Welche Telecaster kann mal bissig und mal auch rund und warm klingen?

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Andy28
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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einer Telecaster, nachdem ich den blöden Fehler begangen habe, meine Tele abzugeben. :weird: Sie war eine Fender Telecaster Classic 50's Blonde MIM, die ich im Netz bei einem großen und bekannten Anbieter gekauft habe (also ohne vorheriges Antesten). Optisch sehr schön (für mich), Hals toll bespielbar, insgesamt ordentlich verarbeitet, klanglich aber eher harsch, grell und dünn. Also versuchte ich sie klanglich mit DiMarzio Twang-Kings aufzuwerten, aber der Klang konnte mich noch immer nicht recht überzeugen, zumal der Sound in der Mittelposition abfiel und noch dünner war. Letztendlich kam sie in der Band nur noch gelegentlich zum Einsatz, weshalb ich sie kürzlich gegen eine Hagstrom Swede SE mit 2 P90s eingetauscht habe. Ich frage mich nun, ob ich nicht klanglich irgendwie mehr aus ihr hätte herausholen können. Die Hagstrom klingt druckvoll und fügt sich besser in den Bandkontext ein, aber Spielgefühl und Biss bei einer Tele sind doch etwas echt Feines, zumal sie sich nun für die eine oder andere Nummer doch gut machen würde. Würde meine alte Tele sofort wieder zurücknehmen und versuchen klanglich nochmals aufzupolstern... :(


Tja, und nun bin ich Trottel wieder auf der Suche und möchte dabei die Gelegenheit nutzen auch klanglich näher an meine Vorstellung heranzukommen. Preislich bin ich mir etwas unschlüssig und hatte erst ein Limit von maximal 500,00 EUR für einen Gebrauchtkauf gesetzt. Mittlerweile bin ich bereit auch auf 700,00 (dann aber eher neu) zu gehen, wenn 's meinen Vorstellungen nahe kommt. Ich habe leider kein größeres Musikgeschäft in der Nähe und müsste zum Antesten erst lange Anfahrten auf mich nehmen. Deshalb wollte ich zumindest schon einmal engere Kreise um bestimmte Modelle ziehen.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Wichtig ist mir, dass sie neben dem typischen Twang und Biss für Licks, die etwas Country-like sind, auch mit rundem und wärmeren Ton für Balladen zum Einsatz kommen kann. Ansonsten angezerrt für Stones-Cover, Blues und Blues-Soli und Rockabilly. High-Gain braucht sie nicht zu bedienen.

Etwas fülliger vom Ton soll ja die Baja sein. Wird auf vereinzelten Websites von Musikgeschäften tatsächlich noch wie im letzten Jahr für 649,00 EUR angeboten. Ob ich auch die Out-of-Phase-Schaltung großartig nutzen würde, kann ich zwar noch nicht beurteilen, aber zumindest die 4. Position mit serieller Schaltung finde ich interessant. In einem Thread hier wurden aber die PU's etwas kritisiert. Ob ein anderes Modell, ggf. mit Modifikationen (andere PU's, Potis etc.) auch meine Anforderungen erfüllt?

Zur Optik: eine VintageBlonde-Tele wäre zwar das Optimum, aber kein Muss. Ich bin da relativ offen.

Hat da jemand Ideen? Bin für jeden Rat dankbar.

Grüße
 
Eigenschaft
 
Das klingt ganz nach einer HS-Tele (also Humbucker am Hals und Single Coil am Steg).

Da kämen mir sofort die Fender Hot Rod Vintage Teles in den Sinn, die liegen allerdings bei gut 1800,- € neu.

Von Squier gibt es mehrere Modelle, die zudem noch deutlich unter deinem Budget liegen, und für das Geld zum teil wirklich sensationell klingen. Allerdings muss man die Squier halt antesten, da die Schwankungen doch recht groß sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
O.k. ... also würde ich mit den Single-Coils und der seriellen Schaltung der Baja den gewünschten warmen, runden Sound so nicht hinbekommen? Bringt die serielle Schaltung der beiden Single-Coils nicht auch etwas Humbucker-Charakter? :gruebel:
 
Vorab: Du wirst ums selber testen einiger Gitarren nicht herum kommen, wenn Du glücklich werden willst.

Es gibt z. B. auch Teles mit P90-Pickups für relativ kleines Geld.

Das schöne an der Tele ist ihre Ehrlichkeit. Du kannst mit ihr messerscharfe Countrylicks und im nächsten Moment die weichsten und wärmsten Jazzakkorde spielen ohne auch nur den Pickupswitch zu berühren. Das geht alleine durch Anschlag und Spieltechnik (Bei Mittelstellung der PU's). Das schafft keine andere Gitarre.
Dafür vertuscht sie aber halt kein unsauberes Spiel oder gar kleine Spielfehler.

Auch eine Vintage Tele kann am Hals richtig Fett klingen. Ich drehe dafür das Volume der Gitarre zurück und im Gegenzug den Amp weiter auf. Damit wird der Sound mittiger, fetter und drückender. Auch mit dem Tonepoti der Tele kann ich sehr gut arbeiten (bei meinen Strats sind die Tonepotis immer auf 10, da mir da der Sound beim zurückdrehen nicht mehr gefällt).

Lange Rede, kurzer Sinn: Testen teste, testen. Und bei einer macht es Klick und Sie hat dich gefunden.
 
Ja, Testen wollte ich jetzt vor dem Kauf auf jeden Fall. Lediglich einige Modelle in die engere Auswahl nehmen wollte ich schon, da nicht jedes Modell überall verfügbar ist und der längere Weg sich ja auch lohnen soll :).

Somit sind ja dann neben Baja & Co. wieder etliche andere Modelle im Spiel. Hmmm, da werde ich wohl doch mal im Blindflug alle erdenklichen Teles antesten müssen und schauen wo es mich erwischt...
 
Eine echte Tele kann schon aufgrund ihrer Bauweise (Holzauswahl, Brückenkonstruktion) nicht so bluesig klingen wie eine Paula oder eine Halbresonanz. Humbucker sind da immer nur ein Kompromiss, weil durch sie der charakteristische Tele-Sound verloren geht. Selbst ein gesplitteter PAF an der Brücke (<-- wie auf meinem Image zu sehen) klingt zwar toll, kommt aber dem echten Single-Coil-Sound der Tele nur nahe.
Fender selbst bietet ja genug Telecaster-Derivate mit Humbucker an. Die klingen dann auch bluesig oder heavy - nur nicht mehr nach Tele ...
 
Eine echte Tele kann schon aufgrund ihrer Bauweise (Holzauswahl, Brückenkonstruktion) nicht so bluesig klingen wie eine Paula oder eine Halbresonanz. Humbucker sind da immer nur ein Kompromiss, weil durch sie der charakteristische Tele-Sound verloren geht. Selbst ein gesplitteter PAF an der Brücke (<-- wie auf meinem Image zu sehen) klingt zwar toll, kommt aber dem echten Single-Coil-Sound der Tele nur nahe.
Fender selbst bietet ja genug Telecaster-Derivate mit Humbucker an. Die klingen dann auch bluesig oder heavy - nur nicht mehr nach Tele ...


ich bin mit ziemlich sicher, dass dies ein blues ist:

- http://www.youtube.com/watch?v=GeH8-hszpns
- http://www.youtube.com/watch?v=17-oVrGoFtM

falls das nicht so ist, haben wir wohl die ein andere Tele demnächst zu verkaufen.

Ein HB ist für das, was Du im Eingangspost beschrieben hast nicht zwingend nötig, insbesondere weil Du ja noch die P90-Swede hast. Hängt davon ab wofür die Tele sonst noch einsetzt werden sollte, in Abhängigkeit dessen könnte man durchaus mal über einen HB nachdenken. Aber Maßgeblich sind wie bereits oben bsechrieben vorrangig das Setting und die Finger. Der Trend geht sowieso zur Zweittele. Ich würde aber zuerst die Sc-Tele kaufen, dann die HB ....
Bei der Sc-Tele wäre es wahrscheinlich eine Rockinger oder eine gebrauchte Warmoth, bei der HB eine Schecter.
 
Lies Dir den Eingangspost nochmal durch und achte dabei besonders auf das angegebene Preisgefüge....;)

Das darf man nicht so eng sehen.
Wenn der TS die oben genannte Tele getestet hat, weiß er zumindest was an gutem Telesound für diesen Preis und sein Budget möglich ist.

Er wird danach die Hagstrom eh verticken und sich die evtl. dann noch fehlende Kohle irgendwie besorgen.


@Andy28:

Du solltest unbedingt auch mal ein paar Erle/Palisander-Teles testen. Könnte deinen Soundvorstellungen auch einen Schritt näher kommen.
 
Hehe ... deswegen habe ich auch zwei Tele Gitarren und eine weitere T-Style Gitarre :D

Grundsätzlich kann ich die Alnico II Pro von Duncan empfehlen wenn die Tele auch was breitere Sounds abdecken soll ohne aber nennenswert die charakteristischen Höhen zu verlieren. Es ist halt immer ein Kompromiss ... alles kann man nicht haben! Eventuell lohnt es mal beim Trashcontainer nachzuhören. Aktuell entwickelt der Matze mit einem Freund von mir einen pfundigeren SingleCoil für seine Tele ... muss mal nachhören wie da der Stand der Dinge ist :)

Anekdote: Beispielsweise hatte ich mir damals eine gebrauchte Lite Ash Tele gekauft ... die wurden ja werksmäßig mit den Duncans ausgeliefert und genossen als Sondermodell auch einen durch die Bank guten Ruf! Grundsätzlich ein gutes Korea Instrument, aber im Detail war und wurde es nie mein Liebling! Also neue PU's rein ... aber trotzdem war sie mir zu undifferenziert, trotz dass sie nun ein cooles Rockbrett war. Also das Teil an meinen Bandkollegen verkauft, der gleich heiß auf das Teil war und noch immer ist.
Die Duncan Pickups hatte ich noch ungenutzt im Schrank liegen .... Eigentlich sollten sie verkauft werden, aber da tat sich zufällig eine Gelegenheit auf gleich zwei Tellys aus der damaligen Post Fenix Produktion gelabelt als Genesis by Roy zu ergattern. Gesagt getan ... die Sunburst hat dann gleich die Duncans erhalten und hat sich sogar in meinem Rockprojekt zur ersten Geige gemausert!

Tele ist halt auch nicht gleich Tele ... meine jüngste Errungenschaft - eine Custom T-Style RBC von Rainer Buschmann - hat da ganz andere Stärken als man es eigentlich von einer Tele gewöhnt ist. Nicht zu letzt trägt aber auch der Sumpfeschenkorpus, sowie auch der fette Ahorn Hals seinen Teil dazu bei!
 
Es ist durchaus möglich, aus einer Tele einen warmen glockigen Bluesklang zu kriegen. Von Humbuckern würde ich abraten, weil dann wirklich , wie hier schon genannt, der typische Charakter der Tele verloren geht. Muß auch nicht sein, weil man auch zu harsche Singlecoils mit entsprechenden Kondensatoren zähmen kann.
Wichtig ist die Qualität der Pickups.
Höre Dir mal in Youtube Telecasters mit Pickups von Lindy Fralin an, dann weist Du, welchen Sound ich meine.
Dabei müssen es nicht immer teure Boutiqepickups sein. Gute Singles kriegt man mit entsprechenden Kondensatoren auch in die Richtung.

Und laß Dich nicht mit bestimmten Hölzern verrückt machen, lediglich ziemliche Differenzen in der Halsstärke wirken sich wirklich aus.
Und selbst über die Hardware/Brücke läßt sich noch viel Soundgestaltung vornehmen.
 
Also, prinzipiell kann das jede Tele. Humbucker sind eine Alternative, aber sicher nicht nötig und kosten in der Tele logischerweise auch typischen Tele-Charakter. DIe Classic 50s die ich hatte, hatte aber ein ähnliches Problem. Etwas dünn und harsch klang sie.

Deutlich bessere Erfahrungen habe ich mit der typischen 60s Konfiguration gemacht, also Erlekorpus und Palisandergriffbrett. Das klingt im Durchschnitt am Steg nicht ganz so grell und spitz, dafür am Hals deutlich wärmer.

Die serielle Schaltung der Baja macht ja eigentlich das gleiche wie ein Humbucker. Nur, dass die Spulen weiter auseinanderliegen, weshalb sie nicht genauso klingt. Ich habe das in meiner Tele drin, und für fette, warme Leads passt das schon ... Der Hals-PU kann das auch, drückt aber etwqas weniger.

Meine Tele hat aber ohnehin erstaunlich viel Sustain für eine Tele. Woran das genau liegt, weiss ich nicht - tippe mal auf gutes Holz und auf die besonders fetten, schweren Reiter :)
 
Gerade mit der Bridge und mit der Saitenführung durch den Body kann man mit etwas Bearbeitung deutlich besseres Sustain rausholen, zum Teil sogar besser als bei einer Paula.
Ein dickerer Hals hat eine höhere Resonanzfrequenz, darum stört der nicht so (Auslöschungen) in den unteren Mitten und Bässen. Ergo, der Klang wird etwas wärmer und voller.

Der Vierfachschalter, der in der Stellung Vier die beiden Singles in Reihe schaltet, ist bei Out of Phase nicht so nützlich, weil in dieser Position das fast gleich wie in der Mittelstellung klingt.
 
Das Problem bei der 50s Classic ist imho das Material der Saitenreiter. Die Stahlböckchen machen wirklich einen arg harschen Klang (was manchen Leuten ja gut gefällt). Ich habe bei meiner recht schnell die Reiter gegen (kompensierte) Messingreiter ausgetauscht, was dem Ton einfach nochmal mehr Pfund verleiht.
Demnächst noch 51er Nocaster PUs rein (die Stock-PUs sind nicht sooooo der Brüller) und dann singt die Uschi. :)
 
Die besondere Kompensation der Böcke selbst braucht bei Standardsaitensätzen nicht mal unbedingt rein, da reicht die Längsverstellung mit den langen Schrauben schon.
Außer man will das unbedingt extrem genau.
Aber Messing statt Stahl bringt schon eine Menge Richtung glockig und Wärme.
Was man auch noch machen kann, weil die Böcke ja nicht gegen seitliches verrutschen, schlimmer seitliches Schwingen gesichert sind:
Einfach die Madenschrauben für die Höhenverstellung unten wie einen Bleistift anzpitzen. Das geht mit einfachen Mitteln zur Not auch in einer Bohrmaschine mit der Feile.
Die Böcke rutschen dann nicht mehr so leicht sondern krallen sich fest.
Und wer es sich zutraut, kann den Hals gut 5-6mm nach hinten Richtung Bridge versetzen. Wenn man dann die Böcke zur Intonationseinstellung weiter nach hinten setzen muß (ca. 2-3mm), hat man gleichzeitig den Seitenknickwinkel an den Böcken vergrößert. Damit kommt mehr Druck auf die Böcke. Der Klang wird dadurch klarer, definierter und voller (keinesfalls harscher).
Und dann geht erst richtig die Sonne auf.;)
 
Das Problem bei der 50s Classic ist imho das Material der Saitenreiter. Die Stahlböckchen machen wirklich einen arg harschen Klang (was manchen Leuten ja gut gefällt). Ich habe bei meiner recht schnell die Reiter gegen (kompensierte) Messingreiter ausgetauscht, was dem Ton einfach nochmal mehr Pfund verleiht.
Demnächst noch 51er Nocaster PUs rein (die Stock-PUs sind nicht sooooo der Brüller) und dann singt die Uschi. :)

Das macht natürlich was aus. Die Messingreiter haben bei mir abnur wie man sagt "Nuangsen" verändert :) Die endgültige Lösung war dann leider doch eine andere Gitarre ...
 
Ich wage mal zu behaupten, dass die Brückenkonstrucktion sicher Ihren Teil zum Gesamtsound dazu beisteuert ... das aber die Färburg dadurch so marginal ist, das man weder sicher den Unterschied zwischen Stahl und Messing als Vollmaterial unterschiden kann ... noch das man sicher Unterschieden kann ob es eine String Throug Gitarre ist, oder ab die Saiten einfach via Toploader verankert sind.

Grundsätzlich tonale Eigenschaften bestimmten Hölzern zuzuweisen ist vll. richtig ... aber im Detail hängt doch viel an der Beschaffenheit, Dichte, Gewicht ... etc ... und der damit einhergehenden Reso-Frequenz. Man kann hingegen viel mit verschiedenen Schaltungen und eventuell auch andern Pickups kompensieren. Man wied sich aber niemals über das Potential der Holzbasis selbst hinausbewegen können! ... soviel zum Thema aus einem Esel ein Rennpferd machen!

Maßgeblich am Ton verantwortlich ist nun mal der Hals und in Teilen auch die Befestigung am Korpus ... der Kopus selbst ist der Puffer, der wie in Symbiose mit dem Hals für den Anteil an Attack und Sustain sorgt. Je nach Maß der Schwinfreudigkeit der Koponenten erhalten wir hier äußerst interessante Kostellationen ... Nämlich: Verallgemeinert beispielweise einer Leim- und Schraubkostruktion grundsätzliche tonale Eigenschaften zuzusprechen ist mit Verlaub gesagt: Bullshit ;)

Um noch mal zum Thema Tele = bissig und warm zugleich zu kommen ... pack Dir einen scharfen SC an die Bridge (Beispielsweise einen Vintage '54 Lead von Duncan) und einen singsang Humbucker an den Neck (Beispielsweise einen APH-2 Alnico II Pro von Duncan) ... den Humbucker eventuell mit Splitoption ... das müsste noch was bringen! Ich persönlich fände die Kombi was krass ... k.A. ob das das Maß der Dinge ist was Du Dir vorstellst :confused:
 
Auch wenn das nicht sondelrich hilfreich ist, wenn ich den Threadtitel so lese, finde ich ist das die Grundbeschreibung der Charakteristik jeder Tele!
 

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