Charakteristisch an dem Sound ist die Modulation durch einen auf Sample & Hold gestellten LFO. Dadurch springt der zu modulierende Wert in relativ kurzen Zeitabständen zu (mehr oder weniger) zufälligen Werten. Macht man das mit der Tonhöhe eines Oszillators, erhält man den typischen
1950er Sci-Fi-Computer-Sound.
In dem Fall wird aber nicht die Tonhöhe, sondern die Frequenz des Filters moduliert. Bei hoher Resonanz ist der Effekt ähnlich, aber man kann die Tonhöhe des Signals besser kontrollieren, wodurch sich das nicht mit dem Rest des Songs beißt.
Als Ausgangsmaterial würde ich bei den Oszillatoren eine Sägezahnwelle wählen. Alternativ eine Pulswelle. Der Original-Synth, auf dem das vermutlich gespielt wurde, hatte nicht mehr, das schränkt die Wahl zum Glück ein.
Darauf kommt dann ein Lowpassfilter, ich würde 24db Flankensteilheit nehmen, die Frequenz des Filters erst einmal relativ stark zurückdrehen (vielleicht 40% des Maximalwerts) und die Resonanz dafür deutlich aufdrehen (vielleicht 50% des Maximalwerts).
Dann geht es zur Modulation über. Vermutlich lässt sich bei einem LFO die Wellenform auf "Sample & Hold"(oft auch S&H abgekürzt) stellen. Diesen LFO stellst du dann als Modulationsziel für die Filterfrequenz ein. Die Stärke der Modulation darf durchaus größer ausfallen, dadurch springt die Frequenz zwischen größeren Werten und der Effekt wird deutlicher. Jetzt sollte es schon mal grob so klingen wie in dem Beispiel. Die Schnelligkeit des LFOs solltest du jetzt noch nach Gefühl anpassen, damit die Modulation in etwa dem selben Rhythmus wie im Song entspricht.
Das wären zumindest die Grundlagen. Da allerdings jeder Synth ein bisschen anders klingt und die Parameter unterschiedliche Regelwege haben können, muss man das nach Gehör noch ein bisschen feintunen:
- Wenn die Sprünge zwischen den Filterfrequenzen nicht so stark sind wie im Beispiel (oder zu stark), dann sollte man die Stärke der Modulation anheben (oder senken)
- Wenn der Sound insgesamt zu hell (oder zu dumpf) ist, sollte die Frequenz des Filters gesenkt werden (oder angehoben)
- Wenn die Modulation insgesamt etwa hinkommt, aber der Effekt zu schwach(oder zu stark) ist, ist ein Anheben (oder Absenken) der Filter-Resonanz vermutlich hilfreich
Hier ab ~2:44 hört man einen ähnlichen Sound, so kann man ohne die anderen Spuren sehen, wie der Effekt ungefähr klingen sollte:
Da die anderen beiden Synth-Sounds im Intro wahrscheinlich* auf Factory Presets des gleichen Modells basieren, wurde womöglich das Preset aus dem Video leicht abgeändert und kam dann in 1984 zum Einsatz.
*Auf dem eigentlichen "Jump" mit seinem typischen Riff ist eventuell kein Oberheim OB-Xa, sondern der Vorgänger, Oberheim OB-X zu hören, darüber herrscht im Internet noch keine eindeutige Meinung. Die Synth-Sounds im Intro-Song 1984 weisen aber große Ähnlichkeit zu den Presets des OB-Xa (Bank C, Sound Nummer 3 und 4 als Split, wenn ich mich recht entsinne) auf, zudem hat der Vorgänger OB-X nur Filter mit einer Flankensteilheit von 12db, während sich der OB-Xa auch auf 24db stellen lässt, wodurch der Filter dann deutlich kräftiger zupackt, was in meinen Ohren auch eher zu dem Sweep-Sound im Intro passen würde.