Welches Nord hat die beste Klaviatur?

[pianistic breeze]

Guten Morgen,

welches von den Nord Keyboards / Pianos hat eigentlich die beste Tastatur? Hab im Musikladen zwei, drei probiert und war vom empfinden her nicht wirklich überzeugt. Kann leider nicht mehr sagen um welche Modelle es sich genau gehandelt hat. Aber alle waren irgendwie schlechter als die Klaviatur vom Kawai ES-100. Das hat mich doch gewundert bei den Preisen, aber gut.. Das ist zum Teil sicher ein Äpfel - Birnen Vergleich, weil die einfach mehr Features haben. Aber welches hätte prinzipiell die beste Tastatur? Clavia Nord Stage 2?

LG

pianistic breeze

 

[Joe P.]

Ich finde sogar die einfache Casio Hammermechanik besser als das, was Clavia zu bieten hat. Deren klavierähnlichste Tastatur ist die in den HA Versionen des Stage 2 und Piano 2. Dahinter verbirgt sich die Fatar TP/40, möglicherweise angepasst. Hier findest Du mehr.

 

[M_G]

Die Fatar Tastaturen sind wie so oft Geschmacksache.... die TP40 find ich ganz OK, aber die TP100 (wie in den Electros) mag ich gar nicht.

Allerdings sollte man für den Preis mehr erwarten können!
Als ich mein CP4 im Laden getestet habe, stand ein Nord Piano daneben....irgendwo merkt man halt doch wer der Klavierbauer ist.
Nichtsdestotrotz gehen die roten Stages weg wie geschnitten Brot. Es scheint also doch noch ordentlich Geld mit der Mucke verdient zu sein, obwohl ja reichlich gejammert wird...
(jetzt krieg ich Prügel!)
;-)

 

[maurus]

Ich stimme den beiden Vor-Postern zu. Die Fatar-Tastaturen sind nicht die besten am Markt. Dennoch sind die Nords geniale Teile, live sowieso, auch für Pianoklänge. Die TP40 (in Nord Piano und Nord Stage) ist der TP100 (in den Electros HP und im Piano HP) vorzuziehen. Was man immerhin - sogar für die HPs - positiv sagen kann ist, dass die Tastatur ganz gut auf die Klänge abgestimmt ist und sich (im gegebenen Rahmen) gut spielen lässt.
Natürlich wäre es fantastisch, wenn Clavia irgendwann ein Piano 3 mit einer wirklich pianistischen Tastatur rausbrächte. Problem ist halt, dass sie bei FATAR einkaufen müssen...

 

[chaltechalte]

Um dem Ersteller des Threads noch weiterzuhelfen:
Die Tastatur hängt bei Nord nicht am Modell (Electro oder Stage), sondern an der Variante:
- Electro D bzw Stage 61: Waterfall-Tastatur, d.h. überhaupt nicht klavierähnlich, sondern für Orgel optimiert
- HP : klavierähnliche Hammermechanik, aber eher auf Gewicht als auf Klavier-Spielbarkeit optimiert.
- HA: "richtige" Klavier-Hammermechanik

Wobei wie gesagt auch die HA-Tastaturen von Nord im Vergleich zu Yamaha, Kawai oder Roland für einen Klavierspieler eine Klasse schlechter sind. Zum Teil ist das Konzept (die Nords wollen gewichtsmässig noch tragar sein, und auch für nicht-Klaviersounds gut spielbar sein), zum Teil Notlösung (Yamaha, Roland, Kawai und ich glaube auch Casio bauen eigenen Klavier-Tastaturen, alle anderen müssen bei im Vergleich dazu abgeschlagenen Drittherstellern wie Fatar einkaufen).

 

[pianistic breeze]

Ich danke euch für die aufschlussreichen Erklärungen. Keine weiteren Fragen.

 

[stuckl]

Und? Wirst du “trotzdem“ ein Nord kaufen?

 

[pianistic breeze]

Und? Wirst du “trotzdem“ ein Nord kaufen?

Bin Einsteiger und werde mein Kawai ES 100 sicher noch ein paar Jahre haben. Mich hat es nur interessiert, weil die Teile ja wirklich auffallen und auf YouTube des öfteren zu sehen sind.

 

[FantomXR]

Also so schlecht, wie ihr hier die Fatar-Tastaturen darstellt, sind sie nun auch wieder nicht! Die TP/400, TP/40M als auch die TP/40Wood sind wunderbare Tastaturen.

Gerade die im Nord Piano find ich super!

Mit Gewicht hat das alles übrigens herzlich wenig zu tun. Wenn es Nord nur ums Gewicht gehen würde, würden sie eben nicht zu Fatar greifen. Yamaha Tastaturen sind in der Regel deutlich leichter, als die Fatar-Kandidaten.

Aber klar: Nord fehlt wohl das KnowHow, um eigene Tastaturen zu bauen. Die Fatar-Tastaturen sind dazu noch relativ günstig im Einkauf. Das bietet sich dann an.

Man darf nie vergessen, dass die Umsetzung der Tastatur in der dazugehörigen Elektronik eine riesige Rolle spielt und das ist letztlich das, was beim Hörer ankommt. Wenn man also zu sich selbst ehrlich sein will und die "beste" Tastatur sucht, sollte man die Instrumente ausschalten und dann testen.
Wie oft hab ich hier schon gelesen, dass das Instrument xy eine schlechte Tastatur hat und viel zu (un)empfindlich sei. Das ist eben leider Blödsinn, weil die Tastatur dafür nichts kann

 

[AJam]

Man darf nie vergessen, dass die Umsetzung der Tastatur in der dazugehörigen Elektronik eine riesige Rolle spielt und das ist letztlich das, was beim Hörer ankommt. Wenn man also zu sich selbst ehrlich sein will und die "beste" Tastatur sucht, sollte man die Instrumente ausschalten und dann testen.
Wie oft hab ich hier schon gelesen, dass das Instrument xy eine schlechte Tastatur hat und viel zu (un)empfindlich sei. Das ist eben leider Blödsinn, weil die Tastatur dafür nichts kann

Sehr richtig!
Und zur Anpassung auf die eigenen Anforderungen stellen ja fast alle Hersteller diverse Tuningmöglichkeiten zur Verfügung. Auf globaler Ebene (Velocity-Curves) bis hin zur Feinjustierung einzelner Sounds. Meistens wird letzteres oft übersehen. Bei einem neuen Instrument benötige ich immer ungefähr ein Jahr um alles so zu tunen wie es meiner persönlichen Spielweise entspricht.
Grüße
André

 

[Schnicki]

Hallo,

ich habe tatsächlich ca. ein Jahr gebraucht um mich an die Klaviatur des NS 2 zu gewöhnen. Vorher hatte ich einen S70 XS, und Zuhause spiele ich auf einem MP 10.
Da kamen am Anfang schon komische Gefühle auf wie: Jetzt haste das geilste Teil gekauft aber so richtig glücklich.....
Naja, ich hatte einfach vergessen das man sich an Klaviaturen gewöhnen muss. Mittlerweile bin ich absolut zufrieden und freue mich doch jedes Mal wenn ich das Teil unter den Fingern habe.

Dirk