Welches headset für Gesang

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Hallo, ich bin Musikerin und Sängerin. Bei Live-Auftritten/Workshops benutze ich für meinen Gesang und die Gitarre den SR-Technology Jam 150 plus. Ich mache sehr ruhige Musik. Ich suche nach einem passenden headset für Gesang. Bislang habe ich über ein Audix VX5 gesungen. Da ich aber sehr viel Text auf dem Notenpult habe und auch ab und zu den Menschen spreche, möchte ich gern den Blick nach vorn frei haben, deshalb die Suche nach einem headset. Während der Konzerte/Workshops sitze ich, d.h. ich hätte gern ein kabelgebundenes headset, was ich direkt in den Amp stöpseln kann.
Man empfahl mir in den größeren Musikhäusern das dpa 4088 oder das HSP4. Nun, die sind bestimmt klasse, aber auch klasse teuer :) Was haltet ihr von dem AKG C520 headset C 520 mit XLR Stecker oder von dem Rode HS2-P ?
Ich freue mich über jeden Rat.
 
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Bitte bedenke: der dynamische Umgang wie bei einem Handheld Mikro geht verloren.
(deshalb singen A-Cappella Gruppen auch nicht mit Headsets.))

Der Umgang mit einem Headset wird Dir schnell die dafür spezifischen Herausforderungen aufzeigen:
  • Positionierung der Kapsel am Mund hat einen großen Einfluss auf den Klang.
  • Atem, Plopp und Windgeräusche
  • Rückkopplungsempfindlichkeit,
  • immer "online"
  • keine dynamischen Möglichkeiten.

Für den Gesang haben wir eine Sennheiser Kapsel mit Nierencharakteristig als sehr gut entdeckt. Es gibt für diese Kapsel einen Nackenbügel. Die Rückkopplungsempfindlichkeit ist gegenüber Vergleichsmikrofonen sehr gering.
https://de-de.sennheiser.com/me-105-ni
Natürlich ist zu überlegen ob sich eine Anschaffung lohnt, wenn das Headset teurer ist als die die restlichen Komponenten.
Wie schon geschrieben: Einfach einstöpseln und klingt toll - geht nicht. Da habe ich schon zu viele schlechte Beispiele gesehen und gehört.

Versuch macht aber klug.

Falls Du in der Nähe wohnst: hier kannst Du mit A-Cappella Equipment ausprobieren.
 
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Und Britney und Justin stecken das direkt in den Amp ?
 
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Nein, die benutzen die Funkvariante und natürlich über PA. Die haben ja auch Leute, die das Equipment bezahlen und schleppen. Wir haben das CROWN in der XLR-Variante seid 2004 im Einsatz. Es ist das feedbackresistenteste Headset, das es gibt und hat, da wenig bis kein EQ notwendig, ist keine Klangverluste.
 
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Wie die Kollegen schon schrieben: Mit einem Headset verliert man als Sänger das "Spiel" mit dem Mikro.

Was ich nicht bestätigen kann ist, dass eine Kugel schlechter ist. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn die Kugel klingt natürlicher und die Positionierung der Kapsel ist weniger kritisch. Wenn man weiß was man tut, dann erreicht man ein ähliches GbF wie bei einer gerichteten Kapsel.

Wir haben selbst AKG C420 in der Vermietung, wovon ich aber dringend abrate, da die Dinger schon sehr früh koppeln. Ich weiß nicht, ob AKG da nun in das C520 mehr Hirnschmalz hat einfliessen lassen. Ausserdem ist das schon ein ganz schöner "bobbel" vor dem Mund und im Gesicht.

DPA und Crown (die sind wirklich unsichtbar, weil winzig klein) sind die Oberliga und kosten entsprechend. Allerdings funktionieren die Dinger auch sehr gut und klingen super. Mit Sennheiser hatte ich bisher weniger gute Erfahrungen und man muss ordentlich EQ anlegen.

Durchweg unkritisch und sehr zu empfehlen wäre MiPro MU55-HNS (baugleich zu beyerdynamic Opus 55). Ist hautfarben, klein, gut zu tragen und klingt astrein. Ist ne Kugel und dennoch sehr feedbackresisten. Wir haben mit den Dinger, vor allem zu dem Preis, nur gute Erfahrungen gemacht.

Bedenke bitte, dass bei den ganzen Kondenstorwandlern, egal welcher Hersteller, eine Phantomspeisung benötigt wird. Das kann der JAM nicht, also braucht es mindestens einen Einspeiseadapter. Bei dynamischen Wandlern geht das ohne.
Auch ist die Klangregeluing dafür nicht wirklich optimal. Drei fixe Bänder kann schon mal ärger machen. Besser wäre da mind. eine semiparamtrische Mitte. Daher würde ich dir an dieser Stelle bei diesem Vorhaben einen sigenannten Channelstrip empfehlen. Der hat alles an Board was man braucht, damit man das Mikro, egal welches nun, optimal einstellen kann. Allerdings kostet so ein Channelstrip auch gleich wieder Geld und nicht gerade wenig für dich, wenn ich das mal so zwischen den Zeilen lese. Alternativ dazu ein Kleinmischer mit eben einem semiparametrischen Mittenband. Ist dann auch wieder mehr geschleppe.

Channelstrips
JoeMeek threeQ
https://www.thomann.de/de/joemeek_threeq_channelstrip.htm?ref=search_rslt_channelstrip_180764_9
Ich kenn die Kiste nicht, sieht aber ganz ordentlich aus. Wäre auch in etwa in deiner Preisliga.

Presonus Studio Channelstrip
https://www.thomann.de/de/presonus_studio_channel.htm?ref=search_rslt_channelstrip_228548_2
Hat im vergleich zum erst genannten einen EQ mit mehr Parametern (Mitte Vollparametrisch, High und Low durchstimmbar)

Aphex
https://www.thomann.de/de/aphex_channel.htm?ref=search_rslt_channelstrip_283421_5
Das wäre so ein Standard Channelstrip wie man ihn immer wieder findet. Funktioniert, kostet aber eben. Ähnliches gibt es auch von dbx (376).

Darüber rangieren dann Geräte von Focuswrite oder Neve.
 
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Erst mal vielen Dank für deine Antwort. Ich bin der Meinung, dass der sr technology jam 150 plus phantomspeisung hat. Es gibt diesen Jam allerdings nicht mehr im Handel. Ich habe den Knopf für die Phantomspeisung am Jam gefunden :) Hier ist ein Video wo dieser Jam erklärt wird: http://www.session.de/music/blog/post/schertler-jam-150-plus-wood/
Falls der Jam doch Phantomspeisung hat, bräuchte ich doch nur das MiPro MU55-HNS, oder?
Klar, mit dem headset verliert man das "Spiel" mit dem Mikro. Aber ganz ehrlich: Ich habe nie mit dem Mikro gespielt, sondern mit der Dynamik meiner Stimme. Mir war dieses blöde Mikrostativ im Weg, so dass ich oft den Text nicht richtig lesen konnte. Dazu spiele ich ja auch noch Gitarre. Irgendwie hat mich ein normales Mikro immer eingeengt. Ich hatte da immer die Panik bloss nah genug mit dem Mund am Mikro zu kleben, damit alles gut rüberkommt und fühlte mich total unfrei. Danke noch mal für deine Erklärungen.
 
Ja, dann kann die Kiste auch direkt Kondensatormikros verarbeiten. Allerdings hast du eben nur eine sehr begrenzte Klangregelung, die eben nicht optimal dafür ist. Ich empfehle dir deswegen dringend einen der genannten Channelstrips dafür.

Beachte dabei, dass die meisten Headsets speziell, für die Taschensender passende Anschlüsse haben. Bei vielen braucht es einen entsprechenden Adapter, um auf normale XLRs zu kommen. Das beim Bestellen gleich mit angeben, dass du das Mikro an einen normalen XLR Eingang anschliessen möchtest.
 
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Recht herzlichen Dank für deine Worte - damit kann ich was anfangen!
 
Kugelcharakteristiken haben Nachteile gegenüber Nieren, was Übersprechen und Feedbackanfälligkeit, betrifft. Das von mir verlinkte Crown ist für 48 V Phantomstrom mit XLR ausgelegt, kann aber auch mit einer 9-V-Batterie betrieben werden. Es hat ein Sepzialniere die durch ihre Auslegung tatsächlich sehr koppelfest ist. Mehr als die anderen Spitzenheadsets. Soundmäßig ist es tatsächlich in der Spitzenklasse wie die DPAs oder Countryman. Kugeln nehme ich nur bei reinen Sprachanwendungen, gerne DPA oder Countyrman E 6. ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei Head- oder Earsets noch weniger als bei anderen Mikros sparen sollte.
 
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an Astronautenkost: Könnte man das CM 311 XLR denn direkt in sr-technology jam 150 plus stecken? Ich frage das deshalb, weil ich mit dem handling von channelstrips komplett überfordert wäre. Bei meinen Konzerten ist es absolut ruhig. Ich singe oft in Kirchen, da sind die Zuhörer mucksmäuschen still. In den workshops, die ich gebe, geht es darum, dass die Menschen Lieder mit mir singen, und ich lediglich ein Lied vorsinge, und sie dann mitsingen. Meine Gitarre und mein Gesang muss dann etwas lauter als der Gesang der Menschen sein, sozusagen als Orientierung. Ich habe keine Ahnung von dem Unterschied zwischen der Kugel- oder Nierencharakteristik eines headset Mikrofons :) Natürlich wäre ich bereit (auch viel) Geld für ein headset Mikrofon auszugeben, will aber nur so'n Ding haben, dass ich einfach in den Amp stecken kann, und welches dann einigermaßen gut klingt.
Ich bin ja schon froh, dass ich kapiert habe, wie ich am Amp High, Mid, Low und die Effekte ein wenig regeln kann :) Bin ja auch nicht Britney Spears oder Justin Bieber - und würde es auch nicht sein wollen :)


 
Beim CM 311 mit XLR benutzt Du ein ganz gewöhnliches Mikrokabel. Die kleine Box, die beim Headset fix dabei ist, hat eine XLR-Male-Anschluss, wie jedes übliche Mikrofon. Die Box machst du Dir an deinen Gürtel.
 
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Meine Erfahrung zur Kugel ist da anders, selbst wenn ich recht lautes, konventionelles Monitoring auf der Bühne habe, geht das noch ganz gut mit passablem GbF. Liegt vielleicht auch an den verwendeten Schallwandlern auf der anderen Seite. ;-)

Ansonsten sollte man da schon noch einen EQ im Kanal haben, der mindestens ein semiparametrisches Mittenband hat, sonst bekommt man das nicht wirklich gut hin. Sicher gibt es Mikros, die auch ganz ohne EQ funktionieren, aber das sind dann nochmal ganz andere Kaliber und diese werden auch seltenst Live eingesetzt.
 
Das 311er von Crown gehört dazu. Es ist durch die Differoid-Niere sehr unempfindlich gegen Rückkopplungen und Übersprechen. Wir haben es immer gerne auf großen wie kleinen Bühnen mit konventionellem Monitoring eingesetzt. Natürlich kann man mit gewissen Kugeln auch klarkommen, das setzt aber voraus, dass der Tonmensch sehr genau weiß, was er tut und auch entsprechendes Holz im Einsatz ist.
 
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