Das ist halt das Problem, was ich auch bei dem Steinberg gesehen hab, da das Steinberg nur über Kombi Eingänge verfügt. Das heisst, XLR/Klinke zusammengeführt in einer Buchse.
Das wiederum finde ich beim Tascam besser gelöst. Hier hast du zwei XLR Eingänge und zwei Klinken Eingänge......Alles getrennt.
Das hat aber mit der Ausführung der Anschlüsse nichts zu tun, d.h. ob Combi-Buchse oder nicht spielt keine Rolle. Die Frage ist, wie die Signale geroutet werden. Wenn nur zwei Eingangskanäle vorhanden sind, nützt es dir nichts, wenn es vier Buchsen gibt.
Möglicherweise hast du fürs US-144 MK2 Recht, dass es vierkanalig aufnehmen kann (keine Ahnung, ich habs nicht), aber man kann nicht allgemein von der Ausführung der Buchsen auf die Anzahl der Kanäle schließen.
Klar hast du dabei einen Klangunterschied.
Das Signal nimmt ja einen ganz anderen Weg, als wenn du die Monitorboxen direkt ans Kawai anschließt.
Hierbei geht das Signal zuerst mal ins Interface wird dort dann von Analog in Digital umgewandelt, geht dann in die DAW, von dort aus wieder zurück durchs Interface, wird dort dann wieder
von Digital in Analog umgewandelt und somit zu den Monitorboxen geleitet.
Das sollte aber normalerweise keinen hörbaren Klangunterschied erzeugen.
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Doch wie Du überzeugend geschrieben hast, es wird Klangunterschiede geben, die Bestätigen sich beim Hörtest mit Kopfhörer (Sennheiser HD650) mal direkt an Kawai, mal über das Interface.
Wie schon gesagt, da solltest du keine Unterschiede hören können - egal in welcher Konfiguration. Außer natürlich, du hast in der DAW irgendwelche Effekte, EQ-Einstellungen oder sonstige Verfremdungen zugeschaltet.
Hätte ich noch zwei Fragen, z. Zeit ist mein Kawai mit UR22 mit zwei Kabel Klinke 6,3mm auf Klinke 6,3 verbunden, oder wäre es besser hierfür zwei Kabel Klinke 6,3 mm auf symmetrisch XLR nehmen?
Symmetrische Signalübertragung bietet den Vorteil, dass sie weniger störanfällig ist. Im Studio, wo man üblicherweise ja nur kurze Leitungen hat, sich also auch nur auf kurzer Strecke Störungen einhandeln kann, macht das üblicherweise nicht sonderlich viel aus.
Unabhängig davon funktioniert das Ganze aber sowieso nur, wenn die Ausgänge des MP6 ebenfalls symmetrisch ausgelegt sind. In den Datenblättern steht dazu leider nichts drin, was mich vermuten lässt, dass die Ausgänge nicht symmetrisch sind - das wäre nämlich eine Besonderheit, die man herausstellen würde.
Kann ich für Cubase Elements Software auch anderes USB Audio-Interface anschließen die nicht von Steinberg kommen, z. B. Focusrite Scarlett 2i2 oder Roland UA-55 Quad-Capture?
Normalerweise ja. Hast du Cubase denn gekauft, oder handelt es sich um eine Version, die irgendwo beigelegt war (z.B. beim Interface)?
Würde dann andere Interfaces ausprobieren, was meinst Du, lohnt sich hier mehr Geld zu investieren?
Ich glaube nicht, dass es da signifikante Qualitätsunterschiede gibt. Ein paar kleinere Unterschiede in der Ausstattung gibt es wohl, z.B. hat das Scarlett keine MIDI-Anschlüsse, aber sonst...
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Ich frage mich jetzt allerdings, ob bei diesem Signalweg überhaupt eine A/D - D/A Wandlung erfolgt, oder ob das analoge Signal dabei einfach durchgeschliffen wird, dabei aber wohl irgendwelche Filter passiert, die bereits was "anrichten"?
Es könnte aber auch genauso gut der Eingang des ES7 sein, der diesen Effekt verursacht. Das könntest du ausschließen, indem du einfach direkt vom ES7-Ausgang in den Eingang gehst, ohne das Interface dazwischen.
Zur ASIO Treiber Installation habe ich auch noch eine Frage. Natürlich muss der für die Verwendung mit der DAW installiert sein (es gibt übrigens seit etwa 2 Monaten eine neue Version), aber verbessert der Treiber nicht nur die Latenzen sondern bringt dieser auch Verbesserungen in der Signalwandlung und damit Audioqualität? Das kann ich mir nicht vorstellen, da das ja alles Hardware ist.
Ist schon richtig so, allerdings meinte Vinterland ja den Effekt der zu kleinen Puffergröße. Das führt bekanntlich zu Knacksern u.ä., und die minimale Puffergröße liegt eben ohne ASIO-Treiber sehr viel höher.
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Vorsicht hier......
......Kopfhörerausgang am Kawai und Line/Out am Kawai geben zwei unterschiedlich starke Signal aus.
Das kannst du ja auch mal so testen.....Kopfhörer an den Phone Out und dann mal an den Line/Out und du wirst feststellen, das du zwei ganz unterschiedliche Signale hast.
Idealerweise sollten sich die Signale nur im Pegel unterscheiden. Praktisch klappt das natürlich nicht ganz, weil z.B. zusätzliches Rauschen reinkommt, aber das sollte normalerweise nicht hörbar sein.
Der Vergleich mit dem Kopfhörer macht so auch keinen Sinn, denn es ist ja gerade der Zweck eines Kopfhörerverstärkers, aus einem Line-Signal eines zu machen, mit dem man einen Kopfhörer treiben kann. Den Kopfhörer am Line-Out anzuschließen ist also quatsch, auch für einen Vergleich.
Der Phone Ausgang hat eine viel höhere Ausgangsleistung als der Line/Out. Du kannst natürlich auch über den Phone/Out aufnehmen.
Wozu? Das bringt keinen Vorteil, möglicherweise aber Nachteile.
Du hast natürlich über den XLR-Eingang eine höhere Eingangsleistung als über den Klinkeneingang da am XLR Eingang eine andere Impedanz anliegt. Wenn du aber über den
Phoneausgang des Kawai aufnimmst, gleicht sich das ( glaube ich.......bin mir nicht sicher ) wieder aus.
Uh, ah, bitte vorsichtig mit den Begriffen, hier geht ja alles durcheinander. Vergiss mal die "Leistung" und die "Impedanz", sondern versuche, nur in "Lautstärken" bzw. "Pegeln" zu denken. Das ist m.E. praxisnäher, und du musst die technischen Hintergründe nicht im Detail kennen.
XLR-Eingänge werden üblicherweise für Mikrofone benutzt, bzw. umgekehrt nutzen Mikrofone meist XLR-Anschlüsse. Das ist auch sinnvoll, denn Mikrofon-Pegel sind ziemlich niedrig (im Vergleich zu Line-Pegeln), sodass es sinnvoll ist, sie durch symmetrische Übertragung vor Störungen zu schützen, und der typische Anschluss für symmetrische Signalübertragung ist nun einmal XLR. Line-Signale sind weniger empfindlich und werden deshalb auch häufig unsymmetrisch übertragen - deshalb findet man auch so selten dreipolige Klinken (außer bei Kopfhörern, da dann aber für stereo).
Weil nun Mikro-Signale einen geringeren Pegel haben ("leiser" sind, wenn du so willst), müssen sie am Ziel (Mischpult, Interface, was auch immer) erst einmal wieder verstärkt werden. Deshalb gibt es Mikrofon-Vorverstärker. Line-Signale braucht man nicht verstärken, die sind schon "laut" genug für die Weiterverarbeitung. Und das ist auch der Punkt, in dem sich XLR- und Klinkeneingänge an den meisten Geräten unterscheiden: Die Hersteller gehen davon aus, dass man am XLR-Eingang eine Signalquelle mit Mikrofon-Pegel anschließt, während am Klinkeneingang eben Line-Pegel reinkommt.
Es ist folglich umso schlimmer, einen Kopfhörerausgang auf einen XLR-Eingang zu führen, denn dann wird ja ein bereits gegenüber Line-Pegel verstärktes Signal (aus dem Kopfhörerverstärker) auf einen Kanal gegeben, der von einem sehr kleinen Pegel "ausgeht" und deshalb
nochmals verstärkt - Übersteuerungen sind da vorprogrammiert.
Übrigens: Wenn man mit Keyboards auf symmetrische Eingänge gehen will, nutzt man meist eine DI-Box - diese macht aus dem unsymmetrischen Ausgangssignal eines Keyboards ein symmetrisches, senkt aber gleichzeitig auf den Pegel ab, wodurch die Eingänge am Pult/Interface dann eben nicht so schnell übersteuern.