Welcher Verstärkertyp für ein Cello

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Heydiho Freunde des gestrichenen Klangs,

da ich plane bald wieder aktiv in einer Band zu spielen beschäftige ich mich seid einer Weile mit der Frage: An was für einen Verstärker sollte ich mein Cello wohl am besten anklemmen?

Abgenommen wird es über kurz oder lang wohl mit einem Fishman Nanoflex Tonabnehmer.
Die FRage die sich mir stellt ist, nehme ich hier einen Verstärker für Gitarren, einen für Akustikinstrumente oder lehne ich mich in meiner experimentierfreude weit aus dem Fenster und versuche es mal mit einem Bassverstärker.
Jetzt mal vorraus gesetzt ich finde nicht gerade eine Band die mein Cello mit in de PA hauen kann.

Natürlich scheint jede der drei varianten irgendwo seine vor und Nachteile zu haben.
Am logischsten erscheint mit der Gitarrenverstärker, da sich das Cello und die Gitarre ja ziemlich viele Frequenzbereiche zu teilen scheint.
Zudem gibt es sicher genug Gain und Power falls man mal mit zerre spielen muss, oder ein Multieffekt dazwischen klemmen möchte.

Ein Akustikverstärker hätte den Vorteil das es das akustische Instrument wahrscheinlich am originalgetreusten wiedergibt.
Da ist dann aber die Frage wie sich das mit eventuellen Effekten verträgt.

Vom Bassverstärker erhoffe ich mir das es den Sound noch etwas "fetter" machen könnte und dadurch ggf überlagerungen mit den Gitarren nicht ganz so auffällig macht.
Da habe ich jedoch angst das die höhen des Instrument verloren gehen und es dadurch seinen charakteristischen klang verlieren könnte.

Mich würde interessieren wie ihr (sofern es jemanden gibt der sein Cello elektrifiziert spielt) das ganze handhabt.
Habt ihr schonmal rumprobiert und könnt vielleicht über die Pros und Contras berichten ?

Mfg Baltimore
 
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da ich plane bald wieder aktiv in einer Band zu spielen beschäftige ich mich seid einer Weile mit der Frage: An was für einen Verstärker sollte ich mein Cello wohl am besten anklemmen?

Was für einen Klang willst du denn haben? Möglichst natürlich oder fast E-Gitarre?

Drei Fragen solltest du dir stellen
  • Welche Eingangsimpedanz muss der Verstärker haben, damit er sich mit dem Tonabnehmer verträgt? Wenn der Tonabnehmer passiv ist, muss die Eingangsimpedanz hoch sein. Viele Verstärker für E-Gitarre und E-Bass fallen damit vermutlich raus.
  • Darf oder soll der Verstärker selbst den Klang färben?
  • Soll der Lautsprecher den ganzen Klangbereich übertragen. Obendrein ungefärbt? Auf einen E-Gitarrenlautsprecher trifft beides nicht zu. Bei einer Mehrweg-Bassbox hast du ganz guten Chancen.
Außerdem: Wenn du schon einen Vorverstärker hast, der das Signal deines Tonabnehmers auf Line-Pegel anhebt, dann kannst du auch eine gewöhnliche Aktivbox verwenden.

Und natürlich gilt: Ausprobieren! Wenn du dabei einen Klang findest, der dir gefällt, sind die theoretischen Überlegungen hinfällig.
 
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Fishman Nanoflex gibt es nicht. Shadow Nanoflex wäre ein aktiver Piezo, bei Fishman gibt es diverse Kombinationen. Auf jeden Fall gilt: auch wenn der Amp einen Eingang mit hoher Impedanz hat - um die Kabeldämpfung und damit den Verlust von Obertönen zu verhindern, ist es wichtig, frühzeitig einen Preamp hinter den Piezo zu bekommen. Was aber ja nicht die Frage war.

Zuallererst: vergiss die Theorie, geh dahin wo man ausprobieren kann und probiere aus. Niemand hier kann wissen, welchen Klang du dir wünschst.

Die Mehrzahl der Streicher wünscht sich einen natürlichen Klang. Der Frequenzbereich des Cellos ist am ehesten mit dem E-Bass zu vergleichen. Allerdings hat das Cello viel mehr Obertöne und die müssen unbedingt übertragen werden, sonst klingt es nicht mehr lebendig. Handelsübliche E-Bassverstärker färben den Klang, sie übertragen nicht linear. Kann passen, tut es aber selten. Und wenn es passt, dann kann es sein, dass es mit dem nächsten Fummeln am Pickup nicht mehr gut ist. Daher sind eher linear übertragende Lautsprecher für uns Streicher meistens gut. FRFR werden die Dinger neuerdings genannt. Früher wär das ein Akustikverstärker gewesen. Den gibt es ohne Effekte, dann ist es eine Aktivbox. Oder mit Effekten, dann ist es eben ein Akustikverstärker. Mit ersterem kannst du deine eigene Effektkette individuell zusammenstellen, was gelegentlich fummelig ist. Die zweite Lösung funktioniert so wie sie ist ohne Kabelstecken, Auf- und Abbau, aber du bist eben auf diese Combo festgelegt, wenn dir der Hall nicht gefällt hast du ihn bezahlt und kaufst trotzdem noch nen externen Hall dazu. Ist eher eine Frage wie viel Aufwand für das letzte Quentchen Sound du betreiben möchtest, oder ob es einfach praktisch sein soll.

Bei den Aktivboxen täte ich in der Liga 10" + Hochtöner stöbern, der Markt ist da vielfältig und bietet für jeden Anspruch bzw. Geldbeutel etwas an. Die MB-Streicher hier mit Aktivboxen spielen über RCF, Yamaha oder QSC. Tut sich alles nicht viel.

Bei den Combos kenne ich mich nicht aus, da hilft nur ein großer Musikladen und anspielen was da ist. Was auch viel Spaß macht. Als ich den Weg ging, landete ich am Ende in der PA-Ecke und nahm eine Aktivbox mit.

Akustikverstärker und Effekte sind übrigens kein Widerspruch. Mit Ausnahme der Zerr-Pedale, die sind für Streichinstrumente aber ohnehin extrem schwierig einzusetzen. Wenn Du das Cello zerrst, dann nimm ein Distortion mit Equalizer bzw. Tonregelung, auch damit ist es noch schwer genug, den Effekt unter Kontrolle zu halten. Das Problem bei Zerren liegt darin, dass sie neue Obertöne hinzufügen, was beim "Rechtecksignal" der Streichinstrumente nicht immer von Vorteil ist. Das Zerren über Akustikverstärker manchmal übel klingen liegt daran, dass der A-Amp Frequenzen überträgt, die der E-Amp einfach verschluckt. Also selber rausfiltern, dann geht das auch...
 
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