegen diverse andere Interface absolut ebenbürtig ab. Ich glaube der Blindtest ist sogar noch irgendwo online.

 

[Telefunky]

okey dokey, dann hör mal hier herein...
und achte auf die Transienten, wenn das Mic richtig Stoff bekommt
(es ist nicht immer nur das Rauschen oder der Frequenzgang... die Dynamik wird gern überhört)

cheers, Tom

 

[MaxK]

Und da wurde mit dem TLM103 sogar noch ein recht gutmütiges Mikrofon verwendet.

 

[DanielMarshall]

Moin Leute,

vielen dank erstmal für die schnellen Antworten!

Ich würde eigentlich schon liebend gerne mit Pro Tools recorden! Aber ich möchte auf keinen Fall schlechtere Qualität dadurch erziehlen das ich eben mit Pro Tools arbeiten will! Ich habe mir jetzt mal das Focusrite Forte genauer angeschaut und mir gefällt es ehrstaunlich gut! Besonders das Bedienkonzept mit diesen Berührungsempfindlichen Knöpfen und die Lösung mit der Kabelpeitsche find ich echt geil!

Bei dem Forte kriegt man Abelton Live Lite 8 mit dabei.. Hat jemand Erfahrung mit der DAW? Ich gehe mal davon aus das, dass wieder so eine abgespeckte Version sein wird (Was das Lite ja eigentlich schon sagt). Ähnlich wie das Avid bei Pro Tools Express gemacht hat?

Gruß
Daniel

 

[Telefunky]

ProTools ist ja nicht mehr an spezielle Hardware gebunden...
Avid hat (wie schon Digidesign) im Einstiegsbereich immer überteuerte Hardware verkauft (imo)
... und mit der Software und dem Image geködert

ist halt ein Rechenbeispiel
vielleicht kannst du irgendwo das kleinste und mieseste Interface mit dem die Vollversion gebundelt ist kaufen
benutzt dann aber die Software mit einem 'besseren'

bei DAW-Software ist der workflow entscheidend, da würde ich (persönlich) nicht auf einen Hunderter schauen...
(wenn ich mich hinterher ständig mit Unbequemlichkeiten herumschlagen müsste)

cheers, Tom

 

[MaxK]

So ist es, Live Lite ist eine abgespeckte Version. Ich habe noch 2 Lizenzen hier herumliegen von meinen Focusrite Interfaces.
Es fehlen hauptsächlich Soundsets und Plugins gegenüber der Vollversion, man kann aber trotzdem damit arbeiten.
Focusrite legt aber üblicherweise noch eine DVD mit Loopmaster-Samples und ein paar hauseigene Plugins dazu.

Das coole an Live ist die Clipbasierte arbeitsweise mit der man gerade als Anfänger sehr gut zurecht kommt, auch wenn ich für umfangreichere Arrangements nach wie vor Logic bevorzuge - Aber damit arbeite ich ja auch schon seit Äonen. Funktionieren tut das interface aber mit jeder gängigen DAW, wenn's sein muss also auch ProTools.

Trotzdem würde ich meine Entscheidung nicht an einer beigelegten Software festmachen sondern an der Qualität des Interface.

Wenn Dein Schwerpunkt auf Mehrspuraufnahmen liegt und Du nicht selber grossartig Mixen und Mastern willst schau Dir auf jeden Fall auch noch mal Reaper an bevor Du dich festlegst. Es gibt schönere Bedienoberflächen aber das Teil ist sehr performant, kostet ein Taschengeld und man kann es tweaken bis zum erbrechen. Etwas teurer aber ebenfalls sehr genial finde ich Studio One, sollte Logic irgendwann mal sterben wird das definitiv meine Nachfolge-DAW.
Beide kann man bei den Herstellern herunterladen und kostenlos für 30 tage testen (auch Ableton Live).

Gruß
Max

 

[GuitarTobi666]

Ich nutze ein USB Interface von Lexicon "Alpha" und bin sehr zufrieden! Passt preislich auch gut bei dir rein!

 

[ars ultima]

Ich nutze ein USB Interface von Lexicon "Alpha" und bin sehr zufrieden! Passt preislich auch gut bei dir rein!

Ähm, nun ja... Ich glaube dir ja, dass du damit zufrieden bist. Aber das mit dem "preislich gut reinpassen" ist dann etwas komisch. Wenn jemand sagt, dass er eine höherwertiges Auto bis 50000€ sucht, dann passt ein Polo für 10000€ natürlich auch "preislich gut rein", aber ist wohl nicht das was er sucht Die ganzen Standardempfehlungen bei 2-kanal-USB-interfaces, um die es hier sonst meistens geht, sind ja so eher zwischen 100 und 200 Euro. Der Threadersteller sucht aber nun durchaus was höherwertiges und würde dazu bis 500€ ausgeben. Du dagegen schlägst ihm stattdessen so ziemlich eines der billigsten Interfaces mit Mikrofoneingang vor... Und auch wenn die reine Aufnahmequalität OK sein mag: Es liefert noch nicht mal Phantomspeisung!

Und mal so kurz laut gedacht und nachgefragt: Was stekt wohl so in dem Focusrite Forte drin? Einerseits haben die ja ihre Scarlett/saffires in allen Austattungsvarianten, wobei die ja recht günstig sind. Das Forte sticht nun sehr heraus. Aber nicht auf besonders kreative weise, so dass man meinen könnte, dass Focusrite sich da was besonderes ausgehact hat - stattdesse ist das ja als offensichtliche Konkurrenz (umd nicht zu sagen: Es ist konzeptionell und optisch eher eine dreiste kopie) vom Apogee Duet. Und in gewisser Weise dadurch auch vom Babyface. Ob da bessere Wandler drin sind? Ansonsten aber halt die "Focusrite PreAmps"? Wäre interessant zu wissen, inwiefern es den mehr als doppelten Preis gegenüber dem ansonsten im Grunde gleich ausgestatteten Scarlett 2i4 rechtfertigt. Ohne es persönlich ausprobiert zu haben, finde ich das Bedienkonzeot von Apogee Duet, Babyface und Fore ja auch eher doof, also mit dem einen einzigen Regler und der Kabelpeitsche...

 

[MaxK]

Das Forte hat u.A. elektronisch gesteuerte Preamps im Gegensatz zu den analogen Potis an den Saffire/Scarlett, weiterhin arbeiten die Wandler bis 192kHz im Gegensatz zu den 96kHz der günstigeren Modelle. Das lässt mich auf ein Design ähnlich dem Liquid schliessen. Nicht zuletzt dürfte die eingebaute Logik zwecks Ansteuerung des Displays und der DSP-Funktionen auch einen Teil zum höheren Preis beitragen den ich übrigens sehr angemessen finde.
Verarbeitungstechnisch gefällt mir das Forte sogar besser als das Babyface an dem mich die wackelige Plastikscheibe doch fast hat vom Glauben hat abfallen lassen, das ist aber auch der einzige Makel den ich am Babyface finden konnte - Wandler- und Softwaretechnisch spielt das in einer sehr hohen Liga!

Tja und wie designt man ein portables Interface? Sicher bestehen parallelen zwischen Apogee Duet, Forte und auch Babyface aber so schlimm wie Samsung mal bei Apple abgekuckt hat ist es ja nun nicht.

Die Bedienung finde ich übrigens beim Forte mit den 4 Touchbuttons und dem Klickwheel sehr durchdacht, ich finde es klasse seinen Controller direkt neben sich auf dem Tisch zu haben anstatt an der Frontplatte eines konventionellen Gerätes herumzuschrauben. Gleiches gilt, wenn auch etwas eingeschränkter, für das Babyface. Das Duet kann ich nicht beurteilen da ich es noch nicht in Händen hatte, wird aber ähnlich sein. Focusrite hat sicherlich abgekuckt, aber auch einiges verbessert.

 

[ars ultima]

Sicher bestehen parallelen zwischen Apogee Duet, Forte und auch Babyface aber so schlimm wie Samsung mal bei Apple abgekuckt hat ist es ja nun nicht.

Naja, also ich finde das schon auffällig. Das Forte unterscheidet sich komplett von den anderen Focusrite Interfaces (und den meisten anderen Interface), gleichzeitig waren Babyface und Duet (wobei ich da nicht weiß, wer der erste war) meines Wissens die einzigen, die eben dieses Design hatten (also flaches Gerät mit Bedienung auf der Oberseite, einem großen runden Knopf der mehrere Funktionen hat, Kabelpeitsche). Wobei das Forte mit dem Alulook und dem OLED-Display sich damnn noch konkreter am Duet orientiert. Also für mich gibt es deutlich merh möglichkeiten ein Intefrace zu gestalten als ein Touchscreen-Smartphone. Ich will das Forte ja auch nicht schlecht machen, scheint ja hochwertig zu sein (beim babyface finde ich die anmutung bzw. konkret die Plastikscheibe für den preis auch sehr schwach) und hier eine passende Empfehlung zu sein, aber als ich das Forte das erste Mal sah, musste ich doch sehr schmunzeln.

 

[MaxK]

aber als ich das Forte das erste Mal sah, musste ich doch sehr schmunzeln.

Ging mir auch so! Da Apogee aber Mac-only ist sehe ich das Forte jetzt nicht mal als direkte Konkurrenz an, eher als bezahlbare Alternative die auch PC-geeignet ist.
Hat man das Ding aber mal 3 Tage benutzt begeistert es schon. Hätte ich nicht schon das Babyface besessen, ich hätte schwer überlegen müssen.
Nachteil beim Forte ist einzig, dass man für Phantomspeisung das Netzteil anstöpseln muss was unterwegs natürlich nervig ist. Ansonsten kann ich es bedenkenlos empfehlen. Es steht dem Babyface klanglich nicht viel nach, nicht ganz so kristallklar in den Höhen aber ansonsten wie von Focusrite gewohnt gut. Wenn sie was können, dann gute Preamps zum fairen Tarif. Wer mehr will muss auch bedeutend mehr zahlen und wir reden hier immerhin von 130 Euro zwischen Forte und Babyface. Aber so ist das generell, ab einer bestimmten Klasse werden nach oben hin die Unterschiede immer minimaler aber der Preis steigt überproportional.

- - - Aktualisiert - - -

Und wenn Ihr wirklich mal ne dreiste Kopie sehen wollt dann klickt zuerst mal hier und dann da.

 

[djbobo]

Hier gibt es noch den vom Hersteller initiierten Vergleich:
http://apps.avid.com/mbox-challenge/

Pro Tools Express ist eine abgespeckte Version, mit 16 Spuren und Plugin Support und einiges an Plugins im Lieferumfang ist für den Anfang ganz gut. Der iLok ist auch schon drin.
Ich würde trotzdem zum Vollversions-Bundle greifern, hat man langfristig mehr von. Und die neueste Version bekommst Du auch noch, also sagen wir ein Jahr bis 1 1/2 Jahre Ruhe.

 

[MaxK]

Hier gibt es noch den vom Hersteller initiierten Vergleich:
http://apps.avid.com/mbox-challenge/

Genau! Vor allem weil die Hersteller auch immer super-neutral und objektiv beurteilen...

 

[DanielMarshall]

Vielen dank für den Vergleich Hernn djbobo

Ich glaube aber trotz der meiner Meinung nach wirklich coolen Mboxen mich eher in dem Forte indentifizieren zu können!

 

[ars ultima]

Vor allem weil die Hersteller auch immer super-neutral und objektiv beurteilen...

Naja, also dass die da nun wirklich manipulieren kann ich mir auch nicht vorstellen, da würden die ja wohl Ärger kriegen, und so eine Firma wie Avid könnte sich das auch nicht erlauben. Ich dagegen fände es in dem Zusammenhang interessant, wie denn diverse andere Interface da klingen würden - auch deutllich günstigere. Denn auch wenn Avid damit zeigen will, dass die MBox klanglich nicht schlechter ist als teurere Interfaces, so könnte der Soundvergelich ja auch eher aussagen, dass die Klangunterschiede zwischen Interfaces generell nicht so groß sind, und ein deutlich günstigeres auch wie die MBox klingt

 

[MaxK]

Avid und M-Audio gehen ja nun getrennte Wege und Avid wollte sicherlich was gegen das schlechte Image der vorherigen M-Boxen tun die ja nun im Vergleich wirklich grottig waren. Trotzdem werden sie es schwer haben sich zu etablieren da sie es mit Herstellern zu tun haben die schon gute Mundpopaganda geniessen. Da nützen die glänzenden Prospekte und sonstige Imagearbeit erstmal herzlich wenig, wenn man's übertreibt kann's sogar eher noch nach hinten losgehen. Alleine die Tatsache dass ProTools nun ohne überteuerte DSP-Hardware verkauft wird sagt mir doch dass denen langsam die Felle davonschwimmen, denn im Softwarebereich haben einige schon derbe aufgeholt, ja wenn nicht sogar überholt.
Ich sehe es einfach so: Ich krieg woanders durch geschickte Zusammenstellung besseres, Hard- wie Software. Sogenannte "Industriestandards" imponieren mir nicht, es muss zu mir, meinem Budget und den Ansprüchen passen. Aber das darf ja jeder für sich selbst entscheiden, ich will ja nur meine Erfahrung einbringen und evtl. zum Nachdenken anregen.