Welche Stimmlage ist am geeignetsten?

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Felix_99
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Guten Spätabend liebes Forum,

Ich brauch eure Hilfe und zwar sing ich gerne und viel, dies ist der Grund weshalb ich gerne einem Chor beitreten würde.
Da ich aber einen persönlich nicht zuordenbaren Tonumfang weiß ich nicht, was ich singen soll... Meine Mutter hat eine sehr umfangreiche Stimme, hat auch Gesangsstunden genossen.
Ich persönlich dachte vor 2 Jahren, es sei cool, besonders tief zu singen, bis ich entdeckt hab, hey, ich kann ja auch höher.
Schlussendlich ist mein Grundtonumfang, am Klavier getestet, Kopf+ Brusstimme, soweit als Laie beurteilbar, vom Es zum a'.
Wobei ich den Umfang ohne das ich mich anstrengen muss eher auf G bis g' setzen würde. Klar, höher geht schon, aber das c" ist nur schrecklich... und sicher nicht gut.

Welche Stimmlage wäre da empfehlenswert?
Danke für eure Antworten
 
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Hallo, Felix_99,

...erstmal herzlich willkommen im Board ;)

Welche Stimmlage wäre da empfehlenswert?

Wenn Du einem Chor beitrittst, wird Dir der Chorleiter oder die Chorleiterin die Entscheidung wahrscheinlich abnehmen ;) - Im Ernst: Bei sehr vielen Chören ist es so, daß, wenn Du nach vielleicht einer "Schnupperprobe" weiteres Interesse bekundest, man ein paar Übungen mit Dir durchgeht und Du daraufhin eingruppiert wirst. Stellt sich dann später heraus, daß sich Deine Stimme weiterentwickelt hat, ist ein Wechsel natürlich durchaus drin. Ein guter Chorleiter wird die Stimmen so einsetzen, daß niemand überlastet wird.
Bei mir war das damals so, daß ich im Anschluß an die erste "Ausprobier-Probe" noch von unserem Chorleiter kurz mit einigen Übungen ausgetestet wurde, meine eigene Einschätzung "tiefer Tenor oder hoher Bariton" ging dabei den Bach runter ("Ganz klar - tiefer Baß!"). So kann man sich selbst vertun... :D

Viele Grüße
Klaus
 
Welche Stimmlage wäre da empfehlenswert?
Die, in der Du Dich auf Dauer wohlfühlst.

Geh einfach mal hin, Basselch hat Dir ja schon was erzählt. Es gibt auch Chorleiter, die nicht vorsingen lassen, aber fragen, wie es Dir in der Stimme geht und dann ggf. umsetzen.
 
Was es sein wird, kann auf die Ferne niemand einschätzen. Meiner Meinung nach ist es auch nicht einfach nur der Umfang der Umfang der erreichten Töne. Es kommt auch darauf an, ob das auf Text bzw. mit Konsonanten oder als reine Vokalise erreicht wird. Dazu kommt die Lage die Brüche bzw. Übergänge.

Dazu kommt das gewünschte Timbre bzw. Klangfarbe in der jeweiligen Stimme. In meinem aktuellen Chor darf ich bspw. keinen Sopran 1 singen, obwohl b'' oder h'' kein Problem für mich wären ;-)
 
Ich stimme @Basselch zu - lasse deine Stimmlage objektiv einstufen.

Meine erste Gesangsstunde sah so aus, dass mich die GLin Tonleiter nach dem Klavier singen ließ. Immer einen Halbton höher, bis ich nicht mehr konnte, dann immer einen Halbton tiefer, wieder bis ich nicht konnte. Nach weniger als 5 Minuten sagte sie "Bass-Bariton!"
Ab dann bekam ich immer Bariton-Arien aus Oper und Oratorium zu singen, sowie Kunstlieder in der Ausgabe für mittlere Stimme. Es passte immer!

Im gemischten Chor sang ich nach wie vor im Bass. Wenn die Stimmen geteilt wurden, war ich beim 1. Bass.

Gelegentlich meldete mich die GLin für Wettsingen in der Klasse Bass Solo, wenn sie feststellte, dass der Tonumfang der Teststücke in meinem Bereich lag. Allerdings sagte mir ein Richter in so einem Fall: "Sie bekommen auch die tiefen Töne gut hin - aber Sie klingen trotzdem nicht wie ein Bass!" Neben Tonumfang ist das Timbre maßgeblich - allerdings, meine ich, erst beim Solosingen. Im Chor kommt es wohl eher darauf an, die Töne, die für die jeweilige Stimme im Partitur stehen, satt treffen zu können (aber vielleicht sehen unsere Chorleiter das anders).

Cheers,
Jed
 
Meine erste Gesangsstunde sah so aus, dass mich die GLin Tonleiter nach dem Klavier singen ließ. Immer einen Halbton höher, bis ich nicht mehr konnte, dann immer einen Halbton tiefer, wieder bis ich nicht konnte. Nach weniger als 5 Minuten sagte sie "Bass-Bariton!"
Ab dann bekam ich immer Bariton-Arien aus Oper und Oratorium zu singen, sowie Kunstlieder in der Ausgabe für mittlere Stimme. Es passte immer!
Glück gehabt :) Das muss nicht immer der Fall sein; die Range ist nur ein Teil. Manche Stimmen entziehen sich ziemlich hartnäckig einer Schublade ;)
 
Das muss nicht immer der Fall sein; die Range ist nur ein Teil.

Das ist mir klar, deshalb beschrieb ich genau die "Messmethode" meiner GLin!

Sie hätte denken können: "Junger Mann - tiefe Sprechstimme - könnte ein Bariton sein" und mich den tiefsten und den höchsten Ton des Baritonbereichs singen lassen können, um ihre Vermuting zu bestätigen. Stattdessen hörte sie sich an, wie ich die Tonleiter in 12 Tonarten durchsang, und konnte sich ein genaues Bild auch von meiner Klangfarbe machen.

Ich muss dazu sagen, dass meine Stimme bis dahin zwar "ungebildet" aber nach ein paar Jahren im Bass des Kirchenchors doch gut "trainiert" war. Es war also schon etwas "Messbares" da ...

Cheers,
Jed
 
Ich brauch eure Hilfe und zwar sing ich gerne und viel, dies ist der Grund weshalb ich gerne einem Chor beitreten würde.

Wie die Anderen schon richtig gesagt haben, das "Problem" löst der Chorleiter schon für dich.
Achte dann aber auch darauf, wie wohl Du dich in der zugewiesenen Tonlage fühlst, das merkt man nicht gleich nach 5 Minuten, außerdem gibt es mit zunehmend besserer Technik auch durchaus noch Entwicklungen, die man anfangs nicht für möglich gehalten hätte.

Schlussendlich ist mein Grundtonumfang, am Klavier getestet, Kopf+ Brusstimme, soweit als Laie beurteilbar, vom Es zum a'.

Hier ist sehr wichtig zu wissen, wie Du die Kopfstimme und Bruststimme definierst. Manche Unterteilen die Randstimme sogar noch in Kopfstimme und Falsett, für meinen Gesangslehrer und viele andere auch, ist aber Falsett und Kopfstimme das gleiche, nämlich der Modus, in dem man schlagartig deutlich weniger Atemdruck benötigt und der Klang schwebend und (bei Männern) etwas weiblich wird.
Unterhalb dieser Kopfstimme, könnte man noch in Bruststimme und Mixed-Voice Unterteilen.

Normalerweise singt ein mittlerer Bariton etwa von G (G2) bis g' (G4) in der Vollstimme (Bruststimme), allerdings schaffen hohe Baritons auch manchmal noch bis b' (Bb4) hinauf zu singen, ohne in die Kopfstimme zu wechseln.
Ab h' (B4) geht man in der Regel davon aus, daß der Sänger Tenor ist, einige schaffen auch ein c'' und höher, bis etwa d'', aber das sind dann schon eher die hohen Tenöre.

Nach unten ist es ähnlich, der normale Tonumfang in der klassischen Opernliteratur für einen Tenor endet unten gewöhnlich bei c (C3), vielleicht manchmal noch ein H (B2), ich gehe aber davon aus, das eigentlich fast alle Tenöre auch gut noch ein A (A2) schaffen, darunter wird es dann aber knarrig und klanglich oft schon nicht mehr brauchbar, da singt dann ein Bariton noch mit Wärme und gutem Klang weiter hinunter, nicht selten sogar bis F oder E.

Viele sagen aber, wichtiger als der Tonumfang sei das Timbre, also die Klangfarbe, für die Einteilung in ein Stimmfach, denn man hört am Frequenzspektrum der Stimme oft auch sehr gut, wohin diese gehört, auch schon bevor die Technik so weit ist, daß man mittels Tonumfangbestimmung eine brauchbar genaue Einteilung vornehmen kann.
 
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außerdem gibt es mit zunehmend besserer Technik auch durchaus noch Entwicklungen, die man anfangs nicht für möglich gehalten hätte.

Ein wahres Wort, das man nicht dick genug unterstreichen kann!

Gilt natürlich in vollem Umfang auch für die Instrumentalmusik - und für viele andere Lebensbereiche, vor allem Sport, Handwerk, Sprache ...

Cheers,
Jed
 
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Beim Gesang empfinde ich dies als besonders deutlich, aber es ist zugleich auch sehr tagesformabhängig und auch die physische und psychische Verfassung spielt eine sehr große Rolle dabei, ob und mit welchem Klang man gerade im Grenzbereich singen kann.
Das ist auch der Grund, warum ich persönlich mich so schwer damit tuhe mal auch nur an kleinere an Auftriffe zu denken, weil ich bei mir teils enorme Formschwankungen fest stelle, die ich über die Jahre trotz intensivem Üben und Gesangsunterricht noch nicht weit genug im Griff habe um mich wirklich sicher zu fühlen.

Was den Chor und die Frage des TEs angeht sollte man aber vielleicht auch bedenken, daß man mit etwas Pech an einen Chorleiter geraten kann, der versucht die fehlenden Stimmfächer im Chor voll zu bekommen und einen dann eventuell nicht ideal passend für die eigene Stimmlage und deren Fähigkeiten einteilt.
Darum auch mein Hinweis, immer drauf achten, wie man sich beim und nach dem Singen fühlt.
 
Im "Normalchor" gibt eine etwas bessere Stimme vom Tonumfang her meistens fast alles her. Frage ist halt, wie es klingt und meiner Erfahrung nach auch, wo man sich wohlfühlt und das Singen Spaß macht. Und das kann man in ein paar Proben austesten, merkt man schnell, wobei der Chorleiter natürlich Tipps geben kann. Aber wenn die Leute in der einen Stimme assig und die anderen nett sind, stirbt deine Stimme auch nicht, wenn du deine Entscheidung danach richtest...

Nur so als Beispel: Meine beste Freundin hat wesentlich mehr Power in der Höhe als ich, ich komme auch nicht wirklich höher als sie, aber sie findet faktisch alles über dem a' furchtbar, anstrengend und unangenehm. Singt deshalb begeistert und verdammt gut 2. Alt und irritiert regelmäßig ihre Gesangslehrerin, die sie nach der 1. Stunde (nach 15 Jahren Choralt!) sofort zum Sopran erklären wollte. Ich "schwebe" hingegen gerne in der oberen Oktave rum, auch wenn mir da eigentlich das "Wow" in der Stimme fehlt . Aber klar, bis zum h, im Zweifelsfall auch g käme ich auch runter, tiefer muss ein Choralt fast nie. Mein Mann hingegen hat ein wunderbares Timbre in der Höhe, aber null Gesangstechnik, Tiefe ist weniger wohlklingend aber geht immer - glücklicher und überzeugter Bass...
 

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