Welcher Sound (1984-Schluß)?

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pferd
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Hallo allerseits,
hat jemand eine Idee welcher Sound das ist am Ende von 1984 von van Halen ( bei ca.0:57 bis 1:04) ?
Ich habe einen Motif XF8 zur Verfügung stehen.

Gruß
Rainer
 
Eigenschaft
 
edit sry falsche zeitangabe gelesen ;)
 
Charakteristisch an dem Sound ist die Modulation durch einen auf Sample & Hold gestellten LFO. Dadurch springt der zu modulierende Wert in relativ kurzen Zeitabständen zu (mehr oder weniger) zufälligen Werten. Macht man das mit der Tonhöhe eines Oszillators, erhält man den typischen 1950er Sci-Fi-Computer-Sound.

In dem Fall wird aber nicht die Tonhöhe, sondern die Frequenz des Filters moduliert. Bei hoher Resonanz ist der Effekt ähnlich, aber man kann die Tonhöhe des Signals besser kontrollieren, wodurch sich das nicht mit dem Rest des Songs beißt.

Als Ausgangsmaterial würde ich bei den Oszillatoren eine Sägezahnwelle wählen. Alternativ eine Pulswelle. Der Original-Synth, auf dem das vermutlich gespielt wurde, hatte nicht mehr, das schränkt die Wahl zum Glück ein.
Darauf kommt dann ein Lowpassfilter, ich würde 24db Flankensteilheit nehmen, die Frequenz des Filters erst einmal relativ stark zurückdrehen (vielleicht 40% des Maximalwerts) und die Resonanz dafür deutlich aufdrehen (vielleicht 50% des Maximalwerts).
Dann geht es zur Modulation über. Vermutlich lässt sich bei einem LFO die Wellenform auf "Sample & Hold"(oft auch S&H abgekürzt) stellen. Diesen LFO stellst du dann als Modulationsziel für die Filterfrequenz ein. Die Stärke der Modulation darf durchaus größer ausfallen, dadurch springt die Frequenz zwischen größeren Werten und der Effekt wird deutlicher. Jetzt sollte es schon mal grob so klingen wie in dem Beispiel. Die Schnelligkeit des LFOs solltest du jetzt noch nach Gefühl anpassen, damit die Modulation in etwa dem selben Rhythmus wie im Song entspricht.

Das wären zumindest die Grundlagen. Da allerdings jeder Synth ein bisschen anders klingt und die Parameter unterschiedliche Regelwege haben können, muss man das nach Gehör noch ein bisschen feintunen:
  • Wenn die Sprünge zwischen den Filterfrequenzen nicht so stark sind wie im Beispiel (oder zu stark), dann sollte man die Stärke der Modulation anheben (oder senken)
  • Wenn der Sound insgesamt zu hell (oder zu dumpf) ist, sollte die Frequenz des Filters gesenkt werden (oder angehoben)
  • Wenn die Modulation insgesamt etwa hinkommt, aber der Effekt zu schwach(oder zu stark) ist, ist ein Anheben (oder Absenken) der Filter-Resonanz vermutlich hilfreich

Hier ab ~2:44 hört man einen ähnlichen Sound, so kann man ohne die anderen Spuren sehen, wie der Effekt ungefähr klingen sollte:



Da die anderen beiden Synth-Sounds im Intro wahrscheinlich* auf Factory Presets des gleichen Modells basieren, wurde womöglich das Preset aus dem Video leicht abgeändert und kam dann in 1984 zum Einsatz.

*Auf dem eigentlichen "Jump" mit seinem typischen Riff ist eventuell kein Oberheim OB-Xa, sondern der Vorgänger, Oberheim OB-X zu hören, darüber herrscht im Internet noch keine eindeutige Meinung. Die Synth-Sounds im Intro-Song 1984 weisen aber große Ähnlichkeit zu den Presets des OB-Xa (Bank C, Sound Nummer 3 und 4 als Split, wenn ich mich recht entsinne) auf, zudem hat der Vorgänger OB-X nur Filter mit einer Flankensteilheit von 12db, während sich der OB-Xa auch auf 24db stellen lässt, wodurch der Filter dann deutlich kräftiger zupackt, was in meinen Ohren auch eher zu dem Sweep-Sound im Intro passen würde.
 
erinnert schon ein wenig an Keith Emerson in Welcome back my friends... hier direkt am Anfang:

der Sound ist zu finden im Prophet 08 Factory Sound "welcome back ELP" (Bank B 24... auf meinem Gerät....)
 
ich schmeiss mal eine moderne Version ausser Konkurrenz in den Beispieltopf (das Hintergrundgeplicker)

https://soundcloud.com/anshoragg/teleapefilter

cheers, Tom
 
Danke für Eure Beiträge, ich werde schauen, was ich aus dem Motif rausholen kann....
 
Ich habe vor einiger Zeit das Stück mal mit dem Alesis ion nachgebaut:

https://soundcloud.com/spotlightkid/alesis-ion-1984

Hier findet man die beiden Sounds, die ich dafür programmiert habe:

http://chrisarndt.de/music/homerecording/synthsounds/miniak/

(Kompatibel mit Alesis ion und micron und Akai Miniak)

Der ion hat eine ganz gute digitale Emulation eines Oberheim Filters (heisst dort "ob 2-pole lowpass"), die ich auch bei diesen Sounds benutzt habe. Ein 12dB Filter ist also durchaus für diese Filter-Sweeps geeignet, m.E. sogar besser, weil mehr Höhen durchgelassen werden und dadurch die Resonanzfrequenzen besser rauskommen.

(Ergänzung: Das YT-Video im ersten Beitrag ist übrigens anscheinend zu schnell. ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Kopie in der richtigen Originaltonart aufgenommen ist.)
 

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