Welches Keyboard für Anfänger?

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Aroree
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Hallo,

mein Sohn (9) hat von einem Nachbarn ein Keyboard geerbt. Es ist ein Bontempi (Genaue Bezeichnung muss ich nachsehn).
Nach einigen Monaten klimpern stand für ihn fest er möchte es richtig lernen. Was er nun auch seit Ende der Sommerferien tut.
Das Gerät hat keine Anschlagsdynamik, daher möchten wir ihm gerne zu Weihnachten ein vernünftiges holen,
da er erst so kurz spielt wollte ich aber nun auch kein Vermögen ausgeben.
Vielleicht könnt ihr mich ein bißchen beraten, was hier sinnig wäre, auch im Hinblick dahin irgendwann aufs Klavier umzusteigen vielleicht?!?

Ich danke euch im Voraus!!

Verena

PS: Da ich nicht genau wußte wohin mit dem Post, dachte ich es ist erstmal hier am besten aufgehoben, Admins dürfen gerne schieben :)
 
Eigenschaft
 
Normalerweise haben wir einen Fragebogen, aber in diesem Fall wäre der glaub ich unnötig kompliziert. Bevor wir dir irgendwas empfehlen können bräuchten wir ein ungefähres Budget, etwas genauer als "kein Vermögen".
 
Die Yamaha PSR-Reihe fängt ab ca. 200,--€ mit Anschlagdynamik an.

Gebrauchte Vorgänger-Modelle sind auch interessant, je mehr Budget, umso besser. Evtl. sogar Richtung D-Piano? Da fängt es ab dem Yamaha P 35 mit unter 500,--€ an oder Casio schon etwas eher, aber etwas synthethischerer Sound (dafür bessere Tastatur nach meiner Einschätzung)
 
Die Yamaha PSR-Reihe fängt ab ca. 200,--€ mit Anschlagdynamik an.

Gebrauchte Vorgänger-Modelle sind auch interessant, je mehr Budget, umso besser. Evtl. sogar Richtung D-Piano? Da fängt es ab dem Yamaha P 35 mit unter 500,--€ an oder Casio schon etwas eher, aber etwas synthethischerer Sound (dafür bessere Tastatur nach meiner Einschätzung)
Naja, es hieß auch im Hinblick darauf, evtl. auf Klavier umzusteigen. Dafür sind die PSRs nicht wirklich geeignet. Abgesehen davon ging es ja nicht darum, ein möglichst billiges Gerät zum Klimpern zu kaufen, denn so eines ist schon vorhanden.
 
Vielleicht könnt ihr mich ein bißchen beraten, was hier sinnig wäre, auch im Hinblick dahin irgendwann aufs Klavier umzusteigen vielleicht?!?
Diesbezüglich lautet meine Empfehlung: Am besten gestern umsteigen. Keyboardunterricht (so, wie er von den meisten Lehrern gemacht wird) ist m.E. eine der blödesten Erfindungen seit es Tasteninstrumente gibt. Das Problem ist, dass der Keyboardunterricht darauf ausgelegt ist, schnelle Erfolge mit Hilfe der Begleitautomatik zu erzielen, also dem Spieler möglichst schnell das Gefühl zu geben, er produziere einen tollen Sound. Dabei kommen aber immer die Grundlagen zu kurz, also beispielsweise Spieltechnik, Harmonielehre usw., und gleichzeitig ist der Spuk auch ganz schnell vorbei, wenn man die Begleitautomatik abschaltet. Keyboard-Unterricht ist ausschließlich dann sinnvoll, wenn der Schüler 100%ig weiß, dass er nur Alleinunterhalter-Musik spielen möchte (also "Uff-ta-ta" aus der Dose und ein paar Töne dazu drücken).

Deshalb rate ich grundsätzlich zum Klavierunterricht, denn so sicher ist sich eigentlich niemand. Als jemand, der Klavierunterricht genossen hat, fällt es nämlich leichter, auf andere Tasteninstrumente (z.B. Synthesizer, Orgeln und eben auch Entertainer-Keyboards) umzusteigen oder auch diese parallel zu spielen, weil eben die Grundlagen vernünftig gelegt werden. Das fängt dann schon mit so einfachen Sachen wie der Sitz- und Handhaltung an, hört aber bei Tonarten, Akkordbildung und Skalen noch lange nicht auf.
Es ist auch nicht so, dass im Klavierunterricht notwendigerweise nur (häufig als trocken empfundene) klassische Werke gespielt werden würden. Ganz im Gegenteil sollte ein guter Lehrer auch stark auf die Bedürfnisse und Wünsche des Schülers eingehen, gerade, was die Auswahl der Stücke angeht. Allerdings sollte der Schüler natürlich auch das Urteil des Lehrers akzeptieren ;)

Kommen wir nun zum Instrument: Für Klavierunterricht ist nicht notwendigerweise ein Klavier erforderlich, auch wenn viele das glauben. Ein Digitalpiano tut es jedenfalls auch. Ein Keyboard allerdings nicht, denn ein wesentliches Merkmal des Klaviers/Digitalpianos ist die Tastatur, die über eine Hammermechanik und schwere (gewichtete) Tasten verfügt. Das beeinflusst das Spielgefühl ganz grundlegend und erfordert auch eine gewisse Übung, um beherrscht zu werden - und genau deshalb ist es so wichtig, auf einem vernünftigen Instrument zu üben. Abgesehen davon gibt einem eine solche Tastatur deutlich größere Ausdrucksmöglichkeiten, und auch das ist von Anfang an ein wichtiges Thema, weil man ja irgendwie lernen muss, "Gefühl" in seine Musik zu bekommen. Das muss nicht einmal ein ausdrückliches Thema im Unterricht sein, sondern man lernt es "nebenbei" - vorausgesetzt, das Instrument ermöglicht das.
Natürlich sind solche Geräte auch teurer (ab ca. 450€, Yamaha P-35). Du hattest auch schon die übliche (sorry, no offense) elterliche Bemerkung angebracht "da er erst so kurz spielt", was vermutlich ungefähr so viel bedeutet wie "ob er lange dabei bleibt?". Bitte verabschiede dich von diesem Gedanken! Ein zu billiges Instrument zeigt sich in diesem Zusammenhang ganz oft als selbsterfüllende Prophezeiung: Die Eltern denken "erstmal günstig einsteigen, falls das Kind aufhört", und wenig später hört das Kind tatsächlich auf, also fühlen sich die Eltern bestätigt und geben ihre "Erfahrung" weiter. Dass die verlorene Lust am Spielen vielleicht gerade durch das billige Instrument verschuldet wurde, kommt dabei natürlich niemandem in den Sinn - tatsächlich ist das aber, nach meiner Erfahrung, sehr häufig das Problem. Oder, wenn es nicht das Instrument ist, dann ist es die Spielweise (Keyboard- vs. Klavierunterricht).

Es sei noch angemerkt, dass es mir hier keineswegs darum geht, dir irgendwas aufzuschwatzen. Ich möchte nur meine eigene Erfahrung weitergeben, weil ich genau den typischen worst-case selbst erlebt habe: Meine Eltern hatten keine Ahnung von Musik, ich hab irgendwann mit Keyboard und zugehörigem Unterricht angefangen, und es war fürchterlich. Ich hatte schon beschlossen, aufzuhören, als dann überraschend mein Lehrer wegging und der ortsansässige Klavierlehrer alle Schüler übernahm. Der hat dann sehr schnell erkannt, dass ich im Keyboarduntericht völlig falsch bin, und mich auf die Schiene gebracht, die mir Spass macht: Tasteninstrumente im Rock und Jazz. Und irgendwann war ich dann selbst alt genug, mir sogar ein vernünftiges Instrument zu kaufen.

Fazit: Möglichst schnell raus aus dem Keyboard-Unterricht, hin zum Klavierunterricht bei einem guten(!) Klavierlehrer. Dazu ein Digitalpiano, ruhig als Stagepiano, also in "Keyboard"-Optik, z.B. das besagte Yamaha P-35. Den Aufpreis gegenüber einem Entertainer-Keyboard ist es absolut wert.


PS: Da ich nicht genau wußte wohin mit dem Post, dachte ich es ist erstmal hier am besten aufgehoben, Admins dürfen gerne schieben :)
Ich lasse den Thread vorerst hier stehen, bis du dich geäußert hast, in welche Richtung wir suchen müssen - dann verschiebe ich in den dazu passenden Bereich.
 
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Kann dem nur zustimmen: Wir haben unserem Sohn auch erst ein Yamaha PSR-433 gekauft und er hat nun seit einem Jahr Klavierunterricht (angefangen haben sein Lehrer und er aber mit Keyboard um den Spass zu vertiefen der vom Instrument ausgeht).
Dann, nach NUR einem halben Jahr war er dann soweit, dass ihm die Yamaha Tastatur absolut nicht mehr gereicht hat und er etwas hochwertigeres haben wollte. Also haben wir ein Korg-SP250 gakauft und das liebt er - seitdem hockt er noch öfter da und übt!
Es hat aber auch ne echt super Tastatur. Ab und zu holt er mal sein Yamaha aus dem Keller, aber nach ein paar Stunden bringt er´s dann wieder runter und sitzt wieder am SP
Also ich würde definitiv auch zu einem Stagepiano raten - muss ja nicht das Korg sein - es gibt ja noch andere Hersteller.
 
T
  • Gelöscht von Distance
  • Grund: Werbung
Yamaha p 35. Hat man gleich den Schritt zum dpiano.
 

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