Welchen Preamp für RME Babyface und Neumann TLM 103

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Hi
(ich tippe gerade am Handy also mögliche Rechtschreibfehler bitte überlesen)

Ich habe seit einigen Jahren mein TLM 103 mit dem Babyface in Betrieb. Ich war eigentlich immer recht zufrieden. Aber eben mehr auch nicht.

Mir fehlt etwas wärme, Kraft, eigenklang. Es wirkt alles etwas kühl und angestrengt.

Ich habe ein kleines Homestudio in dem ich Mitterweile viele verschiedenen Menschen aufnehme. Von Rap über Pop bis Schlager.

Im Kopf war mir immer der Golden Age Preamp. Jetzt bin ich noch auf den hier gestoßen.
https://m.thomann.de/de/fredenstein_vas_micpre.htm?o=6&search=1538342174

Fredenstein VAS Preamp.

Denkt ihr ich gewinne klangliche Vorteile durch das Zwischenschalten eines der Preamps und wenn ja welchen der Beiden sollte ich nehmen. Mfg :)
 
Eigenschaft
 
Nach dem was ich vom TLM 103 kenne, ist recht Interpreten-spezifisch... aber wo es passt, passt es wirklich gut, egal ob Babyface oder Apogee Interface-Eingang.
Da die tracks bei den genannten Richtungen immer noch relativ stark bearbeitet werden, würde ich zunächst an der Stelle ansetzen. Kompression, Delay, Reverb - da gibt's (banale Erkenntnis) uU effektive Unterschiede, die man schon fast mit Lichtjahren umschreiben könnte.

Ich bin vor kurzem mal fast vom Hocker gefallen, als ich eine Ursa Major Delay Emulation (experimental release) auf eine Stimmaufnahme 'losgelassen' habe... und ich kenne wirklich viele Delays.
Damit ist weniger das spezielle Gerät gemeint, sondern wie der (eigentlich simple) Effekt die Stimme in Szene gesetzt hat. Tatsächlich simpel ist der Fall zwar nicht, weil das Original spezielle Software Tricks nutzen musste (Speicher war seinerzeit quasi unbezahlbar), aber das Ergebnis war ebenso überraschend wie überzeugend.

Wie sieh denn dein bevorzugter Werkzeugkasten aus ?
 
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Ich habe mich leider an meinem Adobe Audition festgefressen. (Vor Jahren drauf gekommen und bis heute nicht losgeworden) werde evtl auf Cubase umsteigen.

Meine liebsten Plugins sind viele von Waves (LA76, H Delay, L2 usw.) und Nectar. (Izotope, Ozone)

Also es liegt nicht an der Mische. Hätte einfach gerne im rohen schon mehr Power. Deshalb ja die Frage ob sich einer der Oben genannten Preamps positiv auf dieses Setting auswirken
 
Den Fredenstein kenne ich nicht, vorab.
Und ohne jemand zu nahe treten zu wollen, für 199 EUR erwarte ich jetzt nicht die Veränderung, die ich bei Dir zwischen den Zeilen herauslese ;)
Wenn Du im Mix-Bereich schon ordentlich was rausgekitzelt hast, gehe ich davon aus, dass es bei Dir entweder auf ein anderes Mikrofon hinausläuft, oder Du, was Preamps anbelangt den nächsten Schritt gehen wirst.
Ich kenne die RME-Preamps sehr gut und habe eine starke Idee, was Du in Kombination mit dem TLM103 mit "kühl und angestrengt" meinst.
Wenn bei mir RME nicht passt, gehe ich gerne in einen Audient Preamp (asp800). Mit den beiden Retrochannels ist auch noch mal eine interessante, eher dezente Färbung drinne. Die Preamps an sich sind super. Den Grundcharakter würde ich eher "weich" nennen.
Und teuer ist der Preamp auch nicht.
 
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Danke fürs Verschieben.

https://www.testberichte.de/tontechnik/3480/studio-vorverstaerker.html

So bin ich auf den Verstärker gekommen. Trotz des Preises schneidet er hier im Test z.B besser ab als der Golden Age z.B
(Edit: sehe Grade der den du vorgeschlagen hast ist hier auch drin allerdings preislich schon etwas anderes)

Ich schaue mir den Mal am den du mir vorgeschlagen hast.

Mfg
 
Mhm, ich würde weder den einen noch den anderen als wirkliches Plus am TLM-103 sehen.
Beide werten vor allem dynamische/Tauchspulenmikros auf, da die beiden Preamps eher grob zu Werke gehen. Mit grob meine ich tatsächlich grobkörnig.
Für ein TLM-103 sollte es schon ein adäquater Preamp sein.
Nur da bist du in einem anderen Preisbereich. Ist die Frage, ob dir das so viel wert ist.
Viel Sinn macht eine qualitativ so gar nicht passende Mikro/Preamp - Kombination leider nicht wirklich.

Am ehesten wäre vielleicht der neue GAP einen Versuch wert:


Ich kenn ihn aber nicht selbst, wenn ich mir die Zutaten anschaue, klingt das schon mal vernünftig.

Edit: Benennt doch bitte die Überschrift des Themas wenigstens richtig :)
 
Und ohne jemand zu nahe treten zu wollen, für 199 EUR erwarte ich jetzt nicht die Veränderung, die ich bei Dir zwischen den Zeilen herauslese.
sehe Grade der den du vorgeschlagen hast ist hier auch drin allerdings preislich schon etwas anderes
Der Audient kostet zwar mit 699,- € absolut mehr als der Fredenstein (199,-) bzw. Golden Age (319,-). Da der Audient aber 8 Kanäle hat und die anderen nur einkanalig sind, müsste man dessen Preis eigentlich durch 8 teilen und dann kommt er pro Kanal auf 87,37 € - und dabei hat er noch AD-Wandler, was die anderen nicht haben. Nach dieser Logik des Preises sollte theoretisch noch weniger von ihm zu erwarten sein, aber dann hätte @mjmueller ihn ja sicher nicht empfohlen.

Die RME-Technik kenne ich sehr gut (die anderen kenne ich nicht) und ich schätze deren große Linearität und Neutralität. Für meine Zwecke (vorwiegend Klassik-Aufnahmen / Abnahme von akustischen Instrumenten, aber auch klassischem Gesang) ist die Technik von RME ideal und ich komme damit auch mit jedem Mikrofon sehr gut zurecht. Wenn man "Färbung" braucht, ist RME allerdings zunächst wohl weniger geeignet. Dennoch würde ich zuerst einen Versuch machen, mit einer guten aktuellen DAW und PlugIns wie sie hier ja schon empfohlen wurden, ans Ziel zu kommen. Anders als mit Preamps, deren "Wirken" eher mit Phantasie-Floskeln angepriesen werden ("charaktervoller Vintage-Sound") ohne dass man dazu präzise Kenndaten bekommt, lassen sich gerade mit einer Kombination aus neutralem Signalweg bis in die DAW und nachgelagerten PlugIns Effekte präzise abgestuft und zuverlässig reproduzierbar einstellen. Mit den überaus subtilen EQ-Sektionen jeder halbwegs aktuelle DAW lässt sich auch sehr viel Klanggestaltung machen, und das ebenso präzise wie reproduzierbar.

Nebenbei erschließt sich nicht, wozu der GoldenAge einen "Air-EQ" mit +3/6 dB bei 30 KHz (!) hat. Für Hunde oder Fledermäuse mag das einen Sinn haben, für menschliche Ohren erkenne ich ihn nicht.
 
Nebenbei erschließt sich nicht, wozu der GoldenAge einen "Air-EQ" mit +3/6 dB bei 30 KHz (!) hat
Das wird dir vielleicht klarer, wenn du dir den Frequenzgang ansiehst:

golden_age_premier_pre-73_frequency_chart.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank. Ja das werde ich mir gut überlegen müssen, preislich. Mich haben die guten Bewertungen in Verbindung mit dem Preis (bis 350€) überzeugt gehabt.

Ich hätte da eine Frage wegen dem Anschließen. Da ich noch nie einen Preamp vorgeschaltet hatte. Ich habe gelesen man sollte nicht den Preamp direkt mit dem Interface verbinden sondern irgendeine DI Box oder so zwischen schalten. Kann das jemand bestätigen oder mir kurz erklären. Mfg

Edit: hab es versucht, allerdings kann ich Per Handy im Edit die Überschrift nicht mehr ändern
 
Ich hätte da eine Frage wegen dem Anschließen. Da ich noch nie einen Preamp vorgeschaltet hatte. Ich habe gelesen man sollte nicht den Preamp direkt mit dem Interface verbinden sondern irgendeine DI Box oder so zwischen schalten. Kann das jemand bestätigen oder mir kurz erklären.
Das ist eigentlich ganz einfach, das Mikro kommt an den Preamp - Eingang, der Ausgang des Preamps kommt an den Interface-Eingang. Das ist ein Line-Signal und braucht keine zusätzliche Verstärkung im Interface.
Eine DI - Box brauchst du nicht dazwischen.

Ich würde mir an deiner Stelle überhaupt erstmal so einen Preamp zum Testen bestellen und schauen, ob es dir überhaupt etwas bringt. Allein nach Nutzerbewertungen zu gehen, halte ich für sehr bedenklich :)
 
Ah. Okay ja danke schön. In welchem Fällen braucht man so eine Box? Und an welchem Gerät würde ich meine Einstellungen vornehmen. Sagen wir zum Einpegeln des Mics. Drehe ich beim Preamp beim Interface oder bei beiden?. Mfg
 
D.h. den Micgain im Totalmix auf 0 stellen.
Was mich jetzt abschließen noch interessieren würde (da ich oft den Golden Age mk mit dem Tlm 103 zusammen gelesen und das es gut funktioniert) wie du aus technischer Sicht darauf kommst das der den du gepostet hast besser passen würde als der Golden Age oder der Fredenstein.

Damit ich selbst ein wenig vergleichen kann
 
Zuletzt bearbeitet:
wie du aus technischer Sicht darauf kommst
Berechtigte Frage.
Weil ich persönlich im Laufe der Zeit eine ganze Anzahl verschiedener Preamps an ganz verschiedenen Mikrofonen ausprobiert habe und um den positiven und gut hörbaren Effekt von Carnhill - Übertragern weiß.
Den "einfachen" Golden Age habe ich dazu lange Zeit selbst besessen und weiß, wie und wo der was bringt und wo eher nicht.
 
Mhm. Also die Erfahrung, das dachte ich mir schon. Wenigstens etwas worauf man sich immer verlassen kann :). Würde es denn einen Preamp geben in dem Preissegment bis 350€ den du mir empfehlen könntest. Einen der mich auch weiterbringt. Mfg
 
Mhm. Also die Erfahrung, das dachte ich mir schon. Wenigstens etwas worauf man sich immer verlassen kann :). Würde es denn einen Preamp geben in dem Preissegment bis 350€ den du mir empfehlen könntest. Einen der mich auch weiterbringt.
Tut mir leid, für dein Mikro kenne ich in dem Preissegment nichts, was dir wirklich Pluspunkte bringt.
Dann eher noch mit entsprechenden Plugins. Oder gebraucht schauen.

Schau mal, da könntest du mit dem Scheps Omni Channel für kleines Geld alles schön im Rechner machen, Sättigung und Wärme inklusive.
https://www.waves.com/plugins/scheps-omni-channel
 
Alles klar vielen Dank :)
 
Hallo,

Die RME-Technik kenne ich sehr gut (die anderen kenne ich nicht) und ich schätze deren große Linearität und Neutralität. Für meine Zwecke (vorwiegend Klassik-Aufnahmen / Abnahme von akustischen Instrumenten, aber auch klassischem Gesang) ist die Technik von RME ideal und ich komme damit auch mit jedem Mikrofon sehr gut zurecht. Wenn man "Färbung" braucht, ist RME allerdings zunächst wohl weniger geeignet.

...sehe ich genauso, allerdings bin ich ebenfalls vorwiegend im klassischen Bereich unterwegs. Ich habe auch vor einigen Jahren vor der Frage gestanden, wie bekomme ich für manche Sachen "das gewisse Etwas" ins Signal, was z. B. RME prinzipbedingt nicht liefert, und bin - allerdings für die hier gefragte Preisregion irrelevant - nach laaaaangem Überlegen, was mir wirklich manchmal am Signal fehlt und ob ich wirklich ordentlich Geld in die Hand nehmen will (...und das entsprechende Gerät auch wirklich sinnvoll einsetzen kann... ;) ) beim Tegeler VTRC gelandet - und damit sehr glücklich.

Viele Grüße
Klaus
 
@Basselch , der Tegeler VTRC drückt den Preis pro Kanal in die Tat arg in die Höhe. Hauptsache, Du bist zufrieden damit!

Für meine Zwecke habe ich aus meinem früheren Fundus nur noch ein Fireface und einen OctaMic behalten (kombiniert bis 12 Kanäle). Ansonsten nutze ich mittlerweile mehr mein Behringer X32-Rack oder X-Air-18, zumal ich dabei sehr den Doppelnutzen schätze, es live sowohl als Mischpult als auch für Mehrkanal-Recording nutzen zu können.

@Hotspot, danke für den Bode-Plot!
Aha, das sieht für mich ganz so aus, wie es seit jeher der Höhenregler des sog. "Kuhschwanz-Entzerrers" auch macht [https://de.wikipedia.org/wiki/Kuhschwanzfilter], nur das man den Bode-Plot üblicherweise bei 20 kHz abschneidet in der Darstellung. Aber ich gebe zu, dass "Air-EQ Boost-Funktion" wesentlich edler klingt als "Kuhschwanz". Wo der Techniker das Rad nicht neu erfinden kann, hilft heutzutage die Marleting-Abteilung gerne aus. Ein Schelm wer dabei an Beutelschneiderei denkt ;).
 
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