Ich versuche es mal:
Als zentrale Einheit könnte zunächst jede aktuelle Workstation fungieren. Einfach die Workstation per Midi mit dem Clavia verbinden und in dem betreffenden Programm der Workstation einen sogenanten "Programmwechselbefehls" (Programm-Change) absetzen. Dafür müssen sich die beiden Keyboards vorher nur über einen Midikanal einigen über den dieser Wechselbefehl gesendet wird. Bleibt dann noch zu klären: Welches Keyboard schaltet welches um? Meistens nimmt man das Keyboard, bei dem sich die Klänge zwischen den Songs komfortabler umschalten lassen und bei dem man die Setlist am schnellsten reinkloppen kann. Bei manchen Keyboards muss man noch berücksichtigen, dass sie Sysex-Befehle brauchen, um zwischen den Modis hin und her zu springen (z.B. Yamaha). Den nehme ich dann lieber als Master statt als Slave.
Das klingt jetzt alles komplizierter als es ist. In der Praxis muss ich meinem Fantom nur für jeden Klang der Setlist sagen: Nimm beim anderen Keyboard den Klang Nummer 23. Kinderleicht!
Nun zur Frage, welcher Klangerzeuger Deinen Motif ersetzen soll? Zunächst ist "Klang" ja immer eine Geschmacksfrage, von daher wirst Du um das Antesten im Geschäft nicht herum kommen.
Da Du nicht so gerne programmierst sondern nur "leicht anpassen" möchtest, fällt Roland (Fantom) meines erachtens aus. Hier brauchen die Klänge etwas mehr Zuwendung. Die Naturklänge sind nur mittelmäßig. Dafür sind die Techno- und Synthsounds sehr hochwertig und zahlreich vorhanden. Ich bin froh, dass ich meinen Roland-Synthesizer als Ergänzung habe, würde aber mit meinem Yamaha auf die Bühne gehen, wenn ich mich für einen entscheiden müsste.
Mit einem aktuellen Motif XS hättest Du eine Vielzahl hochwertiger Klänge, die sofort spielbar sind. Außerdem gibt es gerade für Coverbands hervorragende TOP40 Soundsets zu kaufen (Easysounds). Ein Soundset von Peter Krischker für 39€ macht mir mehr Spaß als eine 400€ Erweiterung für den Fantom - aber das ist wie immer auch Geschmacksfrage.
Was für den Motif XS spricht: Er hat tolle Naturklänge und Arpeggiatoren mit Akkorderkennung was auch tolle Möglichkeiten bietet. Ferner gibt es viele fertige Pattern, mit denen das Improvisieren zu Hause recht viel Spaß macht. Aus meinem Fantom konnte man im ersten Jahr noch nicht mal ein paar fertige Rhythmen holen, die gut klangen. Es sei denn, man programmiert sie selbst (hier hat Roland aber mittlerweile nachgebessert. Die Synthesizerklänge im Motif XS sind sehr gut und decken alles ab, was man benötigt. Nur im Techno und House-Bereich fand ich die Rolandklänge etwas besser. Hier gibt es aber sicher auch Sounds zu kaufen, die noch mehr in den Bereich gehen. Noch ein Pluspunkt: Auf der Yamaha-Seite tauschen viele Musiker Ihre Soundsets für Coverbands aus. Und mit der Bedienung von Yamaha-Synthesizern bist ja auch vertraut.
Was spricht gegen den Yamaha: Er geht klanglich natürlich in die gleiche Richtung wie Dein alter Motif. Du wirst viele alte Bekannte bei den Klängen wiederfinden. Nur dass jetzt alles etwas besser klingt und die Auswahl größer ist. Ferner ist die Arbeit mit Samples bei aktuellen Modellen deutlich besser. Auch an die Bedienlogik von Yamaha muss man sich gewöhnen. Dadurch dass die Weksprogrammierer aber einen tollen Job gemacht haben, und man 8 Klänge verlustfrei in den Multimodus übernehmen kann, muss man sich über viele Dinge gar keine Gedanken machen.
Zu Korg und Kurzweil Workstations können die Kollegen vielleicht besser Auskunft geben als ich.
Was mir abschließend noch einfällt: Wenn die Sampler und Sequenzer nicht so wichtig sind, muss es eventuell keine Workstation sein. Aber meistens bekommt man die TOP-Tonerzeugung nur mit der Workstation eines Herstellers. Und ein Sampler kann man in einer TOP40 Coverband immer gebrauchen.
Viele Grüße
Micha