Hallo, *.*!
Nun habe ich auch das Vox Tonelab SE getestet. Erster Eindruck: Was für'n Teil! Mit 72cm Breite und über 6kg ein wahres Monster... ;-) Das GT8 ist 1,5gk leichter und 20cm schmaler.
Leider habe ich es nicht geschafft, das Geraet so hinzustellen, dass es nicht wackelt. Weder auf Fliesen noch auf einem Tisch steht es stabil. Es kann natuerlich sein, dass das Gehaeuse aufgrund der extremen Laenge mehr zu Verwindungen neigt als die Gehaeuse von GT8 oder PODxt live.
Dafuer sind, aufgrund des grosszuegigen Platzes dazwischen, die Fusstaster auch mit solidem Schuhwerk zu bedienen; es besteht keine Gefahr, einen anderen Taster daneben "mitzutreten" oder, noch schlimmer, das Lautstaerkepedal zu treffen. (Diese Wahrscheinlichkeit ist beim XTL sehr hoch, die "TAP"-Taste grenzt direkt ans Pedal...)
Da das TLSE zwischen der ersten und der zweiten Reihe Taster keine Stufe hat, trifft man allerdings schnell den davor liegendesn Taster; also bei "Bank up" die "1", bei "Bank down" den "A/B"-Taster und bei "FX on/off" bzw. "Tuner" den "Control"-Taster. Aber mit etwas Uebung wird das schon klappen.
Was ich weniger gut finde, ist die Beschriftung. Waehrend Boss und Line6 ein kontrastreiches Weiss auf Schwarz genommen haben, hat Vox sich fuer Ocker auf Mittelblau entschieden. Bei schlechter Beleuchtung kann man nur raten. Oder: Boss nimmt fette Pfeile fuer Bank hoch/runter, Vox dagegen eine hohle Schrift (also nur die Umrandung der Buchstaben) wenige Millimeter hinter den recht hohen Tastern. Auch die Beschriftung der hinteren Anschluesse oben auf dem Gehaeuse ist etwas arg klein geraten.
Weiter suboptimal abzulesen ist der Tuner. Wenn eine Saite verstimmt ist, meldet sich eine rote, runde LED. Nur welche der vier roten LEDs ist es? Zu hoch oder zu tief? Bei gutem Licht kein Problem, aber bei schlechtem Licht muss man wieder raten. Passt nicht so ganz zu den zwei anderen, einwandfrei ablesbaren, Displays (Hauptdisplay und die Bankanzeige), man haette z.B. dreieckige LEDs nehmen koennen.
Dann: Um beim GT8 von Bank 1 auf 20 zu kommen, tritt man den Taster und bleibt kurz drauf stehen. Beim XTL bleibt man etwas laenger drauf stehen.
Aber beim TLSE dagegen muss man 19mal treten.
Die Taster selber sind aber qualitativ hochwertig, wie man sie halt von frueher kennt und keine Kurzhubtaster. Das gleicht gilt fuer die (2!) Pedale, imho mit Abstand die besten der drei Probanden.
Zum Sound: Am Klang gibt es nichts auszusetzen. Leider gibt es nur 32 Presets, die sicher nur einen Bruchteil der Moeglichkeiten demonstrieren. Das GT8 dagegen hat 200 Presets. Bei beiden Geraeten haben natuerlich einige Presets Ikea-Charakter - "Entdecke die Moeglichkeiten..."
Wahrend das beim GT8 zahlenmaessig nicht so ins Gewicht faellt, macht sich das bei den wenigsten Presets des TLSE schon bemerkbar. Auch haette ich mir mehr Sounds gewuenscht, die den Nutzen des zweiten Pedals zeigen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es nicht geschafft habe, die Roehre rauszuhoeren. Kann an meinem wenig darauf trainierten Ohr liegen oder an meinen Instrumenten (Fender Deluxe Strat aus Mexico, Epi Les Paul Custom aus China - aber hey, das Tonelab ist auch aus China...). Oder aber das GT8 ist einfach klanglich soooo nah beim TLSE, dass die Roehre nur noch eine Nuance ausmacht.
Ich werde die drei recht unterschiedlichen Kandidaten noch ein wenig testen, aber fuer meine Zwecke (Coverband just4fun und fuer mich allein im stillen Kaemmerlein) hat das Boss GT8 klar die Nase vorn.
Das Design finde ich beim GT8 am ansprechendsten, Funktionalitaet und Bedienung sind trotz (oder wegen) der vielen Taster, LEDs und Regler genial.
Mit der Sound-Programmierung habe ich mich bisher nur in Grundzuegen beschaeftigt, finde sie aber beim TLSE und beim GT8 wirklich gut. Beim XTL lieber nicht ohne PC, die verschachtelten Menues finde ich auf dem sehr schlecht ablesbaren Minidisplay nicht so brauchbar.
Die Klangqualitaet haelte ich beim GT8 und beim TLSE fuer gleichauf, da XTL kommt da imho nicht ganz mit.
So, nun gehe ich weitertesten. :-D
Schoene Gruesse...
Bjoern