Welcher Vier- und Fünfklang ist das

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Moinmoin:hat:

Ich bastle grad an einem neuen Song und habe alles fertig aber zwei Akkorde sind dabei, bei denen ich keine Ahnung hab was das sein soll:)

Also der erste wäre ein Vierklang: H D# F# E

Hsus4 kann's ja nicht sein da das D# dabei ist... Kann ich Hadd4 sagen? (also können bestimmt aber ist das korrekt?)

Der zweite ist ein Fünfklang: F# A# C# H E

Das selbe Problem... die Quarte und dazu noch die Septime:gruebel:

Wie schreibt man die beiden korrekt :confused:?

Danke
 
Eigenschaft
 
Korrekt schreibt man sie mit Noten - genau den Noten, aus denen sie bestehen.
Was Du wissen willst, ist, wie man sie bezeichnen soll - und dazu reichen Deine Informationen nicht aus, meine ich.

Ich glaube nicht, dass bei Deinem ersten Akkord das E zwischen dem D# und dem F# erklingt - aus mehreren Gründen: (a) Du schreibst das E nach dem F#; (b) das würde "nicht so gut klingen".

Daher würde ich eher vermuten, dass Du ein "höheres E" meinst (höher als das F#) - und dann gilt die einfache Regel, dass man im Terzaufbau sucht, wann der Ton daherkommt - man spielt also vom Grundton aus der Reihe nach Terzen (innerhalb der zugehörigen Tonleiter) nach oben: Hier also H,D#,F#,A,C#,E,.... Dabei stellt man in diesem Fall fest, dass E die 11 von H ist, und dann ist das ein Hadd11 (ich würde allerdings bei solchen Bezeichnungen konsequent die "internationalen" Tonbezeichnungen verwenden, hier also Badd11 schreiben).

Allerdings - und hier wird's uneindeutig: Du willst hier einen Akkord notieren, damit beim nächsten Spielen (durch Dich; oder durch sonst wen) hier "richtig" begleitet wird - und dann ist es nicht (nur) wichtig, wie man diesen konkreten Akkord benennt, sondern welche Einschränkungen Du dem Begleiter auferlegen willst: Darf er nur exakt diese Töne spielen? Oder darf er die 7 auch spielen, oder die 9, oder die b9? - das ergibt sich daraus, was Du willst; und das wiederum in der Regel (wenn Du "üblichen Stimmführungen" folgst) daraus, was für Akkorde davor und danach klingen und möglicherweise auch daraus, an welcher Stelle im Takt der Akkord steht (ist er ein Durchgangsakkord auf einer Nebenzeit, steht er auf einer Hauptzeit, aber nicht in einem prominenten Takt, oder steht er sogar an einer prominenten Stelle [erster Akkord der Melodie ...]). Solange man das alles nicht weiß, kann man den Akkord eigentlich nicht korrekt bezeichnen ...

So ähnlich ist das mit dem anderen Akkord.

Andere dürfen das aber "apodiktischer" sehen und Dir eine bestimmte Akkordbezeichnung nahelegen ...

H.M.
 
Danke erstmal für die ausführliche Antwort!

Solange man das alles nicht weiß, kann man den Akkord eigentlich nicht korrekt bezeichnen ...
Warum nicht? C bleibt doch auch C egal wie rum die Töne etc sind oder versteh ich da jetzt was falsch?
Wenn ich den Akkord in einer anderen Griffweise spiel klingt er ja trotzdem noch "gleich"

Nochmal zu der Reihenfolge der Töne:
Erster Akkord: E, F#, B, D#, B, E (ist also ein Hadd11 (Badd11))

Zweiter Akkord: E, C#, F# A#, B, E

Ich seh da einen "Fis dur Akkord" Fis A# C#

Wenn ich jetzt die Terzen spiel kommt raus: F#, A#, C#, Eis, G#, H,...
d.h. H ist nicht 4 sondern 11 und E die 7 weil Eis maj7 ist?

Also F#7add11

Aber mir fällt grad ein, dass der Bass ja E ist... also F#7add11/e?
Bei dem ersten auch also auch Badd11/e?
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nicht? C bleibt doch auch C egal wie rum die Töne etc sind oder versteh ich da jetzt was falsch?
Wenn ich den Akkord in einer anderen Griffweise spiel klingt er ja trotzdem noch "gleich"
Das hängt von der Musik ab, die Du machst. Aber für "übliche" Musik (um auch solche Anführungszeichen zu verwenden, von denen man nicht genau weiß, was sie bedeuten sollen ;) ), ist die Regel ein wenig anders:
Die Akkordbezeichnung ergibt sich aus dem Basston sowie der Menge der darüber erklingenden Töne.
In der westlichen Harmonik (sagen wir seit 1700 und inklusive sämtlicher U-Musik bis heute) entkommst Du diesem "Basston = Funktionsgrundton"-Hören und -Konzept praktisch nicht (mit Ausnahme einiger berühmter Streitfälle, wie etwa der Frage, ob H-D-F-A ein "grundtonloser Nonakkord" ist oder ein Akkord mit Grundton H ...). (Du kannst Deine Gitarre zwar so grauenhaft obertonreich spielen oder verzerren, dass sogar der Grundton "sich auflöst" - aber dann brauchen wir uns wahrscheinlich über Akkordnotationen nicht mehr wirklich unterhalten).

Erster Akkord: E, F#, B, D#, B, E (ist also ein Hadd11 (Badd11))
...
Bei dem ersten auch also auch Badd11/e?
Mhm. Zuerst habe ich geschrieben: "Das ist sicher kein Badd11." Deine zweite Variante kommt mir aber doch akzeptabel vor - aber was das interessante ist, ist doch, dass wir hier das Hören verwenden, um zu entscheiden, was wir hinschreiben - d.h., es geht eben doch um Klang (und weiter: Eigentlich würde es für eine "ganz korrekte Bezeichnung" um die Funktion des Akkords gehen - dazu braucht man aber eben Wissen über das, was davor und danach passiert. Aber bleiben wir beim "nackten Akkordrunterschreiben" ...). Ich würde doch noch einmal folgendes hören:

Das E+B+E+B macht den Grundton E stabil genug, dass das ein E...-Akkord ist. Und wenn das F# direkt über dem E erklingt, dann ist diese Sekund so ziemlich der definierende Klang in dem Akkord. Damit ist das ein Esus2. B als Quint und E als weitere Tonika brauchen nicht notiert zu werden. Das D# ist in der Terzfolge eine 7, und zwar eine erhöhte. Also ist das ein Esus2maj7.

Aber man könnte ihn - siehe Dein /e - auch als eine "brutale Überlagerung" von einem E-Powerchord und einem B-Dreiklang hören - dann würde man ihn als B/E notieren (und damit nebenher zulassen, dass auch noch ein G# gespielt wird ...).

Zweiter Akkord: E, C#, F# A#, B, E
Man könnte wieder mit dem Grundton E anfangen, wie oben - allerdings, wenn ich mehrmals hinhöre, dann wird das einfach ein C#-F#-A#-E = F#7, der mit Basston E gespielt wird, samt einer ergänzten Quart, und ...

Aber mir fällt grad ein, dass der Bass ja E ist... also F#7add11/e?
... daher bin ich da mit Dir einer Meinung :D!

H.M.
 
Warum nicht? C bleibt doch auch C egal wie rum die Töne etc sind oder versteh ich da jetzt was falsch?
Am sehr einfachen Beispiel demonstriert:
A C E G = Am7
C E G A = C6

Das sind zwei verschiedene Akkorde und mit verschiedener Akkordfunktion. So kann C6 z.B. als Tonika in C Dur auftreten und Am7 als Subdominantparallele in G Dur wie als Teil einer II V-Verbindung.

Gibt man nur Tonbezeichnungen an, dann hat man erst einmal eine Buchstabensuppe.
Durch eine musikalische Form mit Akkordfolgen im harmonischen Rhythmus entsteht dagegen (meistens) Klarheit.
Eine Standardnotation gibt zumindest den Oktavraum und eindeutige Intervalle zwischen den Tönen an hat deshalb dadurch mehr Informationswert als Tonbezeichnungen, als (korrekte) Notation des Stücks wäre es perfekt.

Eine Vermischung der deutschsprachigen Bezeichnung "H" (eigentlich für Basstöne) mit englischsprachigen Akkordsymbolen finde ich wenig begeisternd, Hadd4 sagt kein Mensch. ;)

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
kompliziert:(

A C E G = Am7
C E G A = C6
Verstehe!:great:

Durch eine musikalische Form mit Akkordfolgen im harmonischen Rhythmus entsteht dagegen (meistens) Klarheit.
Also Akkordfolge: | Badd11 Aadd9/e | E F#7add11/e |

es geht eben doch um Klang
Genau! und den will ich irgendwie aufs Papier kriegen ohne Tabs oder Noten daneben zu schreiben...

Aber man könnte ihn - siehe Dein /e - auch als eine "brutale Überlagerung" von einem E-Powerchord und einem B-Dreiklang hören - dann würde man ihn als B/E notieren (und damit nebenher zulassen, dass auch noch ein G# gespielt wird ...).
G# darf/soll nicht gespielt werden


Ich weiß nicht ob das was hilft aber die Akkorde werden alle in der E-Griffweiße gespielt d.h. ich verschiebe die 3 gegriffenen Töne nur und die tiefe E, h und hohe e saite bleiben leer

Anders: B in der 7 Lage ohne Barre
A in der 5 Lage ohne Barre
F# in der 2 Lage ohne Barre
E normal

So spiel ich das und deswegen denk ich das der erste Akkord eher ein Badd11/e wobei Esus2maj7 auch Sinn ergibt durch den Bass....:confused:
 
Nochmal zu der Reihenfolge der Töne:
Erster Akkord: E, F#, B, D#, B, E (ist also ein Hadd11 (Badd11))

Zweiter Akkord: E, C#, F# A#, B, E

Wenn die von Dir angegebenen Töne der Reihe nach von unten (tief) nach oben (hoch) gespielt werden, entsteht im ersten Akkord ein b9 Intervall. Und zwar zwischen den Tönen d# und e.
b9 Intervalle sind aber in Akkorden prinzipiell zu vermeiden da sie den höchsten Grad der Dissonanz darstellen.

Der zweite Akkord stellt ohne den Ton "b" einen F#7/E dar. Da in diesem Akkord eine Durterz vorhanden ist, darf auf keinen Fall zusätzlich eine Quarte (= sus4 bzw. eine 11) erklingen. Der dadurch entstehende Halbton ist gleichzusetzen mit einer b9 Dissonanz.

Mit anderen Worten: beide Akkorde klingen SEHR bescheiden. ;-)
 
Es ist ja auch nicht verboten. :)
Des wärs ja:D

kommt denk ich immer drauf an wie und was gespielt wird:)

Aber jetzt ist die Frage immer noch offen Esus2maj7 oder F#7add11?:)
 
Also Akkordfolge: | Badd11 Aadd9/e | E F#7add11/e |
Das hilft schon weiter.
1. Die Basstöne bewegen sich in fallenden Quinten und erzeugen dadurch eine kadenzielle Wirkung zum "Keycenter E" (hoffe ich).
2. Akkordbezeichnungen finde ich in diesem Zusammenhang nicht sinnvoll, weil ihr Zweck nicht erfüllt wird (Klarheit über Akkordskalen, Verdeutlichung von Akkordfunktionen).

Gruß Claus
 
irgendwie aufs Papier kriegen ohne [...] Noten daneben[?] zu schreiben...

Was spricht gegen die althergebrachte Methode, Noten zu schreiben? Das würde auch uns allen, die wir hier rauszufinden versuchen, um was es geht, helfen.
(Mögliche Antwort: Du kannst keine Noten schreiben .... allerdings, soviel wie Du uns schon erzählt hast, ist der Sprung zu "echten Noten" auch nur mehr klein ...)

H.M.
 
Das dazu schreiben wär auch kein Thema aber mich interessiert dabei auch wie man das anders ausdrücken kann z.b eben in Akkorden (Die kann ich dann auch jedem vorlegen und der weiß schonmal grob um was es geht, ohne recht lang die Noten zu studieren)

Wegen mir könnt ich auch nur H hinschreiben und ich weiß was ich spielen muss aber in der Band gibt's dann wieder Chaos weil keiner recht weiß "was spielt der da" :)

Wenn ihr versteht was ich meine;)

Soll ich nochmal die Akkorde in Noten posten?
 
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Sodala...Hätte ich eigentlich früher draufkommen können:rolleyes:
 

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Allerdings wird aus den Noten - und (stimmt, CUDO) noch mehr aus dem Klang - plötzlich einiges klar:

https://soundcloud.com/h-m-m-ller/richiesamschords

Orgelpunkt mit fallender Melodie ... Tendenziell also alle Akkorde ohne die e's und h's notieren und dann /e und von mir aus das h und das hohe e als entsprechendes add dazu (wobei ich das letztere der Klarheit wegen tatsächlich weglassen würde). Das war's dann ...

(Oder den Orgelpunkt als Slash-Powerchord dazu - wenn einem das h entsprechend wichtig ist ...).

H.M.
 
Die kann ich dann auch jedem vorlegen und der weiß schonmal grob um was es geht, ohne recht lang die Noten zu studieren

Du mußt bedenken, daß in einer solchen Akkord-Kurzschreibweise auch sehr viele Konventionen - je nach Stilepoche und Musikrichtung im Grunde andere.
Deine Konstruktion entspricht aber nun überhaupt nicht irgendwelchen gängigen Klischees und ich bezweifle, daß mit irgendwie hinkonstruierten Akkordbezeichnungen die beabsichtigten Assoziationen in den Köpfen der Ausführenden entstehen.

Und hier haben durchaus erfahrene Musiker, sogar mit unterschiedlichem musikalischen Hintergrund, geantwortet und ihre Meinung gesagt. :)

Ich hätte anhand der Tonanzahl geraten, daß Du wohl Gitarre spielst (6 Töne im Akkord) und anhand der Vorgaben "muß spielbar sein" die tatsächlich gespielten Töne erraten: und ich hätte zumindest beim ersten Akkord falsch geraten: das b und e' hätte ich eine Oktave höher vermutet (wegen der mutmaßlich aufsteigenden Anordnung).

Im Gesamtzusammenhang ergibt sich jetzt für mich ein völlig anderes Bild - wesentlich und charakteristisch sind die drei durchgehend gleichbleibenden "Drone"-Töne, innerhalb deren sich eine dreistimmig ausgesetzte "Chord-Melody" bewegt, wenn man das so sagen kann.
Und genau in diesem Fall kommt es auf das exakte Voicing an (deshalb Noten) und der Versuch, alle beteiligten Töne und die musikalische Idee per bloßer Akkord-Benennung klarzumachen, scheint mir ein wenig aussichtslos.

Viele Grüße
Torsten


PS: Aha, hmmueller schreibt mit anderen Worten ganz ähnliches: und der Höreindruck bzw. die eindeutigen konkreten Noten sagen in manchen Fällen mehr als Verklausulierungen und Kurzschrift, die praktisch nur in gewohntem Terrain wirklich hilfreich ist. :)

Orgelpunkt mit fallender Melodie ...
 
dazu kommt, dass viele keine noten lesen können.
vorspielen ist klar (jeder weiss, um was es grob geht), akkordbezeidhnung ginge auch (zumindesteben für die grobe vorstellung), aber wenn ich noten sehe, habe ich erst mal null komma null vorstellung, um was es geht.
das dauert, bis ich das studiert habe.
 

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