Welches Instrument braucht wo Platz im Mix?

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Gorrister
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Hallo.
Mich würde interessieren wo die wichtigen Frequenzen der einzelnen Instrumente sind.
Wir haben Schlagzeug, Gitarre, Bass und Gesang.
Schlagzeug ist standardmäßig bestückt.

Wo soll ich im Mix jeweils Platz schaffen, damit alles transparent kommt?

Mir haben einen Allen & Heath Mix Wizard 16:2
HF shelving 12kHz, HM 500Hz-15kHz, LM 35Hz - 1kHz, LF shelving 80Hz

lg
 
Eigenschaft
 
Das, was man da liest, finde ich zu pauschal. Ein Einsteiger in diese Materie weiß nicht, dass das jeweilige Mikro den Sound schon vorformt, die PA in Einsteigerbereich auch reichlich Eigenklang hat und man daher nicht einfach "blind" (oder viel mehr taub) den Sound so verdrehen kann, wie es da steht. Das kann übelst nach hinten losgehen. Auch sind einige der Tipps live unbrauchbar.

Mein Tipp: Kauft eine gute PA, kauft passende Mikros für jedes Instrument, dreht es am Mischpult möglichst linear hin und macht bei 2-3kHz bei allen Instrumenten ein wenig Platz für den Gesang. Das ist das Einzige, was pauschal gesagt werden kann. Alles andere würde Kenntnis des kompletten Equipments erfordern.
 
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Also,
gute PA: check
passende Mikros: check

Ok Platz für den Gesang, machen wir.

Das Problem ist halt oft dass störende Frequenzen mit dem Hochmittenband schon bekämpft werden.
Was mach ich da?
Beim Bass zB hab ich das Knurren am Verstärker rausgeholt und nicht am Hochmittenregler des Mischpultes, dafür dort ein störendes Geräusch.
 
Was habt ihr denn an PA und Mikros?

Den Rest musst du nochmal genauer beschreiben, ich kann mir da keinen Reim draus machen. Was für Störgeräusche sind das z.B.?
 
QSC K12 und KW181, ein Allen & Heath 16:2, einen 2/3 Oktav DBX EQ am Master(mit em breiten sind wir denke ich überfordert), Gitarre seit gestern ein e906(hehe versuch ich mal beim Bass), Bass DI(post) und Beta52(manchmal, letztes Mal nicht), Gesang SM 58 und Beta 58.
Willst du Drums auch wissen?
Die Störfrequenzen waren so ÄHH ÄHHH im Ton, die haben wir rausgezogen mit den Hochmitten.
 
Und alle Male besser als "alles so neutral wie mögich einstellen". Bei der Vorstellung einer neutral eingestellen Bassdrum schüttelts mich nur so. :eek:
 
Euer Material ist schonmal gut, damit sollte es keine Probleme geben.
Ich würde noch im Grundtonbereich des Sängers minimal Platz schaffen. So gehts:

- den Sänger singen lassen und in einem Analyzer sehen, in welchem Bereich des Spektrums er eine Überhöhung hat (davon die tiefste auswählen, das dürften so zwischen 200 und 300 Hz liegen)
- unter "Analyzer" verstehe ich an dieser Stelle durchaus auch die kostenlose App für's Smartphone
- in dem ermittelten Bereich dann die anderen Instrumente (bis auf Drums) leicht reduzieren, 1 bis 1,5 dB reichen da vollauf, und schon steht der Gesang kräftig vorne dran
- dann noch etwas Hall dazu, und der Kollege Sänger produziert einen heldenhaften Bariton

Das und noch etwas mehr unter folgendem Link: http://www.mix4munich.de/stimme.htm

Viele Grüße
Jo
 
Dass man die Instrumente so dreht, sodass sie zum gespielten Stil passen, sollte sich von selbst verstehen! Ich meinte damit, dass man keine unnötige Klangformung betreibt. Es bringt nichts, wenn's der Gitarrist geil findet, wie die Gitarre sägt, wenn man 3kHz kräftig draufsteht, wenn dafür der Gesang nicht mehr zu hören ist. Abgesehen davon sorgt ein passend ausgewähltes Bassdrummikrofon schon für den passenden Klang. Genau wie bei allen anderen Mikros: Nimm das passende Mikro für den Job und du hast kaum Arbeit am Kanal-EQ. Und nein, das SM57 ist nicht das passende Mikro für alles.

@ Gorrister: Ja, Drummikros wären auch wichtig.
 
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@ Munich:
Heldenhaften Bariton hat er schon, aber gottgleich, das ist sicher zu schaffen.
@ Jens:
Kick Beta 52, Snare SM57, Toms Beyerdynamic Opus 88, Overheads Beyerdynamic Opus 53
 
Und alle Male besser als "alles so neutral wie mögich einstellen". Bei der Vorstellung einer neutral eingestellen Bassdrum schüttelts mich nur so. :eek:

Das kommt ganz drauf an, was man will. Gut, wir sind jetzt hier sicherlich nicht im Jazz - dennoch hat Jens schon durchaus Recht, wenn er sagt, dass das passende Mikro schon die halbe Miete sein kann (sofern Instrumente, PA und das sonstige Drumherum taugen).
Das Lustige (eigentlich eher Traurige) an der ganzen Sache ist ja:
Je größer und teurer die Produktionen werden, desto besser ausgestattete Pulte und Outboard hat man da meist stehen. Ein vollparametrischer EQ pro Kanal ist dann sicherlich nett, würde aber bei einer Budget-PA im kleinen Club viel dringender gebraucht als beim 20.000er Open Air, wo man
a) davon ausgehen kann dass die Band nebst Instrumenten halbwegs taugt
b) nicht mehr so viel Störschall von der Bühne beim Publikum ankommt und
c) die PA zumindest so brauchbar sein sollte, dass Gesang mit dem passenden Mikrofon und Low-Cut bereits gut klingt.

Weiterhin ist es für mein Empfinden so, dass ein von sich aus gut klingendes Instrument mit dem passenden Mikrofon an der passenden Stelle so viel EQ dann garnicht mehr braucht. Das hat insbesondere in kleineren Clubs den großen Vorteil, dass die Band an sich bereits aus der Backline so gut klingt, dass man eigentlich nur noch stützen muß.
Das wiederum führt dazu, dass man deutlich kleinere Gesamtpegel fahren kann und so den Mix an sich schon transparenter bekommt.
Eine ab Amp bereits massiv bei 5kHz schneidende und laute Gitarre bekomme ich in einer 200 PAX Clubsituation mit keinem EQ der Welt so hingebogen, dass sie nicht mehr schneidet.
Die einzige Möglichkeit in dem Fall wäre, alles andere deutlich lauter über die PA zu fahren, den Gitarrenkanal bei 5kHz massiv zu beschneiden und das was fehlt (z.B. tiefe Mitten) ebenso massiv auf die PA zu schieben. Resultat: "Everything louder than everything else", massiver Gesamtpegel und viel mehr Arbeit am Pult.
Gleiches gilt für heftig scheppernde Becken, Snares, Gebläse...

Was EQing generell angeht, denke ich, dass es da nur einen Tipp geben kann: Ohren benutzen.
Es ist schön und gut irgendwelche Tabellen vorliegen zu haben - einen großen praktischen Nutzwert haben die (live) nicht.

Ja, man kann präventiv 250Hz in der Kick ziehen - muß man aber nicht, wenn man auf pappig-bauchige Kick Drums steht.
Die eine Schiebt bei 50Hz, die nächste bei 63, wieder eine andere erst bei 90Hz. Das gilt so mehr oder weniger für alle Instrumente. Schiebe ich den Bass ganz unten bei 35Hz an (weils die PA kann), dünne die Kick dafür unten aus und gebe ihr mehr 80Hz? Oder mache ich das genau andersrum, beschneide den Bass unterhalb 80Hz und pushe die Kick bei 60? Das kann Dir niemand pauschal beantworten und kommt ganz auf Deine persönlichen Vorlieben, Instrumente, PA und Musikrichtung an.

Es kommt vor, dass ich ein und dieselbe Gitarre beim ersten Song bei 3kHz pushe weil mir Biss fehlt. Im nächsten gebe ich ihr 1kHz weil das ein funky beat werden soll. Das dritte Ding ist eine blusige Nummer die nach dicken tiefen Mitten verlangt. Oder ich muß bei 4kHz was rausnehmen um Platz für Tasten und Gesang zu machen.

Jos Ansatz mit dem Grundtonbereich kann funktionieren - muß aber nicht. Nach meinem persönlichen Geschmack ziehe ich zum Beispiel im Bereich um 250Hz in fast allen Gesangsstimmen etwas raus, weil dieser Bereich oft für schlechte Sprachverständlichkeit und Mulm sorgt. Bei Gitarren und Drums (speziell Snare und Toms, Kick eher nicht) schiebe ich den Bereich u.U. an, um da mehr "Masse" zu generieren.
Es kann aber auch genau andersrum sein, so dass ich die Drums da beschneide und z.B. dem Bass oder Tasten diesen Bereich gebe.

Der Weg ist also: Aufbauen, anspielen, Backline hören und optimieren, passend mikrofonieren und dann durch einfaches Ausprobieren herausfinden welches EQing im Bandkontext am besten klingt und funktioniert.
 
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Ich hab dir einen Tipp. Besorg die eine ordentliche digitale Aufnahme mit allen zugehörigen Spuren und mische erstmal am PC so lange bis alles passt. Da hast du Ruhe und wann immer du willst keine Musiker die spielen müssen und aus Langeweile zu nerven beginnen.
Wie was klingen soll ich extrem davon abhängig was für Mukke ihr macht.
 
AM PC?
Ah, nein, da nerv ich lieber die anderen.
Musik?
Rock! Was sonst?
hehe
 
Mit einem Pult aus der PreSonus StudioLive Serie geht sowas gut - dort schickst Du das Signal von direkt hinter dem Eingangsverstärker des Pultes an den Rechner. Beim Abspielen schaltest Du die Kanäle auf Firewire-Input und bekommst so das neutral aufgenommene Signal ins Pult. Dann kannst Du am Pult mischen und musst das nicht am Rechner machen (je nach Vorliebe ein Fluch oder ein Segen).

Einziger Nachteil: Live in kleinen Clubs hast Du natürlich immer noch den Natursound von Drums, Bass und Gitarren im Raum, so dass diese Instrumente oft mit einem Mischsound hörbar sind. Das hast Du bei diesem "virtuellen Soundcheck" natürlich nicht, so dass Du Live ggf. nochmal nachregeln musst.

Viele Grüße
Jo



PS: An diesem Thread kann man mal wieder sehen, dass viele Wege nach Rom führen. Und jeder, der den Shice zum Klingen bringt, hat automatisch recht :gruebel:
 
Hallo.

Wo soll ich im Mix jeweils Platz schaffen, damit alles transparent kommt?


Hallo,
ich gehe davon aus, dass Du den Livemix meinst, andernfalls vergiss mein Posting.

Meiner Meinung nach sollte die Band an sich schon ohne PA so transparent daherkommen, dass man am Mixer nur noch kleinste Anpassungen vornehmen muss. Sonst stimmt irgendwas von Grund auf nicht.

Gruß
N.
 
Genau das.
 

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