Welche Tonart Gitarre mit welcher Tonart Harp?

Daundweg
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Hallo Daundweg,

die Harp ist diatonisch, d. h. sie kann Töne einer Tonleiter spielen (und keine chromatischen Zwischenschritte).
Eine C-Harp kann z. B. eine C-Dur-Tonleiter spielen, für G-Dur würde das F# fehlen. Also gehen auch reine G-Dur-Stücke, solange kein F# vorkommt (das ist übrigens bei Jingle Bells der Fall: man braucht kein F#!).

Wenn Du Dich an die "Notation" im verlinkten Word-Dokument hältst, erklingt die Melodie allerdings in C-Dur.

Deshalb musst Du auch mit der Gitarre C-Dur spielen (nicht G-Dur, sonst passt es nicht).
Deine Lösung mit Capo im 5. Bund würde also funktionieren (oder einfach das Lied in G-Dur statt C-Dur spielen).
Den ultimate-guitar-Link kann ich (ohne Mitgliedschaft nicht aufrufen)...

Grundsätzlich gibt es also zwei Lösungen:
  1. Mit der Gitarre in Tonart C-Dur spielen (entweder mit Capo im 5. Bund oder einfach transponieren)
  2. Mit der C-Harp trotzdem G-Dur spielen (obwohl es eine C-Harp ist), weil Jingle-Bells glücklicherweise kein F# braucht.
    Dann funktioniert aber natürlich die Tabulatur im Word-Dokument nicht, denn Du musst natürlich andere Töne spielen.
Viele Grüße
Torsten

Edit: Halt, Quatsch - in der Melodie, wie sie in Word aufgeschrieben ist, käme doch ein F# vor, ich hatte die Stelle anders im Kopf (bei ... "fields we go" nicht auf F#, sondern zum D hoch).
Also - man könnte sich durchmogeln, so dass es keiner merkt, aber vielleicht sollte man eine C-Harp doch besser in C-Dur spielen. ;):redface:

Edit 2: Jetzt hat das mit ultimate guitar doch geklappt. Da kannst Du doch sogar über TRANSPOSE die Tonart in C-Dur ändern und Du bekommst ohne Eigenarbeit direkt die Akkorde für Jingle Bells in C-Dur angezeigt. Die sind auch ganz einfach und man braucht keinen Capo.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Torsten,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Damit sind wohl schon 90 % meiner Fragen abgedeckt. Eine Letzte habe ich allerdings noch;

"Mit der C-Harp trotzdem G-Dur spielen (obwohl es eine C-Harp ist), weil Jingle-Bells glücklicherweise kein F# braucht.
Dann funktioniert aber natürlich die Tabulatur im Word-Dokument nicht, denn Du musst natürlich andere Töne spielen."

D.h. anstelle des G (Loch 6) starte ich das Lied auf E, korrekt? Habe nochnie etwas transponiert. :)
 
D.h. anstelle des G (Loch 6) starte ich das Lied auf E, korrekt? Habe nochnie etwas transponiert. :)

Ich habe gerade zwei nachträgliche "Edit"-Anmerkungen an meine Antwort gehängt:
So, wie die Melodie dasteht (und wohl auch richtig ist), bräuchte käme dann doch ein F# vor.
Ansonsten fühlt sich die unnatürliche Tonart wohl ungewohnt an, vor allem, weil der Tonika-Akkord nicht schön in "Blow-Richtung" liegt.
Aber prinzipiell geht's:


D.h. anstelle des G (Loch 6) starte ich das Lied auf E, korrekt? Habe nochnie etwas transponiert. :)
Nein, der Startton G in C-Dur entspricht dem Startton E in G-Dur (jeweils die 5. Stufe der Tonleiter bzw. die Quinte zum Grundton). Der erste Ton wäre also das G in Kanzelle Nr. 4 (ziehen).

Der Anfang wäre dann so (mit "meiner" Abwandlung ab "...go" und wenn ich mich nicht irgendwo verschrieben habe):
Code:
-4  -7  -6       6  -4
 Dash-ing through the snow
-4 -4-4  -7    -6 6   5
 on a one horse o-pen sleigh
 5 7  -7     -6 -8
 o-ver fields we go
 8    -8   7   6  -7
 Laugh-ing all the way

Viel leichter wäre es jedoch, das Stück einfach in C-Dur zu spielen: die Gitarren-Akkorde sind alle aus dem absoluten Standard-Baukasten und ultimate quitar kann ja sogar transponieren!

Eine schöne Übung wäre das Transponieren (egal ob Harp oder Guitar) trotzdem. :)

Viele Grüße
Torsten
 
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ich weiß ja nicht, wie der Kollege die Blues Harp spielt, aber eine z.B. C Harp wird nicht unbedingt in C gespielt, man nennt das straight.
Statt dessen spielt man sie gern "crossed" oder 2. Position, bei einer C Harp sind wir dann in G.

Da hast Du sicherlich recht.
Aber Jingle Bells ist für mich kein Blues und man hätte dann auch gerne die große Septime (also in G-Dur ein F#, kein F).
Die allgemeine Aussage, man würde mit einer C-Harp grundsätzlich nur C-Dur spielen, ist natürlich Quatsch und nicht generell haltbar, das gebe ich reumütig zu. :redface:

Viele Grüße
Torsten

PS: und das "ungewohnt" gilt natürlich für erfahrene Blueser dann auch nicht. Aber die spielen in der Regel auch aus'm Kopp und nicht nach Zahlen.
 
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die Harp ist diatonisch
Die Harp im Sinne von Die Mundharmonika gibt es nicht.
Es gibt ganz unterschiedliche Stimmsysteme, auch bei den diatonischen.

Aber zum Thema:
Jingle Bells würde ich nie in Cross-Position spielen! Gründe wurden teilweise bereits genannt.
Davon unterstreiche ich: Das ist kein Blues!
Außerdem:
Es fühlt sich total widernatürlich an. Das in Crossposition entstehende Atemschema für dieses Lied empfinde ich persönlich als gruselig. Ich habe es gerade ausprobiert. Das ist deutlich schwerer zu spielen als in Straight Position, also in der Tonart der Mundharmonika. Das Spiel in Grundposition funktioniert mit etwas Übung völlig intuitiv und passt zur natürlichen Atmung.

Soll die Melodie in G-Dur klingen, besorgt man sich eine Mundharmonika in G-Dur und braucht sich dann über Transposition oder Cross-Position keine Gedanken zu machen. Ob man sich da lieber/besser eine Mundharmonika in Richter-Stimmung oder sich eine mit Solo-Stimmsystem gönnt (ich habe mir ein Set Big Six mit Orchestra-Solo-Stimmsystem einrichten lassen), ist dann halt Geschmacksache und welche Vorteile man in diesem System sieht. Für's Melodie-Spiel ohne Harp-Akkorde, bevorzuge ich das Solo-Stimmsystem aus verschiedenen Gründen (die hier bislang nicht gefragt sind). Sollen auch Harp-Akkorde klingen, nehme ich die Richter-Harps und dann in der Regel gleichzeitig mindestens 2 oder 3 in die Hand (für G-Dur=Tonika kämen dann die Tonarten für Dominante und Subdominante dazu)

Gruß
Lisa
 
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Die Harp im Sinne von Die Mundharmonika gibt es nicht.
Es gibt ganz unterschiedliche Stimmsysteme, auch bei den diatonischen.

Ja. Auch das natürlich.
Ich gebe unumwunden zu, in meiner Antwort stark vereinfacht zu haben und mich, ohne explizit darauf hinzuweisen, ausschließlich auf das konkret vorliegende Fallbeispiel beschränkt habe.
Da bin ich einfach davon ausgegangen, dass es sich bei "der Harp", um die es geht, um eine solche Harp handelt, wie sie im verlinkten Word-Dokument anhand der aufgeführten Tabulatur-Zahlen zu identifizieren ist (Kanzellennummern, Minuszeichen heißt "ziehen").

Das mit den unterschiedlichen Stimmsystemen bei diatonischen Instrumenten allgemein ist ja ein Dilemma und das größte Argument für "richtige" Noten statt Tabulaturen.


Es fühlt sich total widernatürlich an. Das in Crossposition entstehende Atemschema für dieses Lied empfinde ich persönlich als gruselig. Ich habe es gerade ausprobiert. Das ist deutlich schwerer zu spielen als in Straight Position, also in der Tonart der Mundharmonika. Das Spiel in Grundposition funktioniert mit etwas Übung völlig intuitiv und passt zur natürlichen Atmung.

Das meinte ich mit
Ansonsten fühlt sich die unnatürliche Tonart wohl ungewohnt an, vor allem, weil der Tonika-Akkord nicht schön in "Blow-Richtung" liegt.
Aber prinzipiell geht's:
Bei einem einfachen, volksliedartigen Stück sträubt sich da irgendwie alles.

In der Regel ist es immer eine gute Idee, dass sich chromatische Instrumenten im Zweifelsfall and die beteiligten diatonischen Instrumente anpassen und nicht umgekehrt.
Und Jingle Bells in C-Dur auf der Gitarre ist ja völlig problemlos.

Viele Grüße
Torsten
 
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"Jingle Bells " und auch viele andere Traditionals würde ich straight spielen, also C-dur für C-dur.
 
Martin Taylor spielt's trotzdem bluesig auf der Gitarre und James Taylor als Blues Rock mit Gospel/Soul Anklängen, da bin ich also nicht ganz allein. :)

Gruß Claus
 
@Claus Für Stilverfremdungen kann man natürlich für viele beliebte Melodien zahllose Beispiele finden. Und eine Melodie auf einer Bluesharp in Crossposition spielen ist natürlich der erste Schritt zum bluesigen Harpspiel. Die sich mir stellende Frage ist dann allerdings, ob dies das Ziel ist oder ob "einfach" nur eine Möglichkeit gesucht wird, eine Melodie in G-Dur zu spielen, ohne sich eine neue Harp kaufen zu müssen.

Die Frage des TE ist ja längst beantwortet. Aber vielleicht ist für die stillen Mitleser noch folgendes von Interesse:
Meine Erfahrung mit Anfängern zeigte mir im Laufe der Jahre immer wieder, dass die Übertragung einer Melodie von der Grundposition (straight position) in die nächsthöhere Kreuztonart (cross bzw. crossed position) selbst bei einfachen Melodien nicht mal eben schnell machbar ist. Und das liegt nicht nur daran, dass man sich für fehlende Töne die Bendingtechnik erarbeiten muss. Wenn man Glück hat und in einer Melodie nur solche Töne auftauchen, die kein Benden notwendig machen, bleibt immer noch ein anderes Problem, für das man unter Umständen sehr viel Übungszeit investieren muss. Es geht um die Atmung.
Wer eher im Straight-Spiel zuhause ist, muss sich für das Spiel in Cross-Position immens umstellen. Denn man muss die beim "Straight Spiel" eingeübte Verknüpfung von Atemschemata und Melodiewendungen wie Dreiklänge, Tonleiterabschnitte etc. "aufbrechen" und sich eine neue Konditionierung erarbeiten. Dies ist um so schwieriger, je mehr bzw. länger man in der Grundposition nach Gehör gespielt hat. Selbst beim Spielen nach Tabs verknüpft das Unterbewusstsein Melodiewendungen mit entsprechenden Atemschemata. Tabs und/oder Noten helfen zwar, sich auf neue und ungewohnte Konstellationen einzustellen, aber das ist einerseits sehr übungsintensiv und kann andererseits unter Umständen dazu führen, dass die im Straight-Spiel gefundene Koordination von Hören bzw. innerem Hören und Spielbewegung erst einmal völlig durcheinander gerät, bis man es nach intensivem Üben schafft, den Hebel vom straight zum cross Atemschema "im Schlaf" umzulegen. Das Ausmaß dieses Problems ist sicherlich individuell sehr unterschiedlich aber es existiert.
Daher ist einem "Folk-Harper", der eher im "Straight-Position-Spiel" zuhause ist, wenig geholfen, wenn man ihm vorschlägt, in Cross-Position zu spielen.

Allen eine gute Zeit
Lisa :)
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Jingle Bells würde ich nie in Cross-Position spielen! Gründe wurden teilweise bereits genannt.
Davon unterstreiche ich: Das ist kein Blues!
Außerdem:
Es fühlt sich total widernatürlich an. Das in Crossposition entstehende Atemschema für dieses Lied empfinde ich persönlich als gruselig. Ich habe es gerade ausprobiert.
...

Ich habe es auch mal ausprobiert - und mich über das Ergebnis kaputtgelacht!! "Jingle Bells" als Blues hat schon was ganz eigenes...:great::D - sollte immer so gespielt werden...;)


...
in der Melodie, wie sie in Word aufgeschrieben ist, käme doch ein F# vor...
...
Also - man könnte sich durchmogeln, so dass es keiner merkt, aber vielleicht sollte man eine C-Harp doch besser in C-Dur spielen. ;):redface:
...


Man muss sich nicht "durchmogeln"... Das F# ist auf der C-Harp als Draw- und Blow-Bend jeweils einmal vorhanden - wenn auch leider nicht in den mittleren Kanzellen. Rest siehe oben...;)

Viele Grüße
Matz
 
Man muss sich nicht "durchmogeln"... Das F# ist auf der C-Harp als Draw- und Blow-Bend jeweils einmal vorhanden - wenn auch leider nicht in den mittleren Kanzellen. Rest siehe oben...;)

Hallo Matz,

Ihr habt ja alle recht und gerade bei der Blues-Harp wäre eine C-Harp für ein G-Dur-Stück ja quasi gang und gäbe.

Ich war jedoch - schon aufgrund der Fragestellung - von einem Anfänger ausgegangen und habe deshalb jegliche fortgeschrittenen Spieltechniken schlichtweg ignoriert (und Bending würde ich dazuzählen, vor allem, wenn man die Melodie offenbar traditionell spielen will und alle Töne direkt treffen müsste).

In der Musik gibt es eben selten "einfache Wahrheiten", aber man wird für den Einstieg eigentlich immer (unzulässig) vereinfachen müssen.
So war es gemeint, wenn auch objektiv falsch.

Aber das von mir gelieferte unrichtige beschränkte Bild ist ja mittlerweile dank @Clausens Veto zum Glück aufgeklärt worden und der Spieler bzw. die Spielerin kann sich aussuchen, welche Tonart er/sie jeweils bevorzugt.
Auch das ist der Sinn eines Forums, dass unterschiedliche Ansichten gegenübergestellt werden können und dass man sich gegenseitig auf die Sprünge hilft, sich ergänzt und korrigiert.

Viele Grüße
Torsten
 
... und mich über das Ergebnis kaputtgelacht!! "Jingle Bells" als Blues hat schon was ganz eigenes...:great::D - sollte immer so gespielt werden...;)

:rofl: Hätte mich sehr gewundert, wenn Du zu einem anderen Ergebnis gekommen wärst! :-D

Gruß
Lisa
 
Ja, zum Glück... :D

Ich hatte oben allerdings deshalb geantwortet, weil ich aus Beitrag 1 "C Harp" eher auf eine vorhandene "Blues Harp" in C schließe als auf in andere Bauweise.
Ob die Beiden das Lied nun "rocken" oder "brav" spielen wollen erfahren wir vielleicht noch bei einer weiteren Antwort.

Gruß Claus
 
Ich habe es auch mal ausprobiert - und mich über das Ergebnis kaputtgelacht!! "Jingle Bells" als Blues hat schon was ganz eigenes...:great::D - sollte immer so gespielt werden...;)

Ja, nomen est omen. :cool:;)

Aber eigentlich ist - schon rein inhaltlich - Jingle Bells alles andere als ein Blues:

Ein Blues wäre doch eher:
  • Mein Rentier hat mich verlassen. :weep:
  • Mein Schlitten wurde geklaut. :mad:
  • Ich habe auf der Anreise die Glöckchen im Schnee verloren. :eek:
  • Oder: es liegt dieses Jahr überhaupt kein Schnee!
  • Vor lauter Kummer habe ich mich sinnlos betrunken und darf sowieso nicht mehr Schlitten fahren. :stars:

Stattdessen bimmeln die Glöckchen fröhlich vor sich hin, alle sind glücklich und es läuft wie geschmiert.
Also: Wenn schon Blues, dann muss auch der Text geändert werden! :D

Viele Grüße
Torsten
 
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Allerdings fälllt der Text bei einem Arrangement für Gitarre und Mundharmonika nicht weiter auf, die Instrumentierung und ein darauf musikalisch angepasster Stil schon eher. :)

Für den Fragsteller vielleicht auch interessant, man findet etliche YT-Tutorials für Jingle Bells auf seiner "Blues Harp" in C.
youtube.com/results?search_query=jingle+bells+harmonica

Gruß Claus
 
Guter Tipp! - hier der Link zu einer Crossed-Version:
 

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