Hm, auch das wurde eigtl. schon super erklärt.
Was die Wahl der "richtigen" Harp angeht, brauchst du dafür schon ein klein wenig Theorie, die du dir meiner Meinung nach auch einfach mal anschauen solltest, ist echt nich viel.
Vorausgesetzt du nimmst eine Bluesharp in Richter-Stimmung (keine Ahnung was du hast, es gibt x verschiedene Arten von Mundharmonikas), dann hast bei den Blastönen nur den Tonika-Akkord. Bei einer Harp in C-Dur also nur C-Dur (CEGCEGCEGC). Dann kannst du auf diesem Akkord auch im ganzen Lied nach Lust und Laune rumblasen, ohne dass es schief klingt. Je nach Akkord der Gitarre, wird der C-Dur Akkord der Harp dann nur eine andere Wirkung haben.
Für die Ziehtöne gilt das nicht ganz so, da kann sich relativ schnell ein falscher Ton einschleichen, wenn du über anderen Akkorden als dem Hauptakkord improvisierst. Aber selbst dafür stellt sich - auch ohne Notentheorie - relativ schnell ein Gefühl ein. Letztendlich musst du dann nur die richtige Harp zum Lied raussuchen. In diesem Fall C-Dur Harp zu C-Dur Lied und notfalls gehen zum wilden Rumtröten auch "benachbarte" Tonarten im Quintenzirkel (
http://www.vocalszene.com/workshop/noten/images/quintenzirkel_5.jpg), hat halt alles immer gleich eine ganz andere Wirkung.
Dein Beispiel mit GCD wäre z.B. in G-Dur. Dazu könntest du mit einer G-Dur Harp bequem auf dem Hauptakkord mitspielen. Im Blues dagegen wäre es üblich eine C-Dur Harp zur Begleitung zu wählen. (siehe oben den Quintenzirkel, einfach von G, in diesem Fall das Lied, eins zurück und du hast die Tonart der Harp, die du brauchst)
Das kommt daher, dass sich G und C Dur nur in einem Ton unterscheiden und so relativ gut zueinander passen, auf einer C-Dur Harp die Töne der G-Dur Tonleiter aber natürlich an anderer Stelle stehen, als auf einer G-Dur Harp. Und wie die Töne auf der C-Harp dann angeordnet sind, lässt dich die wichtigen Töne des Blues einfach leichter erreichen. Allgemein klingt diese Spielweise von allein schon mehr nach Blues, als eine C-Dur Harp über einem C-Dur Lied. Das gilt aber nicht nur für Blues, sondern auch für viele Folk-Songs, bei denen zumindest dieses Feeling angestrebt wird. So weit mal grob (und hoffentlich verständlich) zusammengefasst.
Aber so weit ich weiß, hatte und hat Bob Dylan nicht mal mehr als ne C-Dur und spielt damit zu allem mit, wobei ja eh die meisten Songs von ihm in C und G sind.
Bob Dylan würd ich aber generell nicht wirklich als richtigen Mundharmonikaspieler ansehen, denn so wie die meisten seines Art bläst er einfach drauf los, ohne sich um schiefe Töne oder sowas wie Technik wirklich Gedanken zu machen. (ähnlich seinem Gesang =P )
Damit will ich sagen, dass mit Dylans Spiel als Vorbild dein Weg nicht allzu weit ist. =D
(Was nicht heißt, dass ich was gegen ihn oder sein Spiel/Gesang hab, im Gegenteil. Für mich der mit Abstand größte Songwriter des vergangenen Jahrhunderts, aber wegen seiner guten Technik auf der Harp ist er sicher nicht berühmt, eher noch wegen dem Fehlen jeglicher Technik ... und seinen Texten natürlich
)
Aber die Mundharmonika ist ein tolles Instrument und ich hab schon beeindruckende Ausnahmen gesehen, die mehr als das Blasen des C-Dur Akkordes parallel zur Gitarre drauf hatten und abwechselnd ein Solo auf dem einen Instrument hingelegt haben und sich dazu mit dem jeweils anderen begleitet haben.
Dazu muss man es lediglich als vollwertiges Instrument ansehen und sich entsprechend aneignen. Was mit dem kleinen Instrument möglich ist, hört man hier recht eindrucksvoll:
http://www.youtube.com/watch?v=DEy05Cde0ss
http://www.youtube.com/watch?v=ELLV-qzSgIo
Damit gehts dann Richtung Blues, aber grundsätzlich stehen dir alle Richtungen offen und du kannst auch nach wie vor zu simplen Folk Songs von Dylan und co. improvisieren, nur halt technisch besser und weniger schief als das Original selbst.
Insofern solltest du dir halt erstmal überliegen, ob du die Harp wirklich als vollwertiges Instrument erlernen möchtest oder einfach nur als nettes Gimmick zu Dylan/Young Songs und co.
Theorietrottel sind hier immer willkommen, nur raus damit, wenn noch was unklar sein sollte.
Grüße