Welches jüngst gehörte Stück hat euch fasziniert?

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Nun - mal sehen, wie gut ein solches Thema in diesem Forum läuft.

Gedanke ist, Kompositionen jüngerer Kunstmusik hier hineinzustellen, die euch beim Hören aus irgendeinem Grund besonders viel gegeben haben und deren Hörerlebnis ihr gerne mit anderen teilen würdet. Auf diese Weise lernt man vielleicht manches Bereichernde kennen.

Ich fange mal an: gestern habe ich den Entschluss gefasst, mir einmal eineinhalb Stunden Zeit zu nehmen - also wirklich: herunter geschnitten sei ein Zeitfenster, in dem ich hinter verschlossenen Türen für die Welt unerreichbar bin - und mir Feldmans "Crippled Symmetry", mit eineinhalb Stunden eines seiner längeren Werke, anzuhören. Kein Handy oder Computer oder Buch nebenbei, dafür sämtliche Uhren weggedreht und abgehängt, um die physikalische Zeit zugunsten der erlebten Zeit auszublenden. Eine Flasche Mineralwasser im Zimmer und Sitzkissen in verschiedenen Ecken des Zimmers. Herumgegangen, im Kreis gewandert, gelegen, gesessen, aus dem Fenster gesehen, doch nichts mehr und immerzu auf die Musik fokussiert. Einmaliges Erlebnis.

http://www.youtube.com/watch?v=OEFictzerXs

Mal sehen, ob das etwas wird.

:)
 
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Nun bin ich nicht unbedingt glühender Cageianer: ich war nie einer jener überzeugten Propheten im Dienste jener Generation, die Zufall und das Credo "Ich provoziere, also bin ich" sich auf die Lanzen geheftet hat um damit der Welt gewaltsam deren suggerierte eigene Verbortheit vorzuhalten, in der Gewissheit, den Beifall einer doch immer gleichen Community einzustreichen. Doch trotzdem gibt es immer wieder Stücke von Cage, die mich klanglich mehr als überzeugen. Mir das Gefühl geben, dass hier kein weiterer Versuch, philosophische Überlegungen praktisch umzusetzen und durch das klangliche Experiment nachvollziehbar zu dokumentieren, in die Brennpunkte musikalischen Nichts führt. Eines dieser Stücke ist "But what about the noise...?" von 1985.

Nun weiß ich noch nicht, ob es sich hierbei um gute Musik handelt. Kunst? Ja, doch. Klanglich? Beeindruckend. Am Ende: stilles Nachdenken.

http://www.youtube.com/watch?v=WyHWLkU7PgQ&feature=related
 
Ich fange mal an: gestern habe ich den Entschluss gefasst, mir einmal eineinhalb Stunden Zeit zu nehmen - also wirklich: herunter geschnitten sei ein Zeitfenster, in dem ich hinter verschlossenen Türen für die Welt unerreichbar bin - und mir Feldmans "Crippled Symmetry", mit eineinhalb Stunden eines seiner längeren Werke, anzuhören. Kein Handy oder Computer oder Buch nebenbei, dafür sämtliche Uhren weggedreht und abgehängt)
Dann am besten noch bei absoluter Dunkelheit und mit ordentlicher Lautstärke - gute Kopfhörer sind da der geheimtip gegen Lärmbelästigung zu später Stunde.

Ich bin grade dabei Arvo Pärt etwas näher kennen zu lernen und interessiere mich gleichzeitig für moderne Chormusik. Mir gefällt was er macht:
http://www.youtube.com/watch?v=gcbojy8oUfY
http://www.youtube.com/watch?v=HH6kJ6la7zU
Vor allem Veni Sancte Spiritus. Natürlich ist das kirchenmusik und hält sich daher mit allzu krasser A-Tonalität zurück.
 
Ich hoffe mit "jüngerer Kunstmusik" ist nicht nur Gequietsche und Katzenjammer gemeint :D
Vor allem in der Chormusik ist es mit den Dissonanzen ja nicht so leicht aus rein praktischer Sicht.
Ich glaube aber dieses Stück hat an manchem Teil über 20 Einzelstimmen. Wurde zumindest so gesagt, ich vermag das nicht zu überprüfen :)

 
Um's mal wieder auszugraben:

Das erste der vier Stückchen von Gordon Williamson finde ich ganz hübsch: http://www.gordonwilliamson.ca/music.php
Es hat alles, was Neue Musik sonst hat, ist aber richtig gut zu verfolgen, klingt gut und ist nicht so ein Durcheinander, wie es sonst oft der Fall ist.
Den Rest habe ich mir noch nicht angehört.
 
Hallo Musik-Freunde,
Ich habe dieses Thema gerade gesehen. Mir ist aufgefallen, dass seit rund 7-8 Jahren niemand geschrieben hat. Ich finde es allerdings interessant, Musikwrlebnisse mit andern zu teilen.
Ich habe da ein musikalisches Schätzchen, wie ich finde gefunden: Die Planeten-Suite für Orchester von Gustav Holst. Die ist von 1916, also relativ modern. Wer mit dem Werk nicht vertraut ist: Holst stellt musikalisch 7 Planeten unseres Sonnensystems mit ihrer mythologischen Funktion dar.
Nach einer Blind-Probe konnte selbst mein musikalisch relativ ungebildeter Bruder die Stücken nach einer Minute dem vertonten Planeten zuordnen.
Bei diesem Werk möchte ich zwei Sätze besonders emofehlen: der erste mit dem Titel ,,Mars, the bringer of war". Der unerbittliche 5/4-Takt mit dem eindringlichen Ostinato wirkt mit der immensen Lautstärke des großen Orchesters richtig bedrohlich und massiv. Als zweites empfehle ich den Satz 7 mit dem Titel ,,Neptune, the mystic". Hier kommt das Ungewisse und Mysteriöse wunderbar zum Ausdruck. Vor allem das celesta mit seinen Aprpreggien und der Chor zusammen mit den Streichern Sorgen für ein Gefühl von Verträumtheit und Spannung zugleich. Nicht zuletzt die Flöten mit ihrem Klang haben mich dazu bewegt, selber Flöte zu spielen. In diesem Stück kommen sie gerade zu anfangs im Orchester schön zur Geltung.

Mal schauen, was aus diesem Thema wird.
Liebe Grüße und viel Spaß bei der Musik
 

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