Hallo,
ich besitze seit einiger Zeit das Yamaha DTXm-12 Multipad. Das Teil ist uneingeschränkt zu empfehlen. Da es mittlerweile auch im Preis gefallen ist und ab und an auch mal bei den grossen Händlern als B-Ware für 450 Euro über den Tisch geht, wäre das von dieser Seite her auch akzeptabel.
Hier mal mein Erfahrungsbericht den ich auch im Drummerforum gepostet habe:
dann will ich mal. Vorweg gesagt, das Teil bietet einen enormen Einstellungsumfang, so dass ich hier leider nur aufgrund chronischen Zeitmangels nur ein paar erste Eindrücke schildern kann.
Der erste Punk wäre die Ergonomie und das Handling. Die Größe und das Gewicht des Gerätes sind im grünen Bereich. Die Form und das Material der Pads gefällt mir sehr gut und erinnern mich ein wenig an das Roland SPD-S.
Die Pads scheinen aus einer Art Neopren zu sein.
Für das spielen mit den Händen oder Finger sind sie geradezu wie neu erfunden. Das funktioniert auch aufgrund der niedrigen Triggerschwelle phänomenal.
Ich kann hierbei auch Vergleiche zum Roland Handsonic HPD-10 ziehen, und da schneidet das DTX-M12 sehr gut ab.
Das Material lässt sich auch mit Sticks gut bearbeiten und hat einen vernünftigen Rebound.
Kurzum:
Verarbeitung der Pads und Bespielbarkeit sind Top, da es verscheidene Triggerpresets für Sticks, Hände und Finger gibt.
Ich verwende hauptsächlich die Padeinstellung "Hand" oder "Finger"wenn ich mit Sticks spiele und schraube das Volume der einzelnen Voices herunter. Das ermöglicht eine homogene Lautstärke und eine sehr gute Umsetzung von leise zu laut.
Die Sounds des Yamahas sind wie für ein Multipad gewohnt meist in der Ecke Effekte und Percussioninstrumente ausgelegt. Nachdem ich von Roland jedoch fast alle Pad- und Modulsounds kenne ist auch hier meine persönliche Wertung: Absolut genial! Da es bei den Presets leider an Drumsets mangelt (jediglich ein OAK,HardRock, HipGig, Coktail) ist man hier gefordert aus den jedoch umfangreichen Schlagzeugvoices und den bis ins Nirvana veränderbaren Grundsounds, seine eigenen Kits zu modelieren. Das mach jedoch auch einen Haufen Spaß.
Die Percussionsounds sind super und lasen sich sogar z.B. beim Congaspielen mit Dämpfen auf einem anderen Pad muten.
Man muss sich auch mal vor Augen halten, das jedes Pads mit 4 Sounds belegt und die in enstprechenden Layerfunktionen ausgestattet werden können. Da kann man schon abgefahrene Sachen machen.
Ich denke das bietet auch die Möglichkeit sich einen sehr guten Snaresound zu erstellen.
Mittlerweile hat Yamaha aber ganz aktuell ein paar Schlagzeugpresets zum Download bereitgestellt, die auch genial klingen! Aber die Installation mit der man gleichzeitig auch neue Wav Dateien ins Gerät einschleust belegt im Nu schon den ganzen Speicher.
Die neuen Kits wie zb. Maple, Vintage oder Rock sind leider nicht einzeln in den Speicher einspeisbar. Da gibt es in Zukunft bestimmt auch eine Änderung seitens Yamaha.
Auch ist nett gedacht von Yamaha uns 64 MB zu spendiern, aber man könnte sich immer wieder darüber amüsieren wie wenig die Platzhirsche der Edrums uns Freiheiten für die eigene Kreativität lassen.
Jedoch von der anderen Seite betrachtet, lassen sich durch das Einladen von individuellen Klängen im "wav" oder "Aiff"-Format auch sehr gut klingende Sounds erzeugen. Ich weis nicht, aber 64 MB sollten doch für drei bis vier gute Kits langen...oder???
Ich habe das mal mit ein paar Schlagzeugsamples probiert, die ich kurzerhand in Cubase aufgenommen habe. Ausganspunkt war Fxpansion BFD2. Ich muss jedoch auch erwähnen,
das ich bei der Verwendung des Roland Spd-s auch nicht allzuviel an Samples erstellt und verwendet habe, obwohl wesentlich mehr Speicher im Spd-S zu Verfügung stand.
Ich bin mit den Sounds des Yamahha mehr als zufrieden und betrachte die Erweiterbarkeit mit eigenen Klängen nur sekundär.
Die USB- Konnektivität ist auch brauchbar und man kann (vorausgesetzt der USB/Midi Treiber von Yamaha solte installiert sein) das Gerät auch als Steuerteil für z.B. BFD 2.0 verwenden. Das funktioniert hervorragend. Da man auch seine Userkits und Daten speichern kann ist das mit den 64 MB Speicher des DTX-M12 auch nicht weiter tragisch, da man die Sachen ja komplett auf einen USB Stick ablegen kann und bei Bedarf lädt man sich halt das enstprechende Kit in den Speicher.
Hier sollte man noch beachten. Alles... sei es USB-Stick oder externe HD sollte vorher über das DTX-M12 im "Utility Menü" formatiert werden. Dann klappt es auch mit dem einspeisen von Updates, der Drumkiterweiterung oder von eigenen Samples.
Ich verwende derzeit eine WD Passport 160 GB.
Mehr habe ich bis hier leider nicht testen können. Das Einspielen von eigenen Patterns und das Erstellen von Loops ist ja auch schon was. Einen AUX-IN mit regelbarem Gain habe ich beim Roland spd-20 mehr als vermisst
Apropo Lautstärke: Ich verwende einen Shure SRH240 und empfinde den Maximalpegel als extrem laut. Das anschliessen externer Triggerpads ( auch meiner DIY Mesheadpads) funktioniert super. Zwei der Eingänge sind splittbar und es gibt auch einen Eingang für ein 3 Zonen Snarepad.
Der Clou für mich jedoch ist: Zum leise Üben in der Wohnung lässt sich ein Hihat Controller an den Footswitch-Eingang anschliessen und sogar dynamisch spielen. Das konnte sogar mein alter Millenium Hihat Controller. Finde ich ganz witzig, denn man hat weniger Trittschall.
Zum vorläufigen Abschluss möchte ich noch erwähnen, das man sich schon nach kurzer Zeit im Menü des Gerätes sehr gut zurechtfinden sollte. In der Bedienungsanleitung wird alles sehr verständlich aufgezeigt. Da muss man nicht ständig nachschlagen
Zu den Onboard Effekten kann ich leider noch nicht aussagefähiges schreiben, da ich nocht nicht soweit gekommen bin. Ein Blick ins Handbuch offenbart jedoch auch hier noch eine riesen Vorfreude. Ich hätte mir das Teil mit aller Wahrscheinlichkeit nicht geholt, da mich doch der Preis abgeschreckt hat. Als Austellungsstück zu einem fairen Kurs konnte ich dann doch nicht nein sagen
PRO:
Sehr kompakt
Super Bespielbarkeit der Pads (muten etc.) Durch herunterdrücken eines Pads können verschiedene Sounds wiedergegeben werden. Das ist abgefahren )
Klasse Sounds und wahnsinige Editiermöglichkeiten
Sequenzer zum Aufnehmen eigener Patterns
USB Konnetivität
Mix-In Anschluss
Leicht verständliche Menüstruktur
64 MB Wave Memory (für mich ausreichend)
Kontra
64 MB Wave Memory (für viele ein Witz)
Keine Möglichkeit der direkten Aufnahme über Line In wie z. B. beim Roland Spd-S
Der Preis
Viele Grüße